DE349138C - Vorrichtung zum Kochen (Sterilisieren) von Konservendosen - Google Patents
Vorrichtung zum Kochen (Sterilisieren) von KonservendosenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 25. FEBRUAR 1922
REICHSPATENTAMT ι
PATENTSCHRIFT
- JKi 349138 KLASSE 53 c GRUPPE 3
Karges-Hammer, Maschinenfabrik, A.-G. in Braunschweig.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sterilisieren von Konservendosen.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, ein bekanntes für ununterbrochenen
Betrieb eingerichtetes, allseitig geschlossenes
Kochgefäß, in dem Führungsbahnen für die durch das Gefäß rollenden Konservendosen
angeordnet sind, und das mit einer gemeinsam angetriebenen Einführ- und Auslaßvorrichtung
an den Enden der Führungsbahnen versehen
ist, zunächst mit Dosen in gewünschter Zahl zu beschicken, nach dem Anfüllen des Kochgefäßes
mit Dosen das Abführen und gegebenenfalls das gleichzeitige weitere Einführen der Dosen zu regeln und ein Ausbeulen (Bombieren)
der Dosen beim Verlassen der Kochvorrichtung wirksam zu verhindern. Dies wird dadurch erreicht, daß in den Antrieb
der Auslaß vorrichtung eine einrückbare Kupplung eingeschaltet ist, die im eingerückten
Zustande ein gemeinschaftliches Drehen der Einlaßvorrichtung mit der Auslaßvorrichtung,
im ausgerückten Zustand dagegen ein Drehen der Einlaßvorrichtung allein gestattet. Infolge
der Anordnung dieser Kupplung kann das Kochgefäß, das in bekannter Weise mit einer
festen Führungsbahn für die Dosen versehen ist, mit den zu sterilisierenden Dosen in der
gerade zum Kochen ausreichenden, zweckao mäßigerweise regelbaren Zeit angefüllt werden,
worauf dann durch die Auslaßvorrichtung eine bereits fertig gekochte Dose abgeführt
wird, während gleichzeitig eine neue Dose durch die Einführvorrichtung in das Kochgefäß
eingebracht wird. Zweckmäßig ist es, eine derart sich selbsttätig einrückende Kupplung
anzubringen, daß nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der Einführvorrichtung,
die zum Füllen des Kochgefäßes erforderlich sind, die Auslaßvorrichtung selbst- j
tätig in Mitdrehung versetzt wird, wodurch "| der ununterbrochene Betrieb der Vorrichtung
eingeleitet wird. Man kann hierbei den Mehrkammerhahn der Äuslaßvorrichtung mit so
vielen an sich bekannten Aussparungen zur : Aufnahme der abzuführenden Dosen versehen, 1
daß jede Dose von dem Austritt aus dem Kochraum bis zum Verlassen der Äuslaßvorrichtung
bei ununterbrochenem Betriebe genügend Zeit zur Abkühlung zwecks Verminderung des schädlichen Innendruckes in der
Konservendose hat. Hierdurch wird verhütet, ', daß die Dose sich nach dem Kochen beim '
Verlassen der Vorrichtung ausbeult (bombiert). Zur Unterstützung oder Abschwächung der
Abkühlung ordnet man in dem Gehäuse des : Mehrkammerhahnes der Auslaßvorrichtung Eintrittsstutzen
zum Einführen eines Kühl- oder '■ Anwärmemittels an, durch die jede vorbeigeführte,
eine Dose enthaltende Aussparung des ■ Hahnes mit dem jeweils erforderlichen Mittel j
beschickt wird. Die gleiche Vorrichtung kann : man auch bei der Einführvorrichtung anwen- !
den, wenn man die einzubringenden Dosen vorwärmen will.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung in den ;
Abb. ι und 2 im senkrechten Schnitt und in i Seitenansicht dargestellt. Abb. 3 zeigt eine |
Einzelheit zu AbTj. 1. '
Eine in an sich bekannter Weise mit Dampf- ;' einlassen und Wasserablässen versehene Kochkammer
c in Rechteck- oder beliebiger anderer Form besitzt schwach geneigte, übereinanderliegende
Rollbahnen d, die zusammen mit Überleitungsstücken e und Abdeckwänden 5
in bekannter Weise eine kanalartige, vom ' oberen bis zum unteren Kammerteile reichende
Gleitbahn für die zu kochenden Dosen h bilden. An diese Gleit- oder Rollbahn d ist oben eine
an sich ebenfalls bekannte abdichtende Ein-■ führ vorrichtung, z.B. ein Sechskammerhahn f,
und unten eine ebensolche Auslaßvorrichtung g angeschlossen, so daß die oben eingeführten
Dosen h, wie Abb. 1 andeutet, selbsttätig,
infolge Eigengewichtes, die. Kochkammer c ; durchlaufen und in die Auslaßvorrichtung g
fallen, die sie abführt. Die Wände δ verhüten bei dem Durchlaufen das Aufeinanderklettern
der Dosen.
Der Antrieb der Hähne f1 und g1 der Mehrkammereinführ-
und -auslaßvorrichtungen f und g erfolgt in der gezeichneten Ausführung
von einem Vorgelege i aus, dessen Welle i1
gleichachsig zu der Drehwelle g2 des Hahnes g1
liegt und mit der Welle f2 des Hahnes fl
durch zwei Kegelradsätze m und I sowie eine
Spindel k verbunden ist. Beim Umlaufen des Vorgeleges i wird die Einführvorrichtung f
ununterbrochen mitbewegt, wobei sie während jeder vollen Umdrehung sechs Dosen in die
Kochkammer c einführt. Die Auslaßvorrichtung g ist dagegen durch eine ein- und ausrückbare
Kupplung mit dem Vorgelege i bzw. der Einführvorrichtung f verbunden, so daß
man die Entnahme der Dosen aus der Kammer c innerhalb gewisser Grenzen unabhängig
von der Einführung der Dosen in die Kammer vornehmen und damit die Kochdauer regeln
kann. Diese Kupplung ist folgendermaßen ausgebildet:
Die Drehwelle f 2 des Sechskammerhahnes f1
trägt eine Schnecke s (Abb. 2), die in ein Schneckenrad s1 eingreift, mit dem in bekannter
Weise eine Teilscheibe t verbunden ist. Diese Teilscheibe besitzt zwölf auf den
Umkreis verteilte Einstecklöcher für einen Anschlagstift t1, ferner ist das Übersetzungsverhältnis
des Schneckengetriebes s, s1 so gewählt, daß die Teilscheibe eine volle Umdrehung
in einer Stunde macht, die die normale Kochdauer bildet. Demgemäß kann durch Einstecken des Stiftes t1 die Kochdauer
in Abstufungen von 5 zu 5 Minuten folgendermaßen geregelt werden. In die Bahn des
mit der Teilscheibe t umlaufenden Einsteckstiftes t1 ragt eine Nase nx eines Riegels η
hinein, der eine Gewichtsstange ο in ihrer angehobenen Lage verriegelt (Abb. 2). Mit
dieser Stange 0 ist der eine Arm eines um einen festen wagerechten Zapfen q1 drehbaren
Winkelhebels q verbunden, dessen anderer Arm
—-τ-
an der verschiebbaren Klaue r1 einer Klauenkupplung
r angreift. Durch diese Kupplung kann die Drehwelle g2 des Sechskammefhahnes
g1 mit der Vorgelegewelle i1 gekuppelt
' 5 bzw. von ihr abgeschaltet werden. Das Kup-. pein und damit das Drehen der Auslaßvorrichtung
g erfolgt, wenn der Einsteckstift t1 der Teilscheibe t den Riegel η trifft und ihn
aus seiner Sperrlage entfernt, also in dem
ίο Augenblicke, wo die vorher bestimmte Anzahl
von Dosen in die Kochkammer c eingeführt bzw. die vorher festgesetzte Kochdauer erreicht
ist. Von diesem Zeitpunkt an arbeiten Einführ- und Auslaßvorrichtung f und g derart
zusammen, daß jeder Einführung einer Dose h eine Entnahme entspricht.
Zu Beginn der Dosenentnahme besteht, da die noch kalte oder nur wenig; angewärmte
Auslaßvorrichtung g den die heiße Dose umso gebenden Dampf in den Hahnkammern sofort
niederschlägt, die Gefahr, daß die Dosen bombieren. Anderseits ist damit zu rechnen, daß
nach dem Anwärmen der Auslaß vorrichtung g im Betriebe die Abkühlung der Dosen im
Kammerhahn g1 nicht genügend schnell erfolgt, so daß das Bombieren auch noch in dem
Augenblick erfolgen kann, in dem die Dose mit der Außenluft (Auslaßstutzen g3 in Abb. 1)
in Berührung kommt. Diesen Gefahren kann durch das Anwärmen und das Abkühlen der
Dosen begegnet werden. Zur Erreichung dieses Zweckes ist eine Leitung u angeordnet,
die unter Einschaltung von Absperrorganen u1, u2 sowohl mit dem Dampfraume der
Kochkammer c (oder einer besonderen Dampfquelle) als auch mit einer Kühlwasserleitung ν
verbunden wird (Abb. 1). Die gemeinsame Anwärm- und Kühlleitung u ist außerdem
durch kurze Rohrleitungen w1, wz, w3 mit derjenigen
Kammerseite verbunden, die die heißen Dosen h bei ihrer Entnahme bestreichen. Die
gleiche Einrichtung kann auch die Einführvorrichtung f besitzen.
Zweckmäßig ist es, die Auslaßvorrichtung g durch einen das Nachfallen der jeweilig untersten
Dose h regelnden Schieber zu entlasten, der den Druck der Dosensäule aufnimmt. In
dem gezeichneten Ausführungsbeispiele besteht dieser Schieber aus zwei an einem zweiarmigen
Schwinghebel x1 aufgehängten Platten χ (Abb. 1
und 3), die senkrecht geführt werden und deren lichter Abstand dem Dosendurchmesser entspricht.
Durch eine Kurbel y, die mit sechsfacher Übersetzung von der Welle g2 des Sechskammerhahnes
g1 aus gedreht wird, werden die beiden Schieberplatten χ wechselseitig gehoben
und gesenkt, wobei sie entsprechend der Weiterdrehung des Hahnes g1 um eine
Kammerteilung zunächst eine Dose nachfallen lassen und gleichzeitig die übrigen Dosen
sperren und erst darauf, bei umgekehrter Bewegung, die gesamte Dosensäule um einen
Dosendurchmesser nachrollen lassen. Der Kammerhahn g1 ist dadurch vollständig entlastet.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Kochen (Sterilisieren) von Konservendosen unter Druck in ununterbrochenem
Betriebe mit gemeinsam angetriebener Einführ- und Auslaßvorrichtung
an den Enden der im Kochgefäß angeordneten Führungsbahnen für die zu köchenden Dosen u. dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß in den Antrieb der Auslaßvorrichtung (g) eine ausrückbare Kupplung (r) eingeschaltet ist, die entweder ein
Drehen der Auslaßvorrichtung (g) gemeinschaftlich mit der Einlaß vorrichtung (f)
oder ein Drehen der Einlaßvorrichtung (f) allein gestattet.
2. Vorrichtung zum Kochen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplung (r) nach einer bestimmten für. die Füllung des Kochgefäßes mit Konservendosen
erforderlichen Anzahl von Umdrehungen sich selbsttätig einrückt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine mit der
Einführungsvorrichtung umlaufende, , an go
sich bekannte Teilscheibe (f), deren veränderliches
Steuerglied (Einsteckstift t1) ein die Kupplung (r) der Auslaßvorrichtung
(g) ausgerückt haltendes Sperrglied (Riegel n) aus seiner Sperrlage zu bewegen
vermag.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
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DE349138T | 1919-06-21 |
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DE349138C true DE349138C (de) | 1922-02-25 |
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DE1919349138D Expired DE349138C (de) | 1919-06-21 | 1919-06-21 | Vorrichtung zum Kochen (Sterilisieren) von Konservendosen |
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DE (1) | DE349138C (de) |
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1919
- 1919-06-21 DE DE1919349138D patent/DE349138C/de not_active Expired
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