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Vorrichtung zur Beseitigung von Richtfehlern beim indirekten Schießen.
Beim indirekten Schießen mit Geschützen ist ein Richtpunkt erforiderlich, nach:
dem die jeweilige Seitenrichtung des Geschützes durch Anvisieren mit dem Richtapparat
desselben festgelegt wird. Dieser Richtpunkt muß bei ungünstiger Witterung oder
unübersichtlichem Gelände nahe an das Geschütz gelegt werden. Hierdurch; entstehen
Fehler beim Richten, sobald ;der Richtapparat, des Geschützes im. Verlauf dies.
Schießens seine iusprüngliche Stellung infolge Drehung oder Rücklauf verlädt, und
zwar sind; diese Fehler um so größer, je näher der Richtpunkf am Geschütz liegt.
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Abb. i zeigt diese Verhältnisse. Der Richtapparat des Geschützes befindet
sich anfangs bei a, ;der Richtpunkt bei b. Das Geschützrohr habe idie Richtung a-c,
bildet also mit der Vi ierlinie a-b Aden Winkel c-u-h. Im Verlaufe des Schießens
sei der Richtapparat nach d verlegt worden. Wind: da!s Geschütz nunmehr mit tdem
gleichen Winkel c-a-b nach b
eingerichtet, so bildet die neue Richtung des
Geschützrohres mit der ersten den Winkel e-o-c (welcher gleich a-b-d ist). Dieser
Winkel stellt also den Fehler in der Seitenrichtung dar.
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Bekannt ist bereits ein Gerät, bei dem ein auf dem Boden unabhängig
vom Geschütz aufgestelltes Dioptervisierdazu ;dient, dem Geschütz seine Richtung
nach Seite und Höhe zu erteilen. Dieses Dioptervisier wird genau so auf das 7iel
gerichtet wie ein direkt gerichtetes Geschütz, stellt also gewissermaßen eine Verlängerung
der Geschützvisierrichtung dar. Die Dioptervisierlinie muß- genau mit ,der Geschützvisierlinie
übereinstimmen, was nur umständlich zu erreichen ist. Außerdem unterscheidet sich
idieses. Verfahren grundsätzlich von Odem eingangs beschriebenen. indirekten Schießverfahren
mit nahe gelegenem Richtpunkt, so daß eine Übertragung ider bekannten Einrichtungen
nicht ohne weiteres möglich ist.
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Erfindungsgemäß wenden die bei dem eingangs beschriebenen indirekten
Schießverfahren auftretenden Richtfehler dadurch beseitigt, daß ein .in endlicher
Entfernung vom Geschütz befindlicher, mit rdem Richtgerät des Geschützes anvisierter
Richtpunkt mit einem Hilfsvisiergerät fest verbunden ist und daß dieses Hilfsvisiergerät
parallel verschiebbar angeordnet ist.
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Um den Verschiebungsbereich des neuen Hilfsvisiergerätes nicht unnütz
groß wählen zu müssen, ist das Hilfsvisiergerät drehbar angeordnet und kann außerdem
gegen andereals beabsichtigte Drehungen und Parallelverschiebungen mittels Klemmen
gesichert werden.
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Abb. a 'zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Eine Geradführung
h trägt den Schlitten k, um (dessen Drehzapfen i das Visierstück zz. drehbar gelagert
ist. Der Schlitten k ist auf der Geradführung h verschiebbar angeordnet und
durch die Klemme l festzustellen. Die Klemme se am Drehzapfen i dient zum
Feststellen ;des Visierstückes n
gegen den Schlitten k. Das
Visierstück n trägt die Kimme p und das Korn r, ferner eine (auf der Zeichnung nicht
sichtbare) als Richtpunkt dienende Marke, welche vom Geschütz aus in der Richtung
r-p gut anzuvisieren ist.
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Gebrauch. Nachdem die erste Richtung des: Geschützes festgelegt ist,
wird der Richtapparat desselben oder eine mit Odem Geschütz fest verbundene Marke
von der vorstehend beschriebenen Vorrichtung aus über p und r anvisiert und die
Klemme m festgestellt, nachdem vorher die Klemme L umgezogen worden war, Hierauf
wird die als Richtpunkt dienende Marke des Visierstückes n vom Geschütz aus angeschnitten.
Verläßt,der Richtapparat des Geschützes beim Schießen die erste Lage, so wird, nach
Lösender Klemme L der Schlitten k auf der Geradführung h verschoben,
bis die Visierlinie p-r wieder nach dem Richtapparat schlägt, worauf die Klemme
l wieder angezogen: wird.
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A66. i zeigt den Vorgang. Die beliebige Richtung .der Geraadführung
sei b-f, der Winkel f-b-a: ist bei Beginn des Schießens eingestellt worden. Dieser
Winkel bleibt bei, der Verschiebung auf der Geradführung bestehen, also ist d-g
parallel a-b. Winkel q-d-g ist gleich Winkel c-a-b gemacht (bei (dem gleichen Kommando
für die Seite wie am Anfang des Schießens), also ist auch q-d parallel c-a; der
Fehler ist ausgeschaltet.
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Aus der Abb '. 3 ist die Anwendung der neuen Vorrichtung ersichtlich.
R-M deutet die Richtung oder Schußlinie des Geschützes an. R bezeichnet das Richtgerät
des Geschützes und M eine an demselben befindliche Zielmarke. N ist :der nahe gelegene
Richtpunkt, auf den R vor Abgabe des ersten Schosses eingerichtet wird; und, H ist
das mit N fest verbundene Hilfsvisier. Die durch das Anschneiden des Richtpunktes
N ermittelte Zahl des Geschützrichtgerätes stellt den Winkel zwischen der Hilfsrichtung
und ,der Schußrichtung dar. Durch den Abschuß und das darauf folgende Wiedereinrichten
wird -im allgemeinen das Geschütz nicht auf der alten Stelle (I) bleiben, sondern
in eine andere, etwa in die. darunter gezeichnete Stellung (II) geraten. Dann wind:
erfinidungsgemä.ß das Hilfsvisier H auf einer,beliebigen Geradführung parallel zu
der ursprünglichen Hilfsvisierlinie H-M so lange verschoben, bis das Hilfsvisier
H wieder nach der Zielmarke M schlägt.. Zugleich wird dem Geschütz eine entsprechende
Drehung erteilt. Ist die Marke N vom Geschützrichtgerät R aus wieder angeschnitten,
so ist auch die Ortsveränderung des Geschützes wieder ausgeglichen. Obwohl, wie
in Abb. 3 gezeichnet, die Zielmarke M mit dem Richtgerät R nicht zusammenfallen
braucht, wird man sie praktisch m«glichst zusammenlegen.
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Bei der Ausführung,der neuen Vorrichtung ist es gleichgültig, ob die
Geradführung fest unid Idas Visierstück (drehbar oder umgekehrt, die Geradführungdrehbar
und; das Visierstück an derselben fest angeordnet ist; aticli kann eine beliebige
andere Geradführung, z. B. ein Parallelogramm von: Hebeln, angewendet werden. Ferner
kann durch eine Winkelteilung die Richtung des Visiers ablesbar gemacht werden,
wodurch ermöglicht würde, :die Vorrichtung für mehrere Geschütze nebeneinander zu
verwenden. Das Visierstück za kann auch durch einen Schnekken- odersonstigen Zahntrieb
geigen den Schlitten k verdrehbar angeordnet sein. Als Visier kann anstatt des einfachen
Diopters ein beliebiges anderes Visier, z. B. ein Fernrohr, angebracht werden. Die
Anordnung des Batterierichtkreises auf einer Geradführung würde gleichfalls .der
vorliegenden Erfindung entsprechen.