DE346716C

DE346716C - UEberstromsicherung fuer Gleichstrom mit transformatorisch erzeugtem Hilfsstrom

Info

Publication number: DE346716C
Application number: DE1919346716D
Authority: DE
Original assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Current assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Priority date: 1919-07-01
Filing date: 1919-07-01
Publication date: 1922-01-06

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. JANUAR 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 346716 -KLASSE 21 c GRUPPE 59

Bergmann-EIektricitäts-Werke, Akt-Ges. in Berlin.

Uberstromsicherung für Gleichstrom mit transformatorisch erzeugtem Hilfsstrom. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Juli 1919 ab.

Um bei Gleichstrom eine Sicherung gegen Überströme zu erzielen, kann die Anordnung so getroffen werden, daß die Sicherung gleichzeitig unter der Wirkung des zu überwachenden Stromes und eines durch diesen in einem Transformator induzierten Hilfsstromes steht. Bei langsamem Ansteigen des Hauptstromes verursacht alsdann dieser Strom unmittelbar für sich allein das Ansprechen der Sicherung, Tritt dagegen etwa unter cem Einflüsse eines Kurz-

Schlusses eine plötzliche übermäßige Stromänderung ein, so wird in dem Transformator ein Hilfsstrom induziert, der ein Vielfaches des ■normalen Gleichstroms beträgt und infolgodessen eine beschleunigte Auslösung der Sicherung ergibt.

Die Erfindung betrifft nun eine besondere Anordnung für derartige Über Stromsicherungen. Ihr wesentliches Merkmal besteht darin, daß der

ίο zu überwachende Strom sich über Sicherungen verzweigt und die Sekundä-wicklung des Transformators in diese-· Verzweigung gelegt wird. Dabei können die Sicherungen baulich zu einer Sicherung vereinigt werden, die dann von beiden Strömen zugleich beeinflußt wird.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten veranschaulicht.

Nach Abb. 1 zunächst wird der Netzstrom von der Stromquelle α aus über die Primärwicklung δ eines Transformators einem Punkte m an der Sekundärwicklung dieses Transformators zugeführt und verzweigt sich von dort aus einerseits über die Wicklung C₁ und die Sicherung d_v anderseits über die Wicklung c₂ und die Sicherung i₂, bis im Punkte I die beiden Stromzweige sich wieder vereinigen. Der in der Sekundärwicklung C₁, c₂ des Transformators induzierte Hilfsstrom findet danach in der Stromverzweigung einen geschlossenen Stromweg. Im Falle einer Stromsteigerung ist dabei dieser Hilfsstrom in dem einen Stromzwcig m, C₁, d_v I dem Netzstrom gleichgerichtet, in dem anderen Stromzweig m, C₂, d₂,1 entgegengesetzt gerichtet. Dieser Unterschied der Stromstärke in den Sicherungen ^₁ und d_% ist praktisch ohne wesentliche Bedeutung, da der vielfach größere Hilfsstrom unter allen Umständen die auf den Netzstrom eingestellten Sicherungen zur Auslösung bringt. Unter Umständen kann aber auch der Verschiedenheit der Stromstärke durch verschiedene Bemessung der Sicherungen d_v d% Rechnung getragen werden.

Die in Abb. 2 dargestellte Ausführung unterscheidet sich von der nach Abb. 1 lediglich dadurch, daß die beiden Sicherungen d_v d₂ durch eine gemeinsame Sicherung d ersetzt werden. Diese ist dabei kreuzförmig ausgebildet und an den Enden der Kreuzbalken mit Anschlüssen vrsehen, über welche die Zweigströme zugeführt werden. 5u

Als Übers tromsicherung kann auch ein selbsttätiger Ausschalter benutzt werden. Dabei wird dir Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß der Schalter von don beiden Strömen zugleich beeinflußt wird, während die Ströme selbst elcktrisch vollkommen getrennt verlaufen.

Um zu vermeiden, daß beim Ansprechen der Uberstromsicherung schädliche Überspannungen auftreten, kann man die Unterbrechung des Netzstromes natürlich stufenweise vor sich gehen lassen, indem man z.B. in Abb. 1 zwischen den Punkten m und I noch eine besondere Stromverbindung schafft, in der ein Ausschalter mit vorgeschaltetem Widerstand liegt. Von Wichtigkeit ist es bei der Verwendung von Schmelzsicherungen ferner, daß die Wärmekapazität möglichst gering ist. Man kann dies beispielsweise erreichen, indem man die Sicherungen streifenförmig ausbildet und auf irgendeine Weise kühlt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Uberstromsicherung für Gleichstrom, bei der ein durch die Änderung der Stromstärke in einem Transformator induzierter Hilfsstrom mit dem zu überwachenden Strom zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der zu überwachende Strom sich über Sicherungen (d_v ^₂) verzweigt und die Verzweigung die Sekundärspule (C₁, c₂) des Transformators enthält.

2. Uberstromsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Sicherungen (d_v (Z₂) baulich zu einer Sicherung {d) vereinigt sind, die von beiden Strömen zugleich beeinflußt wird.

3. Uberstromsicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ströme der Sicherung {d) über getrennte Anschlußpunkte zugeführt werden.

4. Uberstromsicherung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ströme in elektrisch getrennten Stromkreisen zur Wirkung kommen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.