DE340073C

DE340073C - Verfahren zur Herstellung von Bohnerwachs, Schuhcreme u. dgl. mittels Rohmontanwachs

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Publication number: DE340073C
Application number: DE1917340073D
Authority: DE
Original assignee: ERNST LAST DR; H TH BOEHME A G CHEM FABR
Current assignee: ERNST LAST DR; H TH BOEHME A G CHEM FABR
Priority date: 1917-10-30
Filing date: 1917-10-30
Publication date: 1921-09-02

Description

Verfahren zur Herstellung von Bohnerwachs, Schuhcreme u. dgl. mittels Rohmontanwachs. Die Verwendung von Rohmontanwachs zur Herstellung von Bohnermassen und Schuhcreme ist bekannt. Die sogenannten verseiften Schuhcreme werden durch Behandeln einer Schmelze von Rohmontanwachs. Harzen, Paraffin, Ceresin mit wäßrigen Lösungen von Alkalikarbonat hergestellt. Da letzteres stets in bedeutendem Überschuß vorhanden sein muß, um das Produkt für größere Mengen von Wasser aufnahmefähig zu machen, sind alle derartigen Produkte stark alkalisch, was ihrer Verwendung von großem Nachteil ist. Sie sind in der Hauptsache als kolloide Verteilungen von Alkalikarbonatlösungen in Rohmontanwachs° aufzufassen.
Die Verwendung von Rohmontanwachs zu unverseiften leicht streichfähigen Bohnermassen, ist nur in geringem Ausmaß möglich, da dasselbe in den zur Verwendung gelangenden Lösungsmitteln, wie Terpentin, Schwerbenzin u. a., nicht dauernd und gleichmäßig löslich ist.
Es wurde nun gefunden, daß als Ausgangsrnaterial für die Herstellung von Grundmassen für Bohnerwachs, Schuhcreme u. dgl. die Auflösungen der Rohmontanwachskolioide in Kohlenwasserstoffen und deren Abkömmlingen sind. Die Roh,montanwachskolloide entstehen durch Behandlung des Rohmontanevachses mit Alkali oder Erdalkali bei höherer Temperatur evtl..unter Anwendung von "Druck. Sie stellen ein"wasserfreies, dem Rohmontanwachs im Aussehen gleichendes, in Wasser und Köhlenwasserstoffen homogen lösliches Wachspräparat dar. Die Lösungen dieser Rohmontanwachskolloide in Kohlenwasserstoffen usw. sind außerordentlich geeignete Grundlagen für Bohnerwachs und Schuhcreme. Dieselben liefern, in der Hitze gelöst, vollkommen neutrale, nach dem Erkalten gleichmäßig, leicht streichfähige und gut haftende Pasten. Ferner nehmen diese Lösungen ohne weiteres feste Kohlenwasserstoffe, wie Paraffin, Ceresi.n, Natur- und Kunstharze, sowie Wachse und Gemenge dieser Stoffe in gleichmäßiger Verteilung auf, auch dann, wenn diese Gemenge ohne Kolloidzusatz in dem betreffenden Lösungsmittel nicht :dauernd gleichmäßig löslich sind. Neben der guten Haftfähigkeit, die einen sparsamen Verbrauch gewährleistet, bewirkt ein Zusatz von Rohmontanwachskolloid eine ganz erhebliche Steigerung der Glanzwirkung beim Auftragen solcher Pasten. Schon allein mit Lösungen - von Rohmontanwachskolloid in Kohlenwasserstoffen lassen sich Effekte erzielen, die einer Lackierung gleichkommen.
Den wie vorstehend hergestellten Massen können in bekannter Weise Farb- und Riechstoffe zugesetzt werden, die sich in ihnen sehr gleichmäßig verteilen.

Für die Herstellung solcher als Bohnermassen und Schuhcreme verwendbaren Massen läßt sich eine bestimmte Vorschrift nicht geben, da deren Beschaffenheit den wechselnden Anforderungen der Praxis, wie dem jeweils verfügbaren Material angepaßt werden müssen. Doch lassen sich folgernde Pichtlinien aufstellen:

Rahmontanwachskolloid. . q. bis 2o Prozent,

Wachs 26 - -

C:eresin Mid@vä.chs) @' . 26 - 5 -

Parafbn - 5 - ,

Kunstharz ........... io - o - ,

Pech .. ... ..... 15 - o - ,

Fett, Fettsäure, Harz .. 5 - o - ,

Farb- und Riechstoffe . 2 - o - ,

Lösungsmittel .... 70 - 85 - ,

Masse ............... WO Prozent.

Der Gehalt solcher Massen an fester Substanz hält sich praktisch zwischen 25 bis 30 Prozent. Es kann irgendein, wie oben beschrieben, durch Alkalibehandlung .in der Hitze gewonnenes Rohmontanwachskolloid verwendet werden. Als Wachs kann außer rohem und gereinigtem Montanwachs jede andere Wachsart, als Kunstharz die Kumaronharze, Phenolkondensationsprodukte u. a., als Pech, ferner die in der Schuhcremeerzeugung üblichen Pecharten z. B. Glycerinpecb, genommen werden. Als Lösungsmittel können mit Vorteil die in der Praxis gebTäuchlichen, wie Gemische derselben, z. B. Schwerbenzin, Schwerbenzol, Terpentin verwende werden. Ferner Mineralöle für solche Pasten, die nicht als Creme, jedoch als Lederschmiere Verwendung finden sollen. Die Herstellung all dieser Pasten bzw. Salben erfolgt durch Auflösen der genannten Zusätze neben- oder hintereinander im siedenden Lösungsmittel. 21Ian kann dieselben aber auch, wie in der Schuhcremefabrikation üblich, vorher durch Schmelzen vereinigen und als solche heiß oder als Pulver zur Auflösung bringen oder endlich diese Zusätze ganz oder teilweise, unter Berücksichtigung etwaiger Verseifbarkeit, schon bei der Herstellung des Kolloides selbst beigeben.

Claims

PATENT-ANSERÜC,HE: i. Als leicht verteälbare und gut haftende Schuhcreme, Bohnerwachs u. 1-l. geeignete Pasten bzW. Flüssigkeiten, bestehend aus organischen Lösungsmitteln, insbesondere Kohlenwasserstoffen, wie Terpentinöl, Benzin, Benzol, sowie Gemischen solcher einerseits und durch Behandlung von Rohmontanwachs mit Alkali oder Erdalkali unter erhöhter Temperatur erhaltenen, wasserfrei.enRohmontanwach@-kolloiden anderseits, wobei in denselben noch andere organische Körper, wie feste Kohlenwasserstoffe, Harze, Wachs enthalten sein können.
2. Herstellung der Pasten bzw. Flüssigkeiten nach Anspruch i-, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße Auflösung der Kolloide, insbesondere bei Anwendung leicht flüchtiger Lösungsmittel unter Verschluß und Druck erfolgt.