DE336531C

DE336531C - Klappenventil

Info

Publication number: DE336531C
Application number: DE1919336531D
Authority: DE
Original assignee: KUHLMANN FA W
Current assignee: KUHLMANN FA W
Priority date: 1919-08-29
Filing date: 1919-08-29
Publication date: 1921-05-03

Description

Die früher ganz allgemein üblichen Hähne an Wasserständen hat man für hohe Kesseldrücke schon seit längerer Zeit zum Teil durch Klappenventile ersetzt. Diese weisen aber sämtlich den Mangel auf, daß sich der Absperrkörper nicht gleichmäßig¹ auf den Ventilsitz aufdrücken läßt und daher nicht genügend und dauerhaft dichtet. Bei starrer Verbindung des Abdichtungskörpers mit der

ίο Klappe tritt dieser Übelstand am stärksten auf.

Man· hat nun schon versucht, den eigentlichen Absperrkörper gelenkig zu lagern, und zwar um einen Zapfen, der an der Klappe angebracht war. Dann war jedoch noch die Zuhilfenahme von Anschlägen oder Lenkern nötig, um den Absperrkörper in richtiger Lage gegen den Ventilsitz zu führen. Aber auch hier wird niemals eine genaue und gleichmäßige Abidichtung erzielt werden können. Auch hierbei treten ungleiche Drücke ein, welche die Ventilsitzfläche bzw. den Abdichtungskörper ungleich abnutzen und dadurch ein Dichthalten auf die Dauer verhindern.

Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Klappenventil ist nun so gebaut, daß der Absperrkörper lediglich durch die Ventilsitzfläche in seiner Lage eingestellt wird, und daß der Druck am ganzen Umfang der Dichtung vollkommen gleichmäßig ist. Dadurch wird ein genaues Aufsitzen auf der Sitzfläche erzielt und anderseits eine vollständig gleichmäßige Inanspruchnahme des gesamten Umfanges, so daß die Abnutzung an jeder Stelle dieselbe ist und somit das Ventil dauernd dicht bleibt. Erreicht wird dies dadurch, daß der Dichtungskörper um den Mittelpunkt der Ventilsitzfläche nach allen Richtungen hin drehbar ist, und daß außerdem die Drehachse der Klappe in der Ebene der Ventilsitzfläche liegt. Zu diesem Zweck ist der Dichtungskörper durch¹ ein Kugel- oder Kardangelenk mit der Klappe verbunden, dessen Drehpunkt in der Ventilsitzebene liegt. Diese Verbindung zwischen Abdichtungskörper und Klappe ermöglicht eine vollkommen freie Einstellung des Abdichtungskörpers durch die Ventilsitzfläche je nach deren Lage und Gestalt, und außerdem wird dadurch erzielt, daß der Anpressungsdruck im ganzen Umfang des Sitzes derselbe ist.

Es ist an sich bekannt, den Drehpunkt der Klappe in die Ventilsitzebene zu legen, aber nicht bekannt, ist, diese Maßnahme gleichzeitig bei einer Anordnung zu treffen, bei der der Abdichtungskörper um den Mittelpunkt der Ventilsitzfläche nach allen Seiten drehbar ist. Nur wenn die Anordnung so getroffen wird, wird eine Verschiebung· des Abdichtungskörpers auf dem Ventilsitz vermieden, wenn beim Schließen des Ventils die Abdichtungsflächen nicht gleich von vornherein genau zusammenfallen. Diese Einstellung wird um so sicherer erzielt werden, da es sich für gewöhnlich nur um geringe Schräglagen der Abdichtungskörper gegeneinander handelt.

Zur Vereinfachung der Bauart ist dabei noch die Anordnung getroffen, daß die drehbare Verbindung zwischen Dichtungskörper und Klappe in dem Dichtungskörper selber an-

gebracht ist. Bei der Ausführung als Kugelgelenk werden dann die Kugelschalen in den Dichtungskörper selbst eingebaut und dabei zweckmäßig durch die den Dichtungskörper umgebende Hülle zusammengehalten.

Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. ι und 2 in zwei Stellungen eine einfachere Ausführungsform eines derartigen Ventils, während Fig. 3 eine zweite Ausführungsform darstellt, die im einzelnen mehr durchgearbeitet ist.

Der Ventilsitz (Fig. 1 und 2) ist mit α bezeichnet, gegen ihn legt sich der Dichtungskörper b, der halbkugelförmig ausgeführt ist und in einer entsprechenden Hülle der Klappe c liegt. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Mittelpunkt d der Halbkugel in der Ebene der Ventilsitzfläche liegt, und zwar im Mittelpunkt dieser Fläche. In derselben Ebene liegt auch die Drehachse e für die Klappe c.

Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, wie bei schräger Stellung der Abdichtungsfläche des Dichtungskörpers dje Einstellung dieses Körpers b durch den Ventilsitz selbst erfolgt. Die Drehung des Abdichtungskörpers findet dabei um den Punkt d statt. Es genügt ein ganz geringes Drehmoment an der Spindel, um den Abdichtungskörper in die richtige Lage zu bringen, während dann erst die vollkommene Abidichtung durch kräftiges Aufdrücken erfolgt. Irgendwelche Lenker oder Anschläge zur Verstellung des Dichtungskörpers sind nicht erforderlich. Praktisch ist natürlich die Bewegung des Dichtungskörpers nur ganz gering, nachdem derselbe einmal richtig eingestellt ist. Ein Schieben des Dichtungskörpers auf dem Ventilsitz findet infolge der besonders ausgewählten Lage des Dreh- no punktes nicht statt, wodurch die Abnutzung auf das Geringstmaß beschränkt wird.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist wieder der Ventilsitz mit α und die Klappe mit c und deren Drehpunkt mit e bezeichnet. Der Dichtungskörper b besitzt in bekannter Weise eine elastische Einlage/, über welche eine Hülle g aus widerstandsfähigem Material gelegt ist. Der Körper b ist als Kugelfläche ausgebildet und auf ihn legt sich die Kugelschale h, die durch den festen Zapfen i mit der Klappe c verbunden ist. Auf der Außenfläche dieser Kugelschale liegt die Hohlschale k, die durch die Hülle g festgehalten wird, und zwar zweckmäßig dadurch, daß man den Rand der Hülle bei I umbördelt. Natürlich kann die Verbindung auch in anderer Weise geschehen, etwa durch Verbolzung, Verschraubung, Verlötung o. dgl. In jedem Fall wird das Kugelgelenk geschlossen gehalten durch die Hülle g.

Auch bei dieser Ausführungsform sind die Abmessungen so gewählt, daß der Mittelpunkt des Kugelgelenks mit dem Mittelpunkt der Ventilsitzfläche zusammenfällt.

Obwohl natürlich theoretisch das Zusammenfallen dieser Punkte und auch die genaue Lagerung des Klappendrehpunkts in der Ventilsitzebene die beste Ausführungsform darstellt, lassen sich natürlich absichtlich oder unabsichtlich, etwa durch ungenaue Ausführung oder Montage, diese Punkte etwas verschieben, ohne daß dadurch im wesentlichen an der Wirkung etwas geändert wird.

Das Ventil ist in erster Linie für Wasserstände bestimmt, kann natürlich auch für jeden anderen Zweck Verwendung finden.

Claims

Pat ent-An Spruche:

1. Klappenventil, insbesondere für Wasserstände, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtungskörper um den Mittelpunkt der Ventilsitzfläche nach allen Seiten drehbar ist und auch der Drehpunkt der Klappe in der Ventilsitzebene liegt.

2. Ausführungsform des Klappenventils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Abdichtungskörper und Klappe durch ein Kugeloder Kardangelenk erfolgt, dessen Drehpunkt mit dem Mittelpunkt der Ventilsitzfläche zusammenfällt.

3. Ausführungsform des Klappenventils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelgelenk durch die den Abdichtungskörper umgebende Hülle zusammengehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in der reichsdrUckErei.