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Maschine zum Feststampfen, Abstreichen und Glätten von Kunststeinplatten,
Dachziegeln u. dgl. Es sind bereits Vorrichtungen zum Feststampfen, Abstreichen
und Glätten von Kunststeinplatten, Dachziegeln u. dgl. bekannt, bei denen eine der
Oberfläche des herzustellenden Ziegels entsprechend gestaltete Schlagplatte nicht
nur auf und ab, sondern auch unter Vermittlung einer Rollenlagerung in wagerechter
Richtung parallel der Oberfläche des zu formenden Ziegels hin und her bewegt werden
kann. Desgleichen ist es bereits bekannt, derartige Schlagleisten in Führungen sowohl
um eine Achse auf und ab beweglich als auch längsverschiebbar mit der Schlagform
zu verbinden. " _ Diese bekannten Vorrichtungen haben aber verschiedene Nachteile.
Bei der einen Ausführung ist die Hubbewegung nur eine beschränkte, auch muß der
Arbeiter eine gewisse Aufmerksamkeit und Arbeit darauf verwenden, daß sich die Platte
nicht unbeabsichtigterweise verschiebt, und es bringt der Umstand, daß derselbe
Hebel, welcher die Schrägstellung der Schlagplatte bewirkt, auch bei der Schlagbewegung
der Platte mit tätig ist, mit sich, daß man bei dieser Platte nicht die weitgehende
Einstellungsmöglichkeit hat wie beim Handstreicheisen, so daß man diese Platte z.
B. nicht in einer bestimmten Schräglage zum Formkasten auf- und abwärts bewegen
kann.
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Bei der anderen bekannten Ausführungsform werden zwar diese Mängel
vermieden. Es tritt aber,. je - mehr die Schlagleiste vom Arbeiter fort nach hinten
geschoben wird,- der Übelstand ein, daß; mit zunehmender Verschiebung der Leiste
vom Arbeiter weg nach hinten der Arbeiter entweder mit gestreckten Armen die Arbeit
leisten muß oder sich über. die Form nach hinten beugen muß. In letzte:em Falle
ergibt sich bei vorgebeugtem Oberkörper nicht nur eine bei längerem Arbeiten unbequeme
und ermüdende Stellung des - Arbeiters, sondern er ist in dieser Lage überhaupt
nicht imstande, ohne Schaden eine so große Last zu heben als bei gerade gerichtetem
Körper. Hierzu kommt noch, daß bei dieser Vorrichtung die Schrägstellung der Schlagleiste
durch unmittelbares Anfassen an der Drehachse bewirkt wird, also nur ein geringes
Drehmoment -ausgeübt werden kann - eine breite und schwere Platte verlangt aber
ein großes Drehmoment -, und so kommt es, daß diese Einrichtung zwar dieselbe leichte
Einstellbarkeit der Schlagleiste besitzt wie früher das Handstreichei: en, die Erhöhung
des Gewichtes und der Breite der Schlagplatte aber lange noch nicht in dem Grade
gesteigert werden kann, als es zur Erzielung einer größeren Leistung unbedingt nötig
ist. -Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Vorrichtung zum Feststampfen,
Abstreichen und Glätten von Kunststeinplatten u. dgl., bei welcher das bisher übliche
Handstreicheisen durch eine möglichst breite und schwere Schlagplatte ersetzt ist;
ohne irgendeine Einschränkung der dem bisherigen Handstreicheisen eigentümlichen
weitgehenden Einstellbarkeit bei allen seinen .Anwendungsformen. Die Vorrichtung
unterscheidet sich dabei -von den . bereits-erwähnten
bekannten
Schlag- und Glättevorrichtungen im wesentlichen dadurch, daß die Schlagplatte in
dem auf- und abwärts schwingbaren und hin und her verschieblichen Rahmen mittels
zweier Achsen gelagert ist, von denen die eine mit exzentrischen Zapfen versehen
ist, und daß der die Schlagplatte tragende Rahmen, welcher mit seinem Vorderende
in an und für sich bekannter Weise von seitlich der Unterform angebrachten Gradführungen
unterstützt wird, mit seinem anderen Ende auf einer feststehenden, mit dem Maschinengestell
fest verbundenen Rollenführung sowohl auf- und abwärts schwingbar als auch hin und
her beweglich derart gelagert ist, daß - der die Schlagplatte tragende Rahmen als
ein beirrt Verschieben der Platte selbsttätig seine wirksame Hebellänge veränderndes
Gegengewicht für die Platte wirkt, wobei sich das Verhältnis von Hebelarm der Schlagplattenlast
zum Hebelarm der Kraft mit der Verschiebung ändert.
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Das gesteckte Ziel des Ersatzes des bisherigen Handstreicheisens durch
eine möglichst schwere und breite Schlagplatte ohne irgendeine Einschränkung der
dem Handstreicheisen zukommenden weitgehenden Verstellungsmöglichkeiten: -ist also
erreicht. Man kann die Platte sowohl in paralleler als auch in schräger Lage zur
Ziegeloberfläche auf- und abwärts schwingen -und hin und her schieben, und der Arbeiter
kann hierbei auch die schwersten Platten mit Leichtigkeit regieren, weil er lediglich
in den vorderen Stellungen, wo seine Arme in fast senkrechter Richtung wirken, das
ganze Rahmen- und Plattengewicht anzuheben braucht, wobei sich die Handgriffe außerdem
in einer sehr bequemen Lage befinden, während das Anheben der Platte in ihren für
den Arbeiter unangenehmen hinteren Stellungen mit verhältnismäßig immer größerem
Hebelarm der Kraft gegenüber dem Hebelarm der Last und mit immer größerem Gegengewicht
sogar selbsttätig erfolgen kann.
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Da die Schräg- und Geradestellung der Schlagplatte außerdem auch nicht
mehr unmittelbar an der Drehachse erfolgt, sondern durch Vermittlung der zweiten
mit exzentrischen Zapfen in dem Rahmen gelagerten Welle, so ist auch hierdurch die
Verwendung sehr großer und breiter Platten ermöglicht, und man ist in der Lage,
die Platte nicht nur parallel der Oberfläche des Ziegels, sondern nach Belieben
in schräger Stellung zu derselben auf- und niederzuschwingen. Auch kann zwecks Glättens
der Ziegel das letzte Glattstreichen in bekannter Weise mittels schräg -gestellter
Schlagplatte mit einer Kante derselben vorgenommen werden.
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In der Zeichnung ist in Fig. r bis 3 beispielsweise eine Ausführungsform-
des Erfindungsgegenstandes mit drei verschiedenen Stellungen der Schlagplatte dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Platte a, deren untere Fläche entsprechend
der Oberfläche des zu erzeugenden Kunststeins, Dachziegels o. dgl. eben oder profiliert
gestaltet ist. An den beiden Seiten der Platte a befinden sich die den Rahmen bildenden
Schienen b, welche vorn durch eine feste Achse n
verbunden sind, die gleichzeitig
durch die Platte a hindurchgeht. Durch das hintere Ende von a geht noch eine
weitere Welle k.
Diese ist aber mittels des Hebels i und ihrer in den Rahmen
greifender: exzentrischen Zapfen derart beweglich, daß je nach der Stellung von
i die untere Fläche der Platte a sich nicht nur parallel zu der Oberfläche
des Formkastens und des Formlings einstellen läßt, sondern auch reit dem einen Ende
zur Oberfläche des Formlings schräg eingestellt werden kann. Die Halteschienen b
ruhen nun ihrerseits vorn auf zwei fest mit ihnen verbundenen Rollen in, deren Achse,
wie gezeichnet, mit der Welle n zusammenfällt. Die Rollen na bewegen sich
an den Leisten q des Formkastens hin und her, während sich das hintere Ende von
b auf Rollen c stützt, die aber mittels der Achse d und des Lagers f . fest
-mit der Grundplatte der Maschine verbunden sind. Zwei Bügel e sorgen dafür, daß
s_ch-die Halteschienen b nicht von den Rollen c abheben können,, und Anschläge 1
und o begrenzen die Vor- und Rückwärtsbewegung der Schienen b -und damit der Platte
a. Es ist noch zu erwähnen, daß es unter Umständen vorteilhaft erscheinen kann,
die vordere durch a gehende Achse n, statt wie gezeichnet nach vorn, mehr in die
Mitte von ä nach a hin zu legen.
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Das Arbeiten mit dieser Vorrichtung geschieht nun folgendermaßen Nachdem
die Platte a mit dem Rahmn b
so -weit nach hinten geschoben worden-
ist (Fig. 3), daß sie infolge des Gegengewichtes des Rahmens nach hinten überkippt,
sich vorn mit den Anschlägen o an die Bügel e, hinten aber auf die Anschläge s des
Maschinengestelles legt, wird der Formkasten in üblicher Weise mit Mörtel gefüllt
und der überflüssige Mörtel abgestrichen. Dann zieht man mittels des Griffes p die
Schlagplatte nach vorn in die in Fig. x punktiert dargestellte Stellung und schlägt
in bekannter Weise durch mehrere kräftige Schläge in der Pfeilrichtung den Mörtel
mit der Schlagplatte fest. Diese - wirkt hierbei wie jede gewöhnliche Schlagplatto.
und kann bei Bedarf während deg Festschlagens auf dem Formkasten in bekannter Weise'
verschoben werden. Hierbei. ist es zweckmäßig, um die Einpressung von ->Luft in
den Mörtel -zu, vermeiden, .und -außer dem senkrechten Druck noch ..:einen. in-
wagerechter. Richtung
wirkenden Druck auf den Mörtel auszuüben,
durch richtige Einstellung des Hebels i anfangs mit zur Oberfläche des Formlings
etwas schräg stehender Schlagplatte und erst nachher mit parallel zur Ziegeloberfläche
auftreffender Schlagplatte zu arbeiten.
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Ist der Mörtel auf diese Weise genügend festgeschlagen, so wird die
Platte, welche bei der gezeichneten Stellung des Hebels t genau parallel der Oberfläche
des Formkastens und Ziegels liegt, mehrmals in der Pfeilrichtung nach Fig. 2 vor-
und zurückgeschoben und dadurch nicht -nur der Formling an der Oberfläche glattgestrichen
und profiliert, sondern auch etwa noch vorhandener überschüssiger Mörtel gleich
mitentfernt.
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Hierauf schiebt man die Platte a wieder nach hinten in die Stellung
nach Fig. g zurück, gibt mittels eines Siebes oder auf beliebige andere Weise eine
dünne Schicht Zement oder Farbe auf die Oberfläche des Ziegels, bewegt Hebel i in
die nicht gezeichnete Stellung, nach vorn, zieht die Platte a zunächst in die in
Fig. r punktiert gezeichnete Stellung nach vorn und läßt sie auf die Oberfläche
des Formlings fallen, wobei jedoch Platte a nicht mehr parallel der Oberfläche des
Formlings liegt; sondern sie nur mit der Vorderkante berührt, während ihre hintere
Kante etwas angehoben ist. Jetzt schiebt man die Platte a nach hinten und erzielt
dadurch eine tadellose Glättung des Formlings. Sollte noch irgendein Mangel bemerkt
werden, so kann man die Platte in angehobener Stellung noch einmal nach vorn ziehen
und wieder zurückschieben, nachdem man nötigenfalls vorher noch etwas Farbe auf
die betreffende Stelle gesiebt hat.