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Hechelvorrichtung zur..Teilung und Reinigung von Bastfaserstoff. Vorliegende
Erfindung betrifft eine Hechel-bzw. Schüttelvorrichtung zur Teilung und völligen
Reinigung von Flachs-, Hanf- und ähnlichen Bastfaserstoffen, um sie zur weiteren
Verarbeitung auf Karden .geeignet zu machen.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß zur Förderung des Gutes
ein mit kurzen Nadeln besetztes, ununterbrochen in - einer Richtung bewegtes Leistentransporttuch
dient, über dem Hechelnadeln angeordnet .sind, welche mit den Spitzen zwischen.Jie
Nadeln des Transpoi'ttüches reichen und mit kurzer Schwingungsdauer -in Ebenen schwingen,
die auf dem Transporttuch senkrecht stehen und in dessen Bewegungsrichtung liegen,
wobei die Hechelnadeln senkrecht zum Transporttuch verstellbar sind *und die Neigung
der Mittellinie ihrer Schwingungen gegen die Transporttuchebene geregelt werden
kann.
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Die vorliegende Hechelvorrichtung ist für jedes bereits geschwungene
Bastfasergut und besonders solches geeignet, das schon vliesartige Beschaffenheit
hat und kann zweckmäßig unmittelbar an die Schwingvorrichtung angeschlossen werden,
so daß das aus der letzteren kommende Gut sofort in die Hechelvorrichtung gemäß
der Erfindung abgegeben wird.
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Die in der Zeichnung in Fig. i in der Draufsicht und in Fig. 2 in
-der Seitenansicht beispielsweise dargestellte Ausführungsform der vorliegenden
Hechelvorrichtung ist in Verbindung mit einer besonderen Vorrichtung zum" Schwingen
und Reinigen von Flachsstroh, kurzem Stengelflachs u. dgl. veranschaulicht, welche
-eine gleichmäßige, vliesartig zusammenhängende Lage von Fasern liefert. Diese Vorrichtung
zum Schwingen umd Reinigen bildet den Gegenstand des Patentes 3.29133 und soll hier
nur so weit beschrieben werden, als zum Verständnis der vorliegenden Erfindung erforderlich
ist.
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Von der Knickwalzenreihe i gelangt das zu einer zusammenhängenden
Lage zusamrnengepreßte geknickte Rohgut zu einer Schwingvorrichtung 2, 3; die aus
zwei parallelachsigen, mit radialen Messern .4, 5 besetzten Trommeln 2, 3, deren
Umfangsgeschwindigkeit beträchtlich größer ist, als die der Knickn alten i.- -Die
Teile 6, 7 sind Abstreifer, die im selben Sinne wie die Schwingvorrichtüng, aber
mit einer Umfangsgeschwindigkeit laufen, die kleiner als die der Schwingmesser,
abef größer äls die der folgenden Knickwalzenreihe i i ist, an welche das aus den
Schwingvorrichtungen 2, 3 kommende Gut unter Auflockerung oder Stauchung abgegeben
wird. In der Knickwalzenreihe i i wird das Gut abermals zusammengepreßt und an eine
zweite Schwingvorrichtung 21, 31, 41, 51 mit Abstreifern 61, 71 abgegeben, um zu
einer dritten Knickwalzenreihe 12 und darauf zur dritten Schwingvorrichtung 22,
32, 42, 5a zu gelangen, von der bloß die obere Trommel 22 mit einem Abstreifer 62
ausgestattet ist.
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Von der letzterwähnten Schwingvorrichtung gelangt das Gut in Form
einer vliesartigen, aufgelockerten Schicht zu der den Gegenstand der Erfindung bildenden
Hechelvorrichtung. - Diese besteht aus einem mit
Nadeln ioo
.besetzten Leistentransporttuch ioi, über dem starke Hechelnadeln ioa in einer Welle
103 gelagert 'sind, welche in lotrechten, zur Bewegungsrichtung des Transporttuches
zoi parallelen Ebenen mit kleiner Schwingungsdauer schwingen und mit ihren. zwischen
die Nadeln des Transporttuches reichenden Spitzen zwischen den Nadeln ioo des Transporttuches
in die Fasern eingreifen. Die Hechelnadeln sind in der zur Ebene des Transporttuches
senkrechten Richtung steilbar, um die Tiefe zu .regeln, bis zu der sie in die Faserschicht
eindringen. Ferner ist die Mittellinie ihrer Schwingungen und erforderlichenfalls
auch ihr Ausschlag regelbar. Das, wie erwähnt, in Form eines lockeren Vlieses auf
das Transporttuch ioi gelangte Gut wird von den Nadeln ioo festgehalten und weiterbefördert,
während die starken Hechelnadeln durch ihre -raschen Schwingungen das Hecheln besorgen.
Durch die schwingenden Hechelnadeln ioa werden die Fasern geteilt (gehechelt), wobei
der letzte Rest der anhaftenden Schaben vollends abgestreift (ausgeschüttelt) wird
und dann zwischen .den Holzleisten des Transporttuches durchfällt.
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'Die Hecheln-adeln sind selbstverständlich in zur Bewegungsrichtung
des endlosen Transporttuches parallelen Reihen angeordnet, und zwar sitzt eine der
Breite der Schichten des Gutes auf dem Transporttuch ent= sprechende Anzahl solcher
Nadeln auf je einer gemeinsamen Querwelle 103, welche durch. in Ö1 laufende Exzenter
in rasch schwingende Bewegung versetzt wird. Die Hechelnadeln benachbarter Wellen
werden in der Querrichtung des Transporttuches gegeneinander zweckmäßig versetzt.
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Das vom Transporttuch abgegebene Gut ist in einem auf keine andere
Weise zu erreichenden Grade rein, frei von Knoten und Verfilzungen und hat eine
glatte, gut geteilte Faser, . die unmittelbar auf Karden aufgegeben und versponnen
werden kann. Dieses so gereinigte Material eignet sich zur Herstellung von Towgarnen
bis zu den feinsten Nummern.
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Dadurch, däß die schwingenden Hechelnadeln zwischen die .auf dem kontinuierlich
fortschreitenden Transporttuch festen Nadeln eingreifen, wird einerseits für einen
sicheren Trabsport des Gutes mit dem Transporttuch gesorgt, weil das Gut eben von
den Nadeln des Transporttuches mitgenommen wird, und andererseits eine vollkommene
Bearbeitung (Reinigung und Teilung, Hecheln) des Gutes gesichert; weil die rasch
schwingenden Nadeln auf das von den Nadeln, des Transporttuches festgehaltene Gut
wirken.
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Die Vorrichtung bedarf nur sehr geringer Bedienung durch ungeschulte
Arbeiter und weist bei sehr hohem Faserausbringen eine hohe Leistung auf.