DE3232518C2 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von kornorientiertem Elektrostahlblech oder -band (nachstehend
als "Elektrostahlblech" bezeichnet.
Beim üblichen sogenannten einstufigen Kaltwalzverfahren zur
Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech wird ein
Siliciumstahl mit etwa 0,04% Kohlenstoff, etwa 3% Silicium
und Inhibitorelementen, wie Mangan, Schwefel, Aluminium
und Stickstoff eingesetzt. In dem Verfahren wird eine kontinuierlich
gegossene Bramme des Siliciumstahls verwendet.
Sofern der Gehalt an Kohlenstoff und Silicium unterhalb und
oberhalb der vorgenannten Werte liegt, erfolgt bei hoher
Temperatur keine α-γ-Transformation. Eine kontinuierlich gegossene
Bramme wird auf eine Temperatur von 1300°C oder höher
erwärmt, um die Inhibitorelemente in Lösung
zu bringen. Anschließend wird warmgewalzt, das Band als Spule
geglüht, kaltgewalzt, entkohlungsgeglüht, ein Glühseparator
angewendet und absatzweise geglüht. Das absatzweise Glühen
bezweckt eine sekundäre Rekristallisation sowie Entschwefelung
und Denitrierung des Siliciumstahlblechs. Eines der Merkmale
des üblichen einstufigen Kaltwalzverfahrens ist, daß
zwar α-γ-Transformation aufgrun der Zusammensetzung des
Ausgangsstahles erfolgt, daß sich aber eine einzige α-Phase,
die für die sekundäre Rekristallisation unbedingt erforderlich
ist, im Siliciumstahlblech bilden kann, das der sekundären
Rekristallisation unterworfen wird. Aufgrund des Entkohlungsglühens
wird der Kohlenstoffgehalt von dem Ausgangswert
auf einen Wert vermindert, bei dem sich eine einzige
α-Phase bilden kann. Ein weiteres Merkmal des herkömmlichen
einstufigen Kaltwalzverfahrens ist, daß die α-γ-Transformation
eine wichtige Rolle bei der feinen Ausscheidung und Dispersion
des Aluminiumnitrid-Inhibitors und bei
der Verfeinerung der Matrix des Stahlbandes vor der sekundären
Rekristallisation spielt. Das herkömmliche einstufige Kaltwalzverfahren
gestattet es, ein kornorientiertes Elektrostahlblech
mit ausgezeichneten magnetischen Eigenschaften
in der Walzrichtung herzustellen, es hat aber folgende Nachteile:
- (1) Infolge der Zusammensetzung des Ausgangsstahls erfolgt die α-γ-Transformation bei einer Temperatur unterhalb der sekundären Rekristallisationstemperatur. Es ist deshalb erforderlich, die Zusammensetzung des Stahls vor dem absatzweisen Glühen zu ändern, so daß der Stahl eine einzige α-Phase hat.
- (2) Beim Ausgangsstahl, der etwa 0,04% Kohlenstoff und etwa 3% Silicium enthält, wird durch Zunahme des Siliciumgehaltes der Ummagnetisierungsverlust verbessert und die Menge an γ-Phase vermindert. Der Kohlenstoffgehalt muß deshalb erhöht werden, um die Abnahme der Menge an γ-Phase zu kompensieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die Menge an Kohlenstoff, die für die vorstehend beschriebenen Merkmale erforderlich ist, auch vorliegt. Eine gleichzeitige Zunahme des Gehalts an Kohlenstoff und Silicium verschlechtert gleichzeitig auch die Kaltwalzbarkeit des Stahls. Deshalb soll der Siliciumgehalt nicht hoch sein.
- (3) Da der Ausgangsstahl Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel in derartiger Menge enthält, daß wenn sie im Endprodukt verbleiben, dessen magnetische Eigenschaften verschlechtert werden, ist zum Abtrennen dieser Elemente ein Reinigungsglühen erforderlich.
- (4) Zur Dispersionsausscheidung der Inhibitoren sind eine hohe Erwärmungstemperatur der kontinuierlich gegossenen Bramme und ein Glühen des warmgewalzten Bandes bei hohen Temperaturen unbedingt erforderlich.
Aus der DE-AS 22 51 960 ist ein Verfahren zum Herstellen von
Elektroblech oder -band mit Goss-Textur und hoher magnetischer
Induktion bekannt, bei dem die Korngröße und Verteilung
der AlN-Ausscheidungsphase mittels der α→γ-Transformation
gesteuert wird. Als Ausgangsmaterial wird eine Bramme
aus Siliciumstahl mit höchstens 0,4% Silicium, höchstens
0,085% Kohlenstoff und 0,010% bis 0,065% säurelöslichem
Aluminium verwendet. In den Beispielen sind Kohlenstoffgehalte
zwischen 0,045% und 0,053% und Schwefelgehalte zwischen
0,013% und 0,028% angegeben. Die Bramme wird bei über
1200°C lösungsgeglüht, anschließend in gesteuerter Weise
warmgewalzt, gegebenenfalls geglüht, kaltgewalzt und entkohlend
schlußgeglüht.
Aus der BE-PS 8 89 099 ist ein Verfahren zum Herstellen von
kornorientiertem Elektrostahlblech bekannt, bei dem die
magnetischen Induktion durch einen während des Schlußglühens
eingestellten Temperaturgradienten zwischen dem Primärrekristallisationsbereich
und dem Sekundärrekristallisationsbereich
verbessert werden soll. Das Verfahren gemäß der
BE-PS 8 89 099 ist auf keine bestimmte Stahlzusammensetzung
beschränkt, sondern es können alle zur sekundären Rekristallisation
geeigneten Stähle verwendet werden, wobei Entkohlungsglühen
dann nicht erforderlich ist, wenn ein Silicium-
Stahl mit besonders niedrigem Kohlenstoffgehalt verwendet
wird.
Aus der DE-AS 24 48 890 ist ein Verfahren zur Herstellung
von kaltgewalzten, siliciumlegierten Elektroblechen bekannt,
die allerdings keine Orientierung aufweisen. Hierbei wird
als Ausgangsmaterial eine Stahlschmelze mit einem Kohlenstoffgehalt
von weniger als 0,2% verwendet und es wird darauf
hingewiesen, daß bei extrem niedrigen Kohlenstoffgehalten
die Begrenzung der Brammenvorwärmtemperatur wichtig ist, da
dadurch das Ausscheidungsverhalten für den nachfolgenden
Rekristallisationsablauf beeinflußt wird. Der Rekristallisationsablauf
wird vor allem durch Einstellung eines Mangangehalts
von 0,25 bis 0,80% in der entkohlten Schmelze gesteuert.
Der Erfindung liegt die allgemeine Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech zu entwickeln,
bei dem die vorstehend erwähnten
Nachteile des Standes der Technik vermieden werden und bei dem kornorientiertes
Elektrostahlblech erhalten wird, dessen magnetischen Eigenschaften
besser sind als die beim herkömmlichen einstufigen
Kaltwalzverfahren, und das überdies wirtschaftlich und einfach ist.
Die konstante Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Nachteile der bekannten
Verfahren zu vermeiden, bei denen eine geeignete Verteilung
der Inhibitoren unter Verwendung der a-γ-Transformation
erreicht wird. Diese Aufgaben werden durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird durch Verwendung von Ausgangsstahl,
der keine a-γ-Transformation aufweist, die sekundäre
Rekristallisation nach dem Warmwalzen erreicht. Der
Kohlenstoffgehalt des Ausgangsstahls
ist aufgrund der Entkohlung des geschmolzenen
Stahls sehr niedrig und das Entkohlen des Stahls, sobald er in
festem Zustand vorliegt, entfällt ganz oder wird vereinfacht,
selbst wenn der Siliciumgehalt erhöht
wird, ist die Kaltwalzbarkeit nicht verschlechtert, und
das Reinigungsglühen entfällt
oder ist vereinfacht.
Es wurden diejenigen Bedingungen experimentell untersucht,
bei denen sekundäre Rekristallisation erfolgt, selbst wenn
der Kohlenstoffgehalt des Ausgangsmaterials extrem niedrig
ist. Versuche, bei denen 3% Silicium enthaltende Stahlbrammen
mit üblichen Kohlenstoffgehalt verwendet wurden, hatten
folgendes ergeben:
Beim Entkohlen eines warmgewalzten Stahlbleches wird die sekundäre Rekristallisation erschwert gegenüber dem Entkohlen eines kaltgewalzten Stahlblechs. Gelegentlich erfolgt dennoch sekundäre Rekristallisation selbst in Fällen, bei denen die Entkohlung an einem warmgewalzten Stahlblech durchgeführt wird. Vor Beginn der Versuche wurde folgendes festgestellt:
Beim Entkohlen eines warmgewalzten Stahlbleches wird die sekundäre Rekristallisation erschwert gegenüber dem Entkohlen eines kaltgewalzten Stahlblechs. Gelegentlich erfolgt dennoch sekundäre Rekristallisation selbst in Fällen, bei denen die Entkohlung an einem warmgewalzten Stahlblech durchgeführt wird. Vor Beginn der Versuche wurde folgendes festgestellt:
- (1) Kohlenstoff übt eine Eigenwirkung auf die sekundäre Rekristallisation aus;
- (2) Kohlenstoff neigt zur Bildung einer γ-Phase, die ebenfalls eine Wirkung auf die sekundäre Rekristallisation ausübt.
Es wurde erkannt, daß man feststellen muß, ob (1) oder (2)
die sekundäre Rekristallisation erschwert in einem Fall, bei
dem ein Stahl mit extrem niedrigem Kohlenstoffgehalt als
Ausgangsmaterial verwendet wird. Es wurde deshalb auch die Bedingungen
der sekundären Rekristallisation in einem Fall berücksichtigt,
bei dem ein Stahl mit extrem niedrigem Kohlenstoffgehalt
als Ausgangsmaterial verwendet wurde. Dabei
wurde folgendes festgestellt:
- (1) Eine der Bedingungen ist, daß die Keime der sekundären Rekristallisationskörner im Stahl vorhanden sind und eine (011)[100] Orientierung aufweisen. Diese Bedingung ist befriedigend, selbst wenn Stahl mit extrem niedrigen Kohlenstoffgehalt als Ausgangsmaterial verwendet wird.
- (2) Eine weitere Bedingung ist, daß der Krümmungsradius der Keime der sekundären Rekristallisationskörner befriedigend größer ist als der Krümmungsradius der Matrixkörner.
- (3) Eine weitere Bedingung ist, daß Inhibitoren im Stahl vorliegen. Die beiden letztgenannten Bedingungen sind schwierig zu erreichen, wenn Stahl mit extrem niedrigem Kohlenstoffgehalt als Ausgangsmaterial verwendet wird.
In den JP-OS 58 332/1980 und 73 818/1980 ist beschrieben,
wie die beiden vorgenannten, schwierig zu erreichenden Bedingungen
dennoch erfüllt werden können, so daß eine sekundäre
Rekristallisation erfolgen kann. In diesen beiden Offenlegungsschriften
werden als Ausgangsmaterial Reineisenbrammen
verwendet, denen Silicium und Aluminium zugesetzt wird und
bei denen der Gehalt an anderen Elementen so stark wie möglich
verringert ist. Ferner werden Brammen verwendet, die in
einem Stahlwerk hergestellt werden und die Verunreinigungen
enthalten. Diese Brammen werden warmgewalzt. Der in den beiden
japanischen Offenlegungsschriften beschriebene Stand der
Technik hat den Nachteil, daß gelegentlich schlechte sekundäre
Rekristallisation erfolgt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß sich
die vorstehend erwähnten Nachteile vermeiden lassen und daß
ein Endprodukt mit guter sekundärer Rekristallisationsorientierung
und hoher magnetischer Flußdichte erhalten werden
kann, wenn man beim Durchführen der sekundären Rekristallisation
gleichzeitig einen bestimmten Temperaturgradienten parallel
zur Blechoberfläche erzeugt.
Die Erfindung wird nachstehend näher erläutert.
Zunächst wird die Zusammensetzung der Stahlbramme bzw. des
Stahlstranges beschrieben.
Bei einem Siliciumgehalt über 5% ist es schwierig, ein warmgewalztes
Blech kaltzuwalzen. Im erfindungsgemäßen Verfahren
liegt der maximale Siliciumgehalt des Ausgangsstahls höher
als der herkömmliche Siliciumgehalt. Im erfindungsgemäßen
Verfahren hat dieser hohe Siliciumgehalt keine Verschlechterung
der Kaltwalzbarkeit zur Folge, da der Kohlenstoffgehalt
niedrig ist. Wenn der Siliciumgehalt 5% übersteigt, wird
die Kaltwalzbarkeit dennoch schwierig. Der Kohlenstoffgehalt
beträgt höchstens 0,02%, da bei einem höheren Kohlenstoffgehalt
ein kornorientiertes Elektrostahlblech dazu neigt,
schadhafte Bereiche aufzuweisen, bei denen keine sekundäre
Rekristallisation erfolgt. Der Gehalt an säurelöslichem
Aluminium liegt im Bereich von 0,010 bis 0,080%. Andernfalls
ist es nicht möglich sicherzustellen, daß der Anteil an
AlN, der für die sekundäre Rekristallisation erforderlich ist,
als Dispersionsphase ausgeschieden wird, mit dem Ergebnis, daß
eine hohe magnetische Flußdichte nicht erreicht werden kann.
Stickstoff und säurelösliches Aluminium sind Elemente, die
AlN bilden. Wenn der Stickstoffgehalt über 0,01% liegt,
werden in der Stahlbramme Fehler erzeugt, was zur Folge hat,
daß die Ausbeute an warmgewalztem Blech vermindert ist.
Schwefel ist bei der üblichen Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech
eines der Elemente, das MnS bildet. Diese Verbindung
muß in dispergierter Form ausgefällt werden, um eine
sekundäre Rekristallisation zu erreichen; vgl. US-Patente 32 87 183
und 36 71 337. Demgegenüber wurde
festgestellt, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren, bei
dem die Stahlbramme auf niedrige Temperaturen erwärmt wird,
der Schwefelgehalt geringer sein soll, um die magnetische
Flußdichte des kornorientierten Elektrostahlblechs zu verbessern.
Ein Schwefelgehalt von höchstens 0,015% ist ein wichtiges
Merkmal des erfindungsgemäß eingesetzten Stahls.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen weiter
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Einfluß des Schwefelgehalts eines
warmgewalzten Bandes auf das Ausmaß der sekundären Rekristallisation
und die magnetische Flußdichte B₈;
Fig. 2 den Einfluß der Temperaturgradient, bei
dem das Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner vervollständigt
wird, auf die magnetische Flußdichte B₈;
Fig. 3A bis 3E Makrostruktur-Fotographien von
kornorientierten Elektrostahlblechen.
Aus Fig. 1 ist folgendes ersichtlich:
Wenn der Schwefelgehalt eines warmgewalzten Bleches einen Wert von 0,015% überschreitet, liegt der Prozentsatz der sekundären Rekristallisation unter 100% und die magnetische Flußdichte B₈ fällt stark ab, selbst wenn der Prozentsatz der sekundären Rekristallisation 100% beträgt. Demgegenüber kann bei einem Schwefelgehalt von höchstens 0,015%, vorzugsweise höchstens 0,002% eine hohe magnetische Flußdichte erhalten werden. Hierbei ist von einer Verunreinigung an Mangan in der Größenordnung von 0,1% auszugehen.
Wenn der Schwefelgehalt eines warmgewalzten Bleches einen Wert von 0,015% überschreitet, liegt der Prozentsatz der sekundären Rekristallisation unter 100% und die magnetische Flußdichte B₈ fällt stark ab, selbst wenn der Prozentsatz der sekundären Rekristallisation 100% beträgt. Demgegenüber kann bei einem Schwefelgehalt von höchstens 0,015%, vorzugsweise höchstens 0,002% eine hohe magnetische Flußdichte erhalten werden. Hierbei ist von einer Verunreinigung an Mangan in der Größenordnung von 0,1% auszugehen.
Die Fig. 3A bis 3E zeigen, welchen Einfluß der säurelösliche
Aluminiumgehalt von 0,0005%, 0,02%, 0,04%, 0,06%
bzw. 0,10% von Stahlbrammen auf die sekundäre Rekristallisation
ausübt, wobei das Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner
bei einem Temperaturgradient von 2 K/cm in
der Querrichtung des Stahlblechs vervollständigt
wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Stahlbramme
mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,003 bis 0,02%,
vorzugsweise von 0,003 bis 0,005% eingesetzt.
Gemäß einer Ausführungsform beträgt der Schwefelgehalt der
Stahlbramme vorzugsweise nicht mehr als 0,005%.
Die Entkohlung und die Entschwefelung von geschmolzenem
Stahl wird so durchgeführt, daß der Kohlenstoffgehalt des
geschmolzenen Stahls höchstens 0,02% und der Schwefelgehalt
höchstens 0,015% beträgt. Die Entkohlung kann durch
Vakuumentgasen, z. B. die RH- oder DH-Methode oder durch
die Argon-Sauerstoff-Blasmethode, z. B. die AOD-Methode erreicht
werden.
Legierungselemente, wie Silicium, Aluminium und Mangan,
werden der Stahlschmelze zugegeben, um die Stahlchemie einzustellen.
Sodann wird durch kontinuierliches Gießen ein
Stahlstrang erhalten.
Nachstehend werden die verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen
Verfahrens erläutert.
Der erhaltene Stahlzwang wird bei Aufrechterhaltung einer
hohen Temperatur warmgewalzt. Alternativ kann der Stahlstrang
abgekühlt und dann in einem Ofen auf 1050 bis 1270°C erhitzt
und anschließend warmgewalzt werden.
Beim Erwärmen einer Stahlbramme bzw. eines Stahlstranges
auf eine Temperatur von oberhalb 1270°C neigen die Kristallkörner
des Stahls zur Vergröberung. Dies hat zur Folge,
daß die Metallstruktur des warmgewalzten Bleches, insbesondere
die Textur und die Gleichmäßigkeit der Kristallkörner
unbefriedigend wird. Es werden im kornorientierten Elektrostahlblech
kontinuierliche Streifen in der Walzrichtung erzeugt.
Wenn eine Stahlbramme bzw. ein Stahlstrang auf eine
Temperatur von oberhalb 1270°C erwärmt wird, erfolgt auch
die Bildung von geschmolzener Schlacke und Fehlern auf der
Stahlbramme. Deshalb ist im erfindungsgemäßen Verfahren die
Erwärmungstemperatur der Stahlbramme höchstens 1270°C. Bei
einer Erwärmungstemperatur der Stahlbramme bzw. des Stahlstranges
auf weniger als 1050°C ist der Walzwiderstand
für das kontinuierliche Warmwalzen sehr hoch und die Gestalt
des warmgewalzten Bleches wird schlecht. Deshalb beträgt
die Erwärmungstemperatur der Stahlbramme bzw. des
Stahlstranges vorzugsweise mindestens 1050°C. Eine Erwärmungstemperatur
von höchstens 1270°C ist wirksam zur Verhinderung
der Kornvergröberung der Stahlbramme und zur
Verfeinerung und zur Erzeugung gleichmäßiger primärer Rekristallisationskörner.
Dies hat zur Folge, daß sich keine
Streifen bilden. Die Wirksamkeit dieser Erwärmungstemperatur
ist besonders bemerkenswert im erfindungsgemäßen Verfahren,
bei dem das Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner
vervollständigt wird unter einer Bedingung, bei der ein Temperaturgradient
von mindestens 2 K/cm parallel zur Blechoberfläche
erzeugt wird. Wenn die Metallstruktur, insbesondere
die Textur und die Gleichmäßigkeit der Kristallkörner in
Teilen von warmgewalzten und dann kaltgewalzten Band dazu
neigt, im Endprodukt Streifen zu bilden, hört das Wachstum
der sekundären Rekristallisationskörner in diesen Bereichen
auf, so daß, selbst wenn der vorgenannte Temperaturgradient
in diesen Bereichen erzeugt wird, die sekundären Rekristallisationskörner
nicht die primären Rekristallisationskörner
verbrauchen können, die an die sekundären Rekristallisationskörner
über diese Bereiche angrenzen.
Nach dem Warmwalzen einer Stahlbramme bzw. eines Stahlstranges
wird das Glühen so durchgeführt, daß die Metallstruktur
und die Verteilung der Ausscheidung in der Querrichtung und der
Längsrichtung des warmgewalzten Bandes homogenisiert wird.
Kontinuierliches Glühen eines warmgewalzten Bandes wird dem
Kastenglühen vorgezogen im Hinblick auf die Gleichmäßigkeit
in der Querrichtung und Längsrichtung des Bandes sowie im
Hinblick auf das Abbeizen des Zunders, das nach dem
Glühen des warmgewalzten Bandes durchgeführt wird.
Das Glühen des warmgewalzten Bandes wird vorzugsweise bei
einer Temperatur von 750 bis 1050°C während eines kurzen
Zeitraumes durchgeführt. Sofern die Glühtemperatur oberhalb
1050°C liegt, erfolgt unerwünschtes Vergröbern der Kristallkörner.
Sofern sie unterhalb 750°C liegt, ist es schwierig,
die Metallstruktur und die Verteilung der Ausscheidung in der
Querrichtung und Längsrichtung des warmgewalzten Bandes zu
homogenisieren.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das warmgewalzte und
anschließend geglühte Blech einmal bei einem Reduktionsgrad
von vorzugsweise 80% kaltgewalzt. Das
erhaltene kaltgewalzte Blech wird primär rekristallisations
geglüht, so daß später ein Glühseparator auf der Blechoberfläche
angewendet werden kann und daß eine
Entkohlung erhalten wird, die notwendig ist, wenn der Kohlenstoffgehalt
nicht weniger als 0,003% beträgt. Zum Entkohlungsglühen
kann ein Kastenglühen oder kontinuierliches Glühen
angewendet werden. Das kontinuierliche Glühen ist bevorzugt,
weil hierdurch die Metallstruktur homogenisiert werden
kann. Die kontinuierlichen Glühbedingungen sind von herkömmlicher
Art und die Glühtemperatur kann von 800 bis 900°C betragen.
Anschließend wird ein Glühseparator auf das primär rekristallisationsgeglühte
Stahlblech aufgebracht und dieses Stahlblech
wird sodann aufgeschichtet und dem Hochtemperaturfertigglühen
unterworfen. Während des Hochtemperatur-Fertigglühens
wird das Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner
unter einer Bedindung vervollständigt, bei der ein Temperaturgradient
von mindestens 2 K/cm parallel zur Blechoberfläche
erzeugt wird. Die Bedeutung dieses Temperaturgradienten
ist aus Fig. 2 ersichtlich.
Vier Stahlschmelzen mit 0,003% Kohlenstoff, 3,2% Silicium,
0,10% Mangan, 0,003% Schwefel, 0,0080% Stickstoff und
0,028 bis 0,036% säurelöslichem Aluminium werden kontinuierlich
gegossen. Es werden vier Stahlstränge erhalten. Die
Stahlstränge werden auf 1180°C erhitzt, warmgewalzt und sodann
bei einer Temperatur von 550°C aufgespult. Die erhaltenen
2,3 mm dicken warmgewalzten Stahlbleche werden kontinuierlich
geglüht. Dabei werden sie 1,5 Minuten bei 1050°C
durchgewärmt. Die warmgewalzten Bleche werden einmal auf
eine Dicke von 0,30 mm kalt heruntergewalzt und anschließend
1 Minute in trockenem Wasserstoff bei 850°C einem primären
Rekristallisationsglühen unterworfen. Ein Glühseparator aus
Magnesiumoxid wird auf die primär rekristallisationsgeglühten
Bleche aufgebracht. Sodann werden die Bleche in Abschnitte
zerschnitten. Die Abschnitte werden aufgeschichtet und dann
in einem 1 m langen Ofen gegeben, der in drei Zonen unterteilt
ist. Die Blechstreifenstapel werden mit einer
Aufheizgeschwindigkeit von 20 K/h erwärmt. Die
Temperatur der drei getrennten Zonen des Ofens wurde derartig
gesteuert, daß ein Temperaturgradient von 0 K/cm,
1 K/cm, 2 K/cm, 5 K/cm bzw. 7 K/cm in einer Richtung senkrecht
zur Walzrichtung erzeugt wird. Nach dem Erwärmen der
Blechstreifen wird das Reinigungsglühen bei einer
Temperatur von 1200°C während 10 Stunden in Wasserstoffatmosphäre
durchgeführt. Die magnetische Flußdichte B₈ der
erhaltenen Fertigprodukte ist in Fig. 2 angegeben. Aus
Fig. 2 ist ersichtlich, daß bei einem Temperaturgradienten
von mindestens 2 K/cm die magnetische Flußdichte B₈ mehr
als 1,94 Tesla beträgt. Mit zunehmendem Temperaturgradienten
steigt die magnetische Flußdichte B₈ an.
Obwohl die sekundäre Rekristallisation durch Erhöhung des
Temperaturgradienten stabilisiert wird, nimmt die Breite
der 180°C magnetischen Bereiche im Hinblick auf das starke
Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner zu. Dies
hat zur Folge, daß der Ummagnetisierungsverlust erhöht ist. Wenn die
Unterteilung der 180°C magnetischen Bereiche mittels einer
bekannten mechanischen Methode oder durch Bestrahlung mit
einem Laserstrahl durchgeführt wird, kann ein hoher Temperaturgradient
ausgewählt werden, um die sekundäre Rekristallisation
zu stabilisieren und auf diese Weise eine
hohe magnetische Flußdichte B₈ zu erhalten. Wenn die vorgenannte
Unterteilungsmethode nicht durchgeführt wird, wird
der Temperaturgradient so eingestellt, daß der niedrigste
Ummagnetisierungsverlust erreicht wird. Aus diesen Gründen ist der
höchste Wert für den Temperaturgradienten nicht angegeben.
Die Richtung des Stahlblechs, in welcher der Temperaturgradient
parallel zur Blechoberfläche erzeugt wird, kann
entweder die Querrichtung oder die Längsrichtung
oder mehrere Zwischenrichtungen sein.
Sofern ein Temperaturgradient von mindestens 2 K/cm an der
Grenze zwischen den primären und sekundären rekristallisierten
Bereichen eines Stahlblechs erzeugt wird, kann der Temperaturgradient
in einem Hochtemperatur-Schlußglühofen konstant
sein oder in der Richtung des Temperaturgradienten
variiert werden.
Seit kurzem ist aufgrund der Entwicklung des kontinuierlichen
Gießens die Produktivität einer kontinuierlichen Gießvorrichtung
verbessert, so daß sie vergleichbar ist mit
der eines kontinuierliches Warmwalzwerkes. Deshalb kann
eine kontinuierliche Gießvorrichtung unmittelbar kombiniert
werden mit einem kontinuierlichen Warmwalzwerk und kontinuierliche
Stahlstränge können unmittelbar und ohne Aufheizen
in ein kontinuierliches Warmwalzwerk gegeben werden.
Da erfindungsgemäß eine hohe magnetische Flußdichte auch erhalten wird, wenn
die Erwärmungstemperatur eines Stahlstranges bzw. einer
Stahlbramme niedrig ist, d. h. nicht mehr als 1270°C beträgt,
können die nachstehend erwähnten vorteilhaften Warmwalzmethoden
zur Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech
verwendet werden. Eine dieser vorteilhaften
Warmwalzmethoden besteht darin, einen Stahlstrang unmittelbar
unter Ausnutzung seiner Eigenwärme warmzuwalzen und
dadurch das Abkühlen des Stahlstranges zu vermeiden, was
ein Wiedererwärmen des Stahlstranges erforderlich machen
würde. Eine andere Warmwalzmethode besteht darin, einen
Stahlstrang bzw. eine Stahlbramme in einen Ofen zu geben
und dort nur in dem Ausmaß zu glühen, daß die Temperaturverteilung
des Stahlstranges homogenisiert ist. Nachdem
die Temperatur, insbesondere die Oberflächentemperatur des
Stahlstranges schwach vermindert ist, wird der Stahlstrang
in einen Wärmerekuperativofen oder einen Durchwärmofen für
übliche Kohlenstoffstähle gegeben, um die Temperaturverteilung
in dem Stahlstrang bzw. der Stahlbramme kurze Zeit zu
homogenisieren. Anschließend wird der Stahlstrang warmgewalzt.
Diese Arten von Warmwalzen werden häufig durchgeführt bei
üblichen Kohlenstoffstählen, sie konnten jedoch nicht zur
Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech verwendet
werden, da üblicherweise ein Hochtemperatur-Erwärmungsofen speziell für
eine Stahlbramme bzw. einen Stahlstrang vorgesehen werden
muß, die als Ausgangsmaterial für kornorientiertes Elektrostahlblech
verwendet wird und die auf hohe Temperatur während
einer langen Zeit erwärmt wird. Eine kontinuierliche Gießvorrichtung
konnte deshalb nicht unmittelbar mit einem kontinuierlichen
Warmwalzwerk zur Herstellung von kornorientiertem
Elektrostahlblech kombiniert werden. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren läßt sich ein kornorientiertes Elektrostahlblech
bei Kosten warmwalzen, die ebenso niedrig sind
und mit ebenso hoher Produktivität wie bei herkömmlichen
Kohlenstoffstählen.
Da der Siliciumgehalt eines kornorientierten Elekrostahlblechs
hoch ist, ist die thermische Leitfähigkeit der Stahlbramme
bzw. des Stahlstranges niedrig. Beim Herunterkühlen
einer Stahlbramme auf Raumtemperatur wird der Unterschied
zwischen der Temperatur an der Oberfläche und im Inneren der
Stahlbramme aufgrund der niedrigen thermischen Leitfähigkeit
so groß, daß durch die erzeugten thermischen Spannungen
Innenrisse gebildet werden. Da im erfindungsgemäßen Verfahren
dieses Abkühlen einer Stahlbramme vermieden wird, indem man
unmittelbar eine kontinuierliche Gießvorrichtung mit einem
Warmwalzwerk kombiniert, läßt sich die Bildung von Innenrissen
vermeiden und dementsprechend ist die Ausbeute an
warmgewalztem Stahlblech sehr hoch. Aus dem Vorstehenden ist
ersichtlich, daß die niedrige Erwärmungstemperatur von kontinuierlich
gegossenen Stahlsträngen verschiedene Vorteile
hat. Im erfindungsgemäßen Verfahren können nicht nur kontinuierlich
gegossene Stahlstränge sondern auch durch Vorwalzen
erzeugte Stahlbrammen eingesetzt werden.
Das Kaltwalzen wird entweder durch kontinuierliches oder durch reversierendes Walzen
erreicht. Das primäre Rekristallisationsglühen
wird vorzugsweise in einem kontinuierlichen Glühofen
und in einer feuchten, Wasserstoff enthaltenden Gasatmosphäre
durchgeführt. Das Hochtemperatur-Schlußglühen wird im
Stahlblech mit den Teilen des Stahlbleches durchgeführt, die
voneinander mittels eines Glühseparators getrennt sind. Ein
Glühseparator wird auf das erhaltene primäre rekristallisierte
kaltgewalzte Blech aufgetragen. Dieses Blech wird sodann
fest aufgewickelt, und die Spule wird in einen Hochtemperatur-
Schlußglühofen gegeben, so daß die Achse der
Spule aufrecht angeordnet ist. Außerdem werden die äußeren
und inneren Randoberflächen der Spule mit wärmeisolierendem
Material bedeckt, um eine Wärmeleitung in einer Richtung
senkrecht zur Blechoberfläche der Spule zu verhindern. Sodann
wird der Spule entweder in Aufwärtsrichtung oder Abwärtsrichtung
oder von beiden Richtungen während des Hochtemperatur-
Schlußglühens Wärme zugeführt. Der vorstehend erwähnte
Temperaturgradient wird urch aufeinanderfolgendes Entfernen
des wärmeisolierenden Materials und anschließendes
Freilegen der inneren und äußeren Randoberflächen der Spule
innerhalb des Glühofens erzeugt. Nach Beendigung des Wachstums
der sekundären Rekristallisationskörner bei einem Temperaturgradient
von mindestens 2 K/cm wird ein Reinigungsglühen
bei einer Temperatur von 1000 bis 1250°C angewendet.
Anschließend kann das kornorientierte elektromagnetische
Stahlblech mit einem isolierenden Film überzogen und es kann
eine Unterteilung der 180°C magnetischen Bereiche durchgeführt
werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich stabil eine
hohe magnetische Flußdichte erreichen und deshalb eignet
sich das erfindungsgemäß hergestellte kornorientierte elektromagnetische
Stahlblech besonders für den Kern von Transformatoren.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Geschmolzener Stahl mit 3,1% Silicium, 0,005% Kohlenstoff,
0,08% Mangan, 0,033% säurelöslichem Aluminium, 0,008%
Stickstoff und 0,005% Schwefel wird kontinuierlich zu einem
Stahlstrang gegossen. Der Stahlstrang wird auf 1180°C erhitzt,
auf eine Dicke von 2,3 mm warm heruntergewalzt und bei
einer Temperatur von 550°C aufgespult. Die erhaltene Spule
wird kontinuierlich geglüht. Während dieser Zeit wird sie
1,5 Minuten bei 950°C durchgewärmt. Hierauf wird das warmgewalzte
Blech auf eine Stärke von 0,30 mm kalt heruntergewalzt.
Anschließend wird das Blech 1,5 Minuten in feuchter
Wasserstoffatmosphäre bei 850°C dem primären Rekristallisationsglühen
unterworfen. Danach wird ein Glühseparator auf
das Stahlblech aufgetragen. Anschließend wird das Stahlblech
getrocknet und in Abschnitte zerschnitten. Die Stahlabschnitte
werden aufgeschichtet und sodann in einen 1 m langen, in drei
Zonen unterteilten Ofen gegeben. Die Stahlabschnitte werden
bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 20 K/h
erwärmt. Während des Aufheizens wird die Temperatur
der drei Zonen des Ofens in derartiger Weise gesteuert,
daß der Temperaturgradient parallel zur Walzrichtung 5 K/cm
in Teilen der Stahlabschnitte beträgt. Die Temperatur in diesen
Teilen liegt im sekundären Rekristallisationsbereich,
d. h. bei 850 bis 1000°C. Unmittelbar nach Beendigung des
Wachstums der sekundären rekristallisierten Körner bei dem
vorgenannten Temperaturgradienten wird ein Reinigungsglühen
bei einer Temperatur von 1200°C während 20 Stunden in reinem
Wasserstoff durchgeführt. Die erhaltene magnetische Flußdichte
B₈ beträgt 1,98 Tesla.
Geschmolzener Stahl der nachstehend in Tabelle I angegebenen
Zusammensetzung wird kontinuierlich zu einem Stahlstrang
gegossen. Der Stahlstrang wird auf 1180°C erhitzt, auf eine
Dicke von 2,3 mm warm heruntergewalzt und bei 550°C aufgespult.
Sodann wird die Spule kontinuierlich geglüht. Während
dieser Zeit wird sie 1,5 Minuten bei 950°C durchgewärmt.
Hierauf wird das Blech auf eine Dicke von 0,30 mm kalt heruntergewalzt.
Anschließend wird das Blech 3 Minuten in feuchter
Wasserstoffatmosphäre bei 850°C primär rekristallisationsgeglüht.
Sodann wird ein Glühseparator
auf das Blech aufgetragen, das danach getrocknet und in Abschnitte
zerschnitten wird. Die zerschnittenen Abschnitte
werden aufgeschichtet und in einem 1 m langen, in drei Zonen
unterteilten Ofen gegeben. Die Abschnitte werden unter den
gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 dem Hochtemperatur-
Schlußglühen unterworfen. In Tabelle I ist die erhaltene
magnetische Flußdichte B₈ angegeben.
Stahl A mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung hat eine
hohe magnetische Flußdichte B₈. Die magnetische Flußdichte
der Stähle B und C, deren Aluminiumgehalt nicht innerhalb
des angegebenen Bereichs liegt und des Stahls D, dessen
Kohlenstoffgehalt über dem Maximalgehalt liegt, sind
niedrig.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem
Elektrostahlblech oder -band aus einer Stahlbramme mit
einem Gehalt von
höchstens 0,02% Kohlenstoff,
höchstens 5% Silicium,
0,01 bis 0,08% säurelöslichem Aluminium,
höchstens 0,01% Stickstoff, und
höchstens 0,015% Schwefel,
durch
höchstens 0,02% Kohlenstoff,
höchstens 5% Silicium,
0,01 bis 0,08% säurelöslichem Aluminium,
höchstens 0,01% Stickstoff, und
höchstens 0,015% Schwefel,
durch
- - Glühen der Bramme mit einer Temperatur von höchstens 1270°C,
- - Warmwalzen der Bramme ohne Auftreten einer α-γ-Transformation,
- - Glühen des warmgewalzten Bleches oder Bandes,
- - einstufiges Kaltwalzen,
- - primäres Rekristallisationsglühen des kaltgewalzten Bleches oder Bandes und
- - anschließendes Hochtemperatur-Schlußglühen, bei dem das Wachstum der sekundär rekristallisierenden Körner durch einen Temperaturgradienten von mindestens 2 K/cm parallel zur Bandoberfläche gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stahlbramme mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,003
bis 0,02% verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stahlbramme mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,003
bis 0,005% verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stahlbramme mit einem Schwefelgehalt von nicht
mehr als 0,005% verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stahlbramme mit einem Schwefelgehalt von nicht
mehr als 0,002% verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das warmgewalzte Blech oder Band bei einer Temperatur von 750 bis
1050°C für weniger als 10 Minuten geglüht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Hochtemperatur-Schlußglühen ein Glühseparator
auf das Blech oder Band aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stahlbramme durch kontinuierliches Gießen hergestellt
worden ist und unmittelbar anschließend unter
Ausnutzung der Eigenwärme warmgewalzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stahlbramme nur in dem
Ausmaß geglüht wird, daß ihre Temperaturverteilung
homogenisiert wird.
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