DE3229256C2 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein kornorientiertes
Elektrostahlblech oder -band (nachstehend als "Elektrostahlblech"
bezeichnet) mit gleichmäßigen magnetischen Eigenschaften,
in dem die Kristalle eine hohe {110}<001<-Orientierung
aufweisen, so daß das Stahlblech leicht in Walzrichtung
zu magnetisieren ist. Gegenstand der Erfindung ist ferner
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen kornorientierten
Elektrostahlblechs.
Kornorientiertes Elektrostahlblech wird als weichmagnetisches
Material hauptsächlich für Transformatorkerne und verschiedene
elektrische Maschinen und Vorrichtungen verwendet.
Im Hinblick auf die Knappheit der elektrischen Energie und
die Notwendigkeit, Energie einzusparen, besteht in jüngerer
Zeit ein zunehmendes Bedürfnis nach kornorientiertem Elektrostahlblech
mit einem geringeren Ummagnetisierungsverlust als derjenige
von herkömmlichen kornorientierten Elektrostahlblechen.
In der US-PS 38 72 704 entsprechend DE-OS 22 62 869 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines kornorientierten Elektrostahlblechs beschrieben, bei
dem hauptsächlich eine dispergierte Phase aus ausgeschiedenem
MnS ausgenutzt wird. Nach dem dort beschriebenen Verfahren
wird eine Siliciumstahlbramme während des Warmwalzens
30 bis 200 Sekunden auf einer Temperatur von 950 bis 1200°C
gehalten, um das MnS in Form von feinen, gleichmäßig verteilten
Teilchen mit hoher Verteilungsdichte auszuscheiden
und dabei die magnetischen Eigenschaften des Endproduktes
zu verbessern. Bei dieser Art von kornorientierten Elektrostahlblechen,
bei denen die dispergierten Phasen aus ausgeschiedenem
MnS bestehen, wird jedoch die sekundäre Rekristallisation
unstabil, insbesondere bei einem hohen Dickenverminderungsverhältnis
von über 60% beim Kaltwalzen, wenn
das abschließende Kaltwalzen mit einem hohen Dickenverminderungsverhältnis
von 50 bis 80% durchgeführt wird, um den
Ummagnetisierungsverlust des Produktes durch Verminderung seiner Korngröße
weiter zu verbessern bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung der magnetischen Induktion des kornorientierten
Elektrostahlblechs. Diese Erscheinung führt zu
einer Verschlechterung der magnetischen Eigenschaften des
erhaltenen Produktes.
Aus der DE-OS 23 48 249 ist ein Verfahren zur Herstellung von
kornorientiertem Siliciumstahlblech bekannt, bei dem in der
Stahlschmelze das Gewichtsverhältnis zwischen dem Manganäquivalent
und Schwefel innerhalb eines bestimmten Bereichs
eingestellt wird. Es werden sowohl Nitrid- als auch Sulfidbildner
eingeführt, die als Inhibitoren für das Primärkornwachstum
wirken, um eine hohe Permeabilität des Stahls zu
erzielen. Als Sulfidbildner sind dabei Mangan und/oder
Kupfer vorgesehen, deren Anteil jeweils zum Manganäquivalen
beitragen. Hinsichtlich der Ausbildung der Ausscheidungen
wird gemäß der DE-OS 23 48 249 kein Unterschied
zwischen Mangan und Kupfer gemacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kornorientiertes
Elektrostahlblech oder -band mit niedrigem Ummagnetisierungsverlust
und ein Verfahren zu seiner Herstellung bereitzustellen, das die vorstehend
genannten Nachteile nicht aufweist, und
im Hinblick auf den Ummagnetisierungsverlust
stabile und gleichmäßige
Eigenschaften über die gesamte Länge des aufgewickelten
Produktes zeigt. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Das kornorientierte Elektrostahlblech gemäß der Erfindung weist gleichmäßige magnetische Eigenschaften
aufgrund einer feinen Verteilung der Ausscheidungen auf.
Zur Verbesserung des Ummagnetisierungsverlustes eines kornorientierten
Elektrostahlblechs ist es erforderlich, seine magnetische
Induktion zu erhöhen und den Korndurchmesser des Endprodukts
zu vermindern und dabei die erhöhte magnetische
Induktion beizubehalten. Um diese zu erreichen, muß der abschließende
Kaltwalzschritt mit hohem Kaltwalz-Dickenverminderungsverhältnis
von 50 bis 80% durchgeführt werden.
Im Fall eines Siliciumstahls, in dem die dispergierten Phasen
allein aus ausgeschiedenem MnS bestehen, kann ein abschließendes
Kaltwalz-Dickenverminderungsverhältnis von 60%
oder mehr jedoch eine Unstabilität der sekundären Rekristallisation
beim Schlußglühen verursachen. Dieser Nachteil ist
vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, daß die aus ausgeschiedenem
MnS bestehenden dispergierten Phasen schwach
sind. Es wurden deshalb verschiedene Untersuchungen zur Überwindung
des genannten Nachteils durchgeführt. Dabei wurde
festgestellt, daß bei Verwendung eines Siliciumstahls mit
einer bestimmten Menge Kupfer eine Stabilität der sekundären
Rekristallisation auch bei hohem abschließenden
Kaltwalz-Dickenverminderungsverhältnis von 50 bis 80%, insbesondere
von 60 bis 80%, erreicht werden kann. Auf der
Grundlage dieser Entdeckung wurde ein kornorientiertes Elektrostahlblech
nach den in der JP-OS 48-69 720 (1973) beschriebenen
Warmwalzbedingungen hergestellt (vgl. hierzu auch DE-OS 23 48 249). Das dabei erhaltene
Stahlblech weist erheblich verbesserte magnetische
Eigenschaften auf. Jedoch ist in dem unter den genannten
Warmwalzbedingungen hergestellten kornorientierten Elektrostahlblech
die Gleichmäßigkeit der magnetischen Eigenschaften
über die gesamte Bandlänge innerhalb der gewickelten Spule noch unbefriedigend.
Die Bandmitte und das Bandende der warmgewalzten
Spule weisen eine gröbere
Korngröße als der Bandanfang auf. Im Endprodukt zeigen
diese Bereiche auch eine geringere magnetische Induktion
als der Bandanfang. Die Verbesserung der magnetischen
Eigenschaften in der Bandmitte und am Bandende ist
somit nicht erheblich, da die magnetischen Eigenschaften
in Längsrichtung des Bandes ungleichmäßig sind. Zur
Bestimmung der Gründe für die Ungleichmäßigkeit der magnetischen
Eigenschaften wurde der Ausscheidungszustand der
aus ausgeschiedenem Cu₂S bestehenden dispergierten Phasen
im warmgewalzten Blech mit Hilfe eines Elektronenmikroskops
geprüft.
Nach dem Verfahren der Erfindung kann nicht nur ein kornorientiertes
Elektrostahlblech mit der üblichen Dicke von
0,28 bis 0,30 mm hergestellt werden, sondern es
können auch kornorientierte Bleche mit einer Dicke von
0,23 mm oder 0,15 mm erhalten werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung weiter
erläutert.
Die Fig. 1A bis C und 2A bis C sind Elektronenmikroskop-Aufnahmen,
die den Ausscheidungszustand der aus ausgeschiedenem
Cu₂S bestehenden dispergierten Phasen am Bandanfang (Fig. 1A
und 2A), in der Bandmitte (Fig. 1B und 2B) und am Bandende (Fig. 1C
und 2C) des warmgewalzten Bandes zeigen, das nach
einem herkömmlichen Verfahren bzw. nach dem Verfahren der
Erfindung erhalten wurde. Fig. 3 zeigt den Temperaturbereich,
innerhalb dessen die Austrittstemperatur der abschließenden
Warmwalzstufe im Verfahren der Erfindung eingestellt werden
soll.
Als Ergebnis der Prüfung des Ausscheidungszustandes der aus
ausgeschiedenem Cu₂S bestehenden dispergierten Phasen im
warmgewalzten Blech wurde festgestellt, daß kein großer Unterschied
in der Gesamtmenge der ausgeschiedenen Sulfide in
den drei Bereichen des warmgewalzten Bandes besteht, daß
aber die Cu₂S-Teilchen in der Bandmitte und am Bandende
eine Neigung zur Aggregation
besitzen; vgl. Fig. 1A und B.
Im Hinblick auf diese Beobachtung wurden verschiedene Untersuchungen
zur Steuerung der Größe und Verteilung der ausgeschiedenen
Cu₂S-Teilchen im Siliciumstahlblech durchgeführt.
Damit konnte ein Verfahren geschaffen werden, mit dem
Elektrostahlblech mit hoher magnetischer Induktion in hoher
Ausbeute und Stabilität hergestellt werden kann, indem bestimmte
Warmwalzbedingungen angewendet werden. Im Verfahren
der Erfindung wird die Austrittstemperatur des abschließenden
Warmwalzschrittes derart kontrolliert, daß die Temperatur
am Bandanfang des Stahlbands im Bereich von 900 bis
1050°C und die Temperatur in der Bandmitte und am Bandende
im Bereich von 950 bis 1150°C liegt. Dies führt
zu dem Ergebnis, daß die Größe der im Stahlblech ausgeschiedenen
Cu₂S-Teilchen über die gesamte Länge des warmgewalzten
Bleches oder Bandes gleichmäßig ist. Der Begriff "Austrittstemperatur"
bezeichnet die Temperatur des Blechs beim Verlassen
des abschließenden Warmwalzschrittes.
Vorzugsweise wird die Temperatur des Siliciumstahls über
die ganze Länge des Grobblechs vor dem Durchführen des abschließenden
Warmwalzens auf 1100°C eingestellt, um die Größe der
im Stahlblech ausgeschiedenen MnS-Teilchen zu steuern, während
gleichzeitig eine Temperatur gesichert wird, die sich
zur Steuerung der folgenden Ausscheidung der Cu₂S-Teilchen
eignet.
Die Elektronenmikroskop-Aufnahmen der Fig. 2A, 2B und 2C
zeigen den gleichmäßigen Zustand der aus Cu₂S bestehenden
ausgeschiedenen dispergierten Phase
am Bandanfang, in der Bandmitte und am Bandende des Stahlbandes, das unter Anwendung des
vorstehend beschriebenen besonderen Warmwalzens hergestellt
wurde.
Die Grenzen der Herstellungsbedingungen im Verfahren der
Erfindung werden nachstehend erläutert.
Bei einem Kohlenstoffgehalt des Siliciumstahls über 0,085%
werden nicht nur die magnetischen Eigenschaften des erhaltenen
Produktes unbefriedigend, sondern es ist auch lange
Zeit zum Entkohlungsglühen erforderlich, was vom wirtschaftlichen
Standpunkt nachteilig ist. Der maximale Kohlenstoffgehalt
ist deshalb auf 0,085% begrenzt.
Silicium ist ein wirksames Element zur Erniedrigung des Ummagnetisierungsverlusts
von kornorientiertem Elektrostahlblech. Bei
einem Siliciumgehalt unter 2,0% ist seine den Ummagnetisierungsverlust
vermindernde Wirkung unbefriedigend. Andererseits kann ein
zu hoher Siliciumgehalt Rißbildung beim Kaltwalzen des
Stahlblechs verursachen und erschwert deshalb das Kaltwalzen.
Der maximale Siliciumgehalt im Siliciumstahl beträgt
deshalb 4,0%.
Mangan, Schwefel und Kupfer sind für die Ausscheidungen von
Inhibitoren notwendige Elemente. Sie bilden dispergierte
Phasen, die für das Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner
wichtig sind. Wenn der Gehalt an Mangan, Schwefel
oder Kupfer unter 0,030%, 0,010% bzw. 0,020% liegt,
ist die absolute Menge an MnS und Cu₂S, die als dispergierte
Phasen ausgeschieden werden, unbefriedigend. Dies führt
dazu, daß eine ausreichende sekundäre Rekristallisation
nicht stattfindet. Im Hinblick auf Mangan und Schwefel kann
bei einem Mangangehalt über 0,090% und einem Schwefelgehalt
über 0,060% eine ausreichende Menge zum Ausscheiden
von MnS und Cu₂S als dispergierte Ausscheidungsphasen im
Siliciumstahl nicht erreicht werden, da in diesem Fall Mangan
und Schwefel nicht in ausreichendem Maß in Form einer
festen Lösung in der Stahlmatrix bei den üblichen Temperaturen
(1200 bis 1400°C), auf die die Siliciumstahlbramme erwärmt
wird, gelöst werden. Als Folge davon kann eine ausreichende
sekundäre Rekristallisation nicht erfolgen. Auch
der maximale Kupfergehalt im Siliciumstahl soll auf 0,2%
begrenzt werden, da bei einem Kupfergehalt über 0,2% der
Wirkungsgrad der Bearbeitung des Siliciumstahls in den Stufen
des Entzunderns und entkohlenden Glühens verschlechtert
ist. Als Ergebnis dieser Feststellungen soll der Gehalt an
Mangan, Schwefel und Kupfer im Siliciumstahl auf die Bereiche
von 0,030 bis 0,090%, 0,010 bis 0,060% bzw. 0,02 bis
0,2% begrenzt werden.
Eine Siliciumstahlschmelze mit einem Gehalt an den vorstehend
genannten Elementen in den erwähnten Bereichen
wird in üblicher Weise zu einer Bramme gegossen oder durch
Stranggießen zu einer Bramme oder einem Block verarbeitet.
Die Bramme oder der Block werden auf eine Temperatur von
1200 bis 1400°C erwärmt. Das besondere Warmwalzen nach dem
Verfahren der Erfindung wird nachstehend beschrieben.
Wenn die Austrittstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes
am Bandanfang des Stahlbands 1050°C übersteigt,
wird der Ausscheidungsgrad der Sulfide leicht unbefriedigend,
so daß die sekundäre Rekristallisation unstabil wird.
Liegt die Temperatur am Bandanfang dagegen unter 900°C,
dann erfolgt Aggregation der Cu₂S-Teilchen, was auch einen
Nachteil darstellt. Wenn die Temperatur in der Bandmitte und
am Bandende des Stahlbands unter 950°C liegt, aggregieren
die ausgeschiedenen Cu₂S-Teilchen in derartigem Ausmaß,
daß ihre Inhibitorwirkung drastisch vermindert wird.
Es findet dann eine Kornvergrößerung im Produkt
statt, und es entstehen Streifen. Wenn die Temperatur
in der Bandmitte und am Bandende andererseits über
1150°C liegt, dann ist die Ausscheidung von Cu₂S so unzureichend,
daß das Endprodukt verschlechterte magnetische
Eigenschaften und anomales magnetisches Verhalten zeigt.
Im Verfahren der Erfindung soll deshalb die Eintrittstemperatur
des abschließenden Warmwalzschrittes im Bereich von
1100 bis 1250°C und die Austrittstemperatur des abschließenden
Warmwalzschrittes im Bereich von 900 bis 1050°C vorzugsweise
von 950 bis 1000°C am Bandanfang
sowie von 950 bis 1150°C vorzugsweise von 1000 bis
1100°C in der Bandmitte und am Bandende liegen.
Fig. 3 zeigt den Temperaturbereich, innerhalb dessen die
Austrittstemperatur einzustellen ist. Eine Austrittstemperatur
des abschließenden Warmwalzschrittes, die in dem in Fig. 3
gezeigten Bereich liegt, kann durch Steuerung des Entzunderns
oder durch Einstellen der Umdrehungszahl der Walzen
beim Grobwalzen oder Endwalzen erreicht werden. Wenn die
Eintrittstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes über
1250°C beträgt, zeigt sich eine Neigung zu unbefriedigender
Sulfidausscheidung, so daß die sekundäre Rekristallisation
unstabil wird und das Endprodukt anomal grobe Körner
enthält, die während des Aufheizens der
Bramme entstanden sind. Liegt die Eintrittstemperatur des
abschließenden Warmwalzschrittes dagegen unter 1100°C, dann
aggregieren die ausgeschiedenen Sulfidteilchen in solchem
Ausmaß, daß ihre Inhibitor-Wirkung drastisch vermindert
wird. Dies führt zu unstabiler sekundärer Rekristallisation.
Nachstehend wird noch die Kaltwalzstufe des Verfahrens der
Erfindung beschrieben. Das Kaltwalzen wird nach einem üblichen
doppelten Kaltwalzverfahren durchgeführt, das ein erstes
Kaltwalzen, Zwischenglühen und ein zweites Kaltwalzen
einschließt, wonach Entkohlungs- und Schlußglühen durchgeführt
werden.
Der in der Erfindung verwendete Siliciumstahl muß als notwendige
Legierungselemente Mangan, Schwefel und Kupfer in
den vorstehend bezeichneten Mengen enthalten. Ferner kann
der Stahl Spurenmengen von Zinn zum Zweck der Verminderung
der Korngröße der Kristalle enthalten, wodurch ein weiter
verminderter Ummagnetisierungsverlust im Endprodukt erreicht wird. Der
Zinngehalt beträgt vorzugsweise höchstens 0,10%.
Durch eine Verminderung des Phosphorgehalts im Siliciumstahl
auf ein besonders niedriges Maß kann die Menge an
Phosphor-Einschlüssen vermindert werden, so daß ein besonders
günstiger Ausscheidungszustand der dispergierten Phasen
erreicht wird, der eine wirksame Verbesserung der magnetischen
Flußdichte und Verminderung des Ummagnetisierungsverlustes im
Endprodukt zur Folge hat. Zur Verminderung der Menge der Phosphor-Einschlüsse
und um damit die vorstehend
genannten Ergebnisse zu erreichen, darf der Phosphorgehalt
höchstens 0,01% betragen. Bei einem Phosphorgehalt über
0,01% können die genannten günstigen Eigenschaften kaum
erreicht werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden drei Arten von Siliciumstahlschmelzen mit den
in nachstehender Tabelle I angegebenen Zusammensetzungen
hergestellt. Die Schmelzen werden sodann zu Brammen mit
einer Dicke von 250 mm stranggegossen. Die erhaltenen Brammen
werden auf eine Temperatur von 1200 bis 1400°C erwärmt
und hierauf unter den in Tabelle I angegebenen Bedingungen
warmgewalzt, wobei eine Spule aus warmgewalztem Band mit
einer Dicke von 2,5 mm erhalten wird. Das warmgewalzte Band
wird dann einem zweistufigem Kaltwalzen mit Zwischenglühen
unterzogen, das bei einer Temperatur von 850°C 3 Minuten
lang durchgeführt wird. Beim zweistufigen Kaltwalzen wird
die zweite Stufe mit einem Kaltwalz-Dickenverminderungsverhältnis
von 65% ausgeführt. Es werden Stahlbänder mit einer
Enddicke von 0,30 mm erhalten. Die Stahlbänder werden hierauf
in feuchtem Wasserstoff bei einer Temperatur von 840°C
3 Minuten lang entkohlungsgeglüht. Die entkohlten Stahlbänder
werden schließlich 20 Stunden bei einer Temperatur von
1170°C in Wasserstoffatmosphäre schlußgeglüht. Die erhaltenen
Endprodukte zeigen die in Tabelle II aufgeführten
Eigenschaften.
Eine Siliciumstahlschmelze mit einem Gehalt von 0,043%
C, 3,14% Si, 0,060% Mn, 0,026% S, 0,002% lösliches Al,
0,0025% Gesamtstickstoff und 0,18% Cu wird mit 0,08% Sn
versetzt. Der erhaltene Stahl und der herkömmliche Stahl
mit der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung werden
wie in Beispiel 1 angegeben verarbeitet, wobei das Warmwalzen
unter der Bedingung 6 von Tabelle I durchgeführt wird.
Eine Siliciumstahlschmelze wird derart behandelt, daß sie
0,043% C, 3,14% Si, 0,060% Mn, 0,026% S, 0,002% lösliches
Al, 0,0025% Gesamtstickstoff und 0,18% Cu enthält,
und daß ihr Phosphorgehalt auf das niedrige Maß von
0,006% vermindert wird. Der erhaltene Siliciumstahl wird
dann gemäß Beispiel 2 verarbeitet.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Elektrostahlblech
oder -band mit niedrigem Ummagnetisierungsverlust durch
Warmwalzen, zweistufiges Kaltwalzen und Schlußglühen einer Siliciumstahlbramme
mit einem Gehalt von höchstens 0,085 Gew.-% C,
2,0 bis 4,0 Gew.-% Si, 0,030 bis 0,090 Gew.-% Mn und 0,010
bis 0,060 Gew.-% S, Rest Eisen und unvermeidliche Verunreinigungen,
wobei der Temperaturverlauf beim Warmwalzschritt
gesteuert und das abschließende Kaltwalzen mit
einem Dickenverminderungsverhältnis von 50 bis 80%
durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß die Siliciumstahlbramme zusätzlich 0,02 bis 0,2 Gew.-% Cu enthält und
- b) daß die Austrittstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes derart gesteuert wird, daß die Größe der ausgeschiedenen Cu₂S-Teilchen über die gesamte Länge des warmgewalzten Bleches oder Bandes gleichmäßig ist, wobei die Temperatur am Bandanfang im Bereich von 900 bis 1050°C und die Temperatur in der Bandmitte und am Bandende im Bereich von 950 bis 1150°C liegt, und höher ist als die Temperatur am Bandanfang.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eintrittstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes
1100 bis 1250°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur am Bandanfang 950 bis
1000°C beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur in der Bandmitte und am Bandende
1000 bis 1100°C beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siliciumstahlbramme höchstens 0,010 Gew.-%
P enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Siliciumstahlbramme höchstens 0,1 Gew.-%
Sn enthält.
7. Kornorientiertes Elektrostahlblech oder -band mit einem
Ummagnetisierungsverlust P 1,7 von höchstens 1,19 W/kg
und einer magnetischen Induktion B 10 von mindestens 1,86 T,
hergestellt mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
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