DE322811C

DE322811C - Kuehlvorrichtung der Auslassorgane von Verbrennungskraftmaschinen

Info

Publication number: DE322811C
Application number: DE1918322811D
Authority: DE
Original assignee: SEMMLER MOTOREN GmbH
Current assignee: SEMMLER MOTOREN GmbH
Priority date: 1918-05-18
Filing date: 1918-05-18
Publication date: 1920-07-09

Description

Kühlvorrichtung der Auslaßorgane von Verbrennungskraftmaschinen. Während bei den normalen Verbrennungsmotoren der Kraftwagen die Auspuffventile ungekühlt arbeiten, da die Wärmeableitung in dem Ventilsitz und dem Schaft ausreicht, um das Ventil vor übermäßiger Erwärmung zu schützen, so ist diese Ausführung nicht mehr zulässig, so bald die Leistung ein bestimmtes Maß übersteigt.
Man. hat dann zu dem einzigen praktisch ausführbaren Mittel gegriffen, das Ventil hohl zu machen und mit Flüssigkeit zu kühlen.
Ein solches Ventil ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. i dargestellt. Das Wasser tritt bei a durch einen Schlauch, welcher den kurzen Bewegungen des Ventils folgen kann in das Innenrohr b ein, läuft durch dasselbe zum Ventilkopf c und geht durch den Ringraum zwischen Rohr b -und Schaft d wieder zurück, um bei e wieder durch einen gleichen Schlauch auszutreten.
Es ist leicht einzusehen, daß dieser Konstruktion eine ganze Reihe von Nachteilen anhaften. Erstens ist die Ausführung an sich eine verwickelte und besonders der Einbau des Innenrohrs nebst Wasserzuführung ist nicht leicht, ferner wird sich, da bei den bekannten Ausführungen die Kühlung nicht im geschlossenen Kreislauf erfolgte, im Ventilkopf zweifellos Kesselstein abscheiden, welcher die Kühlung allmählich unwirksam macht. Drittens werden sich an den Rändern des Ventilkopfes im Flüssigkeirsraum tote Stellen bilden, in denen sich das Wasser bis zum Sieden erhitzt, während der Mittelteil kalt gekühlt ist. Spannungen und Sprünge an den Ventilen sind die Folge dieses Vorgangs. Endlich ist es leicht möglich, daß sich bei geneigter Lage und unzweckmäßiger Ausbildung des Ventils (s. Fig. 2) Dampfblasen im Kopf festsetzen, welche wegen ihrer schlechten Wärmeleitfähigkeit zu örtlichen Überhitzungen mit ihren schädlichen Folgen führen.
Das Bestreben, solche Dampfentwicklung zu vermeiden, führt andererseits leicht dazu, recht viel Wasser durch das Ventil zu treiben, um die Temperatur des Kühlwassers möglichst niedrig zu halten. Nun ist es aber für ein wirtschaftliches Arbeiten des Motors von großer Wichtigkeit Zylinder und Ventile so warm zu halten, wie die Betriebsverhältnisse dies gestatten, da die Verbrennung bei warmer Maschine erheblich besser ist. Das kalte Kühlen des Ventils hatte also große Nachteile. Es führte zu schlechter Verbrennung und zu Verkrustungen am Ventil, die den gesicherten Betrieb gefährdeten.
Die vorliegende Kühlvorrichtung beseitigt nun alle diese Übelstände, in dem es die an sich bekannte Verdampfungskühlung im Kreislauf auf das Ventil anwendet. Dadurch kann erstens das Innenrohr im Ventil fortfallen, ferner benötigt man nur eine Schlauchverbindung zum Stutzen des Ventils, welche auch erheblich dünner sein kann und deshalb nicht zu viel Wärme aus dem Auspuff aufnimmt. Die Siedekühlung sichert außerdem die gleiche, nämlich die Siedetemperatur an allen Stellen des Ventils, so daß Spannungen nicht auftreten können.
Die Fig. 3 zeigt die Ausführungen eines solchen Ventils. Das in dem Hohlraum a befindliche Wasser gerät schnell ins Sieden. Die entstehenden Blasen steigen in die Höhe, ohne sich in dem zweckmäßig gebauten Ventil festsetzen zu können und entweichen durch den Schlauch in den Kühlbehälter, welcher entsprechend ausgebildet ist, um die Kondensation der Dampfblasen zu ermöglichen.
Die aufsteigenden Dampfblasen werden wiederum durch absteigendes Wasser ersetzt, so daß ein fortwährender Kreislauf stattfindet. An Stelle eines besonderen Kühlraumes kann nian auch den Kühlkreislauf des Motors verwenden, an welchen dann der Schlauch des Ventils einfach anzuschließen ist. Es ist noch zu bemerken, daß man natürlich anstatt Wasser auch jede andere Flüssigkeit verwenden und so die Siedetemperatur den jeweiligen Anforderungen des Motors entsprechend verändern kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kühlvorrichtung -der Auslaßorgane von Verbrennungskraftmaschinen . durch Siedekühlung im Kreislauf, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil durch eine einzige Leitung mit dem Kühler verbunden ist.