DE322636C - Verfahren zum Mustern von Sammet - Google Patents

Description

• Verfahren zum Dustern ' von Sammet. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zum Mustern von Sammet beliebiger Art, hauptsächlich aber von sogenanntem Utrechter- oder Mohairsammet. Durch dieses Verfahren gelingt es, auf diesen Sammeten sehr dauerhafte, insbesondere den Einflüssen der Nässe widerstehende Preßmuster herzustellen. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß die Sammetgewebe einer Reihe aufeinanderfolgender Arbeitsvorgänge unterzogen werden.
• Der ersteArbeitsvorgang besteht darin, daß die Sammetgewebe in trockenem Zustande zunächst gaufriert werden. Im zweiten Arbeitsgang werden die gaüfrierten Sammete in einer zu der bei der Gaufrage verwendeten Laufrichtung entgegengesetzten Richtung durch glatte Preßwalzen hindurchgeführt. Bei diesem Durchgang werden die bei der Gaufrage aufrecht stehengebliebenen Haare niedergelegt und zwar in entgegengesetztem Sinne wie die Haare, welche beim Gaufrieren niedergelegt worden sind. Man erhält - so nach dem zweiten Arbeitsgang ein Sammetgewebe, dessen Flor vollständig umgelegt ist. Die Gewebe zeigen einen doppelten Reflex, der dadurch entsteht, daß der den Fond und die -die Zeichnung bildenden Flore in entgegengesetztem Sinne niedergelegt sind.
• Der so gemusterte Sammet wird nun zur Fixierung des Musters der Naßdekatur unterzogen. Er wird zu diesem Zweck auf einem gelochten Metallzylinder aufgewickelt, dieser dann mit einer Bandage versehen und hierauf in einen Trog, der mehr oder weniger heißes Wasser enthält, gebracht, in dem er ungefähr zwei Stunden belassen .wird, um dann der Einwirkung von Dampf unterworfen zu werden. Man wickelt sodann das Gewebe ab und abermals, aber in entgegengesetztem Sinne, auf den Zylinder auf. Der so beschickte Zylinder wird abermals der Einwirkung des Dampfes ausgesetzt.
• Der so vorbereitete Sammet wird endlich in an sich bekannter Weise ausgefärbt.
• Es ist an sich bekannt und schon verschiedentlich vorgeschlagen worden, Muster auf Sammeten u. dgl. durch Gaufrage zu erzeugen. Es ist ferner- bekannt, den Pol von Sammetgeweben zur Erzielung von Preßeffekten nach verschiedenen Richtungen umzulegen und Sammet wie andere Gewebe zu dekatieren. Es war aber bisher noch nicht bekannt, durch die Aufeinanderfolge der Gaufrage, des Niederlegens der hierbei stehengebliebenen Polhaare mittels Glattpreßwalzen, sich anschließende Naßdekatur undAusfärben dauerhafte, besonders gegen Feuchtigkeit sehr widerstandsfähige Preßmuster in farbigen Sammeten zu erzeugen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Mustern von Sammet, dadurch gekennzeichnet, daß das Sammetgewebe in trockenem Zustande zunächst gaufriert, dann in einer zu der bei der Gaufrage verwendeten Laufrichtung entgegengesetzten Richtung durch glatte Preßwalzen geführt, ' hierauf in aufgewickeltem Zustande der Naßdekatur unterworfen und schließlich ausgefärbt wird.