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Beschreibung
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Verfahren zum Trocknen und Lagern von Maiskolben und eine zu dessen
Ausführung dienende bauliche Anlage.
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In Ländern mit kontinentalem Klima ist es möglich, gepflückte Maiskolben
in runden luftdurchlässigen Behältern mit mehreren Metern Durehnesser und bis zu
10 m Höhe zu lagern. Aufgrund der niedrigen Erntefeuchte und einer kalten sowie
trockenen Winterszeit kommt es während der Lagerung zu keinerlei Schimmelbildung.
In Mittelenropa sind solche Anlagen nur denkbar, wenn der Lagerinhalt In bestimmten
zeitlichen Abständen mit Warm- oder Kaltluft belüftet wird.
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Bisher sind Anlagen zur Lagerung und Trocknung von Maiskolben bekannt
(Zeitschrift "agrisept - 19. Sept. 1980, Seite 19: "Quelles evolutions autor des
becs?"), die während der Lagerzeit (von Spätherbst bis Frühsommer) in bestimmten
Zeitabständen mit Hilfe eines Gebläses Warm- oder Kaltluft durch das zu trocknende
Gut leiten. Dabei wird gleichzeitig der ganze Lagerinhalt belüftet. Bei dieser Art
der Trocknung ist aber mit folgenden Nachteilen zu rechnen: - Bei Schütthöhen von
mehreren Metern ist im unteren Lagerbereich eint-! stärkere Verdichtung der zu trocknenden
Kolben festzustellen, was im Vergleich zu der oberen Lagerschicht einen höheren
Strömungswiderstand hervorruft. Dies hat zur Folge, daß in den lockeren Lagerschichten
ein besserer Trocknungseffekt erzielt wird als in den verdichteten Schichten, wo
gleichzeitig die Gefahr besteht, daß das Lagergut durch Schimmelbildung Schaden
erleidet.
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- Das Einlagern von ungleichmäßigem Erntegut, bedingt durch vei.-schiedene
Maissorten und Reifegrade usw., in nur einem Lagerbehälter hat zur Folge, daß sich
im Lagerraum partiell Anhäufungen von Maiskolben befinden, die sich durch einen
extrem niedrigen oder hohen Feuchtegehalt, Anteil von losen Körnern und Lieschblattern-,
kleine oder große Kolben usw. auszeichnen und dadurch einen unterschiedlichen Strömungswiderstand
bieten, was
wiederum zu einem ungleichmäßigen Trocknen führen kann.
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- Bei im Freien aufgestellten Lagerbehältern trocknet der lagerinhalt
auf der der Sonneneinstrahlung und Hauptwindrichtung xugewandten Seite schneller.
Da eine gezielte Trocknung der einzelnen Lagerbereiche nicht möglich ist, muß so
lange belüftet werden, bis auch die restlichen feuchten Maiskolben den erwünschten
Trocknungsgrad erreicht haben. Dabei wird ein Teil der eingelagerten Kolben übertrocknet,
was mit einem hoeren Energieverbrauch verbunden ist.
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Der Erfindug liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit einer Anlage
anzuwenden, bei dem die Maiskolben in einem Lagerraum je nach Feuchtegrad, Sorte,
Anteil der Lieschblätter, Größe ete. gesondert gelagert und während der Lagerzeit
von oktober bis Mai individuell durch Zwangsbe- oder -entlüftung mittels Kalt- oder
vorgewärmter Luft getrocknet werden. Weiter bietet die Anlage die.
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Möglichkeit, preisgünstige Energieträger, wie z. B. durch Verbrennung
von Ernteabfällen oder Solarenergie usw., den Trocknungsverlauf zu beschleunigen
und wirtschaftlicher zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gepflückten
und entlieschten Maiskolben gesondert nacii Feuchtegehalt, Reifegrad oder sonstiger
Beschaffenheit in Räumen 6 radial um einen Luftkanal 7 eingelagert werden. Die einzelnen
Räume 6 sind voneinander durch luftdichte, vom Luftkanal 7 radlal zur äußeren Bauhülle
4 verlaufende Wände 5 getrennt. Der Luftkanal ist zum Lagerraum hin durch mehrere
übereinander angeordnete Tiirun 11a - 11z sowie ein von unten bis oben durchgehendes
GiL$.e'r 12 getrennt. Eine gezielte Durchlüftung eines Lagerraumes 6 ist möglich,
indem alle übereinander angeordnete Türen 11a - 11s leichzeitig ge(ffnet werden.
Eine gezielte Durchlüftung von nWIr einem Teilbereich eines Lagerraumes (7 B. nur
das untere Viertel) kann erfolgen, indem nur die dazu notwendige Tür bzw. Türen
geöffnet werden. Die Belüftung des Erntegutes erfolgt zwangsweise mit Hilfe eines
Gebläses, das Warm- oder Kaltluft fördert. Damit kann die zum Trocknen des Lagergutes
notwendige Luft über den Luftkanal voii innen durch das Lagergut nach außen geblasen
werden. Durch Äriderung der Luftförderrichtung kann die Luft von außen durch das
I.agergut nach innen zum Luftkanal liin gesogen werden.
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Die Erfindung wird beispielsweise dargestellt durch Abb. 1 im
Lingsachnitt,
Abb. 2 im Querschnitt und Abb. 3 im Querschnitt (Detail von Abb. 2). Abb. 1 zeigt
eine auf einem Fundament 1 ruhende Anlage zum Lagern von Maiskolben mit gleichzeitiger
Troeknungseinrichtung. Der Grundriß kann rund (Abb. 2) oder vieleckig sein. Die
Stützen 2 tragen die zum Schutz des Erntegutes vor Regen notwendige Dachbedeckung
3. Die äußere seitliche Bauhülle 4 ist aus luftdurchlässigem Material (Baustahlgewebe
o.ä.). Durch den Einbau von luftdichten Zwischenwänden 5 werden mehrere separate
Lagerräume 6 geschaffen. Im Zentrum der Anlage befindet sich ein vertikal verlaufender
Luftkanal 7, der am oberen Ende 8 verschlossen und am unteren Teil durch einen waagerecht
verlaufenden Schacht 9 mit dem Gebläse 10 verbunden ist. Der Lagerraum ist zum Luftkanal
hin durch ein Gitter 12 und mehrere Türen Iia - 11z getrennt (Abb. 1 und 3).
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Mit der Erfindung sind folgende Vorteile zu erzielen: - Die Anlage
verfügt über mehrere Lagerräume, in denen die Maiskolben j e nach Feuchtegehalt,
Sorte etc. gelagert werden können.
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Wird eine Anlage von mehreren Landwirten gemeinschaftlich betrieben,
stehen jedem Teilhaber gesondert Lagerräume zur Verfügung.
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- Durch das Öffnen von nur einer oder mehrerer Türen können gezielt
bestimmte Lagerbereiche belüftet werden. Dies hat zur Folge, daß Teilbereiche des
Lagergutes nicht übertrocknet und wiederum andere zu wenig getrocknet werden, was
zum Verderb führen könnte. Außerdem kann bei der Belüftung dem im unteren Lageiereich
durch die dichtere Lagerung der MaiskoltJtn resultiereidcn höheren Strömungswiderstand
Rechnung getragen werden.
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- Durch die übereinander angeordneten Türen ist eine voll funktionsfähige
Belüftung auch dann noch gewährleistet, wenn der Lagerraum z. B. nur zur Hälfte
befüllt ist oder sich im oberen Teil des Lagerraumes, bedingt durch das Absetzen
des Lagergutes, ein Leerraum bildet.
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- Durch Veränderung der Drehrichtung des Gebläses kann die Luft von
innen nach außen geblasen oder von außen nach innen durch das Lagergut gesogen werden.
Im ersten Fall ist beim Einsatz einer Heizung (z. B. Maisspindel oder Strohverbrennungsofen
etc.) eine gezielte Zufuhr von vorgewärmter Luft möglich, im zweiten Fall ist die
durch die Sonneneinstrahlung aufgewärmte Luft in der äußeren Lagerzone energetisch
nutzbar, indem ie von au13c.n in den inneren Lagerbereich gesogen wird.