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DE872852C - Anlage zum Lagern und Sortieren von Kartoffeln - Google Patents

Anlage zum Lagern und Sortieren von Kartoffeln

Info

Publication number
DE872852C
DE872852C DEF1425D DEF0001425D DE872852C DE 872852 C DE872852 C DE 872852C DE F1425 D DEF1425 D DE F1425D DE F0001425 D DEF0001425 D DE F0001425D DE 872852 C DE872852 C DE 872852C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
potatoes
storage
chambers
sorting
room
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF1425D
Other languages
English (en)
Inventor
Paul Dipl-Landw Dr Friebe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEF1425D priority Critical patent/DE872852C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE872852C publication Critical patent/DE872852C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04HBUILDINGS OR LIKE STRUCTURES FOR PARTICULAR PURPOSES; SWIMMING OR SPLASH BATHS OR POOLS; MASTS; FENCING; TENTS OR CANOPIES, IN GENERAL
    • E04H5/00Buildings or groups of buildings for industrial or agricultural purposes
    • E04H5/08Buildings or groups of buildings for agricultural purposes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Storage Of Harvested Produce (AREA)
  • Harvesting Machines For Root Crops (AREA)

Description

  • .Anlage zum Lagern und Sortieren von Kartoffeln Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Anlage zum Lagern und Sortieren von Kartoffeln, mit der die bei der üblichen Lagerung in Mieten entstehenden Mängel vermieden werden. Diese werden hauptsächlich darin gesehen, daß alljährlich im Herbst die notwendigen, in Anbetracht der großen Mietenlänge umfangreichen Erdarbeiten zum Auswerfen der Mieten, zum Bedecken mit der ersten und zweiten Erdschicht und im folgenden Frühjahr zum Freilegen und Zuwerfen der Mieten ausgeführt werden müssen und außerdem große Strohmengen zum Auslegen der Erdmieten und Bedecken der eingebrachten Kartoffeln verbraucht werden. Ein weiterer Mangel besteht !darin, daß die in den Mieten entstehenden Temperaturen nicht immer konstant niedrig gehalten werden können, was Fäulnis und Verlust an Kartoffeln zur Folge hat. Ganz ungünstige Verhältnisse treten bei den Mieten auf, wenn diese im Frühjahr geöffnet und die Kartoffeln aussortiert werden. sollen, weil diese Arbeiten außerordentlich von der Witterung abhängig sind, da sie im Freien ausgeführt werden müssen.
  • Um diese Mängel zu beheben, wird mit .der vorliegenden Erfindung eine Anlage zum Lagern von Kartoffeln geschaffen, bei der zugleich die Notwendigkeit des Sortierens berücksichtigt wird. Nach der Erfindung sind an ein als Sortierraum dienendes Gebäude mehrere Bauwerke als Speicherglieder, angeordnet, die in nebeneinanderliegende Kammern als Lagerräume für die Kartoffeln unterteilt sind, und in einem Gang zwischen den im Bauwerk nebeneinander angeordneten Kammerreihen sind zum Transport der Kartoffeln zum Sortier rauen, in dem eine transportable Sortiereinrichtung aufgestellt ist, Transportbänder vorgesehen. Die Bauwerke, und zwar hauptsächlich die Speicherglieder, sind bis ungefähr zum Dachansatz in die Erde eingelassen.
  • Die Anordnung der die Kammern enthaltenden Bauwerke zum gemeinsamen Sortierraum kannentweder derart durchgeführt sein, .daß beispielsweise die Speicherglieder parallel zueinander zu beiden Längsseiten des Sortierraumbauwerkes verlaufen oder. strahlenförmig um das Gebäude des gemeinsamen Sortierraumes, der in diesem Fall auf eine Kreisfläche gebaut sein würde, angeordnet sind. Die erste Bauweise ist zu bevorzugen, weil diese sich dem deutschen Landschaftsbild am besten anpassen läßt.
  • Durch eine derartige Anlage ergeben sich folgende Vorteile: Die Befüllung und Entleerung der Kammern mit Kartoffeln kann in einfachster Weise mittels Transpo@rtbändern durchgeführf werden.
  • Die Anordnung und Gründung der Speicherglieder bzw. der Lagerkammern 2-m tiefer als die Bodenhöhe des Sortierraumes ermöglicht es, daß sowohl die obenliegenden Kartoffeln von einem zwischen den Kammern liegenden Laufsteg in Höhe des Sortierraumes als auch die unten eingelagerten Kartoffeln vom Zwischengang aus dauernd kontrolliert werden können, wodurch Verluste vermieden werden. Die Temperatur im Speicher kann durch Ventilatoren und Heizöfen dauernd reguliert werden. Mittels eines Gebläses kann ohne Mühe die Durchlüftung der Kartoffeln in den Kammern vorgenommen werden.
  • Im Sortierraum kann das Sortieren der Kartoffeln im heizbaren, erleuchteten Raumerfolgen, was große Sorgfalt bei der Arbeit gewährleistet.
  • Hinsichtlich der Kosten für die Anlage nach der Erfindung ergibt sich folgendes Bild: Die Kosten stellen sich pro Zentner Kartoffeln beider Speichereinlagerung auf 3f Adt Anlagekosten, bei der Einlagerung in der Miete auf 0,30 AdL. Rechnet man eine Amortisation von 2o Jahren, so gestalten sich die jährlichen Kosten pro Zentner im Speicher eingelagerter Kartoffeln nur halb so hoch wie die Ein lagerungskosten bei der Miete. Dazu kommt der. Strohbedarf, der bei der Speicherlagerung nur 51/o von dem' Strohverbrauch bei der Mietenlagerurig .beträgt. Außerdem ist "bei der Mietenlagerüng die große Unbequemlichkeit bei der Sortierarbeit im Freien zu einer sehr ungünstigen Jahreszeit hier auch noch neben den Kosten in Rechnung zu stellen.
  • Besondere Beachtung verdient beim Vergleich der Landbedarf. Die z. B. für 20 ooo dz notwendige Mietenlänge beträgt 4 km, was einer Landfläche von 40 ooo qm = 4. ha entspricht. Für den Speicher benötigt man demgegenüber nur eine Fläche von 2 ooo qm, das isst ein Zwanzigstel der Mietenfläche. Man spart also 3s/4 ha Land. Auf die gesamte deutsche Kartoffelernte übertragen, ergibt sich nach Abzug von 2o% in den Städten eingekellerter Speisekartoffeln bei Anwendung der Kartoffelspeicher gemäß der Erfindung eine Einsparung von 76 ooo ha Land, das im Herbst derWinterbestellung zugewiesen werden kann.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist auf den Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel nach der 'oben angeführten Bauweise gezeigt. Im Zuge der Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels soll auf weitere Merkmale der Erfindung hingewiesen werden.
  • Abb. i a und i b zeigen schematisch zwei Grundrisse der Anlage als Beispiele für die Ausführung gemäß des Erfmdungsgedankens,-Abb. 2 .die Frontalansicht des Gebäudes für den Sortierraum einer Anlage nach dem Grundriß Abb. i b mit den zu beiden Seiten sich erstreckenden Speichergliedern, Abb. 3 die Seitenansicht der Anlage nach Abb. 2 mit den .drei nebeneinanderliegenden Speichergliedern und dem quer zu .diesen dahinter sich erstreckenden Sortierraumgebäude, Abb. 4 den Horizontalschnitt von Abb. 3 durch ein Speicherglied, d. h. den Grundrißbauplan von einem Speicherglied, Abb.- 5 den Vertikalschnitt durch den Sortierraum, der zugleich zu dessen beiden Seiten die 2 m tiefere Fundierung der Speicherglieder erkennen läßt, Abb. 6 den Vertikalschnitt durch ein Speicherglied, Abb.7 den Horizontalschnitt durch eine Kartoffelkammer; Abb. 8 und 9 stellen Teile von zwei senkrecht zueinander stehendenVertikalschnitten nach Abb. 7 dar. Die .in Abb. i a als Grundriß schematisch veranschaulichte Anlage zeigt ein im wesentlichen rundes bzw. achteckiges, den Sortierraum enthaltendes Mittelgebäude 3 a, von dem strahlenförmig sechs Speicherglieder 32 abzweigen, derart, daß zwischen je drei Strahlen die Ein- und Ausfahrt einer geraden Durchfahrtstraße 33 durch den Sortierraum des Mittelgebäudes 3.i verbleibt. Dies ist wichtig in der Hinsicht, daß dieeinfahrenden Fahrzeuge zum Anfahren der Kartoffeln nicht etwa im Sortierraum zu wenden brauchen, sondern entleert in der Einfahrtrichtung wieder ausfahren können.
  • Abb. i b zeigt einen anderen Grundriß, bei dem das den Sortierraum enthaltende Mittelgebäude 31 einen gestreckten bzw. rechteckigen Grundriß aufweist, an dessen beiden Längsseiten senkrecht dazu je drei Speicherglieder 32 parallel zueinander angeordnet sind. Auch hier ist das Prinzip der freien Durchfahrtstraße beinbehalten, die in der Längsrichtung des Sortiergebäudes 31 verläuft.
  • Die Durchfahrtsmöglichkeit bietet auch den Vorteil, daß in dem Gebäude des Sortierraumes mehrere Wagen Platz finden können, um die Kartoffeln in Eile unter Dach zu bringen, z. B. bei drohendem Regen, worauf das Einlagern in Ruhe vorgenommen werden kann.
  • Zu diesem Grundriß der Anlage gehört die in Abb.2 dargestellte Vorderansicht, welche das Gebäude 3i des Sortierraumes mit der Einfahrt 34 and .den nach beiden Seiten sich erstreckenden Speichergliedern 32 zeigt. Abb. 3 zeigt die Seitenansicht mit den Stirnwänden der drei parallel nebeneinanderliegenden Speicherglieder 32 und dahinter das quer .dazu sich erstreckende Sortiergebäude 3,1- Mit der verschiedenen Firsthöhe des Sortiergebäudes 31 im Verhältnis zu den Speichergliedern 32 soll bereits angedeutet sein, daß gegenüber .dem in der Höhe des Erdbodens sich erhebenden Sortierraumgebäudes 31 die Speicherglieder 32 in die Erde eingelassen sind. Dadurch wird erreicht, daß die eigenlichen Lagerräume der Kartoffeln in :der frostfreien Zone des Erdreiches zu liegen kommen.
  • Über den weiterenAusbau derAnlage nach dieser Anordnung soll auf die Abb. 4 bis 9 näher eingegangen werden.
  • Im Horizontalschnitt nach Abb. 4 ist der Sortierraum mit i bezeichnet. Jeder der Frontwände 35 enthält ein Einfahrtstor 34 für die durch den Sortierraum i führende freie Durchfahrt. In jeder den Sortierraum i begrenzenden Längswände 36, die zugleich die innere Stirnwand der drei Speicherglieder 2 abgibt, sind, diesen entsprechend zugeordnet, drei Eingänge 37 vorgesehen, von denen jeder zum Mittelgang 6 des betreffenden Speichergliedes 2 führt.
  • Zwischen dem Mauerwerk von'je zwei Speichergliedern ist ein Zwischenraum 3, auf den mehrere Luftöffnungen 4 hinausgehen, die zum Lüften der Innenräume der Speicherglieder dienen, wenn sie leer sind, insbesondere im Hochsommer, um durch die hohe Lufttemperatur eine gute Durchtrocknung der Gebäude zu erreichen. Im Boden dieses Zwischenraumes ist eine Wasserrinne 38 untergebracht (Abb.6), in die das von den in den Zwischenraum hineinragenden Dächern ablaufende Regenwasser abgeleitet wird. Ihr wasserdichter Belag bis zu den Wänden soll das Eindringen von Wasser in den Boden verhindern, um die Gebäudewände möglichst trocken zu halten.
  • Jedes Speicherglied 2 hat eine Innenausstattung (Abb. 4 und 6) folgender Ausführung erhalten. In der Längsrichtung sind unter Beibehaltung eines Zwischenganges 6 etwa fünf Kammern 5 zum Lagern der Kartoffeln eingerichtet. Die Trennwände 811 sind dadurch gebildet, daß senkrecht angeordnete Holzstiele 7 mit dem unteren Ende im Bodenbelag aus Beton verankert und oben verzargt sind. Zwischen diesen Holzstielen 7 sind (Abb. 9) in geringen Abständen Querbretter 8 angebracht, so daß Luftspalte 9 entstehen. Die Trennungswand 8a zwischen zwei Kammern (Abb. 7) ist doppelt ausgeführt, so :daß auch hier wieder ein luftiger Zwischenraum io entsteht. Die Wand zum Gang 6 ist, wie Abb. 8 zeigt, im oberen Teil mit nach oben sich öffnenden Klappen 16 und unten, unterhalb des Steges 15, mit einer nach unten sich öffnenden Klappe 14 versehen.
  • Der Boden i i der Speicherglieder (Abb. 6) besteht aus Beton mit einem Gefälle von 6% von der Mauer zum Mittelgang. Dieser Beton hat eine Oberflächenschicht aus Zement erhalten. In einem Abstand von etwa io cm ist der Boden mit Holzplanken 12 unter Belassung eines Spielraumes belegt.
  • In der Mitte jeder Kammer 5 ist ein Luftschacht 13 aus Holzlatten in der Zwischenraumbauweise errichtet. Die unteren Enden der Luftschächte 13 sämtlicher Kammern münden in derselben Reihe des Speichergliedes in einen Luftkanal 14, der im Betonboden (Abb. 6) ausgebildet ist.
  • Die luftdurchlässigen Kammerwände 8a sind im Abstand von etwa 1/2 m zur Außenmauer des Speichers: aufgeführt. Damit soll erreicht werden, daß die Kartoffeln mit der Mauer selbst an keiner Stelle in Berührung kommen.. Der Gang 6 ist so breit, daß ein Mann hindurchgehen kann, um während .des Winterlagers etwaige Schäden (Fäulnis) an :den Kartoffeln festzustellen.
  • Durch Anbringen von Querhölzern im Gang und daraufgelegte Bretter (Abb. 8) ist es möglich, einen Laufsteg 15 zu schaffen, um Einblick in die Kartoffelkammern zu nehmen. Bei teilweise geleerten Kammern kann man durch Öffnen der oberen Klappen 16 die Beobachtung der Kartoffeln in den unteren Schichten erleichtern. Die oberen Klappen 16 dienen zugleich zur- Erleichterung der Befüllung und zum Einsteigen von Personal. Die unteren Klappen 17 dienen der Entleerung, zu der folgende Einrichtung getroffen ist.
  • In den Kammern 5 sind schräg aufgestellte Holzkanäle oder Rinnen, sog. Rutschen 18 angebracht, die die gleichmäßige Entleerung der Kammern erleichtern sollen. Sie stehen in Verbindung mit den unteren Klappen 17. Die oberen Teile der Rutschen sind mit abnehmbaren Brettchen i9 belegt; je tiefer die Oberfläche der Kartoffeln ist, um so weiter werden :die Brettchen abgenommen, damit die Kartoffeln in die Rutsche hineinrollen.
  • Zum Befüllen und Entleeren der Kammern bedient man sich einer Transportanlage, bestehend aus einem Transportband und einem Bagger oder Elevator. Die Transportanlage, nur als Einheit vorhanden, ist nicht stationär, sondern kann je nach Bedarf in dem Gang 6 des betreffenden Speichergliedes aufgestellt werden. Zum Befüllen wird das Transportband 3 m über der Sohle des Ganges, nach Wegnahme :der Lauf stegbretter, zwischen den beiden Kammerreihen aufgehängt, zu welchem Zweck im Gang 6 geeignete Befestigungsmittel angebracht sind. Die vom Sortierraum auf das Band geworfenen Kartoffeln rollen bis zu den einzelnen Kammern und werden dort mittels eines Brettes abgestreift und so in die einzelnen Kammern geleitet. Zum Zweck des Entleerens wird das Transportband auf der Sohle des Zwischenganges 6 aufgestellt, wobei das Transportband nur bis zum Ende des Ganges reicht. Dort ist eine Vertiefung 2o des Bodens (Abb. 9) angebracht, und in,dieser wird ein Bagger oder Elevator aufgestellt, der den Höhenunterschied bis zum Sortierraum i überbrückt. Zum Betreten der Kammern ist vom Sortierraum aus bis zur Sohle des Ganges eine Treppe 21 vorgesehen, die beim Aufstellen des Baggers entfernt werden kann. ' - Die unter jeder Kammerreihe verlaufenden Luftkanäle z4, an die die Luftschächte 13 der einzelnen Kammern 5 mit ihren unteren Enden angeschlossen sind, führen zu Hauptkanälen 22 (Abt. 4), die auf jeder Längsseite unter dem Boden des Sortierraumes (Abt. 5) untergebracht sind. .
  • An den Längswänden des Sortierraumes befinden sich -Hebel zum Öffnen und .Schließen von Klappen in den Kanälen 14 zu den einzelnen Kammerreihen, um zum Regeln der Lüftung wahlweise -die Verbindung mit den Hauptkanälen 22 herzustellen. Zur Bedienung der Luftanlage sind diese Kanäle 22 mit einem außerhalb der Gebäude untergebrachten Gebläse 23 verbunden, so daß dieses unmittelbar Frischluft ansaugen kann. Der Antrieb kann beliebig Sein., vorteilhaft durch elektrische Kraft.
  • Im Sortierraum können . Heizöfen aufgestellt werden, um die Temperatur während der Arbeit bei kalter Jahreszeit zu verbessern. Durch Aufstellen eines Gebläses im Sortierraum kann bei Bedarf die erwärmte Luft des Sortierraumes in die Kanäle geblasen werden.
  • Die Decke über jedem Speicherglied (Abt. 6) ist verschalt und verputzt. Durch Auflage von einer Strohschicht 24 ist der Raum gegen Temperaturschwankungea geschützt. In dem über der Decke durch das Dach gebildeten Giebelraum (Abt. 5 und 6) -kann Stroh gelagert werden, so daß hierdurch die Isolierung wesentlich verstärkt wird. -Die Decke über dem Sortierraum (Abt. 5) kann die gleiche Isolierung erhalten.
  • Als Deckung für die Dächer der Bauwerke ist vorteilhaft Schilf oder Stroh zu verwenden, weil dieses zugleich eine bessere dem Zweck entsprechende Isolierung ergibt.
  • Miit Hilfe der beschriebenen Anlage läßt sich beim Ernten der Kartoffeln folgende Betriebsweise zum Einlagern vornehmen: Die Kartoffeln werden in den Sortierraum angefahren, wo sie einem ortsbeweglichen Großsortierer zugeführt werden. Der Nutzen ergibt sich hiierbei, daß die Kartoffeln in einem gegen Witterung geschützten Raum vor der Einlagerung von Sand, kleinen Knollen und der anhaftenden Feuchtigkeit weitgehend befreit werden können. Es kann also auf Vorrat angefahren werden.
  • Zum -Beschicken eines der Speicherglieder 2 ist in dessen Mittelgang 6 .die einmalig für die ganze Anlage - vorhandene - ortsbewegliche Transporteinrichtung, wie oben angegeben, aufgestellt.- 'Nach dem Aussortieren der Über- und Untergrößen sowie nach Beseitigung des Sandes gelangen die Saatknollen auf das Transportband, das sie zu der vorgesehenen Kamm; r befördert, an deren Anfang sic durch ein Streichbrett in sie abgestreift werden. Sobald sämtliche Kammern des Speichergliedes gefüllt- sind, wird d:e Transportanlage herausgenommen und in dem nächsten Speicherglied angebrächt.
  • Falls die Kartoffeln feucht geerntet werden niußten, kann man während des. Befüllens der Kammern die Belüftungsanlage in Gang setzen. Dadurch sorgt man schon von Anfang an für ein Abtrocknen der Knollen und beseitigt damit die Fäulnisherde.
  • Eine gefüllte Kammer wird vorteilhaft von oben her mit einer Strohschicht belegt, um,die Niederschlagung von Wasserdampf auf den Kartoffeln zu verhindern. Der Wasserdampf kondensiert dann erst oberhalb der Strohschicht und bleibt an dieser hängen. Damit wird der Fäulnisbildung von vornherein vorgebeugt.
  • Innerhalb der Lagerungszeit geht das Bestreben dahin, die Lagertemperatur möglichst bald - auf 2 bis 3° C herunterzubringen. Das ist bei dem beschriebenen Kartoffelspeicher leicht zu erreichen, indem man in kühlen Nächten das Gebläse einsetzt. Tagsüber wird die warme Herbstsonne durch die Strohdecke ferngehalten. Beides ist bei den Erdmieten .nicht möglich.
  • Durch Thermographen und Hygrographen wird während der Ruhezeit in den Wintermonaten die Wärme und Feuchtigkeit im Lagerraum der Kartoffeln kontrolliert, und jederzeit kann durch die Belüftungsanlage die Temperatur reguliert werden, was besonders wichtig ist bei Beginn und gegen Ende der Lagerung, wo bei Mieten besonders große Schäden auftreten.
  • Besonders urrichtig ist die Niedrighaltung der Temperatur im Frühjahr, weil dann bei den Kar-' toffeln je nach Sorteneigentümlichkeit die Keimbildung und damit eine Erwärmung der Knollen einsetzt. Durch die sehr intensive Isolierungsmöglichkeit des Speichers ist es möglich, die monatelang niedrig gehaltene Temperatur auch im wärmeren Frühjahr zu erhalten. Durch die Zusammenballung so großer Mengen von Knollen auf kleinstem Raum ist die Ausstrahlungsmöglichkeit des Lagergutes gering.
  • Bei der Entleerung der Kammern wird das Transportband auf der Sohle des Mittelganges etwas tiefer als die Sohle der Bunker angebracht und bewegt sich in Richtung des Sortierraumes. Die Kartoffeln rollen aus den Kammern auf das Transportband mittels der Rutsche, in der die Kartoffeln von oben beginnend herabrollen, und nicht etwa durch Öffnen einer Bodenklappe auf das gleitende Band gelangen. Dadurch würde ein OOuirlen und Zermahlen der Kartoffeln erreicht werden. Die Rutsche ist auf der Oberfläche durch kleine Bretter abgedeckt, die nach und nach entfernt werden, je tiefer die Lagerhöhe der Kartoffeln sinkt, so daß diese allmählich herabrollen. Sie werden mittels eines Aufhaltebrettes abgebremst und kommen dann auf dem Transportband zur Ruhe; mit dem sie zum Ausgang des Mittelganges befördert werden. Der letzte Teil der Kartoffeln wird aus der Kammer durch eine große Klappe entleert.
  • Von dem Transportband gelangen die Kartoffeln auf den Bagger oder Elevator, der die Kartoffeln auf das im Sortierraum aufgestellte Förderband der Sortiermaschine schafft.
  • Durch die neue Speicherungsanlage, die den höchsten Mengenanforderungengerechtwird, iverden hauptsächlich folgende Vorteile erreicht: Es werden gespart alljährlich die notwendigen umfangreichen Erdarbeiten zum Auswerfen der Mieten, zum Bedecken mit der ersten und zweiten Erdschicht und zum Freilegen der Mieten im Frühjahr, ferner große Strohmengen zum Bedecken der Erdmieten.
  • Durch die Lagerung in einem luftigen und frostsicheren Raum werden die Kartoffeln vor den üblichen bei Mieterlagerung entstehenden Verlusten weitgehend bewahrt, dadurch, daß die Temperatur und das Hauptelement der Kartoffellagerung, die Luft, durch ein Gebläse reguliert werden können.
  • Die Kartoffeln können in einem hellen, trockenen, heizbaren Verleseraum während des ganzen Winters bearbeitet und zum Verkauf sortiert werden, so daß die Verladung der fertig sortierten Kartoffeln in kürzester Zeit bei günstigem Wetter durchgeführt werden kann.
  • Durch die Anordnung ,der Lagerungsräume in Verbindung mit dem Verleseraum sowie die Verwendung von Transportbändern wird nicht nur weitgehend menschliche Handarbeit gespart, sondern es wird auch die Leistung infolge der günstigen Arbeitsverhältnisse in ihrem Umfang und ihrer Güte wesentlich gesteigert.
  • Schließlich muß hervorgehoben werden, daß bei der neuen Lagerungsweise die mannigfachen Vorteile mit keiner Verteuerung verbunden sind, sondern nach den oben gemachten Angaben eine Verbilligung gegenüber den bisherigen Methoden zu erreichen. ist.
  • Die Bedienung der beschriebenen Anlage ist denkbar einfach. Zur eigentlichen Befüllung werden nur zwei Mann benötigt, nämlich ein Mann, der die von der Sortiermaschine kommenden Kartoffeln auf das Transportband leitet, und ein Mann, der die Transportanlage, die Bedienung der Motoren und das Abstreifender Kartoffeln in die Kammern beaufsichtigt. Auch zum Entleeren benötigt man nicht mehr Bedienung.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anlage zum Lagern und Sortieren von Kartoffeln, dadurch gekennzeichnet, daß zu einem als Sortierraum dienenden Gebäude (3i) mehrere strahlenförmig oder parallel nebeneinanderliegende Bauwerke, sog. Speicherglieder (32) als Lagerräume für die Kartoffeln angeordnet sind, in denen zu beiden Seiten eines durch die Mitte nach hem Sortierraum (i) hin auslaufenden Ganges (6) durch Teilungswände nebeneinanderliegende Kammern (5) gebildet sind und im Mittelgang (6) eine Einrichtung zum Aufstellen einer von einem zum anderen Speicherglied ortsveränderlichen Transportvorrichtung (Transportband) zum Einlagern oder zum Wiederherausbringen der Kartoffeln in dem eine transportable Sortiereinrichtung enthaltenden Sortierraum (i) angebracht ist.
  2. 2. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .die Speicherglieder (32) dem Gebäude (3i) für den Sortierraum derart angegliedert sind, daß dieser eine freie gerade Durchfahrt für das Einfahren der Kartoffeln und Ausfahren der entleerten Fahrzeuge erhält.
  3. 3. Anlage nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherglieder (32) so weit in die Erde eingelassen sind, daß die Höhe der Speicherkammern (5) unter dem Niveau des Erdbodens liegt, während die Bodenfläche des Sortierraumes (i) der Geländefläche angepaßt ist. q..
  4. Anlage nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungswände der in Reihe der Längsrichtung eines Mittelganges (6) liegenden Kammern (5) zum Lagern der Kartoffeln und der Boden eine luftdurchlässige Ausführung zur selbständigen Lüftung besitzen.
  5. 5. Anlage nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede einzelne Kammer (5) in der Mitte einen senkrechten Lüftungsschacht (i3) erhält, der unterhalb des Speicherboden mit einem Lüftungskanal (1d) für die ganze Anlage verbunden ist, zum Anschluß an eine mittels Gebläse und Temperaturregelung betriebene künstliche Lüftung.
  6. 6. Anlage nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche mit den Kartoffeln in Berührung kommenden Bauteile aus Holz oder anderen schlecht wärmeleitenden Stoffen ausgeführt :sind, so daß ,die Kartoffeln mit Stoffen aus mineralischen Baustoffen oder metallischen Bestandteilen, die gute Wärmeleiter sind, nicht in Berührung kommen.
  7. 7. Anlage nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Speichergliedern (2) über den Kammern (5) liegende Dachraum durch eine Aufschüttung von Stroh, und zwar unmittelbar über der oberen Schicht der Kartoffeln, auf den den Lagerraum oben abdeckenden Bodenraum, der durch Schalbretter und Lehmestrich gebildet ist, und durch ein Schilf-oder Strohdach gegenüber der Außenluft zum Isolieren der Kartoffeln abgedichtet ist. B.
  8. Lagerungsweise von Kartoffeln in großen Mengen bei Anlage nach Anspruch i, die einen Sortierraum und diesem zugeordnete Speicherglieder nach Anspruch i umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartoffeln von dem Sortierraum (i), der bei jeder Witterung ein Reinigen und Trocknen der frisch vom Feld kommenden Kartoffeln ermöglicht, in die sich anschließenden Speicherglieder (2) mittels eines einzigen ortsveränderlichen Transportbandes, das im Mittelgang (6), zu dessen beiden Seiten Lagerkammern (3) durch Holzwände (8a) abgeteilt .sind, jeweilig zum Zweck der Befüllung dieses Speichergliedes in hoher Lage anzubringen ist, befördert werden, in die Lagerkammern in der Weise eingebracht werden, daß sie vom Transportband abgestreift von oben in .die Kammern (5) gelangen.
  9. 9. Lagerungsweise nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Kartoffeln gefüllte Lagerkammer (-5) oben mit einer Strohschicht belegt wird, die den aus dem Kondensieren der Feuchtigkeit sich bildenden Wasserdampf aufnimmt und: dessen Niederschlagung unmittelbar auf die Kartoffeln verhindert. - -i o. Lagerungsweise nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daB zum Entleeren der Kartoffelkammern (5) von den oberen Schichten aus mittels in den Kammern eingebrachter Holzkanäle öder Rinnen, sog. Rutschen (18), auf das zu dem Zweck im Mittelgang (6) niedrig angebrachte Transportband rollen, von dem sie an dessen Ende z. B. mittels eines Baggers bis zur Höhe der Sortierraumtenne gehoben und in diese zum Zweck - ,des Sortiereis befördert werden. i i. Hinrichtung zum Entleeren der Lagerkammern von den oberen Kartoffelschichten aus, dadurch gekennzeichnet, daB in den Kammern (5) schräg aufgestellte Holzkanäle oder Rinnen, sog: Rutschen (18), angebracht sind, die mit Klappen (17) im unteren Wandteil der Kammern (6) an der Gangseite in Verbindung stehen und mit abnehmbaren Brettern (i9) belegt sind, die das Abrollender Kartoffeln durch ihr- Entfernen, je tiefer die Lageroberfläche der Kartoffeln sinkt, auf das vor den Klappen (17) vorbeigeführte Transportband möglich machen.
DEF1425D 1945-01-19 1945-01-19 Anlage zum Lagern und Sortieren von Kartoffeln Expired DE872852C (de)

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