DE309445C

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Publication number: DE309445C
Application number: DENDAT309445D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die aus einzelnen Lagen zusammengenähten Gurte, bei denen diese Lagen aus Papiergarn gewebt sind, leiden unter dem Ubelstand, daß keine Rücksicht auf die Beschaffenheit des Garnes hinsichtlich seiner Dehnungsfähigkeit und den Grad seiner Zusammendrehung genommen ist, was zur Folge hat, daß auch die Reißkraft der einzelnen Gurte eine verschiedene ist und daß die Gesamtreißkraft

ίο naturgemäß ebenfalls verschieden sein muß. Die Folge davon ist ein baldiger Verschleiß des Riemens an einzelnen Stellen, die ihn überhaupt unbrauchbar machen.

Diese Übelstände zu beseitigen, ist Zweck der vorliegenden Erfindung.

Dieselbe besteht in einem Verfahren, gemäß welchem die einzelnen Lagen¹, aus welchen der Riemen zusammengenäht werden soll, einzeln so geleitet werden, daß sie entsprechend der Beschaffenheit der dazu verwendeten Garne durch Gewichte oder sonstige Zugmittel gleichmäßig eingeregelt werden bis zu ihrer Vereinigung durch ein sie zusammenpressendes oder quetschendes Organ, worauf sie durch ein ruckweise bewegtes Walzenpaar unter zwei Nähmaschinen hergezogen, werden, welche die Kanten der einzelnen Lagen miteinander verbinden, wobei Voraussetzung ist, daß die Nadeln gleichzeitig gehoben und gesenkt werden und während der ersten Bewegung der Vorschub erfolgt, und daß ferner für verschieden breite Riemen die eine Nähmaschine verschiebbar ist.

. Ein durch ein solches Verfahren zusammengenähter Riemen wird unter allen Umständen den größten Beanspruchungen gewachsen sein, ohne daß in einzelnen Lagen und an einzelnen Stellen ein Reißen eintritt. Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1 eine Seitenansicht und in Fig. 2 eine Draufsicht der zur Aus-Übung des neuen Verfahrens verwendeten Vorrichtung. Es sind 1, 2 und 3 die aus Papiergewebe bestehenden Lagen, die zu einem Riemen zusammengenäht werden sollen und die gemäß vorliegender Erfindung, ähnlich den Ketten auf dem Webstuhl, einzeln über die Walzen d, d¹, d*, d^s, d* zu den Preß- oder Quetschorganen e geleitet werden. Die Walzen dienen dazu, die einzelnen Lagen, sei es durch Pressung oder sei es durch Belastung mittels Gewichte, Federn o. dgl., oder sei es auch durch Dehnung oder Verzerrung, Wärme usw. so zu regeln, daß sie vor dem Eintritt in das Organ β eine möglichst gleichmäßige Beschaffenheit aufweisen, in welcher sie auch noch durch das Walzenpaar /"erhalten und gefördert werden. Sie" werden ergriffen durch ein geriffeltes Walzenpaar g, das die einzelnen Lagen .bzw. die vereinigte Lage P über den Tisch ν hinwegzieht, auf welchem zwei Nähmaschinen a und b angebracht sind, und zwar derartig, daß die eine feststeht, die andere dagegen auf einem Schlitten 0 verschoben werden kannj entsprechend der Breite der zu nähenden Riemen. Von der Achse i aus werden die Nähmaschinen durch Kettengetriebe oder ein sonstiges Ge-

triebe i¹, i^z so getrieben, daß ihre Nadeln r, r¹ gleichzeitig in die Kanten des Riemens P einstechen und seine einzelnen Lagen zu gleicher Zeit zusammennähen, so daß die gleichmäßig eingeregelten Lagen durch die gleichzeitige Verbindung untereinander keinerlei Veränderung mehr erleiden, sondern dauernd in diesem Zustand erhalten bleiben.

Während des Austretens der Nadeln aus

ίο dem Werkstück erfolgt der ruckweise Vorschub der Walzen g in irgend geeigneter Weise, z. B. durch eine auf der Achse i sitzende Kurbelscheibe, Stangen, Arm m¹ und Klinken, während eine Klinke n¹ die Rückdrehung verhindert.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zum Zusammennähen einzelner aus Papiergewebe bestehender Lagen zu einem Riemen, dadurch gekennzeichnet, ■ daß die einzelnen Lagen in einem in bezug auf Dehnung und Drehung ihrer Längsfäden gleichmäßig geregelten Zustand unter zwei Nähmaschinen geführt werden, die gleichzeitig die Kanten der Lagen vernähen, so daß die Reißkraft des fertigen Riemens möglichst gleich ist der Reißkraft der einzelnen Lagen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lagen vor dem Zusammennähen durch Leitung über Walzen 0. dgl so geführt werden, daß sie während ihres Weges bis zu einem sie vereinigenden Preßorgan durch mechanische Mittel, wie Zug und Druck, oder gegebenenfalls andere Mittel, wie Kälte, Wärme, Feuchtigkeit, so behandelt werden, daß sie in bezug auf Dehnung und Drehung ihrer Längsfäden möglichst gleichmäßige Beschaffenheit erlangen.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Nähmaschine zwecks Behandlung verschieden breiter Riemen verstellbar angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.