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DE1435763C - - Google Patents

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DE1435763C
DE1435763C DE1435763C DE 1435763 C DE1435763 C DE 1435763C DE 1435763 C DE1435763 C DE 1435763C
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer genadelten Ware aus einem Vlies von lose geschichteten Fasern.
' Es ist bekannt, eine genadelte Ware, d. h. ein auch als Nadelfilz bezeichnetes, nicht verwebtes Textilmaterial dadurch herzustellen, daß ein Vlies aus lose geschichteten Fasern schrittweise durch eine sich verjüngende Führung geschoben und innerhalb der Führung von den entgegengesetzten Seiten durch zunächst von der einen und dann von der anderen Seite wechselseitig eindringende Nadelsätze behandelt wird. Diese Nadeln sind mit Stoß- oder Widerhaken versehen, so daß beim Durchstoßen der Nadeln durch das Vlies Faserzusammenballungen . mitgenommen werden. Das Vlies wird, schrittweise vorbewegt und die Vorschubbewegung des Vlieses wird dabei in Abhängigkeit von der Nadelbewegung gesteuert.
Bei den bisher bekannten Einrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens wurde das Vlies von den von beiden Seiten eindringenden Nadeln auf mehr oder weniger voneinander unabhängigen Nadelwegen durchstochen. Bei den bekannten Verfahren fand daher keine Verbindung der gebildeten Faserbündeln statt. Auch bei einer bekannten Vorrichtung, bei der im wesentlichen senkrecht arbeitende Nadeln eines oberen Nadelsatzes Fasern eines auf einer festen, z. B. gewebten Unterlage aufgebrachten Vlieses durch diese Unterlage hindurchstießen und schräg arbeitende Nadeln eines unteren Nadelsatzes die zuvor von oben durchgestoßenen Fasern oder Teile von ihnen erfaßten und in die Unterlage zurückstießen, wurde keine Verbindung zwischen den durchgestoßenen Fasergruppen erreicht. Infolgedessen konnten bei Decken, die nach den bekannten Verfahren hergestellt waren, die Fasern leicht ausgezogen werden. Die so hergestellten Decken besaßen auch nur eine geringe Festigkeit.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das Verfahren zur Herstellung genadelter Ware aus einem Vlies von lose geschichteten Fasern, bei dem zwei Nadelsätze abwechselnd von oben und unten in das Vlies eindringen, so zu verbessern, daß jeweils die von einer Nadel des einen Nadelsatzes beim Eindringen in das Vlies in Schlaufenform mitgenommenen Fasern mit der von einer Nadel des anderen Nadelsatzes zuvor gebildeten Faserschlaufe verbunden wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das Verfahren nach der Erfindung darin, daß die schrittweise Vorschubbewegung des Vlieses um einen solchen Betrag erfolgt, daß der Einstich der Nadeln von der einen Seite jeweils durch den geballten Teil der Faserschlaufen hindurch erfolgt, welche jeweils einen Vorschubschritt vorher durch die von der anderen Seite eingestochenen Nadeln gebildet worden sind.
Infolge der gegenseitigen Durchdringung der Faserschlaufen entstehen durch das Zusammenarbeiten je zweier Nadeln der beiden Nadelsätze fortlaufende parallele Ketten aus miteinander verschlungenen oder verwebten Fasergruppen oder Faserschlaufen, die sich durch die ganze Warenbahn hindurcherstrecken und dem Erzeugnis eine bisher bei genadelter Ware nicht erreichte Festigkeit verleihen. Dabei werden diese Verstärkungsketten aus den Vliesfasern selbst gebildet und nicht etwa, wie an sich bekannt, durch besondere eingewirkte oder eingenähte Verstärkungsfäden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also tier besondere Charakter der Nadelware unverfälscht erhallen.
Daraus ergeben sich für die nach der Erfindung hergestellte Ware eine Reihe von Vorteilen. Die beiden Oberflächen des so erhaltenen Textilmaterials sind in ihrem Aussehen und in ihrer Struktur gleich. Außerdem kann das Textilmaterial nach der Erfindung gleichmäßig auf beiden Seiten angerauht werden und weist trotzdem nach dem Aufrauhen eine bessere Zug- und Zerreißfestigkeit auf, als dies bisher bei solchen Waren der Fall war. Wegen seiner guten Festigkeit und Weichheit ist das genadelte Textilmaterial zur Herstellung von Decken einer bestimmten Stärke wie auch zur Herstellung von Textilmaterialien für Oberbekleidung, und ähnliche Stoffe besonders gut geeignet. Die Anwendbarkeit des Verfahrens nach der Erfindung erstreckt sich auch auf Textilmaterialien, die sowohl aus natürlichen als auch aus synffietischen Fasern oder einem Gemisch aus natürlichen und synthetischen Fasern hergestellt werden. Zwei oder mehrere Vliese von lose aufeinander geschichteten Fasern mit einer Zwischenlage aus gewebtem, nicht gewebtem oder bandartigem Textilmaterial zwischen den einzelnen Vliesen können nach dem Verfahren der Erfindung behandelt werden. Das dabei erhaltene genadelte Erzeugnis hat sowohl die erwünschte Zug- und Zerreißfestigkeit als auch gleichförmiges Aussehen und gleichmäßige Struktur an seinen Oberflächen.
Wenn in der folgenden Beschreibung die Bezeichnung »Verschlingung« bzw. »gegenseitige Verschlingung« angewendet wird, so soll darunter eine besonders unter den Oberflächen erfolgende Verbindung zwischen den Fasern in einem Vlies od. dgl. aus lose aufeinander geschichteten Fasern verstanden werden, wobei diese Verbindung durch das Hindurchführen von Fasern durch die Schlaufen anderer Fasern bewirkt wird, die vorher unter der Oberfläche des Vlieses gebildet wurden. Diese Faserverschlingung ist dem Stricken, Wirken oder Weben verwandt, da .die Faserschlaufen ähnlich wie die Maschen einer Strick- oder Wirkware oder wie die Fäden eines Gewebes ineinandergreifen. Andererseits soll der ebenfalls in der Beschreibung verwendete Ausdruck »Verflech^ tung« oder »gegenseitige Verflechtung« eine Faser-•bindung bezeichnen, die von einer Oberfläche des Vlieses bis zu seiner anderen Oberfläche erfolgt. Diese gegenseitige Verflechtung der Fasern ist dem Nähen etwas ähnlich, obwohl sie im vorliegenden Falle nicht durch eine kontinuierliche Fadenbindung bewirkt wird. Bei der Verflechtung werden die an einer Oberfläche liegenden Faserenden durch den gesamten Vlieskörper hindurchgeführt und dann auf einem anderen Wege auf die Ausgangsseite zurückgeführt, so daß sie in einer Weise ausgerichtet werden, die der eines Nähfadens oder eines Heft- bzw. Reihfadens gleich ist. Diese Art der Faserbindung ist von der Verschlingung der Fasern zu unterscheiden, J?ei welcher die Bindung im wesentlichen auf unter der Oberfläche liegende Fasern beschränkt ist.
Die Erfindung betrifft auch eine Nadelmaschine zur gegenseitigen Verschlingung und bzw. oder Verflechtung der Fasern eines locker aufeinander geschichteten Faservlieses.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Vlies zusammengepreßt, und die Fasern werden dann
durch wechselseitig von beiden Oberflächen des Vlieses schräg eindringende Nadelsätze dicht und fest miteinander verschlungen und bzw. oder verflochten; und zwar erfolgt dies bei einem einzigen Durchlauf
des Vlieses durch die Vorrichtung, bei der die Nadeln der beiden Nadelsätze in einem vorzugsweise spiegelbildlich gleichen Winkel zur Mittelebene der Vliesbahn angeordnet sind, wobei dieser Winkel kleiner als 90° ist.
Der Gegenstand der Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäSen Nadelmaschine und an Hand von Schemaskizzen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Seitenaufriß einer Nadelmaschine zur Herstellung eines nicht verwebten Textilmaterial,
F i g. 2 die Nadelmaschine von der rechten Seite in Fig. 1 gesehen, wobei einige Teile wegen besserer Übersichtlichkeit weggelassen sind,
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt nach der Linie 3-3 in F i g. 2, teilweise in Ansicht,
F i g. 4 eine vergrößerte Teildraufsicht auf eine Führungsplatte für das Vlies gemäß der Linie 4-4 in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 4,
Fig. 6 und 7 zwei aufeinanderfolgende Teilschritte der gegenseitigen faserverschlingung, wobei das Textilvlies von links nach rechts durch die Vorrichtung bewegt wird; die Figuren zeigen ein gegenüberliegendes Paar einer oberen und unteren Nadel,
F i g. 8 eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung der Bahnen für das Nadelpaar der Fig. 6 und 7,
Fig. 9 bis 11 schematisch den Arbeitszyklus eines gegenüberliegenden Nadelpaares durch ein von links nach rechts schrittweise fortbewegtes Vlies,
Fig. 12, 13 und 14 schematisch die gegenseitige Faserverschlingung, die sich durch die in den F i g. 9 bis 11 dargestellte· Nadelbewegung ergibt.
In den Zeichnungen sind gleiche oder ähnliche Teile mit gleichen Buchstaben oder Bezugsziffern versehen. In F i g. 1 ist das Vlies von lose aufeinandergeschichteten Fasern mit 10 bezeichnet. Das Faservlies bewegt sich von links nach rechts in der Figur durch die Nadelmaschine 12. Auf der rechten Seite der Maschine 12 verläßt das nicht verwebte Textilmaterial 14, das in strichpunktierten Linien dargestellt ist, die Nadelmaschine. Das Faservlies kann kontinuierlich einer bekannten Kardiermaschine entnommen werden, in welcher die Fasern gekämmt und lose zu einem Vlies geschichtet werden. Das zu verarbeitende Material kann jedoch auch von Stapelrollen abgenommen werden, nachdem es aus der Kardiermaschine zunächst zu einer Rolle aufgewickelt und gegebenenfalls anschließend gestapelt wurde. Falls es erwünscht ist, und das hängt von der Art des gewünschten Endproduktes ab, kann das Vlies 10 in F i g. 1 aus zwei oder mehreren Schichten 16, 18 (F i g. 6) lose aufeinander geschichteter Fasern bestehen, wobei diese Schichten von einem gewöhnlich aus locker gewebtem Textilmaterial bestehendem Band 20 getrennt sind.
In erster Linie werden gemäß der Erfindung die Fasern miteinander verschlungen; einige der Fasern werden dabei jedoch auch miteinander verflochten. Eine derartige Faserverflechtung kann durch eine geeignete Abwandlung der Einstellungen beim Betrieb der Nadelmaschine in kleinerem und auch größerem Ausmaß erreicht werden.
Um das neue Verfahren durchzuführen, bei dem hauptsächlich Fasern in dem Vlies 10 miteinander verschlungen werden, bei dem jedoch auch einige Fasern, verflochten werden, wird das Faservlies durch die Nadelmaschine in einer schrittweisen Vorschubbewegung zwischen einander gegenüberliegend · angeordneten Nadelsätzen 22 und 24 hindurchbewegt. Die Nadelsätze 22 und 24 sind jeder für sich so angeordnet, daß ihr Eingriff spitzwinklig und entgegengesetzt zu der Vorschubrichtung des Vlieses 10 erfolgt. Die Nadelsätze 22 und 24 werden auf einem Kreisbogen bewegt. Diese Bewegung wird an späterer Stelle genauer behandelt. Der Radius dieses Kreisbogens ist jedoch so groß, daß die einzelnen Nadeln für alle praktischen Fälle im wesentlichen bei ihrem Eingriff in oder bei ihrem Entfernen aus dem Vlies annähernd gradlinig bewegt werden. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Nadellängsachsen der beiden Nadelanordnungen tangential zu ihren entsprechenden Bewegungsbögen angeordnet. Ordnet man die Nadeln in dieser Weise an, so bewegen sie sich auf einer Bahn spitzwinklig zu der Vorschubrichtung des Vlieses, und ihre Bewegung verläuft im wesentlichen parallel zu ihren Längsachsen. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist die Nadellängsachse der beiden Anordnungen 22 und 24 um einen kleinen Winkel gegen die Tangente an ihren Bewegungsbögen geneigt. Im letzten Fall verläuft die Bewegungsbahn der Nadeln ebenfalls spitzwinklig zu dem Vliesvorschub.
Die Nadelsätze 22 und 24 sind in der Zeichnung in ihrem Eingriff unter einem spitzen Winkel zu und entgegengesetzt der Vorschubrichtung des Vlieses dargestellt. In gleicher Weise kann jedoch die Bewegungsbahn der Nadeln auch spitzwinklig zu und in der gleichen Richtung des Vorschubs für das Faservlies erfolgen.
Die Nadelanordnungen 22 und 24 enthalten je einen Nadelträger 26 bzw. 28 mit Nadeln 30 bzw. 32. Die Nadeln 30 sind im Nadelträger 26 in einem Muster . angeordnet, welches das Spiegelbild des Musters der Anordnung der Nadeln 32 im Nadel-. träger 28 ist. Wie bereits erwähnt, greifen die Nadeln 30 und 32 in das Faservlies unter einem spitzen Winkel zu der Vorschubrichtung des Vlieses ein. Da die beiden Nadelsätze 22 und 24 in ihrer Anordnung spiegelbildlich sind, können sie miteinander zusam-, men wirken, wobei sich die Bahnen jeweils einer Nadel 30 und 32, die zu einem Paar zusammengehören, in der Mittelebene M der Vliesbahn kreuzen. In F i g. 8 sind die Bahnen der Nadeln 30 und 32 schematisch dargestellt. Dabei sind beide Bahnen überlagert eingezeichnet, obwohl ein Paar gegenüber angeordneter Nadeln niemals gleichzeitig in das Vlies eindringt und das Vlies zwischen den Einstichen gegenüberliegender Nadeln einen Schritt weitertransportiert wird.
Zwei ober- und unterhalb des Vlieses angeordnete Führungsplatten 36 und 38 bilden eine Führung 34 und eine Bahn für das Vlies 10 während des wechselseitigen Eingriffs der Nadelsätze auf den gegenüberliegenden Oberflächen des Faservlieses, wobei das Vlies 10 zwischen zwei aufeinander folgenden Eingriffen der Nadelsätze um einen kleinen Schritt weiterbewegt wird. Die Führungsplatten 36 und 38 sind auf der Zuführungsseite des Vlieses mit ihren Randteilen 40 und 42 aufgebogen, welche eine stetig sich verjüngende Einlaßöffnung 44 für die Führung 34 bilden. Das Vlies 10 wird in der Einlaßöffnung während seines Vorschubs auf die gewünschte Dicke zusammengepreßt, die durch die lichte Weite zwischen den beiden Führungsplatten 36 und 38 bestimmt ist.
Beide Führungsplatten 36 und 38 sind mit einer Vielzahl von öffnungen 46 verschen, die zum Durchtritt der Nadeln 30 und 32 der beiden Nadelsatze 22 bzw. 24 dienen. Wie aus den F i g. 6 und 7 hervorgeht, durchdringen die in das Vlies unter einem Winkel eingeführten Nadeln jeweils 2 öffnungen 46 "in den Platten 36 und 38. Die öffnungen 46 sind in der Vorschubrichtung des Vlieses langer ausgebildet als quer zur Vorschubrichtung (s. Fig. 4). Die Nadeln sind längs ihrer Oberfläche mit Widerhaken 48 versehen, die zum Eingriff und zur Ausrichtung der Fasern im Vlies 10 beim Einstechen der Nadel dienen, die Fasern jedoch beim Ausziehen wieder freigeben.
In den Fig. 6 bis einschließlich 8 sowie in den schematischen Darstellungen der Fig. 9 bis einschließlich 14 bezeichnet der Buchstabe T die Vorschubrichtung des Vlieses in der Führung 34. In F i g. 6 ist eine in das Vlies eingestochene Nadel 30 des oberen Nadelsatzes 22 gezeigt, die Fasern aus dem Inneren des Vlieses sowie auch einige Fasern von der Oberfläche desselben mit sich genommen hat. Aus dieser Figur läßt sich auch die Ausrichtung der Fasern aus der oberen Oberfläche des Vlieses in eine Lage erkennen, in der einige der verschlungenen Enden der Fasern unmittelbar unter die der Eingriffsfläche gegenüberliegende Oberfläche zu liegen kommen und gegebenenfalls aus dieser teilweise austreten können. In Fig. 12 sind schematisch die durch den Eingriff der Nadel 30 in Fig. 6 gebildeten Schlingen dargestellt. In Fig. 7 ist eine spiegelbildlich zur Nadel 30 angeordnete Nadel 32 gezeigt, die das Faservlies von unten nach oben durchsticht und ebenfalls einige Fasern aus der Oberfläche sowie einige Fasern aus dem Inneren des Vlieses mit sich nimmt. Selbstverständlich muß vor dem Eingriff der Nadel 32 die Nadel 30 vollständig aus dem Vlies entfernt und dasselbe um einen kleinen Schritt in Richtung des Pfeiles T verschoben worden sein.
Beim Einstechen der Nadel 32 in das Faservlies gemäß Fig. 7 werden sowohl die an der Oberfläche als auch im Inneren des Vlieses durch die Widerhaken 48 aufgegriffenen Fasern durch die vorher von der Nadel 30 gebildeten Schlaufen durchgeführt. Dieser Vorgang ist schematisch in Fig. 13 dargestellt, wobei, die Fasern bzw. Faserschlaufen nach links aufwärts in der Figur durch die vorher von der Nadel 30 gebildeten Schlaufen im Vliesinncren laufen. Weiterhin kann man aus Fig. 13 erkennen, daß einige von der Nadel 32 gebildeten Faserschlaufen unmittelbar unter der der Eingriffsfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Vlieses liegen. Nach dem Ausziehen der Nadel 32 aus dem Vlies wird dasselbe wieder um einen kleinen Schritt weiterbewegt und nach dem Anhalten die Nadel 30 eingestochen. Wie aus Fig. 14 ersichtlich, werden die von der Nadel 30 ausgerichteten Fasern durch vorher von der Nadel 32 gebildete Faserschlaufen hindurchgefädelt. Der wechselweise Eingriff der einander gegenüber angeordneten Nadeln 30 und 32 wiederholt sich in der Weise, wie das Vlies schrittweise durch die Führung 34 bewegt wird.
In Fig. 8 sind die überlagerten Eingriffsbahnen der spiegelbildlich gegenüber angeordneten Nadeln 30 und 32 dargestellt. Jedes Paar solcher einander gegenüberliegend angeordneter Nadeln durchsticht das Vlies, und ihre Bahnen kreuzen sich in der mit M bezeichneten Mittelebene der Vliesbahn.
Ein Vorschubschritt ist gerade so groß, daß der jeweils nächste Nadeleinstich in der Bewegungsrichtung etwas vor der Stelle liegt, wo die jeweils gegenüberliegende, vorher eingestochene Nadel mit ihrer Spitze aus dem Vlies herausragte, so daß die von dieser Nadel vorher gebildeten Schlaufen von der zugehörigen gegenüberliegenden Nadel durchfädelt werden. Eine schematische Darstellung der Nadelbewegung durch die Mittelebenc M der Vliesbahn ίο unter Berücksichtigung des Vliesvorschubes ist in den F i g. 9 bis 11 dargestellt.' In F i g. 9 wird das in Ruhelage befindliche Faservlies von der Nadel 30 durchstochen. Diese Nadel trifft die Mittelebene des Vlieses an dem mit A bezeichneten Punkt. In Fig. 10 ist die Nadel 30 aus dem Vlies heraugezogen, welches gegenüber der Lage in Fig. 9 um einen kleinen Schritt nach rechts verschoben iät. Dafür ist die Nadel 32 von unten in das Vlies eingestochen· und schneidet die Mittelebene des Vlieses in Punkt B. Der Abstand zwischen den Punkten A und B entspricht der Größe eines Vorschubs. Fig. 11 zeigt den folgenden Arbeitsschritt, bei dem die Nadel 32 wieder herausgezogen, das Vlies um einen Schritt weitertranspprtiert und anschließend die Nadel 30 in das Vlies eingestochen wurde. Die Nadel 30 schneidet die Mittelebene nunmehr in dem PunktC. Die Fig. 12, 13 und 14 zeigen die Folge der gegenseitigen Faserverschlingung, die sich bei einer Nadelbewegung nach . den F i g. 9 bis 11 ergibt.
In den Fig. 12 bis 14 sind keine Fasern aus der Vliesoberfläche gezeigt, die vollkommen das Vlies durchlaufen. Je nach Einstechtiefe können aber auch einige Fasern durch das Vlies in der schon beschriebenen Weise hindurchgezogen werden, wobei sich eine gewisse Verflechtung unter Ausbildung einer Bindung von Oberfläche zu Oberfläche des Vlieses neben einer Bindung im Vliesinneren durch Verschlingung der gebildeten Schlaufen ergibt.
Die Nadeln 30 und 32 sind in mehreren Reihen quer zur Vorschubrichtung des Vlieses 10 angeordnet. Die Nadelreihen sind gegeneinander versetzt, um eine größere Einstichzahl je Längeneinheit der Vliesbreite zu erzielen.
Um eine wirkungsvolle Verschlingung nach dem oben beschriebenen Verfahren zu erzielen, ist es notwendig, daß die beiden Nadelsätze 22 und 24 eine Nadelanordnung aufweisen, welche etwa 10 bis 30 Einstiche pro cm Vliesbreite erlauben. Man hat erkannt, daß bei einer Nadelanordnung in dieser Größenordnung jedes Paar einander gegenüber liegender Nadeln das Vlies etwa 2 bis 8 mal pro cm Vlieslänge einstechen muß, um je nach der verarbeiteten Faserstärke eine wirkungsvolle gegenseitige Verschlingung der einzelnen Faserschlaufen zu erzielen. Vorzugsweise arbeitet man mit etwa 3 bis 6 Einstichen pro cm Vlieslänge. Die Größe eines Vorschubschrittes wird durch die gewünschte Einstichzahl pro Längeneinheit bestimmt.
Eine Eindringtiefe des der Nadelspitze am nächsten « liegenden Widerhakens bis etwa 3,2 mm über die gegenüberliegende Vliesoberfläche hinaus bewirkt in erster Linie eine starke gegenseitige Verschlingung der Fasern innerhalb der Vliesoberflächen neben einer gewissen Verflechtung, während bei einer Einstechtiefe bis zu 12,7 mm über die gegenüberliegende Vliesoberfläche hinaus in erster Linie eine starke Verflechtung bei noch guter gegenseitiger Verschlingung der Fasern erfolgt.
Wie bereits ausgeführt, bildet die .Arbeitsbahn der Nadeln einen spitzen Winke! zur Vorschubrichtuhg des Faservlieses 10. Ein bevorzugter Winkelbereich bezüglich einer durch das Vlies gelegten Normalen liegt zwischen etwa 8 und 12r\ Dieser Winkelbereich ist sowohl für den Fall günstig, in dem die Längsachse des Nadelschaftes parallel zur Einstichrichtung liegt als auch dann, wenn der Nadelschaft um einen kleinen Winkelzur Einstichrichtung geneigt ist.
Das- nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte nicht verwebte Textilmaterial hat eine hohe Zugfestigkeit. Die durch die gegenseitige Verschlingung der Fasern bedingte innere Bindung gestattet eine Aufrauhung des nicht verwebten Textilmaterial, ohne daß das Material dabei seine Zugfestigkeit verliert. Man hat erkannt, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein zur Herstellung von Decken geeignetes nicht verwebtes Textilmaterial auch zur Herstellung von Kleidungsstoffen für Oberbekleidung und ähnlichen Stoffen geeignet ist, falls das Textilmaterial auf jeder Seite mit mindestens 93 Einstichen pro cm'2 bei einem Durchlauf durch die Nadelmaschine versehen wird.
Der Anteil der in einem nicht verwebten Textilmaterial nach der Erfindung enthaltenen Faserver-' schlingungen und -Verflechtungen ist von der Dicke des bearbeiteten Materials, von der Anzahl der Einstiche pro cm2, vom Einstichwinkel sowie auch von der Einstechtiefe abhängig. Selbstverständlich stehen diese Größen in fimktioncllcm Zusammenhang, wie schon vorher beschrieben.
Die Nadelmaschine 12 zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens ist in den F i g. 1 bis 3 dargestellt. Sie besitzt einen mehrteiligen Rahmen 48, der aus handelsüblichen Profilteilen zusammengesetzt ist. Auf den beiden seitlichen oberen Rahmenteilen 52 sind zwei parallele senkrechte Platten 56 vorgesehen, welche zur Aufnahme der Führungsplatten 36 und 38 dienen. Diese Führungsplatten sind an den Platten 56 so einstellbar befestigt, daß der Zwischenraum zwischen ihnen entsprechend der gewünschten Zusammenpressung des Vlieses 10 verändert werden kann. Die beiden Platten 56 tragen Schlitze 58, 60 und 84. In den Schlitzen 58 auf der Zuführscitc der Nadelmaschine sind die Zapfen 62 einer Walze 64 des endlosen Förderbandes 66 gelagert. Auf dem äußeren Ende eines Walzenzapfens 62 ist, wie aus F i g. 1 ersichtlich, ein Antriebskettenrad 68 befestigt.
In den Schlitzen 60 sind die Zapfen 70 der Abführungswalze 72 gelagert. Auf einem Walzenzapfen 70 ist ein weiteres Kettenrad 74 angeordnet (vgl. Fig. 1). Auf dem anderen Walzenzapfen 70 ist eine Freilaufkupplung befestigt, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist und über die die Walze 72 schrittweise angetrieben wird. Die Walze 72 treibt ihrerseits über die Kette 76, die um die Kettenräder 68, 74 und ein Leerlaufkettenrad 78 läuft, die Walze 64 an.
In den Schlitzen 84 ist über der Abführungswalze 72 eine mit dieser zusammenwirkende Druckwalze 80 mit Zapfen 82 gelagert. An den äußeren Enden der Zapfen 82 lassen sich zusätzlich Gewichte befestigen, so daß die Walze 80 gegen die obere Fläche des nicht verwebten Textilmaterial 14 bei dessen Abführung aus der Maschine einen einstellbaren Druck ausübt.
Mit der Freilaufkupplung ist ein Kurbelarm 86 verbunden, der von einem Arm 88 bewegt wird. Das andere Ende des Armes 88 ist ebenfalls drehbar und exzentrisch auf einem Rad 89 (Fig. 2) befestigt, welches auf der drehbar in den Lagerblöcken 92 befestigten Welle 90 sitzt. Die Welle 90 trägt außerdem ein Treibrad 94, welches von dem mit dem Antriebsaggregat, beispielsweise einem Elektromotor 98, verbundenen Treibriemen 96 angetrieben wird. Daraus folgt, daß'bei gleichmäßiger Drehbewegung der Welle 90 durch den Motor 98' der Kurbelarm 86 eine Schwingbewegung ausführt. Da der-hin- und herbewegte Kurbelarm 86 mit der Freilaufkupplung verbunden ist, ergibt sich aus seiner-Schwingbewegung eine schrittweise Drehbewegung der Abführungswalze 72 im Uhrzeigersinn zusammen mit einer gleichen Drehbewegung der Walze 64 zusammen mit.
dem Förderband 66. . *
Der Nadelträger 26 ist fest auf dem Ende zweier Schwingarme 100 befestigt, die bei 102 drehbar an einem Paar senkrechter Träger 104 gelagert sind. Die Träger 104 sind auf gegenüberliegenden Rahmenteiao len 52 des Rahmens 48 befestigt. Der untere Nadelträger 28 ist fest mit den Enden zweier Schwingarme 108 verbunden, die ebenfalls drehbar bei 110 an den senkrechten Stützen 104 befestigt sind.
Zwei Führungsstangen 112 auf beiden Seiten der Nadelträger verbinden den oberen Nadelträger 26 mit dem unteren Nadelträger 28 an den mit 114 be-. zeichneten Gelenkstellen. Dadurch wird der obere Nadelträger 26 bei einer Bewegung des unteren Nadelträgers mitbewegt. ' ■ .
Unter dem unteren Nadelträger 28 ist ein mit letzterem fest verbundenes und nach abwärts gerichtetes Bügelpaar 116 angeordnet, an welchem die vorderen Enden der beiden unteren Schwingarme 108 befestigt . sind. Die beiden Bügel 116 sind an dem mit 118 bczeichneten Drehpunkt mit einem Kurbelannpaar 120 drehbar verbunden, welches über Kurbeln 122 an der Welle 124 angelenkt ist. Die Welle 124 ist in Lagerblöcken 126 gelagert und mit einem Kettenrad 128 versehen, das von der Kette 130 angetrieben wird.
Der Antrieb der Kette erfolgt über das auf der Welle 90 befestigte Kettenrad 132.
Aus der vorgehenden Beschreibung der Arbeitsweise und den Zeichnungen ist der schrittweise Vorschub des Faservlieses 10 sowie dessen Abhängigkeit von der Bewegung der beiden Nadelanordnungen 22 und 24 verständlich. Die Antriebswelle 90 wird vom Motor 98 gedreht. Diese Drehung ruft eine stetige Auf- und Abbcwegung der beiden Nadelanordnungen 22 und 24* um ihre Drehachsen 102 bzw. 110 hervor. Zeitlich mit dieser Auf- und Abbewcgung der Nadelanordnungen 22 und 24 ist der schrittweise Vorschub des Faservlieses 10 zwischen den Nadelanordnungen gekoppelt. Diese Kopplung erfolgt ebenfalls durch Drehung der Welle 90, die den Kurbelarm 86 der Freilaufkupplung hin- und herbewegt, wodurch der schrittweise Vorschub des Vlieses in zeitlicher Abhängigkeit von der Bewegung der Nadelanordnungen 22 und 24 erfolgt.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich, treten die ersten wcnigen Reihen der Nadeln 30 und 32 der oberen und unteren Nadelsätze 22 bzw. 24 durcli die gebogenen Einführungsabschnitte 40 und 42 der Führungsplatten 36 bzw. 38. Dies bedeutet, daß die Nadeln auf der Einlaufseite der Nadelsätze bezüglich der Verschlingung und bzw. oder Verflechtung der lose übereinander geschichteten Fasern nicht voll wirksam werden, sondern das Faservlies mehr auf die geeignete Dicke und Dichte für den Durchlauf durch
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die enge Führung 34 zusammendrücken. Die Form und die gegenseitige Lage der Führungsplatten 36 und 38 ist derart, daß keine auf- und abgerichtete Mitbewegung des Faservlieses während des Eindringens der Nadeln möglich ist.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer genadelten Ware aus einem Vlies von lose geschichteten Fasern, nach welchem das Vlies durch eine sich ver- iö jungende Führung schrittweise vorgeschoben und von entgegengesetzten Seiten innerhalb der Führung durch zunächst von der einen und dann von der anderen Seite wechselseitig eindringende Nadelsätze behandelt wird, wobei die mit Widerhaken versehenen Nadeln schräg in das Vlies einstechen und die schrittweise Vorschubbewegung des Vlieses in Abhängigkeit von der Nadelbewegung gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die schrittweise Vorschubbewegung des Vlieses (10) um einen solchen Betrag erfolgt, daß der Einstich der Nadeln (30, 32) von der einen Seite jeweils durch den geballten Teil der Faserschlaufen hindurch erfolgt, welche jeweils einen Vorschubschritt vorher durch die von der anderen Seite eingestochenen Nadeln (32, 30) gebildet worden sind.
2. Nadelmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der einander gegenüberliegende, abwechselnd von beiden Seiten in ein Faservlies einstechende Nadelsätze sowie eine Vorschubvorrichtung für den schrittweisen Transport des Faservlieses zwischen den Nadelsätzen hindurch und Antriebsmittel für die Nadelsätze vorgeselien sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (30, 32) der beiden Nadelsätze (22, 24) in einem vorzugsweise spiegelbildlich gleichen Winkel zur Mittelebene (M) der Vliesbahn angeordnet sind, wobei dieser Windel kleiner als 90° ist.
3. Nadelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (30, 32) der beiden Nadelsätze (22, 24) sich beim Eindringen in das Vlies (10) auf Bahnen bewegen, die sich etwa in der Mittelebene (M) der Vliesbahn kreuzen (Fig. 8).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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