DE3027063C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Prothese für Beckener­ satz mit einem darmbeinschaufelbildenden Teil aus flachem, biegbarem Material.

Es ist bekannt, Teile des Beckens im Falle von Knochen­ tumoren durch Prothesen zu ersetzen, die entsprechend den natürlichen Verhältnissen aus Metall nachgebildet sind. Meist ist der Saum der knöchernen Beckenschaufel nicht vom Tumor befallen und kann zur Befestigung des Implantates stehengelassen werden. Damit das Implantat an diesen Saum angeschraubt werden kann, muß es in diesem Bereich besonders präzise den Formen des vorhandenen Knochens angepaßt sein. Jedoch hat sich gezeigt, daß eine genaue Nachformung des äußeren Randes der Beckenschaufel allein aufgrund der Röntgen­ aufnahme oder sogar computertomographischer Aufnahmen oft­ mals nicht möglich ist. Deshalb ist eine intraoperative Nachformung dieses Bereiches häufig notwendig. Diese ist aber selbst unter Zuhilfenahme von Schränkhebeln äußerst schwierig und mit hohem Kraftaufwand verbunden (Polster u. a.: "Technische Möglichkeiten der modularen Prothesenanpassung" in Ztschr. f. Orthopädie, 1979, 697-698).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prothese der eingangs genannten Art zu schaffen, die intraoperativ in dem genannten Bereich leichter nachformbar ist.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der darmbeinschaufelbildende Teil Randeinschnitte aufweist. Durch diese Randeinschnitte werden mehrere Randabschnitte voneinander getrennt, die als solche leichter verformbar sind als der Prothesenteil in seiner Gesamtheit. Sie können leichter durch Biegung geformt werden, wodurch die individuelle Anpassung der Prothese in ihrer Gesamtheit erleichtert wird. Zweckmäßigerweise sind die Einschnitte etwa rechtwinklig zum Randverlauf gerichtet, und daraus ergibt sich auch eine im wesentlichen quer zum Randverlauf gerichtete Form der Abschnitte. Ferner hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Einschnitte bis etwa zum Mittelbereich der Darmbeinschaufel führen. Die durch die Einschnitte gebildeten Abschnitte haben dadurch eine Länge, die für die individuelle Biegung besonders geeignet ist. Gleichwohl ist hinreichende Festigkeit gewährleistet.

Einerseits ist die individuelle Formbarkeit um so größer und um so leichter, je größer die Zahl der Einschnitte ist. Andererseits darf die Zahl der Einschnitte im Hinblick auf eine einfache Formgebung und ausreichende Stabilität nicht zu groß gewählt werden. Bevorzugt wird eine Zahl von Einschnitten, die die Darmbeinschaufel in etwa drei bis zwölf Abschnitte unterteilt, wobei eine Zahl von vier bis sechs Abschnitten besonders bevorzugt wird.

Es ist eine Knochenplatte zur Bildung des Pfannendachrandes bei Hüftgelenkoperationen bekannt (DE-AS 24 10 057), die Befestigungsansätze in Form von biegbaren Laschen aufweist, die so verformt werden können, daß ihre Flächen dem Beckenknochen anliegen, um eine bessere Befestigung zu gewährleisten. Diese Laschen bilden aber nicht als solche einen Ersatz für den entfernten Knochen.

Aus der DE-PS 30 07 548 gehört eine Endoprothese für das Hüftbein zum nicht vorveröffentlichten Stand der Technik, die bei operativen Behandlungen der Hüftgelenkdysplasie verwendet wird. Sie besteht aus einem Abdeckungsschirm, der eine konkave dem Schenkelbeinkopf zugewandte Fläche aufweist, und aus Befestigungselementen für den Abdeckungsschirm. Diese Befestigungselemente umfassen einen Keil, der eine Mehrzahl von Schlitzen enthält, durch die Zähne gebildet werden, welche in das Knochengewebe eindringen und durch einwachsendes Knochengewebe verankert werden. Die durch die Schlitze gebildeten Zähne sind nicht biegsam.

Die Einschnitte können in beliebiger Weise geformt sein. Insbesondere kommt es auch auf die Breite dieser Einschnitte nicht besonders an, obwohl man im allgemeinen im Hinblick auf die Tragfunktion der Beckenschaufel einen möglichst geringen Kantenabstand im Bereich der Einschnitte anstreben wird. Die Einschnittenden sollten so ausgeführt werden, daß ein Einreißen des Prothesenmaterials bei der Biegung nicht stattfinden kann. Dies kann erreicht werden durch einen ausgerundeten Auslauf der Einschnitte, beispielsweise in Form einer sich gegenüber der Einschnittbreite verbreiternden Bohrung.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Prothese in räumlicher Darstellung veranschaulicht.

Man erkennt deutlich die Darmbeinschaufel 1, an die die Gelenkpfanne 2 anschließt, sowie das Sitzbein 3 und das Schambein 4. Es ist eine Mehrzahl von Bohrungen 5 vorgesehen (auch in den Teilen 3 und 4), die zur Verbindung mit den vorhandenen Knochenteilen dienen.

Durch etwa quer zum Rand verlaufende Einschnitte 6, die in verbreiterten Bohrungen 7 enden, ist der äußere Bereich der Darmbeinschaufel bis zu seinem mittleren Bereich hin in Abschnitte 8 unterteilt, die aufgrund ihrer geringeren Breite leichter biegbar sind als die Darmbeinschaufel 1 in ihrer Gesamtheit. Sie sind daher intraoperativ leichter an die gegebenen Verhältnisse anpaßbar.

Claims (4)

1. Prothese für Beckenersatz mit einem darmbeinschaufel­ bildenden Teil aus flachem, biegbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß der darmbeinschaufelbildende Teil (1) Randeinschnitte (6) aufweist.

2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randeinschnitte (6) etwa rechtwinklig zum Randver­ lauf gerichtet sind.

3. Prothese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randeinschnitte bis zum Mittelbereich der Darmbein­ schaufel führen.

4. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Rand der Darmbeinschaufel durch die Einschnitte (6) in etwa drei bis zwölf Abschnitte (8) un­ terteilt ist.