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PATENTANWÄLTE
DIPL.-ING. WOLFRAM WATZKE
DIPL.-ING. HEINZ J. RING
DIPL.-ING. ULRICH CHRISTOPHERSEN
Unser Zeichen- 97 1196 DIPL.-INC. MICHAEL RAUSCH
DIPL.-ING. WOLFGANG BRINGMANN
Josef W. Ostendorf GmbH & Co. Patentanwälte
_ EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
Am Rottkamp 2
48653 Coesfeld
Datum 17. November 1997
Farbqebindesvstem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Farbgebindesystem, bestehend aus
einem eimerförmigen Behälter mit einem einseitig durch einen Boden verschlossenen, umlaufenden Seitenwandbereich, einem Deckel zum
Verschließen des Behälters an dem dem Boden gegenüberliegenden offenen Randbereich des Seitenwandbereichs sowie wenigstens einem etikettartigen
Informationsträger.
Farbgebindesysteme der gattungsgemäßen Art sind an sich bekannt und in
großem Umfang im alltäglichen Einsatz. Die meist zylindrisch oder oval ausgebildeten eimerförmigen Behälter werden durch einen auf den Rand
aufgeklemmten Deckel verschlossen. Die Behälter weisen in der Regel einen Tragebügel auf und sind mit Informationsträgern an der Außenseite versehen,
auf denen die notwendigen Informationen über den Eimerinhait angeordnet
sind, meist durch Aufdrucken. Derartige Informationsträger sind in der Regel etikettartig ausgebildet, so daß sie nach Herstellung des Eimers, ggf. auch
nach der automatischen Befüllung beispielsweise durch Kleben auf den Eimer aufgebracht werden können.
Allgemein ist es bei Farben wünschenswert, daß die Verbraucher einerseits
den Zustand der im Behälter befindlichen Farbe überprüfen können, andererseits aus gestalterischen Zwecken den Farbton möglichst naturgetreu
erkennen und ggf. vergleichen können. Dies ist jedoch bei derzeit im Verkehr befindlichen Farbgebindesystemen nicht möglich. Insbesondere die in großen
Mengen hergestellten und in Verkehr gebrachten Wandfarben, die darüber hinaus vorrangig in Baumarktketten vertrieben werden, werden meist zu
Telefon (02 H) 572131-Telex S5 88429 pafed Tc'efjx (0211» 5S?225 ■ Postgirokonto Köln (BLZ 37010050) 227610-503
Zwecken der universellen Einsetzbarkeit in weißen Kunststoffeimern in den
Verkehr gebracht. Häufig können vorgemischte Farben anhand von aufgeklebten Farbidentifikatoren erkannt werden, weiche jedoch üblicherweise
nicht naturgetreu die im Behälter befindliche Farbe wiedergeben. Ein Öffnen der Gebinde ist selbstverständlich aus Originalitätsgründen zu Prüfzwecken
nicht vorgesehen.
In jüngerer Zeit setzen sich auch im Massengeschäft sogenannte Tintingsysteme durch, bei welchen in eine weiße Farbe eine exakte Menge
von Pigmentanteilen eingemischt wird, so daß sich ein definierter Farbton ergibt. Auch in diesem Fall sollte den Benutzern ermöglicht werden, den
Farbton zu erkennen und zu überprüfen.
Ausgehend von dem o. g. Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Farbgebindesystem der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessern, daß eine möglichst ungehinderte und aussagekräftige optische Überprüfung des Behälterinhaltes ohne Öffnung des
Behälters ermöglicht ist.
Zur technischen Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein
Farbgebindesystem, bestehend aus einem eimerförmigen Behälter mit einem
einseitig durch einen Boden verschlossenen, umlaufenden Seitenwandbereich, einem Deckel zum Verschließen des Behälters an dem dem Boden
gegenüberliegenden offenen Randbereich des Seitenwandbereichs sowie wenigstens einem etikettartigen Informationsträger, wobei wenigstens der
Seitenwandbereich des Behälters wenigstens teilweise sowie der Informationsträger aus durchsichtigem Material gebildet sind.
Das erfindungsgemäße Farbgebindesystem ermöglicht den Verbrauchern eine
nahezu ungehinderte Überprüfung des Zustandes des Behälterinhaltes einerseits, sowie auch des Farbtons des Behälterinhaltes in seiner
naturgetreuen Erscheinungsweise. Dabei ist das erfindungsgemäße Farbgebindesystem wirtschaftlich produzierbar, ohne im wesentlichen
herkömmliche Produktionsprozesse grundlegend ändern zu müssen. Der eimerförmige Behälter kann in an sich bekannter Weise aus Kunststoff,
vorzugsweise Polypropylen im Spritzgußverfahren hergestellt werden, wobei
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die Art der Kunststoffrezeptur eine mehr oder weniger starke Trübung der
Durchsichtigkeit bewirkt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Trübung
nahezu ganzflächig auf ein Minimum reduziert. Dabei kann sich eine untere Grenze durch die Weichheit des Kunststoffes ergeben. Die härtenden Additive
führen zu einer Zunahme der Trübung. Der weitestgehend durchsichtige Behälter, der auch vollständig durchsichtig ausgebildet sein kann, kann gemäß
einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung Bereiche unterschiedlicher Trübung aufweisen. So kann beispielsweise ein an der Behälteroberseite
angeordneter, umlaufender Rand starker Trübung vorgesehen sein, durch welchen die Oberfläche des Farbinhaltes nicht zu erkennen ist. Durch diese
Maßnahme wird ein einheitlich sauberes Erscheinungsbild im Bereich der Oberflächenspiegel des Farbinhaltes erreicht.
Der Informationsträger ist in vorteilhafter Weise eine Folie, die mit den
erforderlichen informationen, Namen, Werbeinformationen, Produkt- und
Verarbeitungsdaten und dergleichen bedruckt ist. Auch kann ein Teil des
Seitenwandbereichs selbst als Informationsträger ausgelegt und für ein
Bedrucken vorbereitet sein.
Der Decke! kann im Farbton der im Eimer werksseitig eingefüllten Farbe
gefärbt sein.
Mit der Erfindung wird ein einfach und wirtschaftlich herstellbares
Farbgebindesystem bereitgestellt, welches den Blick auf die im Behälter befindliche Farbe und die Erkennung des Farbtons weitestgehend ungehindert
ermöglicht. Selbst im Bereich aufgedruckter informationen wird der Blick auf den Behälterinhalt für den Verbraucher kaum gehindert.
Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß der Behälter unterhalb des dem Boden
gegenüberliegenden Randes einen umlaufenden Funktionsring aufweist. Dieser an der Behälteraußenseite umlaufende Funktionsring kann durch Rippen
verstärkt am Behälter angeordnet sein. Dieser Funktionsring kann als zweite Aufklemmebene für den Deckel ausgebildet sein und eine Eingriffsmulde
aufweisen. Auch kann eine Originalätätssicherung hier angeordnet sein. Der
Funktionsring kann zur Aufnahme eines Tragebügels ausgebildet sein, die auch lösbar sein kann. Der Funktionsring stellt darüber hinaus eine Stapelhilfe
dar, und schließlich kann der Funktionsring den Behälter hinsichtlich seiner
Festigkeit stabilisieren.
Der Decke! kann eine zusätzliche, verschließbare Öffnung aufweisen, wodurch
das gesamte Farbgebinde für die oben beschriebene Tintingsysteme besonders geeignet wird. Aber auch in herkömmlicher Weise kann die zusätzliche
Öffnung zum Einbringen von Farbpigmenten in die in dem Behälter befindliche Farbe genutzt werden, ohne daß der gesamte Behälter geöffnet werden muß.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines
Farbgebindesystems und
Figur 2 eine schematische Darstellung eines Informationsträgers.
In Figur 1 ist ein Gebinde 1 gezeigt, bestehend aus einem Behälter 2 aus
durchsichtigem Kunststoff und einem ebenfalls aus Kunststoff gebildeten Deckel 3, welcher jedoch nicht zwingend durchsichtig sein muß. Der Deckel 3
weist eine verschließbare Öffnung 4 auf, in welche sich im gezeigten Ausführungsbeispiel ein stopfenartiger Verschluß befindet. Der Behälter 2 hat
einen im gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls durchsichtig ausgebildeten Boden 5 und im oberen Randbereich einen umlaufenden Funktionsring 6.
Dieser umlaufende Funktionsring 6 besteht aus einer ringförmig ausgebildeten Kunststofflippe, die durch darunterliegende Verstärkungsrippen versteift ist.
Der obere Rand 8 des Funktionsringes 6 ist so ausgebildet, daß der auf den Behälterrand 9 aufgepreßte Decke! 3 mit seiner Unterkante auch auf den
Funktionsrand aufgepreßt wird, also zwei verschiedene Klemmbereiche hat. Dadurch kann auf einfache Weise eine Originalitätssicherung zwischen Decke!
und Funktionsring gebildet werden. Zur Vereinfachung des Abhebens des Deckels 3 weist der Funktionsring eine Ausnehmung 7 auf.
Der gesamte Funktionsring kann ebenfalls auch durchsichtigem Kunststoff
gebildet sein. Durch gestrichelte Linie 10 ist eine Kante gezeigt, durch welche zusammen mit dem oberen Behälterrand 9 ein ringförmiger Streifen im
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Behälter gebildet wird. Dieser kann mit einer starken Trübung des Kunststoffes oder auch undurchsichtig gefärbt sein. Dieser obere
undurchsichtige Rand bewirkt ein sauberes und immer gleichmäßiges Erscheinungsbild des gefüllten Behälters 2, ohne daß ein beispielsweise durch
Bewegung und damit Verschwappen der im Behälter 2 befindlichen Farbe ein unsauberer oberer Spiegel erzeugt wird.
Auf den in Figur 1 gezeigten Behälter läßt sich ein wie in Figur 2 gezeigtes
Etikett aufbringen, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer mit Informationen 12 bedruckten, durchsichtigen Folie 11 gebildet äst. Es ist
offensichtlich, daß auch das auf dem Behälter 2 aufgebrachte Etikett aus der Folie 11 den Blick auf das Produkt nicht behindert.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel dient nur der Erläuterung und ist nicht
beschränkend.
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Bezuqszeichenliste
1 |
Gebinde |
2 |
Behälter |
3 |
Deckel |
4 |
Öffnung |
5 |
Boden |
6 |
Funktionsring |
7 |
Griffmulde |
8 |
Oberkante |
9 |
oberer Rand |
10 |
Randbegrenzung |
11 |
Folie |
12 |
Informationen |