DE2940741C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Die elektrolytische Gewinnung von metallischem Nickel aus
Nickelsalzlösungen ist bekannt, ihre Anwendung wird seit
einigen Jahren im Bereich der metallverarbeitenden Industrie,
insbesondere in der Nickel-Galvano-Technik, versucht. Das In
teresse an diesen Elektrolyse-Verfahren gerade auf galvano
technischen Gebieten wird durch neuere Recycling-Methoden
hervorgerufen, welche aufgrund der Forderungen nach Rohstoff
einsparung und des Umweltschutzes immer mehr an Wichtigkeit
zunehmen. Recycling-Technologien im Bereich der Nickel-Gal
vanik, die hier aufgrund ihrer Wichtigkeit lediglich beispiel
haft hervorgehoben seien, greifen speziell an einem Punkt des
galvanischen Vernickelungsverfahren ein, sie führen Ausschlep
pungen aus dem Nickelbad, die bisher in Form eines umwelt
belastenden unbrauchbaren Schlammes deponiert wurden, nach
Aufarbeitung mittels Fällung oder Ionenaustausch in das Nickel
bad zurück, vgl. Galvano-Technik 69 (1978), Seiten 7 bis 15.
Bei diesen Recycling-Technologien wird jedoch ein Problem
akut, das bei fehlender Rückführung der Ausschleppungen nicht
zum Tragen kommt, nämlich die erheblich höhere anodische
Stromausbeute von ca. 100% bei der Nickelauflösung gegen
über der niedrigeren katodischen Stromausbeute von ca. 95%
bei der Nickelabscheidung.
Werden, wie bisher meist üblich, die Ausschleppungen aus den
Nickelbädern, vorzugsweise als unbrauchbarer Mischschlamm
nach der Neutralisation, verworfen, so kann das Bad vom
Nickelgehalt her stationär erhalten werden. Die Rückführung
des Nickels in Ionenform ergibt jedoch zwangsläufig ein kon
tinuierliches Ansteigen des Nickelgehaltes im Bad. Ab einer
gewissen Grenze sind dann befriedigende Nickelüberzüge auf
der Ware nicht mehr zu erzielen, d. h. ein großer Teil der
Nickelbad-Ausschleppungen muß trotz der Möglichkeit einer
Rückführung als Salz verworfen bzw. abgegeben oder, soweit
möglich, zusammen mit einer Aktivkohlereinigung des Bades
entfernt werden. Ein solches Vorgehen ist aufwendig und auf
grund der großen anfallenden nickelhaltigen Schlamm-Mengen
stark umweltbelastend und erfordert besondere Deponien.
Die Lösung dieses Problems liegt darin, das Nickel nicht in
Ionenform, also als Salz, sondern als Metall über die Anoden
körbe in das Nickelbad zurückzuführen. Dies setzt eine Reduktion
des Nickels aus der Ionen- in die metallische Form voraus. Hier
bei bietet sich für die Gewinnung des geforderten kompakten
Nickelmetalls als weitaus preisgünstigstes und umweltfreundlich
stes Verfahren die Elektrolyse an, vgl. "Die elektrolytische
Metallrückgewinnung, Wirtschaftlichkeit und praktischer Einsatz",
Galvanotechnik 70 (1979), Seiten 596 bis 603.
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, muß für ein vollständiges
Recycling der Ausschleppungen eine Nickelgalvanik für den Dauer
betrieb mit einer Rückgewinnungselektrolyse gekoppelt sein.
Aus der DE-OS 20 57 606 ist es bekannt, den in eine
Spülflüssigkeit überführten Nickelanteil einer galvanischen
Badlösung galvanisch abzuscheiden und damit zum großen Teil
zurückzugewinnen. Jedoch können mit diesem System aufgrund
des erforderlichen Spülkriteriums Nickelbad/Spülflüssig
keit nur niedrige Nickelkonzentrationen (max. 5-10 g/l Ni2+)
in der Spülflüssigkeit erreicht werden, was zu sehr niedri
gen kathodischen Stromausbeuten und zu nur pulvriger oder
bröckliger, schlecht wiederverwendbarer Nickelabscheidung
führt. Zudem fehlt eine technisch befriedigende Lösung der
bestehenden Anodenprobleme, wie noch ausgeführt werden
wird.
Alle bisher bekannten Konstruktionen auf dem Gebiet der
Rückgewinnungs-Elektrolyse von Nickel führen also nur
zu unbefriedigenden Ergebnissen.
Für die Nickelelektrolyse müssen hauptsächlich zwei
Forderungen beachtet werden, zum einen darf anodisch
aufgrund des Umweltschutzes nur Sauerstoff, nicht aber
Chlor oder sonstige giftige und korrosive Gase, ent
wickelt werden und zum anderen muß das abgeschiedene
Nickel möglichst rein sein. Die erste Forderung be
schränkt die Elektrolytzusammensetzung bei gängigen
Anionen einzig auf SO4 2-, so daß in jedem Fall ein Rein
sulfat-Elektrolyt eingesetzt werden muß und in keinem Fall
originale, in der Regel stark chloridhaltige Nickelbad
lösung - wie z. B. in der DE-OS 20 57 606 beschrieben -
hinzukommen darf. Für solche Reinsulfat-Elektrolyte sind
als "unlösliche Anoden" bisher lediglich Blei-Anoden
- vgl. Galvanotechnik, W. Pfauhauser, Leipzig 1951,
Band 1 - sowie dimensionsstabile Anoden (DSA) bekannt und
eingesetzt worden. Blei-Anoden sind aber aufgrund eines
hohen Abtrags von feinstverteilten kollodialem Bleidioxid,
das zudem das kathodisch abgeschiedene Nickel in völlig
unzumutbarem Maße verunreinigt, unbrauchbar; dimensions
stabile Anoden aus Pt/Ti, Ruo2-TiI x /Ti und PbO2/Ti sind
extrem teuer. Darüber hinaus weisen, wie die Erfahrung
gezeigt hat, selbst die sehr teuren Anoden auf Verbundbasis
noch Abtrag auf und haben eine teilweise sehr begrenzte
Lebensdauer. Die neben diesen erwähnten Anoden ebenfalls
schon vorgeschlagenen Graphitanoden weisen eine extrem hohe
Korrosionsrate auf und scheiden für saure Sulfatelektrolyten
prinzipiell aus.
Die zweite Forderung stellt sich aufgrund der unbedingt
notwendigen hohen Reinheit des abgeschiedenen Nickels
für die meisten technischen, insbesondere die galvano
technischen Einsatzbereiche. Eine Korrosion der Anoden
in der Elektrolyse-Zelle und ein Mitabschneiden der
Korrosionsprodukte in das kathodisch abgeschiedene Metall
führt, insbesondere im Fall der Verwendung billiger Blei-
Anoden, zu untragbar hohen Verunreinigungen, z. B. bis über
0,1% Blei im Nickel bei Verwendung von Bleianoden. Eine
Anwendung derartig verunreinigten Nickels bei modernen
Nickelbädern ist keinesfalls möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten
Rückgewinnungsverfahren dahingehend zu verbessern, daß
hochreines, fremdmetallfreies, von keinerlei anodischen
Korrosionsprodukten verunreinigtes Nickel aus Nickelsalz
lösungen mit Hilfe von preiswerten und über lange Be
triebszeiten brauchbaren Anoden hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
In den Unteran
sprüchen sind Ausbildungen des Verfahrens nach
Anspruch 1 angegeben.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf den
Katoden, die vorzugsweise aus Nickel oder Edelstahl bestehen,
sehr reines und duktiles Nickel abgeschieden, das ohne jedes
Problem in der Nickelgalvanik als Anodenmaterial einsetzbar
ist. Alle Schwierigkeiten, die bisher durch Verunreinigungen
mit Fremdmetallen, wie Blei, Ruthenium, Platin u. ä. infolge
des Einsatzes bekannter unlöslicher Anoden auftraten und da
durch einen Einsatz des rückgewonnenen Nickels als Anoden
material in der Nickelgalvanik unter Benutzung moderner Bäder
verhinderten, können bei der Erfindung aufgrund des angegebenen
Verfahrens vom Prinzip her nicht auftreten. Die zu verwenden
den Anoden sind sehr billig und, wie umfangreiche Versuche ge
zeigt haben, über lange Betriebszeiten brauchbar. Das erfin
dungsgemäße Verfahren kann sowohl im sogenannten offenen System
als auch im sogenannten geschlossenen System betrieben werden,
ohne daß die Qualität des abgeschiedenen Nickels sich verändert.
Während mit Hilfe des offenen Systems vorzugsweise die Rückge
winnung von Nickel als Elektrolyten der Galvano-Technik erfolgt,
ist das geschlossene System insbesondere für eine Anwendung
zur quantitativen Überführung von Nickel in Ionenform zu Nickel
in Metallform geeignet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung
schematisch gezeigter Ausführungsbeispiele beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 eine erste im offenen System arbeitende Elektro
lyse-Zelle und
Fig. 2 eine zweite im geschlossenen System arbeitende
Elektrolyse-Zelle zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Eine Elektrolyse-Zelle EZ, ist, wie Fig. 1 zeigt, in einen
linken Anodenraum 1 und einen rechten Anodenraum 2 sowie in
einen dazwischen liegenden Katodenraum 3 unterteilt, wozu
Diaphragmen 4 dienen. In den Anodenräumen sind Nickelanoden
5 und 6 angeordnet, während in dem Katodenraum stationäre Katoden 8 und
dazwischenliegende nicht stationäre Nickelanoden 7 angeordnet sind.
Eine hier nicht näher erläuterte, da nicht zur Erfindung ge
hörende Einheit 9 dient in an sich bekannter Weise arbeitend
zur Nickelaufkonzentrierung des Anolyten. Diese Einheit ist
über den Abfluß bildende Rohrleitungen 10 und mit den Zufluß
zu den Anodenräumen bildenden Rohren 11 mit den Anodenräumen
1 und 2 verbunden. Für den Abfluß aus dem Katodenraum ist eine
Rohrleitung 12 vorgesehen, die über eine Bypass-Leitung 13 mit
der Rohrleitung 11 verbindbar ist. Über eine Rohrleitung 14
wird der Einheit 9 in Lösung befindliches Nickelsalz in Form
von Nickelsulfat zugeführt.
Die Nickelrückgewinnung im offenen System geschieht nach Fig. 1
wie folgt:
In der geteilten Elektrolyse-Zelle EZ werden die Nickelanoden
5 und 6 in den Anodenräumen 1 und 2 bei einer Stromdichte be
trieben, die ein "Passivieren" oder Elektropolieren der Nickel
anoden bewirkt; bei diesem Passivieren bzw. Elektropolieren
bildet sich auf der Anodenoberfläche kein nichtleitendes
Oxid, die Elektrode ist glänzend metallisch rein. Die
anodische Stromdichte liegt bei Einsatz eines noch zu be
schreibenden Elektrolyten vorzugsweise bei Werten
<10 A/dm2. Es entwickelt sich an den Anoden 5 und 6
Sauerstoff; die anodische Stromausbeute bezogen auf Nickel
auflösung beträgt je nach Temperatur, pH-Wert und Gehalt
an Chloridionen des Anolyten 3 bis 8%. Die bis zu einem
gewissen Grade abgetragenen Nickelanoden des Anodenraumes
werden im Katodenraum regeneriert.
Der Nickelelektrolyt in den Anodenräumen 1 und 2 der
Elektrolysezelle EZ besteht aus Nickelsulfat-Lösung mit
vorzugsweise 30 bis 70 g/l Nickel; mit Schwefelsäure wird
der Anolyt auf vorzugsweise pH 1 bis pH 2 eingestellt. Der
Anolyt soll einen möglichst niedrigen Chloridgehalt von
vorzugsweise <2 g/l Cl- besitzen. Der Elektrolyt im Kato
denraum 3 ist etwas weniger konzentriert als Nickel, und zwar
je nach Art der Diaphragmen 4 und weist vorzugsweise 3 bis
10 g/l Nickel weniger auf und hat einen pH-Wert von vorzugs
weise 1,8 bis 3,0. Der pH-Wert des Katolyten liegt also vor
zugsweise um etwa eine Einheit höher als derjenige des Anoly
ten. Diese Differenz im Nickelgehalt und pH-Wert stellt sich
bei entsprechender Zellkonstruktion infolge elektrochemischer
Vorgänge nach kurzer Zeit von selbst auf einen konstanten Wert
ein. Die Temperatur in der Elektrolyse-Zelle liegt vorzugsweise
zwischen 30 und 60°C.
Im Katodenraum 3 hängen die Katoden 8 zur Nickelgewinnung als
Blech oder Pellets sowie die zu regenerierenden Nickelanoden
7. Sowohl die Katoden als auch die zu regenerierenden Anoden
werden bei Einsatz des vorstehend beschriebenen Elektrolyten
bei einer katodischen Stromdichte von vorzugsweise 2 bis 5 A/dm2
mit einer katodischen Stromausbeute bezogen auf Nickelabschei
dung von 75 bis 85% aufgenickelt.
Sobald auf den im Katodenraum zu regenerierenden Nickel
anoden 7 die gleiche Menge Nickel aufgetragen worden ist,
die sie im Anodenraum 1 oder 2 bei anodischer Polung
(Bezugsziffern 5 oder 6) verloren hatten, werden sie in
einem der Anodenräume 1 oder 2 wieder als Anoden umge
steckt. Die dort hängenden abgetragenden Nickelanoden
werden dafür auf die frei gewordenen Plätze (Bezugszif
fer 7) zwischen den Katoden im Katodenraum 3 gesteckt.
Eine Zwischenaktivierung der aufzumetallisierenden, hoch
glänzenden Anoden ist nicht notwendig.
Die Zelldimensionen sind hierbei so berechnet, daß die
anodische Abtragung der Nickelanoden doppelt so lange dauert
wie die katodische Auftragung, also die Regeneration.
Für die Konstanthaltung der Zusammensetzung und des pH-
Wertes des Anolyten sorgt die Einheit 9 für die Aufkonzentrie
rung über die Rohrleitungen 10 und 11 durch Zufuhr der ent
sprechenden Menge Nickelsulfat und Schwefelsäure über die Lei
tung 14. Über die Leitung 12 wird eine bestimmte Menge des
Katolyten pro Zeiteinheit in die hier nicht dargestellte und
beschriebene Nickelgalvanik abgeführt.
Mit Hilfe der beschriebenen Konstruktion können bei den auf
einander folgenden Arbeitszyklen Abtrag-Auftrag der Anoden
abwechselnd die linken Anoden - Bezugsziffer 5 - und die rech
ten Anoden - Bezugsziffer 6 - regeneriert werden. Mit diesem
Arbeitsverfahren ist also eine kontinuierliche Arbeitsweise
mit einer geringen Anzahl sich ständig im Einsatz befindli
cher Anoden möglich.
Der günstig gelegene pH-Wert sowie die optimale Nickelkon
zentration des Katolyten ergeben keinerlei Probleme bei der
Vermischung des abgeführten Katolyten mit dem erwähnten gal
vanischen Nickelbad. Die gleiche Menge Katolytflüssigkeit,
die über die Rohrleitung 12 abgezogen wird, sickert als
Anolytflüssigkeit durch die relativ durchlässigen Diaphrag
men 4 innerhalb der Elektrolyse-Zelle EZ sofort nach. Die
pH-Wert-Einstellung im Katodenraum wird hierdurch bei kon
tinuierlichem Betrieb der Anlage auf dem erwähnten Wert von
pH 1,8 bis 3,0 selbstregulierend stabilisiert. Der Bypass 12
kann bei einer Zellkonstruktion mit extrem hoher Raum-Zeit-
Ausbeute notwendig werden, um eine zu starke Verarmung des
Katolyten an Nickel zu verhindern.
Das auf den stationären Katoden, die vorzugsweise aus Nickel oder Edel
metall bestehen, abgeschiedene Nickel ist sehr rein, duktil
und beispielsweise ohne jede Probleme in der Nickelgalvanik
als Anodenmaterial einsetzbar. Schwierigkeiten durch Verun
reinigungen mit Fremdmetallen, wie Blei, Ruthenium, Platin etc.,
die bisher beim Einsatz sogenannter unlöslicher Anoden auftra
ten und einen Einsatz des rückgewonnenen Nickels als Anoden
material in einer Nickelgalvanik mit modernen Bädern verhin
derten, können bei dem beschriebenen Verfahren vom Prinzip
her überhaupt nicht auftreten.
Die in Fig. 2 dargestellte Elektrolyse-Zelle EZ weist in
gleicher Weise, wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben,
einen linken Anodenraum 1 und einen rechten Anodenraum 2
mit einem dazwischenliegenden Katodenraum 3 auf. Zwischen
Katoden- und Anodenraum ist jeweils ein Diaphragma 4 ange
ordnet. Mit 5 und 6 sind wiederum die Nickelanoden in den
Anodenräumen und mit 7 die nicht stationären Nickelanoden in dem Katodenraum
bezeichnet, der ebenfalls stationäre Katoden 8 aufweist. Auch die Aus
führungsform nach Fig. 2 weist eine Einheit 9 für die
Nickelaufkonzentrierung des Elektrolyten auf. Darüber hinaus
ist eine Einheit 15 für die Eindampfung des Elektrolyten vor
gesehen. Beide Einheiten sind über die Leitung 16 miteinander
verbunden. Über eine Leitungsverbindung 17 ist die Einheit 9
mit dem Katodenraum 3 verbunden und bildet somit den Zufluß
zum Katodenraum. Über Rohrleitungen 10, die wiederum den Ab
fluß aus den Anodenräumen bilden, sind diese mit der Einheit
15 verbunden. Über die Rohrleitung 14 erfolgt die Zufuhr von
Nickelhydroxid zur Einheit 9, während über die Leitung 18
Wasserdampf aus der Einheit 15 für die Verdampfung des Elektro
lyten abgeführt wird.
Die Konstruktion und der Betrieb der Elektrolyse-Zelle im
geschlossenen System ist also identisch mit demjenigen des
offenen Systems; lediglich die peripheren Systeme sind ab
weichend konstruiert, die durch die Einheit 9 für die Nickelauf
konzentrierung und pH-Wert-Einstellung des Elektrolyten und
durch die Einheit 15 für die Eindampfung des Elektrolyten
verkörpert sind.
Die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung zur Nickelrückge
winnung im geschlossenen System arbeitet wie folgt:
In der Einheit 9 für Nickelaufkonzentrierung und pH-Wert-
Einstellung des Elektrolyten wird der aus der Verdampfer
einheit 15 kommende Elektrolyt mit vorzugsweise 30 bis 60 g/l
Nickel auf vorzugsweise 40 bis 80 g/l Nickel aufkonzentriert.
Der Schwefelsäuregehalt des Nickelsulfat-Elektrolyten ist so
gemessen, daß sich nach der Aufkonzentrierung ein pH-Wert
von vorzugsweise pH 1,8 bis 3,0 einstellt. Die Aufkonzentrie
rung erfolgt ausschließlich mit Nickelhydroxid, im Gegensatz
zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, wo mit Nickelsulfat
gearbeitet wird. Der Gehalt an Chlorid im Elektrolyten soll
2 g/l nicht übersteigen. Der über die Rohrleitung 17 in den
Katodenraum 3 gelangte Elektrolyt wird an Nickel elektrolytisch
um vorzugsweise 10 g/l abgereichtert, sickert durch die
Diaphragmen 4, wird in den Anodenräumen 1 und 2 im pH-Wert auf
etwa pH 1 bis 2 abgesenkt und über die Rohrleitung 10 in den
Verdampfer 15 geleitet.
Im Verdampfer 15 wird das durch die OH-Gruppen des Nickel
hydroxids und die am Nickelhydroxid anhaftende Feuchtigkeit
in den Elektrolytkreislauf eingeschleppte Wasser entfernt.
Ein Teil der hierzu benötigten Wärme kann der in der Elektro
lyse-Zelle entstehenden Stromwärme entnommen werden. Der Ver
dampfer arbeitet in der üblichen Weise durch Versprühen des
Elektrolyts im Luftstrom. Das sich eventuell im Elektrolyt
kreislauf anreichernde, den elektrochemischen Prozeß nicht
störende Natriumsulfat, welches durch Fällung des Nickel
hydroxids mit Natronlauge eingeschleppt wird, kann problemlos
nach der Verdampfung und Abkühlung des Elektrolyten "ausge
froren" und zum großen Teil entfernt werden.
Die Qualität des katodisch abgeschiedenen Nickels ist die
gleiche wie diejenige des Nickels, das bei der Nickelelektro
lyse im offenen System gemäß Fig. 1 abgeschieden wurde.
Für das geschlossene System dürfte insbesondere dort ein
Anwendungsgebiet zu sehen sein, wo eine quantitative Über
führung des Nickels in Ionenform zu Nickel in Metallform er
wünscht ist, z. B. bei der Verhüttung von Nickel.
Claims (3)
1. Verfahren zur Vermeidung des Anstieges der Nickel
konzentration galvanischer Vernicklungsbäder unter Ab
scheidung von Nickel in einer Nickelgewinnungs-Elektro
lysezelle mit mindestens einer Kathode, einer Anode und
einem dazwischen angeordneten Diaphragma, dadurch
gekennzeichnet, daß aus einer Nickelsulfat-
Lösung mit Hilfe von nicht stationären Nickelelektroden
durch deren wechselweise Benutzung als Anoden und Kathoden
innerhalb der durch das Diaphragma unterteilten Anoden- und
Kathodenräume über eine oder mehrere stationäre Kathoden
im Kathodenraum metallisch reines Nickel entnommen wird
und daß die Zusammensetzung der als Anolyt dienenden,
vorzugsweise schwefelsauren Nickelsulfatlösung und die
anodische Stromdichte so gewählt sind, daß eine niedrige
anodische Stromausbeute bezogen auf den anodischen Nickel
abtrag erreicht wird, daß bei der als Katholyt diendenden
vorzugsweise schwefelsauren Nickelsulfatlösung eine kathodi
sche Stromdichte gewählt wird, die eine erhebliche höhere
kathodische Stromausbeute, bezogen auf den kathodischen
Nickelauftrag als die anodische Stromausbeute, bezogen
auf den anodischen Nickelabtrag erlaubt, daß nach teil
weiser Auflösung der Anoden diese zwischen den Kathoden
oder mit diesem zusammen in der gleichen Elektrolyse-
Zelle auf die ursprüngliche, vor der anodischen Abtragung
vorgelegenen Dicke oder Form kathodisch aufgenickelt werden,
um daran anschließend wieder im Anodenbereich der Elektro
lyse-Zelle anodisch eingesetzt zu werden, wobei der
anodische Abtrag vorzugsweise doppelt so lange als die
kathodische Auftragung durchgeführt wird, und daß dieser
Vorgang - anodischer Abtrag - so oft wiederholt wird,
wie es die bei diesem Vorgang erfolgende Formänderung der
Anoden zuläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Anodenräumen der Elektro
lyse-Zelle Nickelanoden aus Elektrolyt-Nickel mit einer
Stromdichte betrieben werden, die ein Passivieren bzw.
Elektropolieren der Nickelanoden bewirkt, wobei die Strom
dichte bei Werten von <10 A/dm2 liegt, daß die anodische
Stromausbeute bezogen auf die Nickelauflösung je nach
Temperatur und Chloridionen-Gehalt des Anolyten 3 bis 8%
beträgt, daß in den Kathodenräumen der Eletrolysezelle
"stationäre" Kathoden sowie zu regenerierende Nickelanoden
mit einer kathodischen Stromdichte von vorzugsweise 2
bis 5 A/dm2 und mit einer kathodischen Stromausbeute be
zogen auf die Nickelausscheidung von 75 bis 85% betrieben
werden, bis auf den zu regenerierenden Nickelanoden die glei
che Menge Nickel aufgetragen ist, wie von den Nickelanoden
bei anodischem Betrieb in den Anodenräumen abgetragen wurde,
und daß über eine mit den Anoden und eventuell den Kathoden
räumen verbundene Einheit zur Aufkonzentrierung der aus
einer vorzugsweise schwefelsauren Nickelsulfatlösung be
stehende Anolyt bei vorzugsweise 30 bis 70 g/l Nickel,
vorzugsweise <2 g/l Chlorid und einem pH-Wert von vorzugs
weise 1-2, der Katholyt bei vorzugsweise 20-60 g/l
Nickel und vorzugsweise einem pH-Wert von 1,8 bis 3,0 gehalten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Kathodenraum der Elektrolyse-
Zelle (Z E ) ein in der Aufkonzentriereinheit (9) mittels
Nickelhydroxid und der bei der Elektrolyse freigesetzten
Schwefelsäure an Nickelsulfat aufkonzentrierter schwefel
saurer Nickelsulfatelektrolyt mit vorzugsweise 40 bis
80 g/l Nickel, vorzugsweise <2 g/l Chlorid und vorzugsweise
einem pH-Wert von 1,8 bis 3,0 zugeführt wird, wo eine
elektrochemische Abreicherung um vorzugsweise 10 g/l er
folgt, daß der durch die Diaphragmen (4) der Elektrolyt
zelle in die Anodenräume einsickernde Elektrolyt durch den
elektrochemischen Anodenvorgang auf etwa pH 1 bis 2 abge
senkt und anschließend einem Verdampfer zugeführt wird, in
dem das eingeschleppte Wasser entfernt wird, und daß an
schließend eingeschlepptes Natriumsulfat durch Ausfrieren
entfernt wird.
Priority Applications (3)
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