DE293406C

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Info

Publication number: DE293406C
Application number: DENDAT293406D
Authority: DE

Description

KAiSERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Maschine zur Herstellung der Kerbstellen an hölzernen Faßreifen, dem sogenannten Reifenschloß, ein Arbeitsvorgang, welcher bisher von Hand ausgeführt werden mußte, da Maschinen oder Vorrichtungen hierzu nicht oder nur in unvollkommener Weise vorhanden waren.

Beiliegende Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, und stellt Fig. ι die Maschine in der Vorderansicht, Fig. 2 in Seitenansicht und Fig. 3 von oben gesehen dar, während Fig. 4 die ausgekerbten Reifenschlösser vor dem Zusammenfalzen, Fig. 5 zusammengefalzt und Fig. 6 einen Faßreifen im Schnitt darstellt.

Zur besseren Verständlichkeit des Arbeitsvorganges der Maschine ist es notwendig, zuerst die~ Herstellung der Faßreifen zu erläutern.

Dieselben werden meistens aus leicht biegbaren Hölzern, wie z. B. Weiden, hergestellt, und zwar in der Weise, daß der runde Stamm in der Mitte aufgeschnitten und bis auf die Tiefe des Markes ausgeschält wird, wodurch man somit aus einem Stamm zwei Reifen erhält. Hierdurch wird bedingt, daß das Verhältnis von Breite zur Dicke des Reifens, also h zu d (s. Fig. 6), stets zueinander proportional sein muß, denn durch den Durchmesser des Stammes wird natürlicherweise sowohl die Dicke, wie die Breite des Reifens bestimmt.

Der Arbeitsvorgang der Maschine ist nun folgender:

Der Faßreifen 1 wird in die Auflage 2 eingelegt und durch die verstellbare Klemmbacke 3 festgehalten. Die Klemmbacke 3 bewegt sich in der Führung 4, welche mit dem Körper 5 der Maschine fest verbunden ist. Die Klemmbacke 3 wird vermittels Kurbel 6 und Spindel 7 bewegt. Zum Ausschneiden des Reifenschlosses dient die oberhalb der Auflage 2 und der Klemmbacke 3 angeordnete, mittels eines- Hebels 8 bewegbare Schneidvorrichtung, welche vermittels Handgriff 9 um die Achse 10 in der Pfeilrichtung bewegt wird. An dem unteren Teil des Hebels 8 befinden sich die zum Ausschneiden des Reifenschlosses dienenden Messer 11 und 12, und zwar schneidet das Vorschneidmesser 11 die Fläche α und das Fassonmesser 12 die Fläche b (s. Fig. 4). Die Tiefe der Auskerbung wird durch Verschiebung der Messer eingestellt, und zwar geschieht die Einstellung in der Weise, daß das Messer 11, welches um die Schraube 13 drehbar angeordnet ist, im Schlitze 14 verschoben und durch Anziehen der Schraube 15 an der gewünschten Stelle festgestellt werden kann, während das Messer 12 in der prismatischen Führung 16 gleitet und durch die Schraube 17 festgehalten wird.

Um nun auch alle vorkommenden Stärken und Breiten von Reifen gleichmäßig auf die einmal eingestellte Tiefe, also beispielsweise auf

die halbe Breite des Faßreifens = — (s. Fig. 6),

auskerben zu können, ist die Auflage 2, welche an dem Körper 5 in der prismatisch angeordneten Führung 18 gleitet, durch ein kniehebelartiges Gestänge 19 mit der Klemmbacke 3

verbunden, wodurch erreicht wird, da, wie bereits oben erläutert, die Breite zur Dicke des Faßreifens stets proportional sein muß, daß sich gleichzeitig die Tiefe des, auszuschneidenden Schlosses unabhängig von der Stärke des Faßreifens von selbst regelt, denn bei starken Reifen wird die Klemmbacke 3 früher den Faßreifen berühren und somit ein Höhergleiten der Auflage 2 verhindern, während bei schwächeren Reifen eine spätere Berührung durch die Backen 3 erfolgt und somit die Auflage 2 höher gleiten kann, bevor sie in ihrer Aufwärtsbewegung durch den Klemmbacken 3 festgehalten wird.

Ein weiterer Vorteil der Maschine liegt darin, daß durch die Kreisbewegung der Schneidmesser die Schnittfläche nicht scharfkantig gerade, wie dies sich durch Handbearbeitung ergibt, sondern bogenförmig ausgebildet wird, was eine bedeutend bessere und festere Verbindung des Schlosses zur Folge hat. ·

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Faßreifenschloßmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der an einem Handhebel angeordneten Schneidvorrichtung (11, 12) eine ^ Klemmbacke (3) und eine mit dieser zwangläufig verbundene Stützvorrichtung (2) für den Reifen vorgesehen ist.

2. Faßreifenschloßmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (2) mittels eines kniehebelartig wirkenden Gestänges (19) mit der Backe (3) verbunden ist.

3. Faßreifenschloßmaschine nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Auskerbung des Reifens dienenden Vorschneidmesser (11) und Fassonmesser (12) nacheinander zum Eingriff kommen und unabhängig voneinander für jede Tiefe der Auskerbung eingestellt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.