DE2928881A1 - Neutrale glucoamylase, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung - Google Patents
Neutrale glucoamylase, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR. A. VAN DER WERTH DR. FRANZ LEDERER R. F. MEYER-ROXLAU
DlPL-ING. (1934-1974) DIPL-CHEM. DIPL-ING.
8000 MÖNCHEN 80 LUCl LE-GRAHN-STHASSE
TELEFON-, (089) 472947 TELEX: 524624 LEDER D TELEGR.: LEDERERPATENT
29. Juni 1979 3205
CPC INTERNATIONAL INC. International Plaza, Englewood Cliffs, N.J. 07632, USA
Neutrale Glucoamylase, Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft eine neue neutrale Glucoamylase, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
Gegenwärtig sind bei der industriellen Produktion von Dextrose aus Stärke die zur Verzuckerung hauptsächlich
eingesetzten Glucoamylasen solche, die von zu Rhizopus und Aspergillus gehörenden Mikroorganismen erzeugt werden.
Die Bedingungen, unter denen diese Glucoamylasen verwendet
werden, sind ein pH-Wert von 5,0 und 55°C für das Enzym aus Rhizopus-Mikroorganismen und ein pH-Wert von 4,5 und
600C für das Enzym aus Aspergillus-Mikroorganismen. Zudem
liegt der maximale Dextrosegehalt des Hydrolysats bei etwa 96 % (auf der Grundlage trockener Feststoffe), wenn diese
Glucoamylasen mit enzymverflüssigter Stärke bei 30%iger
Konzentration reagieren. Ein Grund dafür, daß die Dextrose-
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Ausbeute nicht 100 % erreicht, liegt darin, daß sich Isomaltose aufgrund einer Umkehrreaktion durch diese Glucoamylasen
ansammelt. Kürzlich wurde jedoch ein Bericht veröffentlicht {US-PS 3 897 305), daß die Umkehrreaktion
von Glucoamylasen nahe dem Neutralpunkt extrem gering ist und daß die Dextroseausbeute so auf etwa 98 % gesteigert
werden kann, indem die Reaktion etwa bei neutralem pH-Wert unter gleichzeitiger Verwendung von Pullulanase
durchgeführt wird. Die Pullulanase wirkt auf die Stärke verzweigungsabbauend und steigert unter diesen nahezu
neutralen Bedingungen die Wirkungsgeschwindigkeit der Glucoamylase. Was neutrale Glucoamylasen betrifft, ist
bisher nur eine beschrieben worden, nämlich die Glucoamylase, die durch den Reisbrand auslösenden Pilz
(Piricularia oryzae; Kazuo Matsuda, et al., Amylase Symposium, Band 9, 1974) erzeugt wird, aber diese Glucoamylase
besitzt eine geringe Wärmebeständigkeit und kann somit nicht unter industriellen Bedingungen eingesetzt
werden.
Aufgabe der Erfindung ist daher in erster Linie die Schaffung einer Glucoamylase, die bei nahezu neutralem pH-Wert
aktiv ist und genügend Wärmebeständigkeit besitzt, so daß sie unter industriellen Reaktionsbedingungen eingesetzt
werden kann und die mit einem Stärkehydrolysat zu Dextrose in hohen Ausbeuten reagiert.
Es wurde nun ein Mikrobenstamm gefunden, der eine neue Glucoamylase mit optimaler Aktivität bei einem pH-Wert von
6,0 bis 6,5 und guter Wärmebeständigkeit produziert. Die neue Glucoamylase vermag eine 30 gewichtsprozentige Lösung
einer verflüssigten Stärke mit 10 D.Ä. (Dextroseäquivalent) in ein Produkt zu überführen, das wenigstens etwa 96 %
Dextrose enthält, wenn sie mit dem Stärkehydrolysat bei einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5 bei 55°C zur Reaktion ge-
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bracht wird. Zur Erfindung gehört ein Verfahren zur Herstellung dieser Glucoamylase, bei dem ein Mikroorganismus
der Gattung Stachybotrys, der die Glucoamylase produziert,
in einem Medium gezüchtet und das Enzym aus der Kulturbrühe gewonnen wird.
Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen dem pH-Wert und der Enzymaktivität in den Fällen des erfindungsgemäßen
Enzyms und der herkömmlichen Glucoamylasen, produziert von R. niveus und A. niger;
Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen der Temperatur und der Enzymaktivität in den Fällen des erfindungsgemäßen
Enzyms und der Glucoamylase aus P. oryzae;
Fig. 3 stellt die Inaktivierungskurven für das erfindungsgemäße Enzym dar, wenn es bei verschiedenen pH-Werten
behandelt wird;
Fig. 4 zeigt einen Vergleich des erfindungsgemäßen Enzyms und der herkömmlichen Glucoamylasen, produziert durch
R. niveus, A. niger und P. oryzae, ausgedrückt als relative Wärmebeständigkeiten.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen neuen neutralen
Glucoamylase sind im einzelnen aufgeführt und ihre Eigenschaften werden denen der bisher bekannten Glucoamylasen
gegenübergestellt.
Die Bezeichnung "D.Ä." ist eine Abkürzung für "Dextroseäquivalent", und diese Bezeichnungen werden wahlweise verwendet,
um den Gehalt an reduzierendem Zucker eines Materials, berechnet als Dextrose und ausgedrückt als Prozent
der gesamten Feststoffe, zu bezeichnen.
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Der Begriff "Stärkehydrolysat" wird allgemein verwendet, um einen Sirup oder ein Trockenprodukt zu bezeichnen, der bzw.
das durch partielle Stärkehydrolyse anfällt. Ein solches Produkt kann durch saure oder enzymatische Hydrolyse hergestellt
werden.
Der Begriff "verflüssigte Stärke" wird verwendet, um ein Stärkehydrolysat
mit niedrigem Dextroseäquivalent (D.Ä. von etwa 2 bis etwa 20) zu bezeichnen.
1. Aktivität und Substratspezifitat
Das erfindungsgemäße Enzym vermag solche Kohlenhydratverbindungen wie Stärke, lösliche Stärke, Amylose, Amylopectin
und Glycogen, zu hydrolysieren und aus ihnen Dextrose zu bilden. Die Ausbeute an Dextrose aus jedem dieser Substrate
ist 100 %, wenn die Substratkonzentration 1 % ist. Die
Mutarotation der gebildeten Dextrose ist positiv. Dieses Enzym ist somit eine Glucoamylase. Die Reaktionsgeschwindigkeit
dieses Enzyms wurde mit den Geschwindigkeiten der durch zu Rhizopus und Aspergillus gehörende Mikroorganismen
produzierten Glucoamylasen in Bezug auf verschiedene Substrate
verglichen. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle I. Wie dieser Tabelle zu entnehmen ist, ist die Aktivität des
erfindungsgemäßen Enzyms merklich höher als die Aktivitäten der anderen beiden Glucoamylasen insbesondere hinsichtlich
der Hydrolyse von Pullulan.
9 0 9 8 8 6 / Π 7 0 fl
Substratspezifität
Reaktionsgeschwindigkeit
Substrat | erf.gem. Enzym |
Aspergillus niger Gluco- ,v amylase |
Rhizopus niveus Gluco- . amylase |
Dextrin (D.Ä. 1 | 0) 100 | 100 | 100 |
Amylopectin | 104 | 113 | 91 |
lösliche Stärke | 122 | 95 | 112 |
Pullulan | 9 | 2 | 2 |
Glycogen | 102 | 100 | 91 |
Maltotriose | 6 | 12 | 8 |
Maltohexose | 91 | 100 | 146 |
Panose | 44 | 47 | 48 |
Maltose | 14 | 26 | 19 |
a) Die Enzymaktivitäten jeder Glucoamylase wurden mit den in 1%iger Konzentration vorliegenden Substraten
bestimmt; der Aktivität eines jeden Enzyms gegenüber Dextrin wurde der Wert 100 zugeordnet, und die Aktivitäten
gegenüber den anderen Substraten sind als Relativwerte wiedergegeben.
b) Erhältlich von der Enzyme Development Corporation, 2 Penn Plaza, New York, N.Y.
c) Sumyzyme, erhältlich von Sumitomo Shoji Kaisha, Ltd.,
1, Kanda Mitoshiro-Cho, Chiyoda-ku, Tokyo, Japan.
2. Optimaler pH-Wert und stabiler pH-Bereich.
Die Beziehung zwischen der enzymatischen Aktivität (relativer Wert) des erfindungsgemäßen Enzyms und dem ReaktionspH
wurde untersucht und dann mit den entsprechenden Beziehungen für die herkömmlicherweise bekannten Glucoamylasen,
produziert von Rhizopus-und Aspergillus-Mikroorganismen,
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verglichen. Die Ergebnisse finden sich in Fig. 1. Wie die Figur
zeigt, liegt der optimale pH-Wert dieses Enzyms bei 600C bei
6,0 bis 6,5, erheblich höher als die pH-Optima der anderen Enzyme. Außerdem zeigt dieses Enzym seine beste Stabilität
um einen pH-Wert von 6,0, es zeigt sich aber keine Inaktivierung dieser Glucoamylase, selbst wenn es 24 h bei Raumtemperatur
absitzen gelassen wird, über einen pH-Bereich von 4 bis 11.
3. Bestimmung des Wirkungsvermögens
Eine 0,5 ml-Teilmenge einer geeignet verdünnten Enzymlösung
wurde zu 0,5 ml einer 2%igen Lösung eines sprühgetrockneten Maltodextrins (D.Ä. etwa 10) in 0,1 m Acetatpufferlösung
(pH 6,0) gegeben und dies genau 10 min bei 600C inkubiert. Die Enzymreaktion wurde dann durch 5-minütiges Erwärmen
des Gemischs in einem siedenden Wasserbad gestoppt. Die
Menge an gebildeter Dextrose wurde nach der Glucoseoxydase-Methode bestimmt. Die Menge an Enzym, die 1 μΜοΙ Dextrose/ min produziert, wurde als eine Einheit definiert.
(pH 6,0) gegeben und dies genau 10 min bei 600C inkubiert. Die Enzymreaktion wurde dann durch 5-minütiges Erwärmen
des Gemischs in einem siedenden Wasserbad gestoppt. Die
Menge an gebildeter Dextrose wurde nach der Glucoseoxydase-Methode bestimmt. Die Menge an Enzym, die 1 μΜοΙ Dextrose/ min produziert, wurde als eine Einheit definiert.
4. Optimaler Reaktionstemperaturbereich
Der Einfluß der Temperatur auf die relative Enzymaktivität des erfindungsgemäßen Enzyms bei pH 6,0 wurde mit der relativen
Aktivität für die bekannte Glucoamylase aus dem
Reisbrand-Pilz, Piricularia oryzae, verglichen. Diesen Vergleich zeigt Fig. 2. Es ist augenscheinlich, daß die optimale Temperatur für die Reaktion des erfindungsgemäßen
Enzyms unter diesen Bedingungen 65°C ist, etwa 1O0C höher
als die des Enzyms aus Piricularia oryzae.
Reisbrand-Pilz, Piricularia oryzae, verglichen. Diesen Vergleich zeigt Fig. 2. Es ist augenscheinlich, daß die optimale Temperatur für die Reaktion des erfindungsgemäßen
Enzyms unter diesen Bedingungen 65°C ist, etwa 1O0C höher
als die des Enzyms aus Piricularia oryzae.
5. Inaktivierung durch pH- und Temperaturbedingungen
Fig. 3 zeigt Inaktivierungskurven der relativen Enzymaktivität des erfindungsgemäßen Enzyms bei 60-minütiger Behandlung
bei 600C über einen pH-Bereich von 3 bis 8. Aus der Figur
wird klar, daß dieses Enzym bei pH 6 am stabilsten ist und durch 30-minütiges Behandeln bei pH 3 und einstündiges Behandeln
bei pH 4 vollständig inaktiviert wird. Ferner zeigt Fig. 4 einen Vergleich der Wärmebeständigkeit des erfindungsgemäßen
Enzyms und der Glucoamylasen aus Rhizopus-,
Aspergillus- und Piricularia-Mikroorganismen. Fig. 4 zeigt nämlich die Inaktivierungskurven, die für diese Enzyme
erhalten wurden, wenn sie bei 600C und wegen der Stabilität
bei ihren jeweiligen optimalen pH-Werten gehalten, behandelt wurden. Es ist zu ersehen, daß die Wärmebeständigkeit
des erfindungsgemäßen Enzyms unter der der aus Aspergillus stammenden Glucoamyläse, aber über der der
Glucoamylasen aus Rhizopus und Piricularia liegt.
6. Inhibierung, Aktivierung und Stabilisierung
Dieses Enzym erfordert keine besonderen Aktivierungs- oder Stabilisierungsmittel. Wie jedoch im Falle der meisten
der anderen Glucoamylasen wird dieses Enzym durch Quecksilber (II)chlorid, Kaliummanganat, Eisen(II)Chlorid,
andere Metallsalze und Tris gehemmt.
7. Reinigungsverfahren
Das erfindungsgemäße Enzym kann durch eine Kombination irgendeiner der gewöhnlichen Reinigungsmethoden, wie der
Ammoniumsulfat-Fraktionierung, der Fraktionierung mit organischem Lösungsmittel, Stärkeadsorption, und durch die
verschiedenen chromatographischen Methoden gereinigt werden. Nachfolgend findet sich zur Veranschaulichung ein
Beispiel einer solchen Reinigung.
Zellen und anderes unlösliches Material werden aus dem gezüchteten Material entfernt, dann wird die Kulturflüssig-
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keit über Nacht bei -20°C gefroren. Sie wird dann bei Raumtemperatur
geschmolzen und das unlösliche Material abzentrifugiert. Dann werden 2 Volumina kaltes Isopropanol
zugesetzt, und es wird über Nacht bei 40C stehengelassen.
Die Enzymfällungen und die überstehende Flüssigkeit werden durch Dekantieren entfernt. Die Fällung wird dann in
einer 0,05 m Tris-HCl-Pufferlösung (pH 7,5), die 1 mMol
ÄDTA enthält, gelöst, und dann wird das gelöste Material eine Nacht bei 40C gegen den gleichen Puffer dialysiert,
DEAE-Cellulose, mit der gleichen Pufferlösung ins Gleichgewicht
gebracht, wird dann dieser dialysierten Enzymlösung zugesetzt, so daß das Enzym adsorbiert wird. Nach
dem Waschen dieser DEAE-Cellulose mit dem gleichen Puffer wird das Enzym aus dem Harz mit dem gleichen Puffer,
der 0,3 m NaCl enthält, eluiert. Das Enzym wird dann durch Zusatz von 2 Volumina kaltem Isopropanol zum Eluat
ausgefällt, und dieses ausgefällte Material wird durch Zentrifugieren gewonnen. Die Fällung wird in 0,05 m
Tris-HCl-Pufferlösung (pH 7,5) mit 1 mMol ÄDTA gelöst»
dann wird über Nacht gegen den gleichen Puffer dialyniert.
Die dialysierte Enzymlösung wird sodann auf eine DUAE-Cellulosesäule
aufgebracht, die mit dem gleichen 0,05 m Tris-HCl-Puffer (pH 7,5) mit 1 mMol ÄDTA ins Gleichgewicht
gebracht worden ist. Aus dieser Säule wird das Enzym dann eluiert, indem der gleiche Puffer mit bis zu 0,5 m
NaCl bei linearem Konzentrationsgradienten hindurchgeführt wird. Die eluierten Fraktionen, die das Enzym enthalten,
werden gesammelt und das Enzym nach der Isopropanol-Fällungstechnik konzentriert. Dieses konzentrierte Enzym wird dann
auf eine Sephadex G-150-Säule gebracht, die mit einem 0,05 m
Tris-HCl-Puffer (pH 7,0) mit 1 mMol ÄDTA ins Gleichgewicht gebracht worden ist, und Elution erfolgt mit der gleichen
Pufferlösung. Wurde hiernach gearbeitet, zeigte das erhaltene gereinigte Enzym eine einzige Bande bei der Disk-Elektrophorese.
8. Molekulargewicht
Das Molekulargewicht des erfindungsgemäßen Enzyms wurde
unter Verwendung einer Sephadex G-150-Säule nach der
Arbeitsweise von A. K. Dunker und R. R. Rueckert , J. Biol. Chem. 244, 5074 (1969) untersucht. Die Ergebnisse zeigten,
daß das Molekulargewicht dieses Enzyms etwa 50.000 ist.
Sodann werden die Unterschiede zwischen dem erfindungsgemäßen Enzym und den bislang bekannten Glucoamylasen
angegeben, und es wird erläutert werden, warum dieses Enzym als neues Enzym mit optimalem pH-Wert in der Nähe des
Neutraispunkts anzusehen ist.
Was den optimalen pH-Wert von Enzymen betrifft, ist den in Fig. 1 und Tabelle II wiedergegebenen Daten zu entnehmen,
daß die einzigen Glucoamylasen, die ihren optimalen pH-Wert im neutralen Bereich haben, das erfindungsgemäße
Enzym und das vom Reisbrand-Mikroorganismus, Piricularia oryzae, produzierte Glucoamylase sind. Wie jedoch aus
Fig. 2 und Tabelle II hervorgeht, unterscheiden sich die optimalen Reaktionstemperaturen des erfindungsgemäßen
Enzyms und der Reisbrand-Glucoamylase sehr. Außerdem zeigen die Kurven der Fig. 4, daß die Wärmebeständigkeit des erfindungsgemäßen
Enzyms der der Reisbrand-Glucoamylase weit überlegen ist. Weiter zeigt Tabelle II, daß das
Molekulargewicht des erfinduncjsgemäßen Enzyms viel kleiner ist als das Molekulargewicht der anderen bekannten Glucoamylasen
.
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Vergleich der verschiedenen Glucoamylasen bezüglich optimalem pH, optimaler Temperatur und Molekulargewicht
Glucoamylase
pHa)
erfindungsgemäßes
Enzym 6,0-6,5*
Enzym 6,0-6,5*
(Stachybotrys subsimplex) Rhi2opus sp. (Sumyzyme)
Aspergillus nlger
Endomyces sp.
Endomyces sp.
Endomyces fibuligera Trichoderma viride
e)
Cephalosporium
charticola g
Plricularia oryzae (Reisbrand-Org.)
charticola g
Plricularia oryzae (Reisbrand-Org.)
h)
5,0*
4,5*
5,0
5,5
5,0
5,4 6,5
optimale Temperatur °ca) |
Molekular gewicht a) |
65* | 50.000* |
60* | 7Q.000b> |
70* | 97.000C) |
- | 64.000 |
60 | - |
60 | 75.000 |
60 | 69.000 |
55 | 94.000 |
a) Alle Werte, ausgenommen die mit einem Sternchen markierten, stammen aus der Literatur.
b) Hiromi et al.: Biochem. Biophys. Acta 302, 362 (1973).
c) J. H. Pazur et al.: J. Biol. Chem. 232» 1002 (1962),
d) Hattori et al.: Agr, Biol. Chem. 25,1 895 (1961).
e) Harada et al.: J. Ferment. Tech. 53,, 559 (1975).
f) Okada: J. Jap. Soc. Starch Sei. 21_, 283 (1974).
g) H. Urbanek et al.: Appl. Micro, 3_0, 163 (1975),
h) Matsuda et al.: Amylase Symposium 9_, 105 (1974).
Aus den vorstehenden Fakten kann geschlossen werden, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Glucoamylase
eine neue neutrale Glucoamylase ist, die bisher völlig unbekannt war.
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Nachfolgend wird das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Enzyms erläutert.
Als wünschenswertes Beispiel für den Glucoamylase erzeugenden Mikroorganismus, der erfindungsgemaß zu verwenden ist, ist
der Stamm G30-1140 zu nennen, den die Erfinder aus dem Boden isoliert haben. Zunächst wird die Identifizierung dieses
Stammes beschrieben.
Die morphologischen Eigenschaften des erfindungsgemaß verwendeten
Stammes wurden nach den von den nachfolgend aufgeführten Forschern beschriebenen Methoden bestimmt:
Gilman, J. C. A Manual of Soil Fungi. The Iowa State University press, Ames. 1971.
Clements, F. E. und Shear, C. L. The Genera of Fungi. Hafner, New York. 1964.
Barnett, H. L. Illustrated Genera of Imperfect Fungi. 2. Aufl. Burgess, Minneapolis. 1968.
Bisby, G. R. Trans, Br. Mycol. Soc. 2i6, 133-4 3 (1943)
Ainsworth, G. C. Dictionary of the Fungi., 6. Aufl. Commonwealth Mycological Institute, Kew, Surrey,
'1971.
9. Morphologische Eigenschaften des Stammes G30-1140
Dieser Stamm wurde auf fünf verschiedenen Medien in Petrlschalen
gezüchtet. Die folgenden Abschnitte geben die morphologischen Eigenschaften an, die für isolierte Kolonien
beobachtet wurden.
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a) Czapeks Agar-Medium
Nach 10-tägiger Inkubation bei 300C sind die Kolonien dünn
und rund mit einem Durchmesser von 4 bis 5 cm. Die vegetativen Hyphen sind durchsichtig und zeigen geringes Wachstum
mit schwarzen, konidienartigen Gruppen, die pulverartig über die Kolonienoberfläche verteilt sind. Die Unterseiten
der Kolonien sind braun, und ein gelbbraunes Pigment wird in das Medium ausgeschieden.
Die vegetativen Hyphen bestehen aus verzweigten Fäden, die selten Scheidewände besitzen; die Fäden tragen gleichförmig
die konidienartige Struktur. Die Konidiophoren, die Scheidewände haben, ragen hiervon rechtwinklig weg. Die Länge
der Konidiophoren beträgt gewöhnlich 40 bis 60 μπι, erreicht aber gelegentlich mehr als 100 μΐη. Ihr Durchmesser ist
etwa 3 bis 6 μπι, und wenngleich gelegentlich ihre Grundfläche glatt ist, ist der größte Teil ihrer Oberfläche
warzig, weil mit feinen, kornartigen Erhebungen bedeckt. Diese Konidiophoren sind glasartig durchsichtig und die
meisten sind unverzweigt.
Auf dem Apex der Konidiophoren bilden durchsichtige Schläuche Quirle von 3 bis 8 Einheiten. Die Gestalt der Schläuche
ist eiförmig oder kolbenähnlich; sie sind 8 bis 15 μηι
lang und haben einen Durchmesser von 2 bis 6 μπι; ihre
Oberfläche ist glatt. Die Konidien werden am Apex der Schläuche gebildet und sind von ovaler Gestalt von 3 bis
5 μΐη χ 5 bis 10 μΐη und haben eine glatte Oberfläche.
Bei ihrer Bildung sind diese durchsichtig, werden aber mit zunehmender Reife schwärzlich-grün.
Die Oberfläche der Konidien ist mit einer großen Menge viskosen Materials bedeckt. Deshalb kleben die Konidien
zusammen und bilden große Konidienhaufen am Apex der Konidiophoren. Das viskose Material ist bei seiner Bildung
transparent, wird dann aber allmählich schwarz.
90988ß/n7?fi
1b
b) Modifiziertes Czapek-Agar-Medium
Lösliche Stärke | NaNO3 | 1,0 |
Maiskeimflüssigkeit (Trockenfeststoff- | K2HPO4 | |
basis) | KCl | 0,1 |
MgSO4·7H2O | 0,2 | |
FeSO4-7H2O | 0,1 | |
Agar | 0,05 | |
pH bis 7,0 mit NaOH | 0,05 | |
0,001 | ||
2,0 | ||
Das Wachstum von Kolonien auf diesem Medium ist etwas langsamer als bei dem zuvor beschriebenen Czapek-Medium und
erreicht etwa 3 cm bei 10-tägiger Inkubation bei 300C.
Die Kolonien sind kreisförmig und dünn und ihre Oberflächen
haben von ihren Mitten ausgehend ein schwarzes, viskoses Material in Form ölähnlicher Tropfen mit Durchmessern
von 1 bis 3 mm. Sie entstehen aus dem Zusammenschluß von Konidienhaufen, die in dem viskosen Material eingeschlossen
sind und dann öltropfenähnliche Körper bilden. Die Unterseiten der Kolonien zeigen eine dunklerbraune
Farbe als bei dem vorigen Czapek-Medium, und eine geringe Menge, braunen Pigments wird in das Medium ausgeschieden.
c) Kartoffel-Dextrose-Agarmedium
Das Wachstum von Kolonien auf diesem Medium ist etwas langsamer als auf dem zuvor beschriebenen Czapek-Medium und
erreicht 3 bis 4 cm bei 10-tägiger Inkubation bei 300C.
Diese Kolonien sind auch kreisförmig, sind aber etwas dicker als die Kolonien auf dem Czapek-Medium. Das Wachs-
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turn der vegetativen Zellen ist gut und führt zur Entwicklung eines Strahlenmusters. Die Kolonienoberflächen sind
schwarz mit einem leicht grünen Schimmer und reich an Hyphen, Konidienhaufen usw. Nach 14-tägiger Inkubation
zeigen die Oberflächen der alten Kolonien strahlenförmige Ausbildungen von Synnemata, die etwa 1 bis 3 mm hochstehen.
Die Unterseiten dieser Kolonien zeigen eine schwärzlich-braune Farbe, und eine große Menge braunen Pigments
wird in das Medium ausgeschieden.
d) Spezial-Agarmedium
lösliche Stärke 1,0
Maiskeimflüssigkeit (Trockenfeststoff-
basis) 0,2
Baumwollsamenölrückstand 0,1
Hefeextrakt 0,1
0,1 0,05 2,0
Auf diesem Medium haben die Kolonien nach 10 Tagen Inkubation bei 300C Durchmesser von 5 bis 6 cm und sind rund
und dünn. Die vegetativen Hyphen zeigen gutes Wachstum und haben einen schwarzen Schimmer. Das Wachstum der
Konidien ist schlechter als auf den vorgenannten Medien. Die Unterseiten der Kolonien sind gelbbraun, und ein
gelbbraunes Pigment wird in das Medium abgegeben.
e) Davis Hefe-Salz-Agar-Medium
Die Kolonien auf diesem Medium nach 10 Tagen Inkubation bei 300C haben Durchmesser von 2 bis 3 cm und sind eher
oval als rund. Die Hyphen sind gelbbraun mit einem Anflug
K2HPO4 | 7H | 2° |
MgSO4· | ||
Agar | 7 | ,0 mit NaOH |
pH auf | ||
- yf-
von Weiß und bilden etwas dicke Kolonien, die samtig sind. Die Unterseiten der Kolonien sind gelbbraun, aber
in das Medium wird absolut kein Pigment ausgeschieden.
10. Physiologische Eigenschaften des Stamms G30-1140
a) Wachstumstemperatur
Dieser Stamm vermag über einen Temperaturbereich von 10 bis 37°C zu wachsen, seine optimale Wachstumstemperatur
liegt aber bei 300C.
b) Wachstums-pH
Dieser Stamm vermag über einen pH-Bereich von 3 bis 10 zu wachsen, sein optimaler Wachstums-pH liegt aber bei pH
c) Kohlenstoffquelle
Dieser Stamm vermag solche Kohlenstoffquellen wie Dextrose,
Fructose, Galactose, Mannose, Saccharose, Maltose und Stärke zur Unterhaltung seines Wachstums zu verwerten.
Auf der Grundlage der obigen mikrobiologischen Feststellungen wurde der Stamm G30-1140 alsGliobotrys alboviridis
identifiziert, nachdem "Genera of Fungi" und "A Manual of Soil Fungi" zu Rate gezogen worden waren. Nach dem
"Dictionary of the Fungi" und G. R. Bisby (Trans.Br. Mycol. Soc. 2£, 133-43 (1943)) ist dieser Organismus jedoch
der gleiche wie Stachybotrys subsimplex, und deshalb wurde der Stamm G30-1140 als Stahybotrys subsimplex
identifiziert.
Der Stamm G30-1140 hat Konidiophoren, die aufrecht von den
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vegetativen Hyphen wegstehen, Verzweigung kommt nahezu nicht vor, und sie haben Scheidewände. Gelegentlich ist
der Basalteil glatt, aber der Apex ist mit Vorsprüngen bedeckt. Am Apex bilden Schläuche (Phialide) einen Quirl
von 3 bis 8 Einheiten. Konidien mit glatten länglichen
Oberflächen teilen sich von diesen Schläuchen ab, und sie sind in einer reichlich viskosen Substanz eingeschlossen.
Diese Eigenschaften stimmen gut mit denen überein, die für Stachybotrys subsimplex von G. R. Bisby (Trans.
Br. Mycol. Soc. 2j6, 133-43 (1943)) beschrieben worden sind.
Dieser Stamm G30-1140 von Stachybotrys subsimplex wird beim
Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science & Technology, Chiba City, Japan, unter der Hinterlegungsnummer
4377 aufbewahrt.
Was das Züchten des erfindungsgemäß verwendeten Mikroorganismus betrifft, so sind die allgemeine Kenntnis und
Techniken, wie sie beim Züchten von Schimmelpilzen angewandt werden, anwendbar.
Als Nährquellenmedium können nämlich die Medien verwendet werden, die zum Züchten gewöhnlicher Schimmelpilze verwendet
werden. Beispielsweise können verschiedene Stärken, Stärkehydrolysate, Maismehl, Weizenmehl, fertige Melassen usw.
als Kohlenstoffquellen verwendet werden, während der Stickstoff
bedarf in Form von Pepton, Baumwollsamenölrückständen, Fleischextrakt, Hefeextrakt, Kasein, Maiskeimflüssigkeit,
Malzextrakt, Sojabohnenabfällen, Magermilch, anorganischen Ammoniumsalzen, anorganischen Nitraten usw. zugeführt
werden kann. Als anorganische Salze können Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Phosphate, Natriumchlorid, Kaliumchlorid
usw. verwendet werden. Ferner können diese Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen und anorganischen Salze entweder
einzeln oder in geeigneten Kombinationen verwendet werden.
90938S/n7?ft
-yf-
a(r 2328881
Wenn das Wachstum des Mikroorganismus gefördert und seine Enzymproduktion gesteigert werden soll, können außerdem
Spurenmengen Metallsalze, Vitamine, Aminosäuren usw. verwendet werden.
Die gewöhnlich für Schimmelpilze angewandten Kulturbedingungen sind auch auf das Züchten dieses Mikroorganismus
anwendbar. Wenn diese Mikrobe in Flüssigkultur 7 bis 14 Tage bei pH 5 bis 8 und 20 bis 370C unter Rühren zur
Belüftung gezüchtet wird, sammelt sich das erfindungsgemäße Enzym in der Kulturflüssigkeit an. Außerdem kann,
wenn feste Materialien, wie Kleie verwendet werden, auch eine Festkultur erfolgen.
Nachfolgend wird ein Beispiel für ein Verfahren wiedergegeben, wonach die neue neutrale Glucoamylase, die Gegenstand
der Erfindung ist, aus dem Kulturmaterial gewonnen werden kann. Im Falle einer Flüssigkultur werden die
Mycelien nach irgendeiner der allgemein bekannten Methoden entfernt; dann kann das Filtrat unter vermindertem Druck
konzentriert werden oder das Enzym kann mit den anderen Proteinen durch Zusatz anorganischer Salze, wie Ammoniumsulfat,
zum Filtrat ausgesalzen werden, oder das Enzym kann durch Zusatz eines organischen Lösungsmittels, wie Aceton
oder Isopropanol, ausgefällt und konzentriert werden.
Im Falle einer Festkultur wird das Enzym zuerst aus dem Kulturmaterial durch Verwendung von Wasser oder einer Pufferlösung
extrahiert. Dann kann wie im Falle der Flüssigkultur das Enzym in einer konzentrierten Form erhalten werden.
Die auf diese Weise erhaltenen Rohpräparate dieses neuen neutralen Enzyms können dann unter Anwendung der zuvor erwähnten
Reinigungstechniken gereinigt werden.
90988B/Ü728
Die erfindungsgemäße neutrale Glucoamyläse kann zur Verzuckerung
verflüssigter Stärke eingesetzt werden, wenn Dextrose aus Stärke produziert wird. Insbesondere wenn
das erfindungsgemäße Enzym verwendet und die Verzuckerung bei einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5 durchgeführt wird, tritt,
wie bereits früher erwähnt, wenig Umkehrreaktion ein, und dies führt zu einer erhöhten Ausbeute an Dextrose im
Vergleich mit den Fällen der Verwendung der herkömmlichen Glucoamylasen und unter Durchführung der Verzuckerung unter
sauren Bedingungen.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht, in denen alle Teile und Prozentsätze
auf das Gewicht bezogen sind, sofern nicht anders angegeben.
Ein flüssiges Kulturmedium mit 5 % löslicher Stärke, 2 % Maiskeimflüssigkeit, 0,5 % Baumwollsamenölrückständen,
0,5 % Hefeextrakt, 0,1 % Dikaliumphosphat, 0,05 % Magnesiumsulfat, 0,01 % Calciumchlorid wurde auf pH 7,0 eingestellt,
und 100 ml hiervon wurden in einen 500 ml-Erlenmeyer-Kolben
gebracht. Dieses Medium wurde bei 1210C 10 min sterilisiert,
mit Stachybotrys subsimplex, Stamm G30-1140, beimpft und 7 Tage bei 300C auf einem Schüttler inkubiert. Nach dem
Abschluß der Kultur wurden die Mycele aus der Kulturflüssigkeit abfiltriert. Das Filtrat enthielt 70 Einheiten Glucoamy
lase-Aktivität/ml .
Dieses Filtrat wurde dann eine Nacht bei -200C gefroren und
dann bei Raumtemperatur aufgetaut. Das unlösliche Material wurde abzentrifugiert. 2 Volumina kaltes Isopropanol wurden
dann zu dieser Lösung gegeben und eine Nacht bei 40C stehen-
gelassen, so daß das Enzym ausfiel. Die überstehende Flüssigkeit wurde dekantiert \ind der Niederschlag in einer
0,05 m Tris-HCl-Pufferlösung mit 1 ml ÄDTA und einem pH von
7,5 gelöst. Diese enzymhaltige Lösung wurde dann gegen den gleichen Puffer bei 40C eine Nacht dialysiert. DEAE-Cellulose,
die mit der gleichen Pufferlösung ins Gleichgewicht gebracht worden war, wurde dann der dialysierten
Enzymlösung zugesetzt und das Enzym an diesen Träger adsorbiert. Nach dem Waschen dieser DEAE-Cellulose mit
dem gleichen Puffer wurde das Enzym unter Verwendung einer Lösung des gleichen Puffers mit NaCl bei einer Konzentration
von 0,3 m eluiert. Dann wurden 2 Volumina kaltes Isopropanol dem Eluat zugesetzt, um das Enzym auszufällen, und die
Fällung wurde durch Zentrifugieren gesammelt. Diese Fällung wurde dann in 0,05 m Tris-HCl-Puffer (pH 7,5) mit
1 mMol ÄDTA gelöst, danach wurde über Nacht gegen die gleiche
Pufferlösung dialysiert. Die dialysierte Enzymlösung wurde dann auf eine DEAE-Cellulose-Säule aufgebracht, die
mit dem gleichen 0,05 m Tris-HCl-Puffer (pH 7,5) mit 1 mMol ÄDTA ins Gleichgewicht gebracht worden war. Die
Elution des Enzyms aus dieser Säule erfolgte unter linearem Anstieg der Konzentration von NaCl in der gleichen. Pufferlösung
bis auf 0,5 m. Die Fraktionen des Eluats, die das Enzym enthielten, wurden dann vereinigt, und 2 Volumina
kaltes Isopropanol wurde zur Fällung des Enzyms aus dieser Lösung und zum Konzentrieren zugesetzt. Das konzentrierte
Enzym wurde dann auf eine Sephadex G-150-Säule gebracht,
die mit einer 0,05 m Tris-HCl-Pufferlösung (pH 7,0) mit
1 mMol ÄDTA ins Gleichgewicht gebracht worden war, und die Elution erfolgte unter Verwendung des gleichen Puffers.
Die eluierten Fraktionen, die Enzymaktivicät zeigten,
wurden dann vereinigt und 2 Volumina kaltes Isopropanol wurden zugesetzt, um das Enzym auszufällen. Dies führte zur
Gewinnung des Enzyms in einer gereinigten und konzentrierten Form. Die spezifische Aktivität dieses gereinigten
909386/0728
13/888]
Enzyms wurde zu 127 Einheiten/mg Protein ermittelt. Beispiel 2
Zu einer 30%igen Lösung eines sprühgetrockneten Maltodextrins
(D.Ä. etwa 10) in 0,05 m Acetatpuffer bei pH 6,5 wurde die gereinigte Glucoamylase des Beispiels 1
gegeben. Das Enzym wurde bei einer Dosierung von 0,20 Einheiten Enzym/g Substrat auf Trockenfeststoffbasis zugesetzt.
Nach 72-stündiger Inkubation der Lösung bei 550C
lag der Dextrosegehalt des filtrierten Hydrolysats, wie durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie bestimmt,
bei 96,5 % des gesamten Kohlenhydrats.
Stärke wurde unter Verwendung von bakterieller a-Amylase
aus B. licheniformis nach der allgemeinen Arbeitsweise der US-PS 3 912 590 in ein 10,2 D.Ä.-Stärkehydrolysat
überführt. Die Lösung wurde 5 min zum Sieden erhitzt, nachdem der pH mit 2 η HCl auf 2,0 zur Inaktivierung der
restlichen a-Amylase eingestellt worden war. Die Stärkehydrolysatlösung wurde dann auf pH 6,2 eingestellt und
auf die gewünschte Konzentration verdünnt, bevor mit 0,20 Einheiten der gereinigten Glucoamylase des Beispiels 1
pro g Substrat (Trockenfeststoffbasis) behandelt wurde. Die Lösung wurde in einem mit einem Stopfen verschlossenen
Rohr bei 550C inkubiert. Der pH wurde nach 5 h und 48 h
auf 6,2 eingestellt. Nach 72-stündiger Inkubation der Lösung war der Dextrosegehalt des filtrierten Hydrolysats,
bestimmt durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie,
97,6 % des gesamten Kohlenhydrats. Die Endkonzentration der Lösung war 31,2 % auf Trockenfeststoffbasis.
Wurden be? gleicher Substratkonzentration mit kommerzieller
Glucoamylase aus A. niger unter optimalen Bedingungen (pH 4,3 bei 600C) Verzuckerungstests durchgeführt, betrug
die entsprechende Dextroseausbeute 96,5 %. Ebenso lieferte die Glucoamylase aus R. niveus bei pH 5,0 und
550C eine Dextroseausbeute von 97 %. Dextroseausbeuten lagen etwa 1 % tiefer, wenn die Verzuckerungstests mit
den kommerziellen Glucoamylasen unter den für das neue Enzym angewandten Bedingungen durchgeführt wurden. Diese
Ergebnisse zeigen, daß die neue Glucoamylase gemäß der Erfindung höhere Ausbeuten an Dextrose liefert als die
kommerziellen Glucoamylasen, selbst wenn jedes Enzym unter optimalen Reaktionsbedingungen verwendet wird.
9098 8 6/0728
2.
Leer seife
Claims (11)
1. Glucoamylase-Enzympräparat, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine optimale Glucoamylase-Aktivität im Bereich von etwa pH 6/0 bis 6,5 bei 600C hat und daß es maximale
Glucoamylase-Aktivität bei etwa 650C, gemessen durch
eine 10 min-Reaktion an einer 2%igen Maltodextrinlösung, bei pH 6,0 aufweist.
2. Glucoamylase-Enzympräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einem Stamm des Schimmelpilzes Stachybotrys subsimplex erhalten wurde.
3. Glucoamylase-Enzympräparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus dem Stamm Stachybotrys subsimplex, Fermentation Research Institute, Hinterlegungsnummer 4377, erhalten wurde.
4. Glucoamylase nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine optimale Glucoamylase-Aktivität im Bereich von etwa pH 6,0 bis 6,5 aufweist.
09886/0728
213 2 8 8 8 Ί
5. Glucoamylase nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine maximale Glucoamylase-Aktivität bei etwa 65°C, gemessen durch eine 10 min-Reaktion an einer
2%igen Maltodextrinlösung bei pH 6,0 aufweist.
6. Glucoamylase nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine 30 gewichtsprozentige Lösung eines 10 D.Ä.-Stärkehydrolysats in ein Produkt mit
wenigstens etwa 96 % Dextrose auf Trockenfeststoffbasis bei Reaktion mit dem Stärkehydrolysat bei einem pH von
6,0 bis 6,5 bei 550C zu überführen vermag.
7. Verfahren zur Herstellung eines Glucoamylase-Enzympräparats nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Zellen eines Stammes von Stachybotrys subsimplex in einem Nährmedium gezüchtet werden und
das Glucoamylase-Enzympräparat aus dem Kulturmedium isoliert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stamm Stachybotrys subsimplex mit der F.R.I.-Hinterlegungsnummer
4377 verwendet wird.
9. Verwendung des Glucoamylase-Enzympräparats bzw. der Glucoamylase gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 in einem
Verfahren zur Herstellung eines Sirups mit hohem Dextrosegehalt durch Verzuckern einer verflüssigten Stärke zu
Dextrose, wobei die verflüssigte Stärke bei pH 6,0 bis 6,5 in Gegenwart der aus der Gattung Stachybotrys
erhaltenen Glucoamylase mit verbesserter Dextrose-Ausbeute verzuckert wird.
10. Verwendung nach Anspruch 9 unter Einsatz einer aus dem Stamm Stachybotrys subsimplex, F.R.IrHinterlegungsnummer
4377, erhaltenen Glucoamylase.
909886/0728
11. Verwendung nach Anspruch 10 unter Verzuckern bei einer Temperatur von etwa 50 bis etwa 650C.
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