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DE29067C - Verfahren zur Darstellung von wasserlöslichen Doppelverbindungen der Azofarbstoffe mit Bisulfnen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von wasserlöslichen Doppelverbindungen der Azofarbstoffe mit Bisulfnen

Info

Publication number
DE29067C
DE29067C DENDAT29067D DE29067DA DE29067C DE 29067 C DE29067 C DE 29067C DE NDAT29067 D DENDAT29067 D DE NDAT29067D DE 29067D A DE29067D A DE 29067DA DE 29067 C DE29067 C DE 29067C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
naphtol
water
soluble
bisulfite
naphthol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT29067D
Other languages
English (en)
Original Assignee
FARBWERKE VORM. Meister, Lucius & Brüning in Höchst a. M
Publication of DE29067C publication Critical patent/DE29067C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B43/00Preparation of azo dyes from other azo compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
Bisulfiten.
Die Azofarben, die bisher in der Textilindustrie Verwendung gefunden haben, sind zumeist in Wasser lösliche · Sulfosäuren, und die mit ihnen gefärbten Stoffe zeigen manche ungünstigen Eigenschaften, von denen echt gefärbte Stoffe frei sind. Spritlösliche Azofarben sind zur Erzeugung echter Farben kaum angewendet worden.
Zwar sind in neuerer Zeit (s. Holliday's engl. Patent No. 2757 vom 6. Juli 1880 und Gräfsler, D. R. P. No. 14950 vom 28. November 1880) Methoden aufgetaucht, welche die Erzeugung echter Färbungen durch Bildung unlöslicher Azofarben aus ihren Componenten auf der Faser zum Zweck haben, allein sie scheinen mit solchen Nachtheilen behaftet zu sein, dafs sie sich nur spärlichen Eingang verschafft haben.
Es ist uns gelungen, durch Auffindung einer bisher unbekannten, sämmtlichen Azofarben zukommenden Eigenschaft aus den in Alkohol, nicht aber in Wasser löslichen Verbindungen der Azoreihe wasserlösliche Körper herzustellen, die vermöge der Labilität ihrer Zusammensetzung leicht in die ursprünglichen unlöslichen Farbstoffe zurück verwandelt und zur Erzeugung echter Farben auf der Faser verwendet werden können. Auf diese Weise wird es möglich, die nicht sulfurirten spritlöslichen Azofarbstoffe nutzbar zu machen. ;
Wird ein Azofarbstoff in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Alkohol, wenn er spritlöslich,. oder Wasser, wenn er Sulfosäure ist, mit der Lösung des doppelt schwefligsauren Salzes einer Base stehen gelassen oder in passender Weise erwärmt, so tritt ein Farbenumschlag in Gelb oder Rothgelb ein, und es entsteht die Doppelverbindung des Azofarbstoffes mit dem angewendeten Bisulfit. Diese Verbindung scheidet sich in krystallinischer Form ab und zeigt sich in Wasser mehr oder minder löslich.
Bei genügend feiner Zertheilung eines spritlöslichen Farbstoffes vollzieht sich seine Umwandlung in die Bisulfitverbindung auch ohne Gegenwart von Alkohol.
Wird eine solche Doppelverbindung für sich mit Wasser gekocht oder gedämpft oder mit einem Alkali versetzt, oder auch nach dem Vorgang Fremy's (Ann. chim. phys. (3) 15, 408) mit einem salpetrigsauren Salz erwärmt, so wird die Bisulfitverbindung zersetzt, und man erhält eine Fällung oder Lösung des ursprünglich angewendeten Farbstoffes oder seines Salzes.
Bringt man die Bisulfitverbindung auf die Textilfaser und setzt nun diese einer der angeführten Behandlungen aus, so wird der ursprüngliche Farbstoff auf der Faser erzeugt. War die ursprüngliche Farbe in Wasser und Alkalien unlöslich, so wird auch in der Faser ein in Wasser und Alkalien unlöslicher Körper gefällt und so eine echte Färbung hervorgebracht. Besitzt der ursprüngliche Körper die Fähigkeit, mit den gebräuchlichen Mordants Lacke zu bilden, so gewährt die Anwendung einer wasserlöslichen Bisulfitverbindung die Möglichkeit, ihn in Form seines Lackes auf der Faser zu fixiren.
In folgendem zählen wir die Körper auf, die wir in ihre Bismutverbindungen verwandelt haben, indem wir für jeden einzelnen Körper die Componenten angeben, aus denen er durch die allbekannte Azopaarung entstanden ist:
1. Anilin mit ß-Naphtol.
2. Orthotoluidin mit ß-Naphtol.
3. Paratoluidin mit ß-Naphtol.
4. Metaxylidin mit ß-Naphtol.
5. Orthoxylidin mit ß-Naphtol.
6. Paraxylidin mit ß-Naphtol.
7. Festes Cumidin mit ß-Naphtol.
8. Flüssiges Cumidin mit ß-Naphtol.
9. Im Kern äthylirtes Xylidin mit ß-Naphtol.
10. Amidoazobenzol mit ß-Naphtol.
11. Alphanaphtylamin mit ß-Naphtol.
12. Betanaphtylamin mit ß-Naphtol.
13. Orthoamidoanisol mit ß-Naphtol.
14. Orthoamidophenetol mit ß-Naphtol.
15. Orthoamidoparakresoläther mit ß-Naphtol.
16. Orthoamidophenol mit ß-Naphtol.
17. - - Resorcin.
18. - - Methyl-ß-Naphtol.
19. - - Aethyl-ß-Napthol.
20. Paraamidophenol mit ß-Naphtol.
21. - - Resorcin.
22. - - Methyl-ß-Naphtol.
23. - - Aethyl-ß-Naphtol.
24. Orthochlororthoamidophenolm.ß-Naphtol.
25. - - Resorcin.
26. - - Methyl-ß-
Naphtol.
27. - - Aethyl-ß-
Naphtol. 2 8. Parachlororthoamidophenol mit ß-Naphtol.
29. - - Resorcin.
30. - - Methyl-ß-
Naphtol.
31. - - Aethyl-ß-
Naphtol. Gewöhnl. Dichlororthoamidophenol mit
ß-Naphtol.
Gewöhnl. Dichlororthoamidophenol mit Resorcin.
32·
33·
34·
35·
36-37·
38-
39·
4ο. 4ΐ.
42.
43·
44-45·
Gewöhnl. Dichlororthoamidophenol
Methyl-ß-Naphtol.
.Gewöhnl. t Dichlororthoamidophenol
Aethyl-ß-Naphtol.
Dichlorparaamidophenol mit ß-Naphtol.
Resorcin.
- Methyl-ß-
Naphtol.
- Aethyl-ß-
Naphtol. Trichloramidophenol m. ß-Naphtol.
- Resorcin.
- Methyl-ß-Naphtol.
- Aethyl-ß-Naphtol. Monobromorthoamidophenol m. ß-Naphtol.
- Resorcin.
46. Monobromorthoamidophenol mit Methylß-Naphtol.
47· - mit Methyl-
ß-Naphtol.
48. Dibromorthoamidophenol mit ß-Naphtol.
49. - - Resorcin.
50. , . - - Methyl-ß-
Naphtol.
51. - - Aethyl-ß-
Naphtol.
52. Orthoamidonitrophenol mit ß-Naphtol.
53. - ■ - Resorcin.
54. - - Methyl-ß-
Naphtol.
55· - - Aethyl-ß-
Naphtol.
S 6. Orthoamidonitrochlorphenol m. ß-Naphtol.
57. - - Resorcin.
58. - - Methyl-ß-
Naphtol.
59. - ,-Aethyl-ß-
Naphtol.
60. Orthoamidoparakresol mit β - Naphtol.
61. - - Resorcin.
62. - - Methyl-ß-
Naphtol.
63. - - Aethyl-ß-
Naphtol.
64. Pikraminsäure mit ß-Naphtol.
65. - - Resorcin.
66. - - Methyl-ß-Naphtol.
67. - - Aethyl-ß-Naphtol.
68. Benzidin mit ß-Naphtol.
69. - - Resorcin.
70. - - Methyl-ß-Naphtol.
71. - - Aethyl-ß-Naphtol.
72. Paraphenyldiamin mit ß-Naphtol.
73. Anilin mit Dimethylanilin.
74. - - biäthylanilin.
75. Paranitroanilin mit Diphenylamin.
76. Metaamidobenzoesäure mit ß-Naphtol.
77. Metaamidobenzaldehyd mit ß-Naphtol.
78. Sulfanilsäure mit ß-Naphtol.
79. Alphanaphtylaminmonosulfosäure mit ß-
Naphtol.
Unter Methyl-ß-Naphtol und Aethyl-ß-Naphtol verstehen wir Körper, die nach den Verfahren des erloschenen Patentes der Actiengesellschaft für Anilinfabrikation in Berlin (D.R.P. No. 17311) oder nach anderen Methoden herstellbar sind.
Zur Ueberführung der in Form ihrer Generatoren angeführten 79 Azofarbstoffe in wasserlösliche Bismutverbindungen kann das doppelt schwefligsaure Salz irgend einer Base benutzt werden, so lange dieses Salz sich in dem Medium löst, worin die Vereinigung vor sich gehen soll. Oder es kann eine Methode eingeschlagen werden, welche die Bedingungen zur Bildung eines doppelt schwefligsauren Salzes während der Ueberführung in Bisulfitverbmdungen erfüllt.
In folgenden zwei Beispielen sind die Methoden zur Ueberführung von zwei als Typen aus den obigen herausgegriffenen Azofarbstoffen in ihre Bisulfitverbindungen erläutert.
I.
Der Farbstoff ii. wird erhalten durch Diazotiren von Alphanaphtylamin und darauf folgende Vereinigung mit ß-Naphtol nach der allgemein bekannten Methode. Er ist bordeauxfarben, unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol. Zu seiner Ueberführung in die Bisulfitverbindung wird ein Theil in Form eines feinen Pulvers oder als Pate mit 8 Theilen Spiritus und 2 Theilen einer concentrirten Lösung von Ammonium- oder Natriumbisulfit am Rückflufskühler oder in einem geschlossenen Gefäfs auf dem Wasserbade 3 bis 4 Stunden lang erwärmt. Zu dem Product werden 10 Theile heifses Wasser gegeben, das Ganze wird kurze Zeit zum Sieden erwärmt und heifs filtrirt. Auf dem Filter bleibt alsdann der Theil des ursprünglichen Farbstoffes, welcher der Reaction entgangen ist, zurück, und das Filtrat besteht aus einer gelben Lösung der Bisulfitverbindung des Farbstoffes. Beim Abkühlen oder auf Zusatz von Kochsalz wird die Bisulfitverbindung in krystallinischer Form abgeschieden und kann direct zum Färben verwendet werden. Der unverändert gebliebene Theil des ursprünglichen Farbstoffes läfst sich durch dieselbe Behandlung vollkommen in Bisulfitverbindung verwandeln.
II.
Der Farbstoff 78. findet sich im Handel unter dem Namen Orange 2. Er entsteht durch Diazotirung von Sulfanilsäure und nachherige Vereinigung mit ß-Naphtol nach der wohlbekannten Methode. Er löst sich in Wasser namentlich in der Wärme auf. An sich roth giebt er beim Färben ein Orange. Zur Ueberführung dieses Körpers in seine Bisulfitverbindung wird 1 Theil mit 2 Theilen heifsem Wasser zu einem Brei zerrieben und mit 4 Theilen einer Lösung von Natriumbisulfit, die etwa 20 pCt. schweflige Säure enthält, versetzt. Das Ganze wird '/2 Stunde lang auf dem Wasserbade erhitzt. Die Farbe der Lösung geht hierbei von Braunroth in Gelb über. Die Bisulfitverbindung wird durch Zusatz von Kochsalz in gelben Krystallen abgeschieden, die direct zum Gelbfärben verwendet werden können.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Die Ueberführung der oben angeführten, aus den aufgezählten Componenten in der gebräuchlichen Weise erhaltbaren Azofarbstoffe in wasserlösliche Bisulfitdoppelverbindungen durch Behandlung in geeigneten Medien mit den doppelt schwefligsauren Salzen der Alkalien oder anderer Basen.
2. Die Erzeugung echter Färbungen durch Imprägniren der Textilfaser mit der Bisulfitverbindung eines spritlöslichen Azofarbstoffes unter gleichzeitiger Anwendung oder unter Hinweglassung der gebräuchlichen Mordants, wie Thonerde, Eisen oder Chromoxydsalzen, und nachherige Entwickelung der echten Farbe:
a) durch Dämpfen;
b) durch Behandlung mit alkalischen Lösungen ;
c) durch Erhitzen mit der Lösung eines salpetrigsauren Salzes.
DENDAT29067D Verfahren zur Darstellung von wasserlöslichen Doppelverbindungen der Azofarbstoffe mit Bisulfnen Active DE29067C (de)

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DE (1) DE29067C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2355883A1 (fr) * 1976-06-23 1978-01-20 Bbc Brown Boveri & Cie Colorants azoiques et leur application a l'affichage par des cristaux liquides

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2355883A1 (fr) * 1976-06-23 1978-01-20 Bbc Brown Boveri & Cie Colorants azoiques et leur application a l'affichage par des cristaux liquides

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