DE290135C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49/. GRUPPE

■ in BERLIN.

Zusatz zum Patent 288946.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1912 ab. Längste Dauer: 17. Januar 1926.

Beim Schweißen von Messing, Aluminium u. dgl. unter Benutzung des Verfahrens nach Patent 288946 tritt bei dickeren Blechen der Übelstand ein, daß das an den Schweißelektrodcn anhaftende annähernd flüssige Metall beim Abheben derselben aus dem Werkstück herausgerissen wird, so daß die Bleche an den Stellen, auf welche die Elektroden eingewirkt haben, keine glatte Oberfläche aufweisen.

Dieser Übelstand soll nach vorliegender Erfindung dadurch vermieden werden, daß der jeweils die Schweißung bewirkende Auflagepunkt der Elektroden, gleichgültig, ob es sich um die Ausführung von Punkt- oder Nahtschweißungen handelt, sich nicht senkrecht vom Werkstück abhebt, sondern in einer Kurve bewegt, deren Tangente in der Blechebene liegt; mit anderen Worten, es werden gemäß vorliegendem Verfahren die Schweißelektroden in einer Gleitbewegung abgehoben, so daß die Elektroden das an ihnen haftende fast flüssige Metall abstreifen, in das Werkstück eindrücken und hierdurch eine Glättwirkung ausüben. Um diese für die Glättung der Blechoberfläche nötige Gleitbewegung zu erhalten, gibt man z. B. bei den Maschinen für Nahtschweißung den Rollenelektroden vorteilhaft eine andere Umfangsgeschwindigkeit, als die Bewegungsgeschwindigkeit des zu verschweißenden Bleches beträgt.

Würde man beispielsweise zu diesem Zweck dem Werkstück mit Hilfe eines zwangläufig bewegten Schlittens, auf welchem das Werkstück aufgespannt ist, eine gewisse Geschwindigkeit erteilen, während beide Elektrodenrollen entweder mit einer größeren oder mit einer kleineren Umfangsgeschwindigkeit laufen, wie sie der Blechgeschwindigkeit entspricht, so träte bei dieser Anordnung jedoch leicht der Übelstand auf, daß durch die vereinigte Schubwirkung beider Elektrodenrollen das fast flüssige Metall entweder nach vorn oder nach hinten hinweggeschoben wird, je nachdem die Elektrodenrollen eine größere oder kleinere Umfangsgeschwindigkeit besitzen.

Diese Schwierigkeit läßt sich gemäß einer weiteren Ausbildung vorliegender Erfindung dadurch vermeiden, daß man den Elektroden eine Gleitbewegung in der Weise erteilt, daß die Schubkräfte der oberen und der unteren Elektrodenrolle einander entgegenarbeiten, wodurch sich, wie praktische Versuche ergeben haben, das sehr schädliche Beiseiteschieben des erweichten Materials vollkommen vermeiden läßt.

Diese Wirkungsweise läßt sich durch verschiedene Ausführungsarten der Elektroden oder ihres Antriebes erreichen. Eine sehr einfache und zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß man den beiden Elektrodenrollen eine verschiedene Umfangsgeschwindigkeit erteilt und das Werkstück mit einer mittleren Geschwindigkeit zwischen den Elektrodenrollen hindurchbewegt. Diese verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Elektrodenrollen erreicht man z. B. in der

Weise, daß die Elektrodenrollen wohl die gleiche Umdrehungszahl in der Minute machen, jedoch verschiedene Durchmesser besitzen, oder, was unter Umständen noch vorteilhafter ist, daß die Elektrodenrollen gleiche Durchmesser besitzen, jedoch verschiedene Umdrehungszahlen haben.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ausführungsform des Verfahrens zum Schweißen von Messing, Aluminium u. dgl. nach Patent 288946, dadurch gekennzeichnet, daß sich der jeweils die Schweißung bewirkende Auflagepunkt der Elektrode unmittelbar nach der Schweißung in einer Kurve bewegt, deren Tangente in , der Blechebene liegt.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 unter An-Wendung von Rollenelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenrollen mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten umlaufen.