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DE288767C - - Google Patents

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Publication number
DE288767C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
iron oxide
iron
gases
cyan
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT288767D
Other languages
English (en)
Publication of DE288767C publication Critical patent/DE288767C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/20Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses
    • C10K1/26Regeneration of the purifying material contains also apparatus for the regeneration of the purifying material

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigung der bei der Destillation von Steinkohlen gewonnenen Gase und bezweckt eine ununterbrochene Ausscheidung des Schwefels im freien Zustande und des Cyans. Das wirksamste Mittel zum Ausscheiden des Schwefels und des Cyans aus diesen Gasen besteht darin, daß die Gase mit einem Niederschlag von Eisenoxydhydrat behandelt werden, welches den
ίο Schwefel und das Cyan in der Form von Schwefeleisen und von Eisencyanür aufnimmt und durch einen Luftstrom wiedergewonnen werden kann, so daß es seine Reinigungswirkung fortsetzen kann. Bisher war es nicht möglich, aus dem Niederschlag gleichzeitig den Schwefel im freien Zustand und das Cyan in Form von Ferrocyanür im Zustand großer Reinheit und ohne Verluste auszuscheiden. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung, nachdem der Schwefel und das Cyan, welches in den Gasen enthalten ist, durch das durch Luft immer wiederbelebte Eisenoxydhydrat während einer genügend langen Zeit gefällt worden sind, bis die Masse die gewünschte Menge Schwefel und Cyan enthält, diese Masse mit Schwefelsäure oder Salzsäure behandelt, welche das Eisenoxydhydrat auflöst, wobei Eisenoxydsulfat oder Eisenchlorid gebildet wird, während der Schwefel und das Ferrocyanür, welche unlöslich bleiben, in bekannter Weise durch eine alkalische Flüssigkeit getrennt werden. Das Eisenoxydsulfat und das Eisenchlorid, welche bei diesen Arbeitsstufen
entstehen, können zur Wiedergewinnung des Eisenoxydhydrats angewendet werden. Da die Behandlung der Gase und die Trennung der gefällten Produkte gleichzeitig und ununterbrochen vorgenommen werden können, und die gewonnenen Produkte wieder in die Reaktionen eintreten, so hat dieses Verfahren den Vorteil, daß es billig ist. Außerdem sind die Reaktionen genau bestimmt, und es wird durch die Reaktionen keine Veranlassung weder zur Bildung von unbrauchbaren Zusammensetzungen noch zur Bildung von giftigen Gasen oder Dämpfen gegeben, so daß die Endprodukte im Zustand großer Reinheit gewonnen werden können, wobei gleichzeitig die Behandlung sehr einfach und gefahrlos ist.
Eine beispielsweise Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird in ihren Einzelheiten nachstehend beschrieben.
Die Gase werden zuerst mit gefälltem Eisenoxydhydrat zusammengebracht. Das Eisenoxydhydrat kann beispielsweise dadurch erhalten werden, daß die Gase selbst, ihre ammoniakhaltigen Wässer und die Destillationsdämpfe dieser Wässer mit einer Lösung von Eisenoxydsalz, beispielsweise mit Eisenoxydsulfat, behandelt werden, welches das Ammoniak in der Form von Sulfat löst. Das Eisenoxydhydrat absorbiert den Schwefelwasserstoff und die Blausäure der Gase, wobei der Schwefel und das Cyan in Form von Schwefeleisen und Eisencyanür gefällt werden. Je nach dem Bedürfnis wird in sehr einfacher Weise das
Eisenoxydhydrat durch die Zersetzung des Schwefeleisens unter Vermittlung eines Luftstromes oder durch Einführung von Luft wiedergewonnen, während der Schwefel in freiem Zustand gefällt wird. Diese Arbeitsstufen können in bekannter Weise leicht dadurch ausgeführt werden, daß die unreine Flüssigkeit zwischen Mischvorrichtungen, durch welche die Gase ununterbrochen hindurchströmen, und einem oder mehreren Behältern, in welche Luft eingeführt wird, zirkuliert. Die Wiedergewinnung des Eisenoxydhydrats wird beendigt, wenn der Gehalt an Schwefel und Cyan des Niederschlags genügend groß ist, so daß die Ausscheidung vorgenommen werden kann. Nachdem der Schwefel und das Cyanür von der Mischung des Eisenoxydhydrats und dem schwefelsauren Ammoniak getrennt worden sind, wird das letztere in Filterpressen entfernt, worauf der Rückstand mit Schwefelsäure behandelt wird, wobei das Eisen aufgelöst wird, während der Schwefel. und das Cyan unlöslich bleiben:
Fe2 (0H)„ + S+ 3-H8SO4
= Fe2(SO4), +S +6 H2O.
Das Cyan wird im Zustand einer unlöslichen Mischung von Eisencyanverbindungen erhalten, welche sich mit dem Schwefel niedersetzt.
Man entfernt die Lösung des schwefelsauren Eisens durch Filtrierung. Einerseits wird der unlösliche Rückstand von Schwefel und Eisencyaniden durch eine alkalische Lösung (alkalische Karbonate, Natron oder Kali) zersetzt, welche die Cyanverbindungen in Form von Alkaliferrocyanür löst, während der Schwefel ungelöst bleibt, durch Filtrieren getrennt und eventuell durch nochmalige Behandlung mit Säuren gereinigt wird. Andererseits wird das wiedergewonnene Eisenoxydsulfat mit dem schwefelsauren Ammoniak vereinigt und von neuem der Wirkung der Gase, ihrer ammoniakhaltigen Wässer oder der Destillationsdämpfe derselben unterworfen, um das Eisenhydroxyd wiederzugewinnen.
Das Verfahren verhindert nicht die Wiedergewinnung des Ammoniaks, denn wenn die
Lösung des schwefelsauren Ammoniaks konzentriert genug ist, wird sie, anstatt sie mit dem Eisensulfat zu vereinigen, entfernt, um verdampft zu werden. Man erhält dieselben Resultate, wenn Eisensulfat und Schwefelsäure durch Eisenchlorid und Salzsäure ersetzt werden. Ferner ist das Verfahren auch anwendbar, ohne Rücksicht darauf, wie die Fällung des Eisenhydroxyds und die Trennung des Schwefels von den Ferrocyanüren erfolgen.
Gegenüber dem Verfahren nach der Patentschrift 244487, bei welchem schweflige Säure zur Zersetzung der Masse angewendet wird, hat das Verfahren gemäß der Erfindung den Vorteil, daß die Ausscheidung des freien Schwefels und der Ferrocyanüre gleichzeitig erfolgt, worauf diese beiden Stoffe leicht getrennt werden können. Ferner ermöglicht das Verfahren gemäß der Erfindung die Wiedergewinnung einer Lösung von Eisenoxydsalz, welche zur Herstellung gefällten Eisenhydroxyds wieder verwendet werden kann, wodurch eine Ersparnis an Reagenzien erzielt wird. Diese Fällung kann in beliebiger Weise erfolgen, aber es ist zweckmäßig, hierzu die Gase selbst, ihre ammoniakhaltigen Waschwässer oder die Destillationsdämpfe der letzteren zu verwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Ausscheiden von Schwefel und Cyan aus den Destillationsgasen von Steinkohlen, bei welchem die Gase zuerst mit Eisenoxydhydrat behandelt werden, welches aus einer Lösung von Eisenoxydsulfat oder Eisenchlorid gefällt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Schwefel und Cyan durch wiederholte Regeneration genügend angereicherte Masse mit Schwefelsäure oder Salzsäure behandelt wird, welche das Eisenoxydhydrat löst, wobei Eisenoxydsulfat oder Eisenchlorid wiedergewonnen werden, welche von neuem verwendet werden, während der freie Schwefel und die Ferrocyanüre, welche durch die Säure nicht gelöst werden, in bekannter Weise voneinander getrennt werden.
DENDAT288767D Active DE288767C (de)

Publications (1)

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