DE288251C

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Publication number: DE288251C
Application number: DENDAT288251D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 288251 -KLASSE 34/. GRUPPE

ERNST EUGEN WEBER in FRANKFURT a. M.

pulverförmiger ο. dgl. Stoffe.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Dezember 1913 ab.

Die Erfindung betrifft ein Gefäß zur getrennten Aufnahme und Abgabe voneinander verschiedener flüssiger, pulverförmiger ο. dgl. Stoffe, welches mit einem drehbaren Einsatzgefäß ausgestattet ist. Solche Gefäße sind bereits bekannt. Sie leiden jedoch an dem Übelstande, daß die Drehung des Einsatzgefäßes, falls das Hauptgefäß durch einen Deckel abgeschlossen ist, entweder durch

ίο zeitweiliges Öffnen des Deckels oder durch besondere, die Wand des Hauptgefäßes durchdringende Hilfsmittel bewirkt wird. Das Öffnen des Deckels ist zeitraubend und die Anbringung von besonderen Hilfsmitteln kostspielig. Zudem hat das Öffnen des Deckels und die Durchbrechung der Wand des Hauptgefäßes bei Anordnung von Hilfsmitteln zum Drehen des Einsatzgefäßes Verluste durch Verdampfung des Flüssigkeitsinhaltes zur Folge. Diesem Übelstande hilft die Erfindung dadurch ab, daß beide Gefäße (Haupt- und Einsatzgefäß) durch einen gemeinschaftlichen Deckel abgeschlossen sind, welcher in das Einsatzgefäß eingreift und diesem gegenüber gegen Drehung gesichert ist. Auf diese Weise wird durch eine Drehung des Deckels gleichzeitig eine Drehung des Einsatzgefäßes bewirkt, ohne daß hierbei das Hauptgefäß zu öffnen ist oder besondere Hilfsmittel zur Drehung des Einsatzgefäßes anzuordnen sind.

Eine weitere Vervollkommnung erfahren die den Gegenstand der Erfindung bildenden Gefäße dadurch, daß das Einsatzgefäß durch senkrechte Scheidewände in zwei oder mehrere Einzelgefäße zerlegt ist, wobei jeder der Abteile mit einer Öffnung versehen ist, welche durch Drehung des Einsatzgefäßes vor die Mündung des Hauptgefäßes gebracht wird. Auf diese Weise wird es ermöglicht, die einzelnen Abteile aus einem Material herzustellen, welches für bestimmte Flüssigkeiten besonders geeignet ist, und den Gegenstand der Erfindung für Laboratoriumszwecke auszubilden.

In Fig. ι bis 3 sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen ein für zwei verschiedenartige Flüssigkeiten bestimmtes Gefäß, welches insbesondere dort Verwendung finden wird, wo die Mengen der zu mischenden Flüssigkeiten ungleich groß sind.

In Fig. ι und 2 ist α eine Kanne, in welche ein Gefäß b eingesetzt ist. Damit das Gefäß b leicht in der Kanne α dichtet, sind die sich berührenden Wandungen kegelförmig ausgebildet. Die senkrechte Scheidewand c ist hier nicht bis auf den Boden der Kanne α geführt, vielmehr ruhen die beiden Flüssigkeiten hier übereinander. Durch diese Anordnung wird ermöglicht, die Abmessungen des Einsatzgefäßes b niedrig zu halten, d ist der Ausfluß der Kanne, e der Ausfluß des Einsatzgefäßes. Beide Gefäße sind gemäß der Erfindung durch den gemeinschaftlichen Deckel f abgeschlossen, welcher mit Ansätzen g in Augen h eingreift, die am Einsatzgefäß b angebracht sind. Die Augen h und die Deckelansätze g können in bekannter Weise dergestalt ausgebildet sein.

daß der Deckel gegen Herausfallen aus der Kanne beim Neigen derselben gesichert ist.

Es ist ersichtlich, daß bei der auf der Zeichnung dargestellten aufrechten Stellung der Kanne a die eingefüllte Flüssigkeit abgesperrt ist, und daß beim Neigen der Kanne die Flüssigkeit aus dem Einsatzgefäß b ausfließt. Dagegen ist nach einer Drehung des Einsatzgefäßes um etwa i8o° aus der gezeichneten

ίο Stellung die Flüssigkeit des Gefäßes b abgesperrt, während dann beim Neigen der Kanne die Flüssigkeit aus dieser zwischen der Wand c und der Kannenwand bei η dem Ausfluß d zuströmt.

Wird das Gefäß b gegenüber der gezeichneten Stellung nur um etwa 30 bis etwa 150⁰ gedreht, dann bleibt der Inhalt beider Gefäße auch beim Neigen der Kanne abgesperrt, und es kann insbesondere, falls heiße Flüssigkeiten in die Gefäße eingefüllt sind, ein Verdampfen nicht stattfinden. Desgleichen sind flüchtige Flüssigkeiten gegen Verflüchtigung geschützt.

In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel der

Erfindung für drei verschiedene Flüssigkeiten gezeigt. Der Einsatz besteht aus zwei Gefäßen, welche mit den Wänden i aneinanderliegen. Je nachdem die öffnungen k oder m oder der Zugang 11 vom Hauptgefäß dem Ausfluß d gegenüber gebracht sind, fließt beim Neigen der Kanne die Flüssigkeit aus dem einen oder anderen Gefäß aus. Um die Einsatzgefäße in gleicher Höhe zu halten, können sie durch Anschläge gegen gegenseitige Verschiebung gesichert sein.

Gefäße dieser Erfindung werden sich insbesondere für Aufbewahrung solcher Flüssigkeiten bewähren, welche, wieKaffee und Milch oder Tee und Rum später gemischt werden sollen. Auch für Laboratorien verspricht die Verwendung der Erfindung Vorteile.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Gefäß zur getrennten Aufnahme und Abgabe voneinander verschiedener flüssiger, pulverförmiger 0. dgl. Stoffe, welches mit einem drehbaren Einsatzgefäß ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Gefäße (α und b) durch einen gemeinschaftlichen Deckel (/) abgeschlossen sind, welcher in das Einsatzgefäß (b) eingreift und diesem gegenüber gegen Drehung gesichert ist.

2. Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz durch senkrechte Scheidewände (i) in zwei oder mehrere Einzelgefäße zerlegt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.