DE2818992C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
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- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/22—Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
- C07H15/222—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms
- C07H15/226—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with at least two saccharide radicals directly attached to the cyclohexane rings
- C07H15/234—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with at least two saccharide radicals directly attached to the cyclohexane rings attached to non-adjacent ring carbon atoms of the cyclohexane rings, e.g. kanamycins, tobramycin, nebramycin, gentamicin A2
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Description
Die Erfindung betrifft die durch die Ansprüche gekennzeichneten
Gegenstände.
Kanamycine sind bekannte Antibiotika. Sie sind beispielsweise
im Merck Index, 8. Ausgabe, Seiten 597 bis 598, beschrieben.
Es gibt auch zahlreiche Derivate der Kanamycine. Die
Strukturformeln der Kanamycine A und B sind nachstehend angegeben.
Dort findet sich auch das allgemein verwendete Standardnumerierungssystem.
Nachstehend werden die verschiedenen Kanamycinderivate
der Einfachheit halber als Derivate des Kanamycins A oder B bezeichnet.
Kanamycin A:R = OH
Kanamycin B:R = NH₂
Die US-Patentschrift 37 81 268 offenbart das 1-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyl]kanamycin
A (Amikacin) und B, sowie deren
Mono- und Dicarbobenzyloxy-geschützten Derivate. Höhere und
niedrigere Homologe sind in den US-Patentschriften 38 86 139
und 39 04 597 offenbart. Die Verbindungen werden hergestellt,
indem man ein 6′-N-geschütztes Kanamycin A oder B mit einem
acylierenden Derivat einer N-geschützten L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybuttersäure
in einem wässerigen Medium acyliert und anschließend
eine oder beide N-schützenden Gruppen entfernt.
Die US-Patentschrift 39 74 137 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
von 1-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamycin A,
das darin besteht, daß man 6′-Carbobenzyloxykanamycin A mit
mindestens 3 Mol Benzaldehyd, einem substituierten Benzaldehyd
oder Pivaldehyd umsetzt, um das 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin A,
welches Schiff'sche Baseneinheiten an den 1,3- und 3′′-Positionen
enthält, herzustellen und dann dieses Tetra-geschützte Kanamycin
A-Derivat mit dem N-Hydroxysuccinimidester der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
acyliert und anschließend
die Schutzgruppen entfernt.
Die belgische Patentschrift 8 28 192 offenbart ein Verfahren
zur Herstellung von 1-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamycin
A durch Herstellung desselben Tetra-geschützten Kanamycin
A-Derivats wie in der US-Patentschrift 39 74 137 beschrieben,
anschließendes Acylieren mit dem N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester
der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
und schließlich Entfernen der Schutzgruppen.
In Anal. Chem. 42, 1970, 1661-3; Chem. Abstr. 79, 1973,
Referat Nr. 83 498 und in J. Antibiotics 24, 1971, 430-4
sind silylierte Kanamycin-Derivate beschrieben. Es
handelt sich dabei jedoch um persilylierte Derivate.
In den Chemical Abstracts 83, 1975, Referat Nr. 43 692 und
83, 1975, Referat Nr. 179 524 ist die Acylierung von Kanamycin-Derivaten
beschrieben. Es wird dabei jedoch nicht von silylierten
Derivaten ausgegangen.
Erfindungsgemäß wird ein verbessertes und wirtschaftlich
durchführbares Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
allgemeinen Formel I bereitgestellt. Die erfindungsgemäß als
Ausgangsmaterial eingesetzten Kanamycine A und B sind polysilyliert
und dadurch in organischen Lösungsmittelsystemen gut
löslich. Die Reaktion kann daher bei hohen Konzentrationen
durchgeführt werden. Obgleich man die Reaktion üblicherweise
in Lösungen durchführt,
die ungefähr 10 bis 20% polysilyliertes Kanamycin-Ausgangsmaterial
enthalten, erzielt man auch ausgezeichnete Ergebnisse
bei Konzentrationen von ungefähr 50 g/100 ml Lösungsmittel.
Wie bei den Arbeitsweisen des Standes der Technik ergibt das
erfindungsgemäße Verfahren eine Mischung acyclierter Produkte.
Das gewünschte 1-N-acylierte Produkt wird von den anderen Produkten
durch Chromatographie abgetrennt. Gewünschtenfalls kann
man die Nebenprodukte zum Ausgangskanamycin hydrolysieren, um
dieses wieder einzusetzen. Im Gegensatz hierzu wurde bei den
Arbeitsweisen des Standes der Technik festgestellt, daß jegliches
gebildetes in 3′′-Stellung N-acyliertes Material den Verlust
einer ungefähr gleichen Menge des gewünschten In 1-Stellung
N-acylierten Produkts bedeutete und zwar aufgrund der großen
Schwierigkeit, letzteres von der ersten Verbindung abzutrennen.
Erfindungsgemäß
wird nur eine extrem geringe Menge
an unerwünschtem in 3′′-Stellung N-acylierten Produkt gebildet
(üblicherweise läßt sich die Anwesenheit dieses Produkts
überhaupt nicht feststellen).
Wenn man das 1-[L-(-)-α-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamycin A,
d. h. das Amikacin nach verschiedenen Arbeitsweisen des Standes
der Technik herstellt, wird üblicherweise auch das in 3′′-Stellung
N-acylierte Produkt (BB-K11), das in 3-Stellung N-acylierte
Produkt (BB-K29), das in 6′-Stellung N-acylierte Produkt
(BB-K6) und polyacyliertes Material gebildet. Ferner fällt
unumgesetztes Kanamycin A an. Es wurde somit bei der Herstellung
von Amikacin in industriellem Maßstab durch Acylierung
von 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin A in einem wässerigen Medium,
gefolgt von Entfernen der Schutzgruppe, festgestellt, daß ungefähr
10% des gewünschten Amikacins (2,5 kg bei einem Ansatz
von 25 kg) üblicherweise verlorengeht, und zwar aufgrund der
Anwesenheit von BB-K11 als Nebenprodukt. Wenn man dagegen
Amikacin durch das erfindungsgemäße Verfahren herstellt, läßt
sich üblicherweise das BB-K11 in der Reaktionsmischung noch
nicht einmal nachweisen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein
Verfahren zur Herstellung von 1-N-(ω-Amino-α-hydroxyalkanoyl)kanamycinen
A oder B der allgemeinen
Formel I:
in der
Rfür OH oder NH₂ steht und
neine ganze Zahl von 0 bis 2 darstellt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
jeweils in an sich bekannter Weise
- a) in einem organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls
in Gegenwart eines Sliylierungskatalysators,
- a₁) Kanamycin A oder B oder
- a₂) Kanamycin A oder B, das an der 6′-Aminogruppe eine übliche Schutzgruppe aufweist, mit einem Silylierungsreagens umsetzt,
- b) das erhaltene Produkt mit einem acylierenden Derivat einer Säure der allgemeinen Formel II: in derneine ganze Zahl von 0 bis 2 und Beine Aminoschutzgruppe darstellt,in einem im wesentlichen wasserfreien organischen Lösungsmittel acyliert und
- c) sämtliche Schutzgruppen abspaltet
Die nicht-toxischen, pharmazeutisch verträglichen
Säureadditionssalze dieser Verbindungen können
auf übliche Weise hergestellt werden.
Bei den zum Schützen der 6′-Aminogruppe des Kanamycins und der
Aminogruppe der acylierenden Säure (Gruppe B in Formel II) verwendeten
Schutzgruppe handelt es sich um übliche
Schutzgruppen für primäre Aminogruppen. Diese
sind dem Fachmann bekannt.
Dazu gehören Alkoxycarbonylgruppen, beispielsweise tert.-Butoxycarbonyl
und tert.-Amyloxycarbonyl, Aralkoxycarbonylgruppen,
beispielsweise Benzyloxycarbonyl, Cycloalkyloxycarbonylgruppen,
beispielsweise Cyclohexylcarbonyl, Halogenalkoxycarbonylgruppen,
beispielsweise Trichloräthoxycarbonyl, Acylgruppen,
beispielsweise Phthaloyl und α-Nitrophenoxyacetyl, und andere
bekannte Blockierungsgruppen, beispielsweise die α-Nitrophenylthiogruppe,
und die Tritylgruppe.
Die acylierende Säure der allgemeinen Formel II kann in ihrer
(+) oder (-) isomeren Form oder als Mischung der beiden Isomeren
(d,1-Form) vorliegen. Auf diese Weise wird die entsprechende
Verbindung der allgemeinen Formel I gebildet, in der
die 1-N-[ω-Amino-α-hydroxyalkanoyl]-Gruppe in ihrer (+) [oder
(R)]-Form oder ihrer (-) [oder (S)]-Form, oder in einer Mischung
davon, vorliegt. Jede isomere Form, und deren Mischung fallen
in den Rahmen der Erfindung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die acylierende Säure der allgemeinen Formel II in
ihrer (-)-Form vor. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
liegt die acylierende Säure der allgemeinen Formel II in
ihrer (+)-Form vor.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Ausgangsmaterial
polysilyliertes Kanamycin A oder B (und vorzugsweise polysilyliertes
Kanamycin A). In einer anderen Ausführungsform handelt
es sich beim Ausgangsmaterial um polysilyliertes Kanamycin A
oder B (und vorzugsweise polysilyliertes Kanamycin A), das
an der 6′-Aminogruppe eine übliche Schutzgruppe
enthält. Diese Schutzgruppe ist vorzugsweise ausgewählt
unter den Gruppen der nachfolgenden Formeln:
worin R¹ und R² gleich oder verschieden sind und jeweils für
H, F, Cl, Br, NO₂, OH, (niedrig)Alkyl) oder (niedrig)Alkoxy stehen
und X für Cl, Br, F oder J steht und Y die Bedeutungen H,
Cl, Br, F oder J besitzt. Die bevorzugteste Schutzgruppe
ist die Carbobenzyloxygruppe.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es
sich beim acylierenden Derivat der Säure der allgemeinen Formel
II um einen aktiven Ester. Vorzugsweise handelt es sich um den
aktiven Ester mit N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximid
oder N-Hydroxyphthalimid. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich beim acylierenden
Derivat der Säure der allgemeinen Formel II um ein Gemisch des
Säureanhydrids, vorzugsweise um das Gemisch des Säureanhydrids
mit Pivalinsäure, Benzoesäure, Isobutylkohlensäure oder Benzylkohlensäure.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet insbesondere Anwendung zur
Herstellung von 1-N-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamycin
A,
wobei
man polysilyliertes Kanamycin A
mit einem gemischten Säureanhydrid der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
(vorzugsweise sein gemischtes
Säureanhydrid mit Pivalinsäure, Benzoesäure, Isobutylkohlensäure
oder Benzylkohlensäure) in einem im wesentlichen wasserfreien
organischen Lösungsmittel acyliert und anschließend
sämtliche Schutzgruppen entfernt.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet insbesondere
zur Herstellung von 1-N-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamycin
A,
wobei
man polysilyliertes Kanamycin A,
das an der 6′-Aminogruppe eine Carbobenzyloxygruppe aufweist,
mit einem gemischten Säureanhydrid der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
(vorzugsweise sein gemischtes
Anhydrid mit Pivalinsäure, Benzoesäure, Isobutylkohlensäure
oder Benzylkohlensäure) in einem im wesentlichen wasserfreien
organischen Lösungsmittel acyliert und anschließend alle
Schutzgruppen entfernt.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet insbesondere
zur Herstellung von 1-N-[L-(-)-γ-Amino-a-hydroxybutyryl]kanamycin
A,
wobei
man polysilyliertes Kanamycin A
mit einem aktiven Ester der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
(und vorzugsweise ihrem aktiven Ester mit
N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxy-5-nobornen-2,3-dicarboximid
oder N-Hydroxyphthalimid) in einem im wesentlichen wasserfreien
organischen Lösungsmittel acyliert und anschließend sämtliche
Schutzgruppen entfernt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft
die Herstellung von 1-N-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamaycin
A,
wobei
man polysilyliertes Kanamycin A,
das an der 6′-Aminogruppe eine Carbobenzyloxygruppe enthält,
mit einem aktiven Ester der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
(und vorzugsweise ihrem aktiven Ester mit
N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximid
oder N-Hydroxyphthalimid) in einem im wesentlichen wasserfreien
organischen Lösungsmittel acyliert und anschließend sämtliche
Schutzgruppen entfernt.
Erfindungsgemäß herstellbar sind somit das polysilierte
Kanamycin A oder B, das an der 6′-Aminogruppe eine übliche
Schutzgruppe enthält. Es handelt sich dabei insbesondere
um polysilyliertes Kanamycin A
oder B (und vorzugsweise polysilyliertes Kanamycin A),
das eine durchschnittliche Anzahl von 4 bis 8 Silylgruppen
(vorzugsweise Trimethylsilylgruppen) pro Molekül enthält.
Es handelt sich dabei
insbesondere um polysilyliertes Kanamycin A oder B (vorzugsweise
polysilyliertes Kanamycin A), das an der 6′-Aminogruppe
eine übliche Schutzgruppe aufweist und
eine durchschnittliche Anzahl von 3 bis 7 Silylgruppen (vorzugsweise
Trimethylsilylgruppen) pro Molekül enthält.
Der hier verwendete Begriff "nicht-toxisches, pharmazeutisch
verträgliches Säureadditionssalz" einer Verbindung der allgemeinen
Formel I bedeutet ein Mono-, Di-, Tri- oder Tetrasalz,
das durch Reaktion eines Moleküls einer Verbindung der allgemeinen
Formel I mit 1 bis 4 Äquivalenten einer nicht-toxischen,
pharmazeutisch verträglichen Säure gebildet ist. Zu derartigen
Säuren gehören Essigsäure, Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Maleinsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Bromwasserstoffsäure,
Axscorbinsäure, Apfelsäure und Zitronensäure, sowie alle anderen
Säuren, die üblicherweise zur Bildung von Salzen mit Amin enthaltenden
Pharmazeutika gebraucht werden.
Die Acylierung des polysilylerten Kanamycin A oder B-Ausgangsmaterials
(mit oder ohne eine von Silyl verschiedene, übliche
Schutzgruppe an der 6′-Aminogruppe) kann im allgemeinen in einem
organischen Lösungsmittel durchgeführt werden, indem das Ausgangsmaterial
eine ausreichende Löslichkeit besitzt. Die Ausgangsmaterialien
sind gut löslich in den meisten organischen
Lösungsmitteln. Zu geeigneten Lösungsmitteln gehören beispielsweise
Aceton, Diäthylketon, Methyl-n-propylketon, Methylisobutylketon,
Methyläthylketon, Acetonitril, Glyme, Diglyme,
Dioxan, Toluol, Tetrahydrofuran, Cyclohexanon, Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Mischungen aus Aceton/Butanol
oder Diäthylketon/Butanol. Die Wahl des Lösungsmittels
hängt vom jeweils eingesetzten Ausgangsmaterial ab. Im allgemeinen
sind Ketone bevorzugte Lösungsmittel. Das jeweils
günstigste Lösungsmittel für eine bestimmte Kombination von
Reaktionspartnern kann durch Routineuntersuchungen leicht herausgefunden
werden.
Geeignete Silylierungsmittel zur Verwendung bei der Herstellung
der hier verwendeten polysilylierten Kanamycin-Ausgangsmaterialien
sind die der nachfolgenden allgemeinen
Formeln IV und V:
worin R⁵, R⁶ und R⁷ jeweils für Wasserstoff, Halogen, (niedrig)-
Alkyl, Halogen(niedrig)alkyl und Phenyl stehen können, wobei
mindestens eine der Gruppen R⁵, R⁶ und R⁷ von Halogen oder
Wasserstoff verschieden sind, R⁴ für (niedrig)Alkyl steht,
m eine ganze Zahl von 1 bis 2 darstellt und X die Bedeutungen
Halogen und
worin R⁸ für Wasserstoff oder (niedrig)Alkyl steht und R⁹ die
Bedeutung Wasserstoff, (niedrig)Alkyl oder
besitzt, worin R⁵, R⁶ und R⁷ die vorstehenden Bedeutungen besitzen.
Als Beipsiele für spezifische Silylverbindungen der Formeln
IV und V kann man nennen: Trimehtylchlorsilan, Hexamethyldisilazan,
Triähtylchlorsilan, Methyltrichlorsilan, Dimethyldichlorsilan,
Triäthylbromsilan, Tri-n-propylchlorsilan, Methyldiäthylchlorsilan,
Dimethyläthylchlorsilan, Dimethyl-tert.-butylchlorsilan,
Phenyldimethylbromsilan, Benzylmethyläthylchlorsilan,
Phenyläthylmethylchlorsilan, Triphenylchlorsilan,
Triphenylfluorsilan, Tri-o-tolylchlorsilan, Tri-p-diemthyl-aminophenylchlorsilan,
N-Äthyltriäthylsilylamin, Hexaäthyldisilazan,
Triphenylsilylamin, Tri-n-propylsilylamin, Tetraäthyldimethyldisilazan,
Hexaphenyldisilazan und Hexa-p-tolyldisilazan.
Ebenfalls brauchbar sind Hexaalkylcyclotrisilazane
und octa-Alkylcyclotetrasilazane. Andere geeignete
Silylierungsmittel sind Silylamide (beispielsweise Trialkylsilylacetamide
und bis Trialkylsilylacetamide), Silylharnstoffe
(beispielsweise Trimethylsilylharnstoff) und Silylureide.
Man kann auch Trimethylsilylimidazol einsetzen.
Eine bevorzugte Silylgruppe ist die Trimethylsilylgruppe. Bevorzugte
Silylierungsmittel zur Einführung der Trimethylsilylgruppe
sind Hexamethyldisilazan, Bis(trimethylsilyl)acetamid
und Trimethylsilylacetamid. Am bevorzugtesten ist das Hexamethyldisilazan.
Verwendet man ein polysilyliertes Kanamycin A oder B, das an
der 6′-Aminogruppe eine übliche
Schutzgruppe enthält, so kann dieses Ausgangsmaterial entweder dadurch
hergestellt werden, daß das gewünschte, in 6′-Stellung
N-blockierte Kanamycin A oder B polysilyliert oder die gewünschte
6′-N-Schutzgruppe in polysilyliertes Kanamycin A oder
B einführt.
Methoden zur Einführung von Silylgruppen in organische Verbindungen,
einschließlich bestimmter Aminoglycoside, sind bekannt.
Die polysilylierten Kanamycine (mit oder ohne eine
Schutzgruppe an der 6′-Aminogruppe, die von Silyl verschieden ist)
können nach Methoden hergestellt werden, die an sich bekannt
sind oder im vorliegenden Text beschrieben sind.
Der hier verwendete Begriff "polysilyliertes Kanamycin A oder
B′′ betrifft Kanamycin A oder B, das 2 bis 10 Silylgruppen im
Molekül aufweist. So umfaßt der Begriff "polysilyliertes Kanamycin
A oder B′′ nicht ein persilyliertes Kanamycin A oder B,
das 11 Silylgruppen im Molekül enthielte.
Die genaue Anzahl der Silylgruppen (oder deren Stellung) im
polysilylierten Kanamycin-Ausgangsmaterial (mit oder ohne eine
Blockierungsgruppe an der 6′-Aminogruppe, die von Silyl verschieden
ist) ist nicht bekannt. Erfindungsgemäß wurde festgestellt,
daß Untersilylierung und Übersilylierung die Ausbeute
an gewünschtem Produkt absenken und zu einem Ansteigen anderer
Produkte führen. Im Falle einer starken Unter- und Übersilylierung
kann es dazu kommen, daß nur wenig oder überhaupt kein
gewünschtes Produkt gebildet wird. Der Silylierungsgrad, der
zur größten Ausbeute an gewünschtem Produkt führt, hängt von
den jeweiligen Reaktionspartnern ab, die bei der Acylierungsstufe
eingesetzt werden. Der jeweils vorteilhafteste Silylierungsgrad
bei irgendeiner Kombination von Reaktionspartnern
kann durch routinemäßiges Ausprobieren leicht festgestellt
werden.
Bei der Herstellung von 1-N-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]-kanamycin
A durch Acylierung von polysilyliertem Kanamycin A
mit dem N-Hydroxysuccinimidester der L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure
in Acetonlösung wurde erfindungsgemäß
festgestellt, daß man gute Ausbeuten an gewünschtem Produkt
erhält, wenn man polysilyliertes Kanamycin A einsetzt, das
durch Reaktion von ungefähr 4 bis ungefähr 5,5 Mol Hexamethyldisilazan
pro Molekül Kanamcyin A hergestellt wurde. Man kann
auch größere oder kleinere Mengen an Hexamethyldisilazan einsetzen,
jedoch wird hierdurch die Ausbeute an gewünschten Produkt
bei der nachfolgenden Acylierungsstufe merklich verringert.
Bei der obigen spezifischen Arbeitsweise wird bevorzugt, ungefähr
4,5 bis ungefähr 5,0 Mol Hexamethyldisilazan pro Mol
Kanamycin einzusetzen, um bei der Acylierungsstufe eine maximale
Produktausbeute zu erzielen.
Pro Mol Hexamethyldisilazan können zwei Äquivalente der Trimethylsilylgruppe
in Kanamycin A oder B eingeführt werden. Sowohl
Kanamycin A wie auch Kanamycin B weisen insgesamt
11 Stellen (NH₂- und OH-Gruppen) auf, die silylierbar sind,
während Kanamycin A und Kanamycin B, die an der 6′-Aminogruppe
eine von Silyl verschiedene Blockierungsgruppe aufweisen, insgesamt
10 derartige Stellen aufweisen. So müßten 5,5 Mol Hexamethyldisilazan
pro Mol Kanamycin A oder B theoretisch zu einer
vollständigen Silylierung sämtlicher OH- und NH₂-Einheiten
des Kanamycins führen, während 5,0 Mol Hexamethyldisilazan zu
einer vollständigen Silylierung von einem Mol Kanamycin A oder
B, das in der 6′-Aminogruppe eine von Silyl verschiedene Blockierungsgruppe
aufweist, führen sollte. Jedoch wird erfindungsgemäß
angenommen, daß eine derartig extensive Silylierung bei
diesen molaren Verhältnissen während vernünftiger Reaktionszeiten
nicht erfolgt, obgleich man bei vorgegebener Reaktionszeit
höhere Silylierungsgrade erzielt, wenn man einen Silylierungskatalysator
zugibt.
Silylierungskatalysatoren führen zu einer beträchtlichen Erhöhung
der Silylierungsgeschwindigkeit. Geeignte Silylierungskatalysatoren
sind bekannt. Hierzu gehören unter anderem Aminsulfate
(beispielsweise Kanamycinsulfat), Sulfaminsäure, Imidazol
und Trimethylchlorsilan. Silylierungskatalysatoren fördern
im allgemeinen einen höheren Silylierungsgrad als beim erfindungsgemäßen
Verfahren erforderlich. Man kann jedoch auch übersilyliertes
Kanamycin A oder B als Ausgangsmaterial beim erfindungsgemäßen
Verfahren einsetzen, wenn man es zuerst mit einem
Desilylierungsmitel behandelt, um den Silylierungsgrad zu vermindern,
bevor die Acylierungsreaktion durchgeführt wird.
Man erhält gute Ausbeuten an gewünschtem Produkt, wenn man
polysilyliertes Kanamycin A acyliert, das unter Verwendung
eines 5,5 : 1 molaren Verhältnisses von Hexamethyldisilazan zu
Kanamycin A hergestellt wurde.
Wenn man jedoch Kanamycin A mit
einem 7 : 1 molaren Verhältnis an Hexamethyldisilazan (oder mit
einem 5,5 : 1 molaren Verhältnis in Gegenwart eines Silylierungskatalysators)
in Aceton mit dem N-Hydroxysuccinimidester der
L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure acyliert,
so erhält man weniger als eine 1%ige Ausbeute des gewünschten
Produkts. Wenn man jedoch dasselbe "übersilylierte" Kanamycin
A mit demselben Acylierungsmittel in einer Acetonlösung
acyliert, zu der man 1 Stunde vor der Acylierungsreaktion Wasser
[21 Mol Wasser pro Mol Kanamycin/2,5% Wasser (Gew./Vol.)]
als Desilylierungsmittel zugesetzt hatte, so erhält man eine
Ausbeute von angenähert 40% des gewünschten Produkts. Dieselben
Ergebnisse werden erhalten, wenn das Wasser durch Methanol
oder durch eine andere Verbindung mit aktivem Wasserstoff ersetzt
wird, die zu einer Desilylierung führen kann, beispielsweise
weise durch Äthanol, Propanol, Butandiol, Methylmercaptan,
Äthylmercaptan oder Phenylmercaptan.
Obgleich man beim Arbeiten mit silylierten Materialien üblicherweise
trockene Lösungsmittel einsetzt, wurde überraschend gefunden,
daß selbts in Abwesenheit einer "Übersilylierung" die
Zugabe von Wasser zum Reaktionslösungsmittel vor der Acylierung
häufig gleich gute Ausbeute ergibt, ja bisweilen sogar zu besseren Ausbeuten
an gewünschtem Produkt als in einem trockenen
Lösungsmittel, führt. Bei Acylierungsreaktionen, die in Aceton
bei den üblichen Konzentrationen von 10 bis 20% (Gew.-/Vol.)
polysilyliertem Kanamycin A durchgeführt werden, wurde erfindungsgemäß
festgestellt, daß man ausgezeichnete Ausbeuten an
1-N-[L-(-)-γ-Amino-α-Hydroxybutyryl]kanamycin A erhält, wenn
man bis zu 28 Mol Wasser pro Mol polysilyliertes Kanamycin A
zusetzt. Arbeitet man bei 20%iger Konzentration, so bedeuten
28 Mol pro Mol angenähert 8% Wasser. Mit anderen Kombinationen
von Reaktionspartnern kann man sogar die Anwesenheit von noch
mehr Wasser dulden; sie kann sogar vorteilhaft sein. Die Acylierungsreaktion
kann in Lösungsmitteln durchgeführt werden,
die bis zu ungefähr 40% Wasser enthalten, obgleich man bei
derart hohen Wasserkonzentrationen kurze Acylierungszeiten
wählen muß, um eine übermäßige Desilylierung des polysiylierten
Kanamycin A oder B-Ausgangsmaterials zu vermeiden. Wenn
demgemäß im vorliegenden Falle der Begriff "im wesentlichen
wasserfreies organisches Lösungsmittel" gebraucht wird, so
umfaßt dieser Begriff auch Lösungsmittel, die bis zu ungefähr
25% Wasser enthalten. Ein bevorzugter Bereich geht bis zu ungefähr
20% Wasser, ein bevorzugterer Bereich geht bis ungefähr
8% Wasser und ein am meisten bevorzugter Bereich geht
bis zu ungefähr 4% Wasser.
Wie zuvor gesagt, kann der jeweils geeignetste Silylierungsgrad
für jegliche Kombination von Acylierungs-Reaktionspartnern
durch Routineuntersuchungen leicht festgestellt werden. Es wird
angenommen, daß die bevorzugte durchschnittliche Anzahl an
Silylgruppen im Ausgangsmaterial üblicherweise bei Kanamycin A
oder B zwischen 4 und 8 liegt und bei Kanamycin A oder B, das
an der 6′-Aminogruppe eine von Silyl verschiedene Blockierungsgruppe
aufweist, zwischen 3 und 7 liegt. Dies ist jedoch eine
mehr theoretische Betrachtung.
Dauer und Temperatur der Acylierungsreaktion sind nicht kritisch.
Temperaturen im Bereich von ungefähr -30°C bis ungefähr 100°C
sind brauchbar bei Reaktionszeiten, die von ungefähr 1 Stunde
bis zu einem Tag und mehr dauern. Erfindungsgemäß wurde festgestellt,
daß die Reaktion bei Raumtemperatur üblicherweise gut
verläuft, und aus Gründen der Einfachheit und Wirtschaftlichkeit
ist bevorzugt, die Reaktion bei Umgebungstemperatur durchzuführen.
Wenn es jedoch um maximale Ausbeuten und um selektive
Acylierung geht, wird bevorzugt, die Acylierung bei einer Temperatur
von ungefähr 0°C bis ungefähr 5°C durchzuführen.
Die Acylierung der 1-Aminogruppe des polysilylierten Kanamcyins
A oder B (mit oder ohne eine Blockierungsgruppe an der 6′-Aminogruppe,
die von Silyl verschieden ist) kann mit irgendeinem
acylierenden Derivat der Säure der allgemeinen Formel II durchgeführt
werden, von dem bekannt ist, daß es sich zur Acylierung
einer primären Aminogruppe eignet. Zu Beispielen für geeignete
acylierende Derivate der freien Säure gehören die entsprechenden
Säureanhydride, gemischten Anhydride, beispielsweise Alkoxyameisensäureanhydride,
Säurehalogenide, Säureazide, aktive
Ester und aktive Thioester. Man kann die freie Säure mit dem
polysilylierten Kanamycin-Ausgangsmaterial kuppeln, nachdem
man zuerst die freie Säure mit N,N′-Dimethylchlorformiminiumchlorid
[vgl. GB-PS 10 08 170 und Novak und Weichet. Experientia
XXI, 6, 360 (1965)] umgesetzt hat, oder mit Hilfe eines
N,N′-Carbonyldiimidazols oder eines N,N′-Carbonylditriazols
[vgl. südafrikanische Patentschrift 63/2684] oder mit Hilfe
eines Carbodiimidreagenzes [insbesondere N,N′-Dicyclohexylcarbodiimid,
N,N′-Diisopropylcarbodiimid oder N-Cyclohexyl-N′-(2-morpholinoäthyl)carbodiimid;
vgl. Sheehan und Hess, J.A.C.S.,
77, 1967 (1955)] oder mit Hilfe eines Alkynylaminreagenzes
[vgl. R. Buÿle und H. G. Viehe, Angew. Chem. International Edition,
3, 582 (1964)] oder mit Hilfe eines Isoxazoliumsalzreagenzes
[vgl. R. B. Woodward, R. A. Olofson und H. Mayer, J. Amer.
Chem. Soc., 83, 1010 (1961)] oder mit Hilfe eines Keteniminreagenzes
[vgl. C. L. Stevens und M. E. Munk, J. Amer. Chem. Soc., 80,
4065 (1958)] oder mit Hilfe eines Hexachlorcyclotriphosphatriazins
oder Hexabromcyclotriphosphatriazins (US-PS Nr. 36 51 050)
oder mit Hilfe von Diphenylphosphorylazid [DDPA; J. Amer. Chem.
Soc., 94, 6203-6205 (1972)] oder mit Hilfe von Diäthylphosphorylcyanid
[DEPC; Tetrahedron Letters Nr. 18, Seiten 1595-1598
(1973)] oder mit Hilfe von Diphenylphosphit [Tetrahedron Letters
Nr. 49, Seiten 5047-5050 (1972)] umgesetzt hat. Ein anderes Äquivalent der
Säure ist ein entsprechendes Azolid, d. h. ein Amid der entsprechenden
Säure, deren Amidstickstoff Glied eines quasi-aromatischen
5-gliedrigen Rings ist, der mindestens zwei Stickstoffatome
enthält, d. h. Imidazol, Pyrazol, die Triazole, Benzimidazol,
Benzotriazol und deren substituierte Derivate.
Es kann bisweilen wünschenswert
oder erforderlich sein, die Hydroxylgruppe des acylierenden
Derivats der Säure der allgemeinen Formel II zu schützen,
beispielsweise wenn man acylierende Derivate, wie beispielsweise
Säurehalogenide, einsetzt. Der Schutz der Hydroxylgruppe kann
auf an sich bekannte Weise erfolgen, z. B. unter Verwendung einer
Carbobenzyloxygruppe, durch Acetylieren und durch Silylieren.
Nach Beendigung der Acylierungsreaktion werden sämtliche
Schutzgruppen in an sich bekannter Weise entfernt, um das gewünschte
Produkt der allgemeinen Formel I zu liefern.
Die Silylgruppen kann man beispielsweise leicht dadurch entfernen,
daß man mit Wasser hydrolysiert. Dies erfolgt vorzugsweise
bei niedrigem pH. Die Schutzgruppe B des acylierenden
Derivats der Säure der allgemeinen Formel II und die
Schutzgruppe an der 6′-Aminogruppe des polysilylierten
Kanamycin-Ausgangsmaterials (falls vorhanden) können ebenfalls
nach bekannten Methoden entfernt werden. So kann man beispielsweise
eine tert.-Butoxycarbonylgruppe durch Verwendung von
Ameisensäure entfernen, eine Carbobenzyloxygruppe durch katalytisches
Hydrieren, eine 2-Hydroxy-1-naphthocarbonylgruppe durch
saure Hydrolyse, eine Trichloräthoxycarbonylgruppe durch Behandlung
mit Zinkstaub in Eisessig und die Phthaloylgruppe durch
Behandlung mit Hydrazinhydrat in Äthanol unter Erhitzen
entfernen.
Die Ausbeuten an Produkt wurden nach verschiedenen Methoden
bestimmt. Nach Entfernung sämtlicher Schutzgruppen und
Chromatographie auf einer Säule mit CG-50 (NH₄⁺) ließ sich die
Ausbeute an Amikacin durch Isolierung des kristallinen Feststoffs
aus den entsprechenden Fraktionen oder durch mikrobiologische
Untersuchung (turbidimetrische Methode oder Plattentest)
der entsprechenden Fraktionen bestimmen. Eine andere erfindungsgemäß
eingesetzte Technik war Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
der nicht reduzierten Acylierungsmischung,
d. h. mit Hilfe der wässerigen Lösung, die nach der Hydrolyse
der Silylgruppen und der Entfernung des organischen Lösungsmittels
erhalten wurde, jedoch vor der Hydrogenolyse zur Entfernung
der verbleibenden Schutzgruppe(n). Diese Untersuchung
ist keine direkte Untersuchung auf Amikacin oder BB-K29,
sondern auf die entsprechenden mono- oder di-N-blockierten
Verbindungen.
Man setzt dazu
Hochdruck-Flüssigkeitschromatograph mit einem
Absorptionsdetektor und einer 30 cm × 3,9 mm (Innendurchmesser)
µ-Bondapak® C-18-Säule ein, und zwar unter den folgenden
Bedingungen:
Mobile Phase:25% 2-Propanol
75% 0,01 m Natriumacetat pH 4,0 Flußrate:1 ml/Minute Detektor:UV bei 254 nm Empfindlichkeit:0,04 AUFS Verdünnungsmittel:DMSO Injizierte Menge:5 µl Konzentration10 mg/ml
75% 0,01 m Natriumacetat pH 4,0 Flußrate:1 ml/Minute Detektor:UV bei 254 nm Empfindlichkeit:0,04 AUFS Verdünnungsmittel:DMSO Injizierte Menge:5 µl Konzentration10 mg/ml
Die Schreibergeschwindigkeit variierte, jedoch waren 2 Minuten/2,54 cm
typisch. Die obigen Bedingungen ergaben UV-Spuren
mit Peaks, die quantitativ leicht zu bestimmen waren. Die Ergebnisse
der obigen Analysen sind im vorliegenden Text als
HLPC-Tests bezeichnet.
Im vorliegenden Text werden bisweilen die nachfolgenden
Abkürzungen gebraucht:
AHBAL-(-)-γ-Amino-α-hydroxybuttersäure
BHBAN-Carbobenzyloxyderivat von AHBA
HONBN-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximid
NAE
(oder BHBA-'ONB')N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximid-aktivierter Ester von BHBA HONSN-Hydroxysuccinimid SAE
(oder BHBA-'ONS')N-Hydroxysuccinimid-aktivierter Ester von BHBA DCCDicyclohexylcarbodiimid DCUDicyclohexylharnstoff HMDSHexamethyldisilazan BSABis(trimethylsilyl)acetamid MSATrimehtylsilyacetamid TFATrifluoracetyl t-BOCtert.-Butyloxycarbonyl
(oder BHBA-'ONB')N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximid-aktivierter Ester von BHBA HONSN-Hydroxysuccinimid SAE
(oder BHBA-'ONS')N-Hydroxysuccinimid-aktivierter Ester von BHBA DCCDicyclohexylcarbodiimid DCUDicyclohexylharnstoff HMDSHexamethyldisilazan BSABis(trimethylsilyl)acetamid MSATrimehtylsilyacetamid TFATrifluoracetyl t-BOCtert.-Butyloxycarbonyl
"Dicalite® ist
ein Produkt aus Diatomeenerde.
"Amberlite® CG-50" ist
ein schwach-saures Kationenaustauscherharz des Carbonsäure-polymethacrylsäuretyps
von chromatographischer Qualität.
"µ-Bondapak®" ist eine Bezeichnung
für eine Reihe von Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographiesäulen.
Alle Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Die Begriffe "(niedrig)Alkyl" und "(niedrig)Alkoxy" beziehen
sich auf Alkyl- oder Alkoxygruppen, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome
aufweisen.
Man schlämmt 15 g (24,24 mMol) 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin A
in 90 ml trockenem Acetonitril auf und erhitzt unter einer Stickstoffatmosphäre
zum Rückfluß. Dann gibt man im Verlauf von
30 Minuten langsam 17,5 g (108,48 mMol)Hexamethyldisilazan zu
und hält die erhaltene Lösung 24 Stunden lang am Rückfluß. Nach
Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum (40°C) und vollständigem
Trocknen unter Vakuum (10 mm) erhält man 27,9 g eines
weißen, amorphen Feststoffs. Ausbeute 90,71%, berechnet als
6′-N-Carbobenzyloxykanamycin A (Silyl)₉.
Diesen Feststoff löst man in 150 ml trockenem Diäthylketon bei
einer Temperatur von 23°C auf. Man gibt 11,05 g (26,67 mMol)
L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester (NAE), gelöst in 100 ml trockenem
Diäthylketon bei 23°C unter gutem Rühren im Verlauf von einer
halben Stunde langsam zu. Man rührt die Lösung 78 Stunden lang
bei 23°C. Man verdünnt die gelbe, klare Lösung (pH 7,0) mit
100 ml Wasser. Der pH der Mischung wird mit 3 n HCL auf 2,8
eingestellt und man rührt 15 Minuten lang heftig bei einer
Temperatur von 23°C. Die wässerige Phase wird abgetrennt, und
die organische Phase wird mit 50 ml Wasser von pH 2,8 extrahiert.
Die vereinigten wässerigen Fraktionen wäscht man mit
50 ml Äthylacetat. Man gibt die Lösung in eine 500ml-Parr-Vorrichtung
zusammen mit 5 g 5%igem Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator
und reduziert 2 Stunden lang bei
23°C bei einem Druck von 3,45 bar (50 psi) H₂. Man filtriert
die Mischung durch ein Filterbett aus Dicalite®, das dann mit
zusätzlichen 30 ml Wasser gewaschen wird. Man konzentriert
das farblose Filtrat im Vakuum (40 bis 45°C) auf 50 ml. Die
Lösung wird auf eine 5 × 100 cm CG-50® (NH₄⁺)-Ionenaustauschersäule
aufgegeben. Nach dem Waschen mit 1000 ml Wasser eluiert
man unumgesetztes Kanamycin A, 3-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamycin
A (BB-K29) und Amikacin mit 0,5 n Ammoniumhydroxyd.
Mit 3 n Ammoniumhydroxyd wird Polyacylmaterial wiedergewonnen.
Zur Überwachung der fortlaufenden Eluierung wählt man
Biotest. Dünnschichtchromatographie und optische Drehung.
Volumen, beobachtete optische Drehung jeder Fraktion des Eluats
und Gewicht und prozentuale Ausbeute des aus jeder Fraktion
durch Eindampfen zur Trockne isolierten Feststoffs sind nachstehend
zusammengestellt:
Durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie wird gezeigt,
daß die verbrauchte Diäthylketonschicht weitere 3 bis 5% Amikacin
enthält.
Man löst das rohe Amikacin (6,20 g) in 20 ml Wasser auf und
verdünnt mit 20 ml Methanol und setzt dann 20 ml Isopropanol
zu, um die Kristallisation einzuleiten. Man erhält 6,0 g
(45,8%) kristallines Amikacin.
Man löst 103 g (0,081 Mol, berechnet als 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin
A (Silyl)₉) Poly(trimethylsilyl)-6′-N-carbobenzyl-oxykanamycin
A, das wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt
wurde, in 100 ml trockenem Aceton bei einer Temperatur von 23°C
auf. Man gibt unter gutem Rühren langsam 35,24 g (0,085 Mol)
L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester (NAE), gelöst in 180 ml
trockenem Aceton bei 23°C im Verlauf von 15 Minuten zur Lösung
des Poly(trimethylsilyl)-6′-N-carbobenzyloxykanamycins A zu.
Man rührt die Lösung 20 Stunden bei 23°C unter einer Stickstoffatmosphäre.
Die blaß-gelbe, klare Lösung (pH 7,2) wird mit
100 ml Wasser verdünnt. Der pH der Mischung wird mit 3 n HCl
auf 2,5 eingestellt. Dann rührt man noch 15 Minuten bei 23°C.
Das Aceton wird unter Verwendung eines Dampfstrahlvakuums bei
ungefähr 35°C entfernt. Die Lösung wird in eine 500 ml-Parr-Flasche
gegeben und zwar zusammen mit 10 g 5% Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator.
Man reduziert bei einer
Temperatur von 23°C 2 Stunden lang bei einem Druck von 2,76 bar
(40 psi) H₂. Dann filtriert man die Mischung durch ein Filterbett
aus Diatomeenerde, das anschließend mit weiteren 50 ml
Wasser gewaschen wird. Nach dem Konzentrieren auf angenähert
¹/₃ des Volumens gibt man die Lösung (pH 6,9 bis 7,8) auf eine
6 × 110 cm CG-50® (NH₄⁺)-Ionenaustauschersäule und eluiert mit
einem stufenweisen Gradienten von H₂O zu 0,6 n Ammoniumhydroxyd,
um das Amikacin zu gewinne. Zur Überwachung der fortlaufenden
Eluierung verwendet man ein automatisches Polarimeter. Die
Fraktionen werden auf der Grundlage der Bewertung durch Dünnschichtchromatographie
vereinigt. Die vereinigten Amikacinfraktionen
werden auf einem Gehalt von 25 bis 30% Feststoffen
konzentriert. Man verdünnt die Lösung mit einem gleichen Volumen
Methanol und gibt dann zwei Volumina Isopropanol zu, um
die Kristallisation einzuleiten. Man gewinnt 18,2 g (40%)
kristallines Amikacin.
Durch Wiedergewinnung von 12% Kanamycin A, 40% BB-K29 und
5% polyacyliertem Kanamycin erhält man eine Materialbilanz
von 97%.
Man schlämmt Kanamycin A in Form der freien Base (18 g
Aktivität, 37,15 mMol) in 200 ml trockenem Acetonitril auf
und erhitzt zum Rückfluß. Im Verlauf von 30 Minuten gibt
man 29,8 g (184,6 mMol) Hexamethyldisilazan zu und rührt
die Mischung 78 Stunden am Rückfluß, wobei man eine hellgelbe
klare Lösung erhält. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels
unter Vakuum bleibt ein amorpher, fester Rückstand
übrig. Die Ausbeute beträgt 43 g (94%, berechnet als Kanamycin
A (Silyl)₁₀).
Man schlämmt 5,56 g (20,43 mMol) p-(Benzyloxycarbonyloxy)-benzoesäure
in 50 ml trockenem Acetonitril bei einer Temperatur
von 23°C auf. Dann gibt man unter gutem Rühren 8,4 g
(41,37 mMol) N,0-Bis-trimethylsilylacetamid zu. Die Lösung
wird 30 Minuten bei 23°C gehalten und dann im Verlauf von
3 Stunden unter heftigem Rühren zu einer Lösung von 21,5 g
(17,83 mMol, berechnet als (Silyl)₁₀-Verbindung) Poly(trimethylsilyl)kanamycin
A in 75 ml trockenem Acetonitril von
23°C zugegeben. Man rührt die Mischung 4 Stunden lang, entfernt
das Lösungsmittel im Vakuum (40°C) und löst dann den
öligen Rückstand in 50 ml trockenem Aceton mit einer Temperatur
von 23°C.
Im Verlauf von 5 Minuten gibt man 8,55 g (20,63 mMol) L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester
(NAE) in 30 ml Aceton zur
obigen Lösung. Man hält die Mischung 78 Stunden bei 23°C.
Dann verdünnt man die Lösung mit 100 ml Wasser und senkt den
pH (7,0) mit 6 n HCl auf 2,5 ab. Die Mischung wird in eine
500 ml Parr-Flasche zusammen mit 3 g 5% Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator
gegeben und 2 Stunden bei
einer Temperatur von 23°C bei einem Druck von 2,76 bar
(40 psi) H₂ reduziert. Man filtriert die Mischung durch ein
Filterbett aus Diatomeenerde, das anschließend mit 20 ml
Wasser gewaschen wird. Bei den vereinigten Filtraten und
Waschflüssigkeiten (168 ml) wird durch mikrobiolgoischen
Test gegen E. coli festgestellt, daß sie angenähert
11 400 mcg/ml Amikacin enthalten (Ausbeute 19%).
Eine Suspension von 10 g (20,6 mMol) Kanamycin A in 100 ml
trockenem Acetonitril und 25 ml (119 mMol) 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan
wird 72 Stunden lang am Rückfluß gehalten.
Man erhält eine klare, hellgelbe Lösung. Die Lösung wird im
Vakuum bei 30 bis 40°C zur Trockne eingedapmft. Man erhält
21,3 g Poly(trimehtylsilyl)kanamycin A in Form eines hellockerfarbenen,
amorphen Pulvers. Die Ausbeute beträgt 85%,
berechnet als Kanamycin A (Silyl)₁₀.
Zu einer Lösung von 2,4 g (2,0 mMol) Poly(trimehtylsilyl)kanamycin
A in 30 ml trockenem Aceton gibt man langsam 2,0 mMol
L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester (NAE) in 10 ml
trockenem Aceton bei einer Temperatur von 0 bis 5°C zu. Die
Reaktionsmischung wird 1 Woche lang bei 23°C gerührt und
dann im Vakuum bei einer Badtemperatur von 30 bis 40°C zur
Trockne eingedampft. Dann gibt man 60 ml Wasser zum Rückstand,
gefolgt von 70 ml Methanol, um eine Lösung zu erhalten.
Die Lösung wird mit 3 n HCl auf pH 2,0 angesäuert und
dann 2 Stunden lang bei einem Druck von 3,45 bar (50 psi)
H₂ reduziert, wobei man 500 mg 5% Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator
verwendet. Das Material wird filtriert, und vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten werden mit dem mikrobiologischen
Test gegen E. coli untersucht. Man stellt fest,
daß eine Ausbeute von 29,4% Amikacin erhalten wurde.
Die Silylierung von 6′-N-Carbobenzoxykanamycin A in Acetonitril
unter Verwendung von Hexamethyldisilazan (HMDS) führt
zum 6′-N-Carbobenzoxykanamycin A (Silyl)₉-Zwischenprodukt I.
Dieses silylierte Kanamycin A ist in den meisten organischen
Lösungsmitteln leicht löslich. Die Acylierung mit NAE in
wasserfreiem Aceton bei 23°C unter Verwendung eines 5%igen
molaren Überschusses an NAE bezogen auf das eingesetzte 6′-N-Cbz-Kanamycin
A führt zu einer Mischung, die nur Cbz-Derivate des
Amikacins und BB-K29, etwas nichtumgesetztes Kanamycin A und
etwas Polyacylmaterial enthält. Bei keiner dieser Untersuchungen
läßt sich BB-K11 entdecken. Eluieren eines Aceton-Acylierungsgemischs
nach der Reduktion und Aufarbeitung durch
eine CG-50® (NH4⁺)-Säule unter Verwendung eines Ammoniumhydroxydgradienten
liefert Ausbeuten an reinem, isoliertem Amikacin
im Bereich von 40%.
- 1. Man schlämmt 50 g 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin A (KF<4%) in 300 ml Acetonitril (KF<0,01%) auf. Man bringt zum Rückfluß (74°C), wobei man einen trockenen Stickstoffstrom durch die Aufschlämmung aufrechterhält.
- 2. Im Verlauf von 30 Minuten gibt man langsam 75,8 ml Hexamethyldisilazan (HMDS) zu. Die vollständige Auflösung erfolgt unter Freisetzung von Ammoniakgas.
- 3. Man setzt das Rückflußkochen 18 bis 20 Stunden unter Stickstoffspülung fort.
- 4. Man konzentriert die klare, hellgelbe Lösung unter Vakuum (Badtemperatur 40 bis 50°C) zu einem schaumigen Feststoff. Die Ausbeute an Silyl₉-Verbindung beträgt 89 bis 92 g (90 bis 94% der Theorie).
Anmerkung: Bei anderen Lösungsmitteln wird dieser Feststoff üblicherweise
nicht isoliert, sondern direkt zur Acylierung
verwendet.
- 1. Man löst 21,5 g L-(-)-γ-Carbobenzyloxyamino-α-hydroxybuttersäure (BHBA) in 100 ml trockenem Aceton bei 23°C auf und gibt dann 15,2 g N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximid (HONB) zu. Man erhält eine vollständige Auflösung.
- 2. Im Verlauf von 30 Minuten gibt man eine Lösung von 17,48 g Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in 50 ml Aceton unter Rühren zu. Während der Zugabe steigt die Temperatur auf angenähert 40°C an, wobei Dicyclohexylharnstoff (DCU) ausfällt.
- 3. Man rührt die Aufschlämmung 3 bis 4 Stunden lang, während sich die Temperatur bei 23 bis 25°C einpendelt.
- 4. Man entfernt das Harnstoffderivat durch Filtrieren und wäscht den Kuchen mit 30 ml Aceton. Das Filtrat und die Waschflüssigkeiten werden für die nachfolgende Acylierungsstufe aufgehoben.
- 1. Man löst das 6′-N-Cbz Kana A (Silyl)₉, das in Teil A, Stufe 4 isoliert wurde, in 100 ml trockenem Aceton bei 23 bis 24°C auf.
- 2. Unter gutem Rühren gibt man langsam die NAE-Lösung, die in Teil B hergestellt wurde, im Verlauf von 15 Minuten zu. Die Temperatur steigt allmählich auf angenähert 40°C an. Man läßt die Temperatur der Lösung auf 23°C einpendeln und rührt noch 18 bis 20 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre.
- 3. Man gibt 100 ml Wasser zu und senkt den pH (6,9 bis
7,2) mit 6 n Chlorwasserstoffsäure auf 2,2 bis 2,5
ab. Man rührt 15 Minuten bei 23°C.
(Anmerkung: Es kann sich eine zweite Schicht bilden, dies stellt jedoch bei der Aufarbeitung kein Problem dar.) - 4. Man entfernt das Aceton unter Vakuum bei einer Badtemperatur von 30 bis 35°C. Das Konzentrat wird in ein geeignetes Hydriergefäß (das mit Stickstoff vorgespült ist) überführt. Man gibt 10 g 5% Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator zu und hydriert 2 bis 3 Stunden lang bei 2,76 bar (40 psi).
- 5. Die Mischung wird durch ein Dicalite®-Filterbett durchfiltriert und man wäscht das Hydriergefäß und den Filterkuchen mit weiteren 50 ml Wasser.
- 6. Das Filtrat und die Waschflüssigkeiten werden auf angenähert ¹/₃ ihres Volumens (50 ml) unter Vakuum bei 40 bis 45°C konzentriert.
- 7. Man überwacht den pH. Er sollte im Bereich von 6,9 bis 7,2 liegen. Falls dies nicht der Fall ist, wird mit 1 n Ammoniumhydroxid eingestellt. Die Mischung wird auf eine 6 × 110 cm CG-50® (NH₄⁺)-Säule aufgegeben.
- 8. Man wäscht die Säule mit 1000 ml entionisiertem Wasser.
Dann eluiert man mit 0,5 bis 0,6 n Ammoniumhydroxyd, wobei
man zur Überwachung des Fortschreitens der Eluierung
ein atomatisches Polarimeter gebraucht. Die Reihenfolge
der Eluierung ist wie folgt:
- Verbliebenes Kanamycin A → BB-K29 → Amikacin. Bei keiner der Aufbereitungen der Acylierungsprodukte wird BB-K11 entdeckt. Polyacylmaterial, d. h. das 1,3-diAHBA-Analoge von Kanamycin A, wird durch Waschen der Säule mit 3 n Ammoniumhydroxyd wiedergewonnen.
- 9. Man vereinigt die Amikacin-Fraktionen und konzentriert auf einen Gehalt von 25 bis 30% Feststoffen. Man verdünnt mit 1 Volumen Methanol und impft mit Amikacinkristallen an.
- 10. Man gibt langsam im Verlauf von 2 Stunden 2 Volumina Isopropanol (IPA) unter gutem Rühren zu und kristallisiert 6 bis 8 Stunden lang bei 23°C.
- 11. Man filtriert den Feststoff, wäscht mit 50 ml 1 : 1 : 2 Wasser : Methanol : IPA-Mischung und schließlich mit 25 ml IPA.
- 12. Man trocknet im Vakuum 12 bis 16 Stunden bei 40°C.
Ausbeute 17,3 bis 19,0 g (38 bis 42%) Amikacin mit
den folgenden Eigenschaften:
Dünnschichtchromatographie (TLC) CHCl₃-Methanol-NH₄OH-Wasser (1 : 4 : 2 : 1), 5 × 20 cm Silikagelplatten, eine Zone, durch Ninhydrin festgestellt (Rf∼0,4).
Silylierung von Kanamycin A-"Base" in Acetonitril unter Verwendung
von Hexymethyldisilazan (HMDS) führt zu Polytrimethylsilyl-kanamycin
A. Das Ausmaß der Silylierung ist noch ungewiß,
jedoch wird derzeit vermutet, daß es sich bei der
Substanz um Kanamycin A (Silyl)₁₀ handelt. Polysilyliertes
Kanamycin A ist in den meisten organischen Lösungsmitteln
leicht löslich. Acylierung mit SAE im wasserfreiem Aceton
bei 23°C unter Verwendung eines 1 : 1 molaren Verhältnisses
von SAE zu eingesetztem Kanamycin A liefert eine Mischung,
die Cbz-Derivate des Amikacins und BB-K29 enthält, und zwar
üblicherweise im Verhältnis 2 bis 3/1; man erhält BB-K6
(angenähert 5 bis 8%), nichtumgesetztes Kanamycin A (15 bis
20%) und etwas Polyacylmaterial (angenähert 5 bis 10%).
Auch bei diesen Experimenten wird wie bei den vorherigen
Arbeiten zur Acylierung von Polytrimethylsilyl-6′-N-carbobenzoxy-kanamycin
A keinerlei BB-K11 festgestellt. Reduktion
und Aufarbeitung einer Acylierungsmischung in Aceton, gefolgt
von Chromatographie auf einer CG-50® (NH₄⁺)-Säule unter
Verwendung von 0,5 n Ammoniumhydroxyd liefert isoliertes
kristallines Amikacin im Bereich von 34 bis 39%.
- 1. Man schlämmt 50 g Kanamycin A-"Base" (KF 2,5 bis 3,5%) in 500 ml Acetonitril (KF<0,01%) auf. Man bringt zum Rückfluß (74°C), während man einen Strom aus trockenem Stickstoff durch die Aufschlämmung aufrechterhält.
- 2. Man gibt langsam im Verlauf von 30 Minuten 112 ml Hexamethyldisilazan (HMDS) zu. Innerhalb von 4 bis 5 Stunden erfolgt vollständige Auflösung unter Entweichung von Ammoniakgas.
- 3. Man hält noch 22 bis 26 Stunden unter Stickstoffspülung am Rückfluß.
- 4. Man konzentriert die klare, blaßgelbe Lösung unter Vakuum (40°C) zu einem sirupartigen Rückstand. Man spült mit weiteren 100 ml Acetonitril und trocknet vollständig unter Hochvakuum während 3 bis 6 Stunden. Die Ausbeute an weißlichem, amorphem Feststoff beträgt 109 bis 115 g (90 bis 95% der Theorie, als Kanamycin A (Silyl)₁₀ berechnet).
- 1. Man löst 100 g L-(-)-α-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure (BHBA) und 45,38 g N-Hydroxysuccinimid (N-HOS) in 1300 ml Äthylacetat (NF<0,05%) unter Rühren bei 23°C auf.
- 2. Man löst 81,29 g Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in 400 ml Äthylacetat (KF<0,05%) bei 23°C auf. Unter gutem Rühren gibt man diese Lösung im Verlauf von 30 Minuten zu der Lösung gemäß Stufe 1. Die Temperatur steigt auf ungefähr 40 bis 42°C, während gleichzeitig Dicyclohexylharnstoff (DCU) ausfällt. Man rührt die Aufschlämmung 3 bis 4 Stunden, und läßt die Temperatur bei 23°C einpendeln.
- 3. Man filtert den DCU ab, wäscht den Filterkuchen mit 250 ml Äthylacetat (KF<0,05%). Der DCU-Filterkuchen wird verworfen. Man hebt das Filtrat und die Waschflüssigkeiten auf.
- 4. Man konzentriert das Filtrat und die Waschflüssigkeiten auf ungefähr 500 ml (im Vakuum bei 30 bis 35°C). Etwas Produkt kristallisiert aus.
- 5. Man gibt das Konzentrat in ein geeignetes Gefäß und gibt unter heftigem Rühren 100 ml Heptan zu. Falls erforderlich gibt man Impfkristalle von SAE zu. Die Kristallisation erfolgt beinahe sofort. Man rührt die Aufschlämmung 30 Minuten bei 23°C.
- 6. Im Verlaufe von 30 Minuten gibt man 400 ml Heptan zu und rührt die Aufschlämmung 4 bis 5 Stunden lang bei 23°C.
- 7. Man filtriert und wäscht den Filterkuchen mit 200 ml 3 : 1 Heptan/Äthylacetat, gefolgt von 100 ml Heptan.
- 8. Man trocknet im Vakuumofen 18 bis 20 Stunden lang bei
30 bis 35°C. Die Ausbeute beträgt 110,1 bis 131,4 g
(80 bis 95%).
Schmelzpunkt 119 bis 120°C unter Erweichung bei 114°C (korrigiert). TLC4 Aceton : 12 Benzol : 1 CH₃CO₂H-Entwicklung mit 1% wässiergem KMnO₄. Rf0,7 für SAE, 0,2 für BHBA auf 2 × 10 cm vorbehandelten Silikagelplatten
- 1. Man löst das Kanamycin A (Silyl)₁₀, das in Teil A, Stufe 4 isoliert wurde, in 500 ml trockenem Aceton bei 23°C auf.
- 2. Unter gutem Rühren gibt man schnell das in Teil B hergestellte SAE (35,03 g) in Form einer 10%igen Lösung in trockenem Aceton im Verlauf von 5 bis 10 Minuten zu. Die Temperatur steigt angenähert um 5°C an. Man läßt die Temperatur der Lösung bei 23°C einpendeln und rührt dann noch weitere 18 bis 20 Stunden.
- 3. Die hell-orangefarbene, klare Lösung wird mit 400 ml Wasser verdünnt, und der pH (7,0 bis 7,5) wird mit 3 n Chlorwasserstoffsäure auf 2,2 bis 2,5 abgesenkt. Dann rührt man die klare Lösung 15 bis 30 Minuten lang bei 23°C.
- 4. Das Aceton wird unter Vakuum bei einer Temperatur von 30 bis 35°C entfernt (bei dieser Stufe kann sich eine kleine Menge Material abscheiden, dies stellt jedoch kein Problem dar). Man gibt das Konzentrat in ein geeignetes Hydriergefäß. Man gibt 10 g 5% Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator zu und hydriert 2 bis 3 Stunden lang bei 3,45 bar (50 psi).
- 5. Man filtriert die Mischung durch ein Dicalite®-Filterbett und wäscht das Hydriergefäß und den Kuchen mit weiteren 2 × 50 ml Wasser.
- 6. Man konzentriert das Filtrat und die Waschflüssigkeiten auf angenähert ¹/₃ des Volumens (150 bis 165 ml) unter Vakuum bei 40 bis 45°C.
- 7. In dieser Stufe liegt der pH im Bereich von 6,0 bis 7,0. Man gibt die Mischung auf eine CG-SO® (NH₄⁺)-Säule (6 × 110 cm) auf.
- 8. Die Säule wird mit 1000 ml entionisiertem Wasser gewaschen.
Man eluiert mit 0,5 n Ammoniumhydroxyd, wobei
man ein automatisches Polarimeter verwendet, um
das Fortlaufen des Eluiervorgangs zu überwachen. Die
Reihenfolge der Eluierung ist wie folgt:
- Verbliebenes Kanamycin A → BB-K6 → BB-K29 → Amikacin.
- Bei keiner der Untersuchungen wird die Anwesenheit von BB-K11 festgestellt.
- 9. Man vereinigt die Amikacin-Fraktionen und konzentriert auf einen Gehalt von 25 bis 30% Feststoffen. Man verdünnt mit 1 Volumen Methanol und impft mit Amikacinkristallen an.
- 10. Im Verlauf von 2 Stunden gibt man langsam unter gutem Rühren 2 Volumina IPA zu und kristallisiert 6 bis 8 Stunden lang bei 23°C.
- 11. Man filtriert den Feststoff, wäscht mit 35 ml 1 : 1 : 2 Wasser/Methanol/IPA und schließlich mit 35 ml IPA.
- 12. Man trocknet in einem Vakuumofen 16 bis 24 Stunden lang bei 40°C. Die Ausbeute beträgt 19,91 bis 22,84 g (34 bis 39%). Die IR-, PMR- und CMR-Spektraldaten, die zusätzlich zur spezifischen Rotation bestimmt wurden, stehen in vollständiger Übereinstimmung mit der gewünschten Struktur.
CHCl₃/Methanol/NH₄OH/Wasser (1 : 4 : 2 : 1), 5 × 20 cm Silikagelplatten
1 Zone Amikacin mit
Rf∼0,4 (Bestimmung durch Ninhydrin).
Man löst 5,066 g (20,0 mMol) BHBA, 4,068 g (20,0 mMol) BSA
und 2,116 g (22,0 mMol) Triäthylamin in 200 ml Tetrahydrofuran,
das zuvor über einem Molekularsieb getrocknet wurde.
Man hält die Lösung 2¼ Stunden am Rückfluß und kühlt dann
auf -10°C ab. Im Verlauf von 2 bis 3 Minuten gibt man 2,412 g
(20,0 mMol) Pivaloylchlorid unter Rühren zu und rührt dann
noch 2 Stunden lang bei -10°C. Dann läßt man die Temperatur
auf 23°C ansteigen.
5,454 g (4,97 mMol), berechnet als 6′-Cbz-Kanamycin A (Silyl)₉)
Poly(trimethylsilyl)-6′-N-Cbz-Kanamycin A, wie in Beispiel 1
hergestellt, wird in 50 ml trockenem (Molekularsieb) Tetrahydrofuran
von 23°C aufgelöst. Man gibt die Hälfte der Lösung des
wie in Stufe A beschrieben hergestellten gemischten Anhydrids
(10,0 mMol) im Verlauf von 20 Minuten unter Rühren zu und
rührt dann noch weitere 7 Tage.
Dann gibt man 100 ml Wasser zur Reaktionsmischung und stellt
den pH (5,4) mit 3 m H₂SO₄ auf 2,0 ein. Man rührt noch
1 Stunde und extrahiert dann die Lösung mit Äthylacetat.
Die Krisatllisation von polyacyliertem Material setzt ein,
so daß die Reaktionsmischung gefiltert wird. Nach dem Trocknen
über P₂O₅ wiegen die gewonnenen Feststoffe 0,702 g. Die
Extraktion der Reaktionsmischung wird insgesamt mit 4 × 75 ml
Äthylacetat durchgeführt. Anschließend wird das überschüssige
Äthylacetat aus der wässerigen Schicht entfernt. Man führt
einen Test mit Hilfe von HPLC bei einem aliquoten Anteil der
wässerigen Lösung durch. Die erhaltene Kurve zeigt eine
Ausbeute an di-Cbz-Amikacin von 26,4% an.
Dann hydriert man die wässerige Schicht in einer Parr-Vorrichtung
2 Stunden lang bei einem H₂-Druck von 3,45 bar
(50 psi), wobei man 0,5 g 10% Pd-auf-Aktivkohle-Katalysator
verwendet. Man filtriert das Material und stellt bei dem
vereinigten Filtrat und den Waschflüssigkeiten durch Test
gegen E. coli fest, daß eine Ausbeute an Amikacin von 31,2%
vorliegt. Das Verhältnis Amikacin/BB-K29 beträgt angenähert
9-10/1. Es liegen Spuren von Polyacylverbindungen und unumgesetzten
Kanamycin A vor.
Man löst 2,40 g (2,0 mMol, als Kanamycin A (Silyl)₁₀ berechnet)
Poly(trimethylsilyl)-kanamycin A, das wie in Beispiel
3 beschrieben hergestellt wurde, in 20 ml Aceton, das
über einem Molekularsieb getrocknet worden war. Man rührt
die Lösung bei 23°C und gibt eine Lösung von 0,701 g (2,0 mMol)
SAE in 10 ml mit einem Molekularsieb-getrocknetem
Aceton im Verlauf von 10 Sekunden zu. Man rührt noch 22 Stunden
bei 23°C. Dann gibt man 50 ml Wasser zu und stellt den
pH (7,5) auf 2,5 ein. Das Aceton wird im Vakuum bei 40°C
entfernt, anschließend wird die wässerige Lösung bei einem
H₂-Druck von 3,45 bar (51 psi) 2 Stunden lang bei 23°C
reduziert, wobei man 1,0 g 10% Pd-auf-Aktivkohle als Katalysator
verwendet. Die mikrobiologische Untersuchung zeigt
eine Ausbeute an Amikacin von 31,24%.
Man wiederholt die obige Stufe A mit der Ausnahme, daß man
1,0 ml Wasser (56 mMol) zu der Lösung des Poly(trimethylsilyl)-kanamycin
A zugibt und vor der Acylierung mit SAE
15 Minuten lang rührt. Die mikrobiologische Untersuchung
zeigt eine Ausbeute an Amikacin von 33,80%.
1,267 g (5,0 mMol) BHBA und 1,313 g (10,0 mMol) N-Trimethylsilylacetamid
(MSA) in 20 ml über Molekularsieb-getrocknetem
Aceton wird bei 23°C gerührt und man gibt 0,70 ml (5,0 mMol)
Triäthylen (TEA) zu. Die Mischung wird 2½ Stunden unter
einer N₂-Atmosphäre am Rückfluß gehalten. Man kühlt die
Mischung auf -20°C ab und gibt 0,751 g (0,713 ml; 5,50 mMol)
Isobutylchlorformiat zu. Es setzt eine sofortige Abscheidung
von Triäthylaminhydrochlorid ein. Man rührt die Mischung
1 Stunde bei -20°C.
Man löst 6,215 g (4,9 mMol, berechnet als (Silyl)₉-Verbindung)
Poly(trimethylsilyl)-6′-N-Cbz-Kanamycin A, das wie in
Beispiel 1 beschrieben hergestellt wurde, in 20 ml Molekularsieb-getrockneten
Aceton unter Rühren bei 23°C auf. Man
kühlt die Lösung auf -20°C ab und gibt langsam im Verlauf
von 30 Minuten die kalte Lösung des gemischten Anhydrids
aus Stufe A zu. Man rührt die Reaktionsmischung weitere
1½ Stunden bei -20°C und anschließend 17 Stunden bei 23°C.
Die Reaktionsmischung wird dann unter Rühren in 150 ml Wasser
von 23°C gegossen, der pH (7,75) wird mit 3 n HCl auf
2,5 eingestellt, und das Rühren wird nach 15 Minuten fortgesetzt.
Dann wird das Aceton im Vakuum bei 40°C entfernt.
Man führt einen Test mit HPLC bei einem Aliquot der erhaltenen
wässerigen Lösung durch. Die erhaltene Kurve zeigt eine
Ausbeute an di-Cbz-Amikacin von 34,33% an.
Der Hauptteil der wässerigen Lösung wird 3¼ Stunden bei
23°C unter einem H₂-Druck von 3,46 bar (50 psi) reduziert,
wobei man 2,0 g Pd/C-Katalysator einsetzt. Der Katalysator
wird durch Filtrieren entfernt; und bei den vereinigten
Filtraten und Waschflüssigkeiten wird durch mikrobiologische
Untersuchung gegen E. coli festgestellt, daß eine Ausbeute
von 35,0% an Amikacin vorliegt.
30 g (23,65 mMol, als 6′-N-Cbz-Kanamycin A (Silyl)₉ berechnet)
Poly(trimethylsilyl)-6′-N-Cbz-Kanamycin A, das wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt wurde, und das in 100 ml Molekularsieb-getrocknetem
3-Pentanon gelöst ist, wird bei 23°C gerührt.
Im Verlauf von 40 Minuten gibt man 26,02 mMol NAE (10%iger
Überschuß) zu. Man rührt noch 113 Stunden lang bei 23°C und
gibt die Mischung dann unter heftigem Rühren zu 250 ml Wasser.
Der pH (7,3) wird mit 3 n HCl auf 2,5 eingestellt, die Mischung
wird weitere 30 Minuten gerührt, und das 3-Pentanon wird im
Vakuum bei 40°C entfernt. Man extrahiert die wässerige Lösung
mit 4 × 100 ml Äthylacetat. Dann wird ein aliquoter Anteil der
wässerigen Lösung einer Untersuchung mit HPLC unterworfen. Die
erhaltene Kurve zeigt eine Ausbeute an di-Cbz-Amikacin von
46,12% an.
Man reduziert den Hauptteil der wässerigen Reaktionsmischung
2½ Stunden lang bei 23°C unter einem H₂-Druck von 3,52 bar
(51,0 psi), wobei man 3,0 g 10% Pd/C-Katalysator einsetzt.
Die mikrobiologische Untersuchung eines aliquoten Anteils der
vereinigten Filtrate und Waschflüssigkeiten zeigt eine Ausbeute
an Amikacin von 40,24% an. Anschließend konzentriert man den
Hauptteil der reduzierten wässerigen Reaktionsmischung im Vakuum
bei 40°C auf angenähert 100 ml und fraktioniert auf einer
CG-50® (NH₄⁺)-Ionenaustauschersäule (10,2 cm × 122 cm
die angenähert 10 Liter Harz enthält). Man belädt
die Säule mit der wässerigen Lösung, wäscht mit 5 Liter Wasser
und eluiert dann das Material mit 0,5 n NH₄OH (gefolgt von
3 n NH₄OH, um polyacylierte Produkte zu eluieren). Polarimetrie der
Fraktionen zeigt eine 42,7%ige Ausbeute an Amikacin, eine
12,0%ige Ausbeute an nichtumgesetztem Kanamycin A, eine 12,4%ige
Ausbeute an polyacyliertem Material und eine 23,2%ige Ausbeute
an BB-K29 an.
- A) 2,537 g (2,0 mMol, berechnet als 6′-N-Cbz-Kanamycin A (Silyl)₉) Poly(trimethylsilyl)-6′-N-Cbz-Kanamycin A, das wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt wurde, in 300 ml trockenem Cyclohexanon wird 20 Stunden bei 23°C mit einer NAE-Lösung in trockenem Cyclohexanon (10,8 ml einer 0,1944 mMol/ml-Lösung, 2,10 mMol) acyliert. Dann gibt man die Reaktionsmischung zu 150 ml Wasser unter Rühren zu und stellt den pH (5,6) mit 3 n HCl auf 2,5 ein. Das Cyclohexanon wird im Vakuum bei 40°C entfernt, und ein aliquoter Anteil der verbliebenen wässerigen Phase wird zur Untersuchung mit HPLC herangezogen.
- Man reduziert die Hauptmenge der wässerigen Phase 3 Stunden lang bei 23°C unter einem H₂-Druck von 3,45 bar (50 psi), wobei man 1,0 g eines 10%igen Pd/C-Katalysators verwendet. Der Katalysator wird durch Filtrieren entfernt und vereinigte Filtrate und Waschflüssigkeiten werden mikrobiologisch auf Amikacin untersucht.
- B) Die obige Reaktion A wird wiederholt mit der Ausnahme, daß die Acylierung diesmal nicht 20 Stunden lang, sondern 115 Stunden lang durchgeführt wurde.
- A) Man wiederholt Beispiel 11, A mit der Ausnahme, daß man anstelle von trockenem Cyclohexanon trockenes Tetrahydrofuran als Lösungsmittel verwendet.
- B) Man wiederholt Beispiel 11, B mit der Ausnahme, daß man anstelle von trockenem Cyclohexanon trockenes Tetrahydrofuran als Lösungsmittel verwendet.
- A) Man wiederholt Beispiel 11, A mit der Ausnahme, daß man unter Verwendung von trockenem Dioxan als Lösungsmittel 44 Stunden lang acyliert.
- B) Man wiederholt das Beispiel 11, B mit der Ausnahme, daß man unter Verwendung von trockenem Dioxan als Lösungsmittel 18½ Stunden acyliert.
Zu einer gerührten Lösung von 2,537 g (2,0 mMol, berechnet
als -6′-N-Cbz-Kanamycin A (Silyl)₉) Poly(trimethylsilyl)-6′-N-Cbz-Kanamycin
A, das wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt
wurde, in 32 ml Molekularsieb-getrocknetem Diäthylketon bei 75°C
gibt man im Verlauf von 15 Minuten eine Lösung von NAE (10,8 ml
mit 0,1944 mMol/ml Diäthylketon, 2,10 mMol) zu. Man rührt noch
weitere 3 Stunden bei 75°C und gießt dann die Mischung in
150 ml Wasser. Der pH wird mit 3 n HCl auf 2,8 eingestellt und
das Diäthylketon wird bei 40°C im Vakuum entfernt. HPLC-Test
eines aliquoten Anteils der wässerigen Phase zeigt eine Ausbeute
an di-Cbz-Amikacin von 39,18% an.
Man reduziert die Hauptmenge der wässerigen Phase 3¼ Stunden
bei 23°C unter einem H₂-Druck von 2,43 bar (49,8 psi),
wobei man 1,0 g Pd/C-Katalysator einsetzt. Der Katalysator
wird durch Filtrieren entfernt, und vereinigte Filtrate und
Waschflüssigkeiten werden mikrobiologisch auf Amikacin untersucht.
Die turbidimetrische Untersuchung zeigt eine Ausbeute
von 27,84% an, der Plattentest ergibt eine Ausbeute von 28,6%.
Man erhitzt 10 g Kanamycin A (97,6% rein, 20,14 mMol) in
100 ml Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril unter einer
Stickstoffatmosphäre zum Rückfluß. Zu dieser
Reaktionsmischung gibt man im Verlauf von 10 Minuten eine
Mischung aus 22,76 g (141 mMol, 7 Mol pro Mol Kanamycin A)
HMDS und 1 ml (0,856 g, 7,88 mMol) TMCS. Man hält noch
4¾ Stunden am Rückfluß und kühlt dann die Mischung,
konzentriert im Vakuum zu einem gelben, viskosen Sirup und
trocknet 2 Stunden unter Hochvakuum. Die Ausbeute an Produkt
beträgt 23,8 g (97,9%, berechnet als Kanamycin A (Silyl)₁₀).
Man löst 23,8 g (20,14 mMol) Poly(trimethylsilyl)-kanamycin
A, das in Stufe A hergestellt wurde, in 250 ml Molekularsieb-getrocknetem
Aceton bei 23°C auf und kühlt dann auf
0 bis 5°C ab. Dann gibt man unter Rühren 3,63 ml (201,4 mMol,
10 Mol pro Mol polysilyliertem Kanamycin A) Wasser zu und
läßt die Mischung 30 Minuten lang unter mäßigem Vakuum stehen.
Im Verlauf von weniger als 1 Minute werden 19,133 mMol
(0,95 Mol pro Mol polysilyliertes Kanamycin A) NAE in
108,3 ml Aceton zugegeben. Man rührt die Mischung 1 Stunde
bei 0 bis 5°C, verdünnt mit Wasser, stellt den pH auf 2,5
ein und entfernt dann das Aceton im Vakuum. Dann wird die
wässerige Lösung 2½ Stunden bei 23°C bei einem H₂-Druck
von 3,45 bar (50 psi) reduziert, wobei man 2,0 g 10%
Pd-auf-Aktivkohle als Katalysator verwendet. Die reduzierte
Reaktionsmischung wird durch Dicalite® filtriert, im Vakuum
bei 40°C auf ungefähr 100 ml konzentriert und dann auf eine
CG-50® (NH₄⁺)-Säule (6 Liter Harz, 5 × 100 cm) aufgegeben.
Man wäscht mit Wasser und eluiert dann mit 0,6 n-1,0 n-3
n NH₄OH. Man erhält 60,25% Amikacin, 4,37% BB-K6,
4,35% BB-K29, 26,47% Kanamycin A und 2,18% Polyacylverbindungen.
Man bringt 20,0 g (32,4 mMol) 6′-N-Cbz-Kanamycin A in 200 ml
Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril unter einem Stickstoffatmosphäre
zum Rückfluß. Im Verlauf von 10 Minuten gibt
man 47,3 ml (226,8 mMol, 7 Mol pro Mol 6′-N-Cbz-Kanamycin A)
HMDS zu und setzt das Erhitzen am Rückfluß noch 20 Stunden fort.
Dann kühlt man die Mischung, konzentriert im Vakuum und
trocknet 2 Stunden unter Hochvakuum, wodurch man 39,1 g
weißen amorphen Feststoff erhält. Ausbeute 95,4%, berechnet
als 6′-N-Cbz-Kanamycin A (Silyl)₉.
Man löst 39,1 g (32,4 mMol) Poly(trimethylsilyl)-6′-N-Cbz-Kanamycin
A, das in der obigen Stufe A hergestellt wurde,
in 400 ml trockenem Aceton unter Rühren bei 23°C auf. Man
gibt 6,6 ml (162 mMol), 5 Mol pro Mol polysilyliertes -6′-N-Cbz-Kanamycin
A) Methanol zu und rührt die Mischung 1 Stunde
unter einer starken Stickstoffspülung bei 23°C. Die Mischung
wird auf 0 bis 5°C abgekühlt, und eine Lösung von
11,35 g (32,4 mMol) SAE in 120 ml zuvor abgekühltem, trockenem
Aceton wird zugesetzt. Man rührt die Mischung weitere
3 Stunden bei 0 bis 5°C und gibt sie dann 1 Woche lang in
einen bei 4°C gehaltenen Kälteraum. Dann gibt man 300 ml
Wasser zu, stellt den pH auf 2,0 ein, rührt die Mischung
1 Stunde und entfernt das Aceton im Vakuum. Die erhaltene
wässerige Lösung wird 17 Stunden bei 23°C unter einem H₂-Druck
von 3,72 bar (54,0 psi) reduziert, wobei man 3,0 g
10%iges Pd-auf-Aktivkohle als Katalysator verwendet.
Dann filtriert man durch Dicalite®, konzentriert im Vakuum
auf 75 bis 100 ml, gibt auf eine CG-60® (NH₄⁺)-Säule auf und
eluiert mit Wasser und 0,6 n NH₄OH. Man erhält 52,52% Amikacin,
14,5% BB-K29, 19,6% Kanamycin A und 1,71% Polyacylverbindungen.
Man suspendiert 4,88 g (10,07 mMol) Kanamycin A in 100 ml
Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril unter Rühren bei
23°C. Zur gerührten Suspension gibt man 16,234 g (140,98 mMol,
14 Mol pro Mol Kanamycin A) Tetramethylguanidin (TMG).
Man erhitzt die Mischung zum Rückfluß und gibt im Verlauf
von 15 Minuten 15,32 g (140,98 mMol pro Mol Kanamycin
A) TMCS zu. Ungefähr ½ Stunde nach der Zugabe des
TMCS bildet sich ein weißer Niederschlag von TMG · HCl. Man
kühlt die Mischung auf Raumtemperatur, konzentriert zu einem
klebrigen Rückstand und trocknet 2 Stunden unter Hochvakuum.
Der Feststoff wird mit 100 ml trockenem THF verrieben, und
das unlösliche TMG-HCl wird abfiltriert und mit 5 × 20 ml-Portionen
THF gewaschen. Vereinigtes Filtrat und Waschflüssigkeiten
werden im Vakuum bei 40°C zu einem klebrigen Rückstand
konzentriert und 2 Stunden unter Hochvakuum getrocknet.
Man erhält 10,64 g eines hell-cremefarbigen, klebrigen Rückstands.
Die Ausbeute beträgt 87,6%, berechnet als Kanamycin
A (Silyl)₁₀.
Man löst 10,64 g (10,07 mMol) Poly(trimethylsilyl)-kanamycin
A, das in der obigen Stufe A hergestellt wurde, in
110 ml Molekularsieb-getrocknetem Aceton unter Rühren bei
23°C auf und kühlt die Lösung auf 0 bis 5°C. Dann gibt man
1,81 ml Wasser (100,7 mMol, 10 Mol pro Mol polysilyliertem
Kanamycin A) zu und rührt die Lösung 30 Minuten unter mäßigem
Vakuum. 3,70 g (10,57 mMol, 5%iger Überschuß) SAE
in 40 ml vorgekühltem, trockenem Aceton werden im Verlauf
von weniger als 1 Minute zugegeben, und die Mischung wird
1 Stunde gerührt. Man arbeitet die Mischung nach der allgemeinen
Arbeitsweise des Beispiels 16B auf, wobei man ungefähr
50% Amikacin, ungefähr 10% BB-K29, 5 bis 8% BB-K6,
ungefähr 20% Kanamycin A und 5 bis 8% Polyacylverbindungen
erhält.
Man suspendiert 10,0 g (20,64 mMol) Kanamycin A in 100 ml
Molekularsieb-getrocknetem, frisch destilliertem Pyridin bei
23°C. Man beginnt eine Stickstoffspülung und bringt die Suspension
zum Rückfluß. 17,33 g (107,32 mMol, 5,2 Mol pro Mol Kanamycin
A) HMDS werden in Verlauf von 10 Minuten zugesetzt, und
die Mischung wird 19 Stunden am Rückfluß gehalten. Dann kühlt
man auf Raumtemperatur, konzentriert im Vakuum zu einem hellgelb-goldenen
Sirup und trocknet unter Hochvakuum, wobei man
einen weißen, amorphen Feststoff erhält. Man erhält 22,1 g
Produkt. Ausbeute 92,6%, berechnet als Kanamycin A (Silyl)₁₀.
5,0 g zu 97,6% reines Kanamycin A (10,07 mMol) werden in 100 ml
Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril bei 23°C suspendiert.
Man gibt 33,8 ml (24,5 g, 241,7 mMol) Triäthylamin zu und
bringt die Suspension zum Rückfluß. Eine Lösung von 23,7 ml
(21,3 g, 140,98 mMol) Trichloräthylsilan in 25 ml trockenem
Acetonitril wird im Verlauf von 20 Minuten zugesetzt. Man hält
noch weitere 7 Stunden am Rückfluß und kühlt die Mischung auf
Raumtemperatur ab, worauf lange, feine Nadeln von TEA-HCl abgeschieden
werden. Man läßt die Mischung ungefähr 16 Stunden
bei Raumtemperatur stehen, konzentriert im Vakuum bei 40°C zu
einem klebrigen Feststoff und trocknet 2 Stunden unter Hochvakuum
zu einem dunkel-orangefarbenen, klebrigen Feststoff.
Man verreibt den Feststoff mit 100 ml trockenem THF von 23°C
und filtriert das unlösliche TEA-HCl ab, wäscht mti 5 × 20 ml
THF und trocknet. Hierbei erhält man 16,0 g TEA-HCl. Vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten werden im Vakuum zu einem Feststoff
konzentriert. Dann trocknet man 2 Stunden unter Hochvakuum.
Man erhält 19,3 g Poly(triäthylsilyl)-kanamycin A als
dunkelorangen, viskosen Sirup.
Man suspendiert 10,0 g zu 99,7% reines Kanamycin A (20,58 mMol)
in 200 ml Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril unter Rühren
bei 23°C. Zur Suspension gibt man 29,45 g bis-Trimethylsilylharnstoff
(BSU) (144,01 mMol, 7 Mol pro Mol Kanamycin) und
bringt die Mischung unter einer Stickstoffatmosphäre zum Rückfluß.
Man hält noch 17 Stunden am Rückfluß und kühlt dann die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur ab. Eine kleine Menge
unlösliches Material wird durch Filtrieren entfernt, mit 3 × 10 ml-Portionen
Acetonitril gewaschen und getrocknet (1,1381 g),
Infrarot-Spektroskopie zeigt, daß es sich hierbei um BSU und eine
kleine Menge nichtumgesetztes Kanamycin A handelt. Vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten werden 16 Stunden auf 4°C abgekühlt.
Es scheidet sich weiterer Feststoff ab, der wie oben
beschrieben gewonnen wird. Man erhält 7,8 g. Durch Infrarotanalyse
wird gezeigt, daß es sich um BSU und Harnstoff handelt.
Das hellgelbe Filtrat und die Waschflüssigkeiten werden im
Vakuum bei 40°C konzentriert. Anschließend trocknet man unter
Hochvakuum, wobei man 27,0 eines weißen Feststoffs erhält,
der teilweise klebrig ist und teilweise aus feinen, nadelartigen
Kristallen besteht. Man behandelt den Feststoff mit 150 ml
Heptan von 23°C, entfernt den unlöslichen Anteil durch Filtrieren,
wäscht mit 2 × 50 ml-Portionen Heptan und trocknet. Hierbei
erhält man 6,0 g weiße Nadeln, bei denen es sich nach Infrarotanalyse
um BSU und Harnstoff handelt. Vereinigtes Filtrat
und Waschflüssigkeiten werden im Vakuum bei 40°C konzentriert.
Dann trocknet man 2 Stunden lang unter Hochvakuum, wobei man
20,4 g weiße Nadeln erhält. Deren Infrarotspektrum ist typisch
für polysilyliertes Kanamycin A. Berechnungen zeigen, daß das
Produkt durchschnittlich 7,22 Trimethylsilylgruppen enthält.
Man suspendiert 10,0 g (20,639 mMol) Kanamycin A in 100 ml
Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril unter Rühren bei
23°C. Man bringt die Suspension unter Stickstoffspülung zum
Rückflußkochen und gibt dann im Verlauf von 10 Minuten
23,322 g (144,5 mMol, 7 Mol pro Mol Kanamycin A) HMDS zu.
Man hält noch 16 Stunden lang am Rückfluß und kühlt dann
die Mischung auf Raumtemperatur ab und konzentriert dann
im Vakuum. Anschließend trocknet man 2 Stunden unter Hochvakuum.
Man erhält 24,3 g eines weißen, klebrigen Rückstands.
Die Ausbeute beträgt 92,1%, berechnet als Kanamycin A
(Silyl)₁₁.
24,3 g in Stufe A hergestelltes Per(trimethylsilyl-kanamycin
A werden in 240 ml Molekularsieb-getrocknetem Aceton
bei 23°C unter Rühren gelöst. Zu dieser Lösung gibt man
9,25 ml 1,3-Butandiol (103,2 mMol, 5 Mol pro Mol Per(trimethyl)-kanamycin
A). Man rührt die Mischung 2 Stunden
bei 23°C unter Stickstoffspülung und kühlt dann auf 0 bis
5°C ab. Im Verlauf von ungefähr 1 Minute gibt man 7,23 g
SAE (20,64 mMol) in 70 ml vorgekühltem Aceton zu. Die Mischung
wird 3 Stunden bei 0 bis 5°C gerührt und dann
ungefähr 16 Stunden lang in einem bei 4°C gehaltenen Kälteraum
stehengelassen. Man gibt 200 ml Wasser zu, stellt den
pH auf 2,5 ein und rührt die klare, gelbe Lösung 30 Minuten
bei 23°C. Das Aceton wird im Vakuum entfernt und die wässerige
Lösung wird 2 Stunden lang bei 23°C bei einem H₂-Druck
von 3,79 bar (55,0 psi) reduziert, wobei man 3,0 g
10%iges Pd-auf-Aktivkohle als Katalysator verwendet. Dann
filtriert man die reduzierte Lösung durch Dicalite® und
chromatographiert wie in Beispiel 16 B beschrieben. Man erhält
47,50%Amikacin, 5,87% BB-K29, 7,32% BB-K6, 24,26%
Kanamycin A und 7,41% Polyacylverbindungen.
Zu einer unter Rückfluß gehaltenen Mischung von 5,0 g (10,32 mMol)
Kanamycin A in 50 ml Molekularsieb-getrocknetem Tetrahydrofuran
(THF) gibt man 100 mg Sulfaminsäure und 12,32 g
(76,33 mMol) HMDS. Man hält die Mischung 18 Stunden lang am
Rückfluß, wobei nach 6 Stunden vollständige Auflösung erfolgt.
Man kühlt die Lösung auf 23°C, behandelt mit 0,1 ml Wasser und
hält 30 Minuten bei 23°C. Eine Lösung von 3,61 g (10,3 mMol)
SAE in 36 ml THF wird im Verlauf von 30 Minuten zugesetzt. Nach
3stündigem Rühren wird die Mischung mit 100 ml Wasser verdünnt
und der pH mit 10%iger H₂SO₄ auf 2,2 eingestellt. Man
rührt 30 Minuten lang bei 23°C und konzentriert dann im Vakuum,
um das THF zu entfernen. Die erhaltene wässerige Lösung wird
2 Stunden lang bei 23°C bei einem H₂-Druck von 3,45 bar
(50 psi) reduziert, wobei man 10%iges Pd-auf-Aktivkohle als
Katalysator verwendet. Die reduzierte Lösung wird durch Dicaliete®
filtriert, und die Feststoffe werden mit Wasser gewaschen. Vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten (150 ml) werden mikrobiologisch
gegen E. coli untersucht. Man stellt fest, daß sie
1225 mcg/ml (31,5% Ausbeute an aktivem Material) Amikacin
enthält.
Man löst 8 g (20,65 mMol) Dicarbobenzyloxy-L-(-)-α-amino-a-hydroxybuttersäure
und 2,37 g (20,65 mMol) N-Hydroxysuccinimid
in 50 ml trockenem Aceton von 23°C auf. 4,25 g (20,65 mMol)
Dicyclohexylcarbodiimid, gelöst in 20 ml trockenem
Aceton, werden zugegeben und das Ganze wird 2 Stunden bei
23°C gerührt. Man filtriert den Dicyclohexylharnstoff ab,
wäscht den Filterkuchen mit 10 ml trockenem Aceton und vereinigt
Filtrate und Waschflüssigkeiten.
Aus 10,0 g (20,639 mMol) Kanamycin A nach der allgemeinen
Arbeitsweise des Beispiels 21 hergestelltes Poly(trimethylsilyl)-kanamycin
A wird in 100 ml trockenem Aceton gelöst.
Man kühlt die Lösung auf 0 bis 5°C ab, gibt 3,7 ml entionisiertes
Wasser zu und rührt die Lösung 30 Minuten unter mäßigem Vakuum
bei 0 bis 5°C.
Zu dieser Lösung gibt man die Lösung des in Stufe A hergestellten
di-Cbz-blockierten Acylierungsmittels und rührt
die Mischung dann 30 Minuten lang bei 0 bis 5°C. Die Mischung
wird mit Wasser verdünnt, der pH wird auf 2,2 eingestellt
und das Aceton wird im Vakuum entfernt. Man reduziert die
wässerige Lösung nach der allgemeinen Arbeitsweise des
Beispiels 22 und filtriert dann durch Dicalite®. Durch Chromatographie
wird festgestellt, daß 40 bis 45% Amikacin,
etwa 10% BB-K29, eine Spur BB-K6, ungefähr 30% Kanamycin
A und eine klein Menge Polyacylverbindungen vorliegen.
Man erhitzt 11 g (27,7 mMol) Kanamycin A und 100 mg Imidazol
in 100 ml Molekularsieb-getrocknetem Acetonitril unter Stickstoffspülung
zum Rückfluß. Im Verlauf von 30 Minuten gibt man
18,48 g HMDS (114,5 mMol, 5 Mol pro Mol Kanamycin A) zu und
hält die Mischung 20 Stunden im Rückfluß. Nach ungefähr 2½
Stunden erfolgt vollständige Auflösung. Man kühlt die Lösung
auf 23°C und entfernt das Lösungsmittel im Vakuum, wobei
21,6 g Poly(trimethylsilyl)-kanamycin A als schaumiger Rückstand
zurückbleiben. Die Ausbeute beträgt 93,1%, berechnet
als Kanamycin (Silyl)₁₁.
25 g (51,7 mMol) Kanamycin B in 250 ml Molekularsieb-getrocknetem
Acetonitril werden unter einem Stickstoffstrom
zum Rückfluß erhitzt. Man gibt im Verlauf von 30 Minuten 62,3 g HMDS (385,81 mMol, 7,5 Mol pro Mol Kanamycin B), gefolgt
von 1 ml TMCS als Katalysator, zu. Die Mischung wird
21 Stunden unter Rückfluß gehalten, wobei nach 1 Stunde
vollständige Auflösung erfolgt. Dann wird das Lösungsmittel
bei 60°C im Vakuum entfernt. Den öligen Rückstand hält man
3 Stunden bei 60°C unter Hochvakuum. Man erhält 53,0 g
Poly(trimethylsilyl)-kanamycin B. Die Ausbeute beträgt
85,2%, berechnet als Kanamycin B (Silyl)₁₀.
53,0 g des in der obigen Stufe A hergestellten Poly(trimethylsilyl)-kanamycins
B werden in 500 ml trockenem Aceton
bei 0 bis 5°C aufgelöst. Man gibt 20,9 ml Methanol zu und
rührt die Mischung 30 Minuten bei 0 bis 5°C im Vakuum. Eine
Lösung von 18,1 g (51,67 mMol) SAE in 200 ml vorgekühltem,
trockenem Aceton wird im Verlauf von weniger als 1 Minute
zugesetzt, und die Mischung wird 30 Minuten bei 0 bis 5°C
gerührt. Die Mischung wird nach der allgemeinen Arbeitsweise
des Beispiels 22 aufgearbeitet und dann auf eine Säule mit
CG-50® (NH₄⁺) (8 × 120 cm) aufgegeben. Man eluiert mit einem
NH₄OH-Gradienten von 0,6 n auf 3 n. Erhalten werden 38%
BB-K26, 5% des entsprechenden 6′-N-acylierten Kanamycins B
(BB-K22), 10% des entsprechenden 3-N-acylierten Kanamycins B
(BB-K46), 14,63% Kanamycin und eine kleine Menge polyacyliertes
Kanamycin B.
19,5 g (40,246 mMol) Kanamycin A und 0,5 g (0,858 mMol) Kanamycin
A-Sulfat [insgesamt = 20,0 g, 41,0 mMol] in 200 ml Molekularsieb-getrocknetem
Acetonitril werden zum Rückfluß gebracht.
Man gibt langsam 60,3 ml HMDS (287,7 mMol, 7 Mol pro Mol Kanamycin
A) zu und hält die Mischung 28 Stunden am Rückfluß. Dann
wird am Rotationsverdampfer zur Trockne eingedampft und anschließend
unter Dampfstrahlvakuum getrocknet. Man erhält 47,5 g
Poly(trimethylsilyl)-kanamycin A als blaßgelbes Öl. Die Ausbeute
beträgt 95,82%, berechnet als Kanamycin A (Silyl)₁₀.
Zu einer Suspension von 5,0 g (42 mMol) AHBA in 100 ml THF
gibt man 40 g (191 mMol) Trifluoressigsäureanhydrid unter
Rühren im Verlauf von 10 Minuten zu. Man rührt die Lösung
18 Stunden bei 23°C und konzentriert dann im Vakuum bei
50°C zur Trockne. Den Rückstand löst man in 100 ml wässerigem
Methanol (1 : 1) und rührt 1 Stunde. Dann konzenetriert
man im Vakuum zur Trockne und läst in 50 ml H₂O wieder auf.
Die wässerige Lösung wird mit 3 × 50 ml-Portionen MIBK extrahiert,
und nach dem Trockenen über Na₂SO₄ wird der Extrakt
zu einem Öl konzentriert. Spuren an Lösungsmittel werden
durch Zusatz und Abdestillieren von 4 ml Wasser entfernt.
Beim Stehenlassen geht das Öl in einen wachsartigen, kristallinen
Feststoff über. Man erhält 2,5 g Produkt. Ausbeute
28%.
Man löst 2,4 g (11,3 mMol) des N-Trifluoracetyl-AHBA in
50 ml trockenem Aceton und gibt 1,30 g (11,31 mMol) N-Hydroxysuccinimid
zur Lösung. Eine Lösung von 2,33 g Dicyclohexylcarbodiimid
in 20 ml trockenem Aceton wird langsam zugesetzt.
Man rührt die Reaktionsmischung 2 Stunden lang bei 23°C und
entfernt dann den ausgefallenen Dicyclohexylharnstoff durch
Filtrieren und wäscht mit einer kleinen Menge Aceton. Vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten (Lösung des N-Hydroxysuccinimidesters
der N-Trifluoracetyl-AHBA) wird bei der
nachfolgenden Stufe ohne Isolierung verwendet.
Zu einer Lösung von 11,31 mMol Poly(trimethylsilyl)-kanamycin
A, das wie in Beispiel 26 beschrieben hergestellt wurde,
in 54 ml Aceton gibt man 2,0 ml (113,4 mMol) Wasser und
rührt die Mischung 30 Minuten im Vakuum bei 0 bis 5°C. Zu
der Mischung gibt man den in der obigen Stufe A hergestellten
N-Hydroxysuccinimidester der N-Trifluoracetyl-AHBA
(11,31 mMol) und hält die Mischung dann 1 Stunde bei 5°C.
Der pH wird mit 20%iger H₂SO₄ auf ungefähr 2,0 eingestellt,
die Mischung wird 30 Minuten gerührt und dann wird der pH
mit NH₄OH auf ungefähr 6,0 erhöht. Anschließend dampft man
die Mischung am Rotationsverdampfer zur Trockne ein. Man
erhält 14,4 g eines klebrigen, weißlichen Feststoffs. Der
Feststoff wird in 100 ml Wasser gelöst, der pH wird mit
10 n NH₄OH von 5,5 auf 11,0 angehoben und die Lösung wird
in einem Ölbad 1 Stunde bei 70°C erhitzt. Dann senkt man den
pH (9,5) mit HCl auf 7,0 ab, führt mit der Lösung eine Klarfiltration
durch, um eine kleine Menge unlösliche Materialien
zu entfernen und wäscht das Filter mit Wasser. Vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten (189 ml) werden auf eine
Säule mit CG-50® (NH₄⁺) (8 × 90 cm) aufgegeben, mit 2 Liter
Wasser gewaschen und mit einem NH₄-OH-Gradienten (0,6 n -
1,0 n konzentriert) eluiert. Man erhält 28,9% Amikacin,
5,0% BB-K6, 5,7% BB-K29, 43,8% Kanamycin A, 3,25% Polyacylverbindungen
und 14,3% eines unbekannten Materials, das
in der ersten Fraktion aus der Säule austritt.
Eine Lösung von 5,0 g (42 mMol) AHBA in 100 ml Wasser und
20 ml Aceton wird mit 10 n NaOH auf pH 10 eingestellt. Im
Verlauf von 3 bis 4 Minuten gibt man 11,6 g (53 mMol) Ditert.-butylcarbonat
zu und rührt die Lösung 35 Minuten,
während man den pH durch periodische Zugabe von 10 n NaOH
bei pH 10 hält. Das Aceton wird im Vakuum entfernt, und die
wässerige Phase wird mit 40 ml Äthylacetat gewaschen. Man
senkt den pH der wässerigen Lösung mit 3 n HCl auf 2,0 ab
und extrahiert dann mit 3 × 30ml MIBK. Die vereinigten
MIBK-Extrakte werden über Na₂SO₄ getrocknet und zu einem
klaren, öligen Rückstand konzentriert. Man erhält 8,2 g
Produkt, Ausbeute 89%.
4,25 g (19,4 mMol) des tert.-BOC-AHBA werden in 50 ml
Aceton gelöst, und man gib 2,23 g (19,4 mMol) N-Hydroxysuccinimid
zu. Eine Lösung von 4,00 g (19,4 mMol) Dicyclohexylcarbodiimid
in 20 ml Aceton wird langsam zugesetzt,
und die Mischung wird 2 Stunden bei 23°C gerührt. Man entfernt
den ausgefallenen Dicyclohexylharnstoff durch Filtrieren
und wäscht mit einer kleinen Menge Aceton. Vereinigte
Filtrate und Waschflüssigkeiten (Lösung des N-Hydroxysuccinimidesters
von tert.-BOC-AHBA) werden in der nachfolgenden
Stufe ohne Isolierung eingesetzt.
Zu einer Lösung von 41,28 mMol Poly(trimethylsilyl)-kanamycin
A, wie in Beispiel 26 beschrieben hergestellt, in 94 ml
Aceton gibt man 3,5 ml (194 mMol) Wasser und rührt die Lösung
30 Minuten im Vakuum bei 0 bis 5°C. 19,4 mMol des in
der obigen Stufe A hergestellten N-Hydroxysuccinimidesters
von tert.-BOC-AHBA werden zugesetzt und die Mischung wird
1 Stunde bei 5°C stehengelassen. Dann gibt man 200 ml Wasser
zu und senkt den pH (7,0) mit 20%iger H₂SO₄ auf 2,0 ab.
Nach 30minütigem Rühren wird der pH mit NH₄OH auf ungefähr
6,0 angehoben, und die Mischung wird im Vakuum zur Trockne
eingedampft, wobei man 36,3 g eines goldfarbenen Öls erhält.
Das Öl wird in 200 ml Trifluoressigsäure gelöst. 15 Minuten
lang stehengelassen und dann am Rotationsverdampfer zur
Trockne eingedampft. Man wäscht das Öl mit Wasser und
destilliert das Wasser ab. Man gibt konzentrierte NH₄OH
auf pH 6,0 zu und destilliert dann ab. Der erhaltene Feststoff
wird in Wasser gelöst, filtriert, und das Filter wird
mit Wasser gewaschen. Man gibt vereinigte Filtrate und
Waschflüssigkeiten (259 ml) auf eine CG-50® (NH₄⁺)-Säule
(8 × 92 cm), wäscht mit 4 Liter Wasser und eluiert mit
einem NH₄-OH-Gradienten (0,6 n - 1,0 n konzentriert). Man
erhält 40,32% Amikacin, 4,58% BB-K6, 8,32% BB-K29, 30,50%
Kanamycin A und 7,43% Polyacylverbindungen.
Man wiederholt die allgemeine Arbeitsweise des Beispiels 1 mit
der Ausnahme, daß man das dort verwendete 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin
A durch eine äquimolare Menge in 6′-N-Carbobenzyloxykanamycin
B ersetzt. Hierbei erhält man das 1-N-[L-(-)-γ-Amino-α-hydroxybutyryl]kanamicyin
B.
Man wiederholt die allgemeine Arbeitsweise des Beispiels 1 mit
der Ausnahme, daß man den dort verwendeten L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester durch:
L-(-)-β-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxypropionsäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester und
L-(-)-w-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxyvaleriansäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester ersetzt, wodurch man
1-N-[L-(-)-β-Amino-α-hydr 01003 00070 552 001000280000000200012000285910089200040 0002002818992 00004 00884oxypropionyl]kanamycin A, bzw.
1-N-[L-(-)-δ-Amino-α-hydroxyvaleryl]kanamycin A
L-(-)-w-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxyvaleriansäure-N-hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboximidester ersetzt, wodurch man
1-N-[L-(-)-β-Amino-α-hydr 01003 00070 552 001000280000000200012000285910089200040 0002002818992 00004 00884oxypropionyl]kanamycin A, bzw.
1-N-[L-(-)-δ-Amino-α-hydroxyvaleryl]kanamycin A
erhält.
Man wiederholt die allgemeine Arbeitsweise des Beispiels 25
mit der Ausnahme, daß man den dort verwendeten L-(-)-γ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxybuttersäure-N-hydroxysuccinimidester
durch:
L-(-)-β-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxypropionsäure-N-hydroxy-succinimdester,
bzw.
L-(-)-δ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxyvaleriansäure-N-hydroxy-succinimidester ersetzt, wodurch man
1-N-[L-(-)-β-Amino-α-hydroxypropionyl]kanamycin B, bzw.
1-N-[L-(-)-δ-Amino-α-hydroxyvaleryl]kanamycin A
L-(-)-δ-Benzyloxycarbonylamino-α-hydroxyvaleriansäure-N-hydroxy-succinimidester ersetzt, wodurch man
1-N-[L-(-)-β-Amino-α-hydroxypropionyl]kanamycin B, bzw.
1-N-[L-(-)-δ-Amino-α-hydroxyvaleryl]kanamycin A
erhält.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 1-N-[ω-Amino-α-hydroxy-alkanyl]kanamycinen
A oder B der allgemeinen
Formel I:
in derRfür OH oder NH₂ steht und
neine ganze Zahl von 0 bis 2 darstellt,dadurch gekennzeichnet, daß man
jeweils in an sich bekannter Weise
- a) in einem organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls
in Gegenwart eines Sliylierungskatalysators,
- a₁) Kanamycin A oder B oder
- a₂) Kanamycin A oder B, das an der 6′-Aminogruppe eine übliche Schutzgruppe aufweist,
- mit einem Silylierungsreagens umsetzt,
- b) das erhaltene Produkt mit einem acylierenden Derivat einer Säure der allgemeinen Formel II: in derneine ganze Zahl von 0 bis 2 und Beine Aminoschutzgruppe darstellt,in einem im wesentlichen wasserfreien organischen Lösungsmittel acyliert und
- c) sämtliche Schutzgruppen abspaltet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Kanamycin A oder B gemäß Verfahrensstufe a₂) an der
6′-Aminogruppe eine der folgenden Schutzgruppen:
aufweist,
wobei R¹ und R² gleich oder verschieden sind und jeweils für H, F, Cl, Br, NO₂, OH, Niedrigalkyl oder Niedrigalkoxy stehen und X für Cl, Br, F oder J steht und Y die Bedeutungen H, Cl, Br, F oder J besitzt.
wobei R¹ und R² gleich oder verschieden sind und jeweils für H, F, Cl, Br, NO₂, OH, Niedrigalkyl oder Niedrigalkoxy stehen und X für Cl, Br, F oder J steht und Y die Bedeutungen H, Cl, Br, F oder J besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man gemäß Verfahrensstufe a₁) bis zu einer durchschnittlichen
Anzahl von 4 bis 8 Silylgruppen pro
Molekül silyliert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man gemäß Verfahrensstufe a₂) bis zu
einer durchschnittlichen Anzahl von 3 bis 7
Silylgruppen pro Molekül silyliert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man mit einem Trimethylsilylierungsreagens
umsetzt.
6. Durch Trimethylsilylgruppen substituierte Kanamycine
A oder B, erhältlich durch das Verfahren gemäß Anspruch
1 in der in den Ansprüchen 2 bis 5 angegebenen
Ausführung,
Erhitzen der Reaktionsmischung unter Rückfluß und Abziehen des Lösungsmittels.
Erhitzen der Reaktionsmischung unter Rückfluß und Abziehen des Lösungsmittels.
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