DE280712C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 280712 KLASSE 22 b. GRUPPE
Akridone der Naphtoanthrachinonreihe wurden bisher nur aus den schwer zugänglichen
ο - Halogencarbonsäuren des Anthrachinone durch Kondensation mit Naphtylaminen und
nachfolgendem Ringschluß hergestellt. Es wurde ein neues Verfahren zur Darstellung
dieser Verbindungen gefunden. Es besteht darin, daß die leicht zugängliche ß-Naphtochinon-3-carbonsäure
(beschrieben in den Berichten 37, 3094) mit Aminoanthrachinonen zu chinonanilidähnlichen Körpern kondensiert
wird und diese letzteren Verbindungen durch Behandeln mit geeigneten Kondensationsmitteln
in Akridonderivate übergeführt werden.
Das neue Verfahren besitzt eine große Anwendungsfähigkeit und Mannigfaltigkeit, welche
den bekannten Akridonsynthesen abgeht; denn jedes Amin der Anthrachinonreihe mit freier
Orthosteilung zur Aminogruppe ist zu der
ao Reaktion befähigt; es lassen sich daher nach dem neuen Verfahren eine große Reihe von
Akridonderivaten der Naphtoanthrachinonreihe technisch gewinnen, welche nach den
bisher bekannten Methoden nicht oder nur schwierig herstellbar waren.
Überraschend ist der nahezu quantitative Verlauf beider Phasen der Reaktion.
Die ß-Naphtochinon-3-carbonsäure kondensiert sich mit den Aminoanthrachinonen leicht
ohne Bildung von Nebenprodukten und ohne Abspaltung der CO2-Gruppe, und die so gewonnenen
Homologen der Anthrachmonreihe des ß-Anilinonaphtochinons gehen unter dem
Einfluß von konzentrierten Mineralsäuren glatt in Akridonderivate über, ohne dabei eine Spaltung in ß-Oxynaphtochinon und Amin, wie
ihre Stammsubstanz (s. Ber. 14, 1496), zu erleiden. Die so gewonnenen Produkte sind zum
Teil bereits selbst Küpenfarbstoffe, zum Teil wertvolle Ausgangsmaterialien für die Gewinnung
von solchen; sie vereinigen in sich zugleich die Eigenschaft eines Akridonkomplexes
und eines echten aromatischen Orthochinons und vermögen daher auch noch mit Orthodiaminen
unter Azinbildung zu reagieren, wobei Farbstoffe entstehen, welche gleichzeitig den Akridon- und Azinring in ihrem Molekül
enthalten.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert: 20,5 kg ß-Naphtochinon-3-carbonsäure
werden in 200 kg Eisessig suspendiert und hierzu 22,3 kg ß-Aminoanthrachinon zugegeben.
Das Gemisch wird einige Stunden bei Wasserbadtemperatur gerührt; das Kondensationsprodukt
scheidet sich beim Erkalten in gelben Kristallnadeln aus. Sie sind in Wasser unlöslich,
in heißem Alkohol, Eisessig, Toluol und insbesondere in Nitrobenzol leicht mit
gelber Farbe löslich. In verdünnten Alkalien löst sich das Kondensationsprodukt mit kirschroter
Farbe.
Zur Überführung in das Akridon werden 10 kg des trockenen Kondensationsprodukts
in der ungefähr zehnfachen Menge konzentrierter Schwefelsäure gelöst und einige Stunden auf 80 bis ioo° C erwärmt. Die ursprünglich
tiefgelbe Farbe der Lösung schlägt gegen Ende der Reaktion in ein schmutziges Flaschengrün um. Man gießt die erkaltete
Lösung auf Eis und filtriert das in orangebraunen Flocken abgeschiedene Akridon ab
und trocknet es.
Noch leichter erfolgt die Akridonbildung bei Verwendung von Chlorsulfonsäure an Stelle
von konzentrierter Schwefelsäure. Man verfährt z. B. wie folgt:
Das nach dem Beispiel erhaltene Kondensationsprodukt aus ß-Naphtochinon-3-carbonsäure
und ß-Aminoanthrachinon wird bei 0 bis io° C langsam in die 5 bis iofache Menge
- Chlorsulfonsäure eingetragen und das Ganze hierauf bei dieser Temperatur so lange gerührt,
bis eine Probe unlöslich in Alkali geworden ist. Man gießt dann auf Eis, filtriert
das ausgeschiedene Akridon ab und wäscht ι neutral.
Im trockenen Zustand ist das Akridon ein rotbraunes Pulver, welches unlöslich in Alkalien
und verdünnten Säuren ist. In Alkohol ist es auch in der Hitze nur sehr schwer mit
gelber Farbe löslich. Aus heißem Toluol kristallisiert es beim Erkalten in roten Nadeln,
in gleicher Kristallform aus heißem Nitrobenzol; konzentrierte Schwefelsäure löst
es mit gelbgrüner Farbe. Die alkalische Hydrosulfitküpe ist rotbraun gefärbt, Baumwolle
wird aus derselben in orangeroten Tönen echt angefärbt. Verwendet man an Stelle von
ß-Aminoanthrachinon die gleiche Menge a-Aminoanthrachinon, so erhält man zunächst
ein kirschrot gefärbtes Kondensationsprodukt, welches in verdünnten kalten Alkalien mit
gleicher Farbe löslich ist; beim Erwärmen dieser Lösung tritt alsbald Zersetzung unter
Abscheidung eines flockigen, rotbraunen Niederschlags ein.
Die Umwandlung in das Akridon erfolgt wie in dem Beispiel beschrieben; sie verläuft
ebenso glatt wie bei der isomeren ß-Verbindung.
Im trockenen Zustand ist es ein braunrotes, in den üblichen organischen Lösungsmitteln
nur schwer lösliches Pulver; aus heißem Nitrobenzol scheidet es sich als rotes kristallinisches
Pulver ab, in konzentrierter Schwefelsäure ist es mit gelbbrauner Farbe löslich. Bäumwolle
wird aus der braunrot gefärbten alkalischen Hydrosulfitküpe in gelbbraunen Tönen angefärbt.
In gleicher Weise lassen sich aus 1 .5- und
2 · 6-Diaminoanthrachinon die Kondensationsprodukte und die entsprechenden Akridone
gewinnen, deren Eigenschaften hier zusammengestellt sind:
' ■ ■ .
Kondensationsprodukt aus Farbe der alkalischen
wäßrigen Lösung
wäßrigen Lösung
Lösung in heißem Nitrobenzol
ß-Naphtochinon-3-carbonsäure.
+ 2 · 6-Diaminoanthrachinon kirschrot;
in der Wärme beständig
+ 2 · 6-Diaminoanthrachinon kirschrot;
in der Wärme beständig
leicht löslich mit gelber Farbe
+ ι · 5-Diaminoanthrachinon rotbraune Lösung,
zersetzt sich beim Erwärmen
zersetzt sich beim Erwärmen
löslich mit roter Farbe
Akridon aus
Lösung in
konzentrierter: Schwefelsäure heißem
Nitrobenzol
Nitrobenzol
Farbe
der Küpe
der Küpe
Färbung auf Baumwolle
ß-Naphtochinon-3-carbonsäure
+ 2 · 6-Diaminoanthrachinon gelbbraun
+ 2 · 6-Diaminoanthrachinon gelbbraun
rot
dunkelbraun
rotbraun
+ ι •5-Diaminoanthrachinon
grün gelbrot
braunrot
braun
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Darstellung akridon artiger Kondensationsprodukte der Anthrachinonreihe, darin bestehend, daß die ß-Naphtochinon-3-carbonsäure zunächst mit Aminoanthrachinonen mit freier o-Stellung zur Aminogruppe kondensiert wird und die so erhaltenen Körper, hierauf mit Wasser abspaltenden Kondensationsmitteln weiter behandelt werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE280712C true DE280712C (de) |
Family
ID=536516
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT280712D Active DE280712C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE280712C (de) |
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- DE DENDAT280712D patent/DE280712C/de active Active
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