DE279428C

DE279428C -

Info

Publication number: DE279428C
Application number: DENDAT279428D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

ff

Es sind Regelungsvorrichtungen für den Dampfeinlaß in den auf die Zwischendampf-Entnahmestelle folgenden Zylinder bei mehrzylindrigen Kolbendampfmaschinen bekannt, bei welchen der in der Heizleitung nicht verwendete Dampf den beiden Seiten der auf die Entnahmestelle folgenden Stufe durch selbsttätig öffnende, federbelastete Uberströmorgane zugeführt wird. Von dem Bekannten

ίο unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß die Überströmorgane entweder selbst durch eine Steuerung geschlossen werden oder in oder hinter dem Verteilorgan (Schieber) des der Entnahmestelle folgenden Zylinders angeordnet sind.

Hierdurch wird der Vorteil des Fortfalls des bisher üblichen, auf die Einlaßorgane der auf die Entnahmestelle folgenden Druckstufe einwirkenden Druckreglers erreicht.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen Ausführungsbeispielen veranschaulicht.

Nach Fig. 1 findet eine Ventilsteuerung Verwendung. In dem Ventilkörper ist eine Spindel dampf dicht verschiebbar geführt, α ist das Überströmörgan und in diesem Falle gleichzeitig Einlaßorgan, b ist die Feder, die das Organ gegenüber dem in der Entnahmeleitung gewollten oder einem geringeren Druck geschlossen hält, bei einem höheren Druck jedoch die Öffnung gestattet. Die Spindel c

läuft in bekannter Weise zwangläufig mit dem Hubdaumen o. dgl. der äußeren Steuerung z. B. vermittels der Feder e, und zwar derart, daß durch den Anschlag d das Überströmorgan dann fest geschlossen gehalten wird, wenn eine Einströmung in den Niederdruckzylinder nicht erfolgen darf.

Wird die Spindel c durch die Steuerung auf Öffnung bewegt, so nimmt sie das Ventil nicht mit, dieses öffnet vielmehr erst dann, wenn in der Heizleitung h ein bestimmter Überdruck herrscht. Ebenso schließt das Ventil auch wieder unabhängig von der Spindel, wenn der Entnahmedruck unterschritten wird. Dagegen würde es durch die Spindel vermittels des Anschlages i auch bei Überdruck in der Heizleitung so lange geschlossen gehalten werden, als ein Überströmen in den Niederdruckzylinder nicht erfolgen darf. Den Übertritt in den Niederdruckzylinder bei geöffnetem Ventil α vermittelt der' Kanal i.

In Fig. 2 ist ein Flachschieber gezeigt, der mit einem Überströmorgan versehen ist und nur dann beiderseits durch Kanäle η gleichmäßig Dampf zur Verteilung bringen kann, wenn ein Überdruck in der Heizleitung, die mit dem den Schieber umgebenden Raum verbunden ist, das Überströmorgan α offen zu halten vermag.

Fig. 3 zeigt die Hochdruckauslaß- und Niederdruckeinlaßsteuerung an einer verbinder-

losen Woolf-Dampfmaschine. Außer dem zwischen dem Hochdruckzylinder H und dem Niederdruckzylinder N liegenden Steuerorgan, dem Kolbenschieber ο und dem zwischen Steuerorgan und Niederdruckzylinder zwischengeschalteten Überströmorgan α ist noch ein besonderes Hochdruckauslaßorgan, der Kolbenschieber p, für den durch den Rohranschluß h zu entnehmenden Heizdampf angebracht. Die Dampf wege für den Heizdampf und für den restlichen Arbeitsdampf an jeder Zylinderseite sind hier getrennt.

Fig. 4 zeigt für eine gleiche Maschine wie zu Fig. 3 einen Kolbenschieber mit beiderseits eingebauten Überströmorganen. Durch den Kanal r erfolgt die Ausströmung aus dem Hochdruckzylinder H, hier gemeinsam für Heizdampf und restlichen Arbeitsdampf; durch den Kanal s erfolgt bei Überdruck in der Heizleitung die Freigabe der Öffnung für die Einströmung in den Niederdruckzylinder W.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Regelungsvorrichtung für den Dampfeinlaß in den auf die Zwischendampf-Entnahmestelle folgenden Zylinder bei mehrzylindrigen Kolbendampfmaschinen mit beiderseits gleichstufigen Kolben, bei welchen der in der Heizleitung nicht verwendete Dampf den beiden Seiten der auf die Entnahmestelle folgenden Stufe durch selbsttätig öffnende, federbelastete Überströmventile gleichmäßig zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Überströmorgane (α) entweder selbst durch eine Steuerung geschlossen werden oder in oder hinter einem an sich bekannten Verteilorgan vorgesehen sind.
2. Vorrichtung zur Regelung des Dampfeinlasses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spindel (c) in dem Ventilkörper des Einlaßventiles (a) des Niederdruckzylinders dampfdicht verschiebbar und mit einem Ansatz (d) derart versehen ist, daß bei Auflaufen der . Hubdaumen auf die Spindel (c) das öffnen des federbelasteten Ventils (a) freigegeben, bei Ablaufen des Hubdaumens der Ventilschluß durch den Spindelansatz (d) bewirkt wird (Fig. 1).
3. Vorrichtung zur Regelung des Dampfeinlasses nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Aufnehmerraum und dem Verteilkanal («) eines Flachschiebers ein federbelastetes Überströmventil (a) derart eingebaut ist, daß dem Ventilkanal (n) Dampf nur dann zugeführt wird, wenn dieser einen bestimmten Druck überschritten hat (Fig. 2).
4. Vorrichtung zur Regelung des Dampfeinlasses nach Anspruch 1 bei verbinderlosen, sogenannten Woolf-Maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerorgan ein Doppelkolbenschieber (0, -p) verwendet wird, welcher die getrennten Leitungen nach dem federbelasteten Einströmorgan (a) für den Niederdruckzylinder (N) und nach der Heizleitung (A) gleichzeitig öffnet bzw. schließt (Fig. 3).
5. Vorrichtung zur Regelung des Dampfeinlasses nach Anspruch 1 bei verbinderlosen, sogenannten Woolf-Dampfmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolbenschieber an seinen beiden Enden mit je einem Überströmventil (a) und je einem Verteilkanal (s) versehen ist (Fig. 4).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.