DE258378C

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Publication number: DE258378C
Application number: DENDAT258378D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung zum raschen druckfreien Schließen der Düse von Freistrahl-Hochdruckturbinen mit Nadelregelung.
Die Betriebsverhältnisse einer modernen elektrischen Kraftzentrale verlangen eine möglichst rasche Anpassung der Turbinen an den jeweiligen Belastungszustand der Generatoren. Deshalb müssen die Turbinen mit sehr rasch

ίο wirkenden Geschwindigkeitsregelungen versehen sein, die aber beim Schließen von Turbinen gefährliche Druckerhöhungen erzeugen. Diese Druckerhöhungen suchte man seither durch besondere Druckregler zu vermeiden.

Die vorliegende Vorrichtung zum raschen, druckfreien Schließen von Freistrahl-Hochdruckturbirien mit Nadelregelung vermeidet ebenfalls diese Druckerhöhungen, erreicht dies jedoch durch eine weit einfachere Konstruktion.

Neu und eigenartig ist die Vereinigung der Druckregelung mit der Geschwindigkeitsregelung in dem Düsenkrümmer einschließlich des Regelungsstutzens (s. Fig. 2, 5 und 6) oder des Düsenzwischenstückes (s. Fig. i, 2, 3 und 4) oder der Düse von Hochdruck-Freistrahlturbinen mit Nadelregelung.

Aus Fig. i, 2 und 3 ist eine Bauart der Regelung ersichtlich. Punkt 1 ist der Angriff des Reglers, dessen Bewegungen durch die Doppelhebel 2 und die Laschen 3 auf den Nadelschaft 4 übertragen werden. In gewissen Fällen kann der Regler auch als Wasserdruckregler ausgebildet sein, oder es kann der Öldruckregler auch ohne Dazwischenschaltung von Doppelhebel und Laschen unmittelbar auf den Nadelschaft 4 einwirken. Letzterer trägt den Kolben 5 einer Flüssigkeitsbremse 6, deren Gehäuse 7 verschiebbar in dem Stutzen 8 des Einlaufkrümmers 9 gelagert ist. Des weiteren ist das Gehäuse 7 der Flüssigkeitsbremse 6 noch starr verbunden einerseits mit dem Zurückdrängungskolben 10 und andererseits vermöge der Stangen 11 mit dem Leerlauf schieber 12, der in Fig. 1 und 3 beispielsweise außerhalb des Düsenzwischenstückes angeordnet ist. Dieser Leerlaufschieber kann gleichfalls im Innern des Düsenzwischenstückes (vgl. Fig. 4) oder der Düse selbst angeordnet sein; ebenso kann er unmittelbar am Regelungsstutzen angebracht sein, und zwar entweder als äußerer Schieber, wie dies durch Fig. 5 beispielsweise erläutert ist, oder als innerer Schieber (vgl. Fig. 6). Solange nun die Flüssigkeit in dem Raum 15 hinter dem Kolben 5 der Bremse 6 vollständig eingeschlossen ist, sind die Teile 17 und 12 starr miteinander verbunden; die Nadel 17 sowohl wie der Schieber 12 folgen gleichzeitig den Schlußbewegungen des Reglers, bei welchen der Schieber 12, um Druckstöße in der Rohrleitung zu vermeiden, gleichzeitig ebensoviel Wasser durch die Öffnungen 16 austreten läßt, wie die Nadel 17 absperrt. Um aber eine Wasserverschwendung zu vermeiden, muß dafür gesorgt werden, daß der Schieber 12 in regelbarer Zeit wieder geschlossen wird. Dies wird ermöglicht durch den Rückzugskolben 10 und die kleine Überström Öffnung 18 der Flüssigkeitsbremse 6. Sobald der Leerlaufschieber 12 sich von seinem Sitze 20 entfernt hat, sucht ihn der Wasserdruck, der auf den Rückzugskolben wirkt, wieder zu schließen, und zwar

hängt die Geschwindigkeit, mit der dieser Schließvorgang erfolgt, von dem Maße ab, in dem die Öffnung 18 Flüssigkeit austreten läßt. Diese Geschwindigkeit kann somit durch Vergrößern oder Verkleinern der Öffnung 18 geregelt werden.

Bei einem Öffnungsvorgang bleibt der Schieber 12 geschlossen, und die rasche Bewegung der Nadel 17 wird ermöglicht durch ein Uberström ventil 21, das in dem Raum 22 keinen Druck entstehen läßt. Dieses Überströmventil 21 ist in sämtlichen Figuren beispielsweise in dem Kolben 5 angeordnet, kann aber auch an dem Zylinder 7 angeordnet sein.

Der Regelungsvorgang vollzieht sich bei der beschriebenen Regelung wie folgt:

Die Turbine werde entlastet; der Regler schließt also. Da diese Regelungsbewegung sehr rasch vor sich geht, hat die in dem Raum 15 befindliche Flüssigkeit keine Zeit, durch die kleine Öffnung 18 zu entweichen; es entsteht dort Druck, der den Flüssigkeitsbremsenkörper 7 mitsamt dem Schiebergestänge 11 nach rechts bewegt, wodurch der Leerlaufschieber 12 geöffnet wird. Ist nun die Schließbewegung des Reglers beendigt, so dient der Nadelschaft 4 mit dem Flüssigkeitsbremsenkolben 5 als Widerlager, und der Wasserdruck auf den Zurückziehungskolben 10 schließt den Leerlaufschieber 12 in dem Maße, als die Flüssigkeit aus dem Raum 15 in den Raum 22 entweichen kann..

öffnet die Turbine, so wird der Schieber 12 durch den Sitz 20 verhindert, sich zu bewegen. Da ferner die Flüssigkeitsbremse 6 vermöge des Überströmventils 21 einer Öffnungsbewegung keinen Widerstand entgegensetzt, so kann die Nadel ungehindert den Öffnungsbewegungen des Reglers folgen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Regelung von Freistrahl-Hochdruckturbinen mit Nadel, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Geschwindigkeits- als auch Druckregelung in dem Düsenkrümmer, einschließlich des Düsenzwischenstückes, der Düse oder dem Regelungsstutzen des Düsenkrümmers, untergebracht sind, derart, daß bei der Regelung der Turbine das Leerlaufschieberventil von dem Körper einer Flüssigkeitsbremse, deren Kolben fest mit dem Nadelschaft verbunden ist, unmittelbar oder unter Dazwischenschaltung einer Hebelübersetzung bewegt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Leerlaufschieber als äußerer Düsenschieber (Fig. 1, 2 und 3) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Leerlaufschieber als äußerer Schieber des Regelungsstutzens (Fig. 2 und 5) ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Leerlaufschieber als innerer Düsenschieber (Fig. 2 und 4) derart ausgebildet ist, daß der Schieber und das Nadelkreuz, das zur Führung der Nadel dient, vereinigt sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Leerlaufschieber als innerer Schieber des Regelungsstutzens (Fig. 2 und 6) ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.