DE278732C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

- JVe 278732 KLASSE 29«. GRUPPE

Pflanzenstengeln.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Dezember 1913 ab.

Um die in den Stengeln von Pflanzen vorhandenen Fasern zu gewinnen, bedürfen die getrockneten Stengel einer verschiedenen Bearbeitung, die vornehmlich in einem Brechen zur Zerkleinerung des Stengelholzes und einem Abtrennen der gebrochenen Stengelteilchen besteht. Für die Ausführung dieser zwei verschiedenen Arbeiten gibt, es bereits eine Anzahl Verbundmaschinen, die sich als eine Vereinigung von Brech- und Schwingmaschinen · darstellen. In neuer Weise ist an der vorliegenden Maschine eine Verbindung von verschiedenartigen Bearbeitungs-Einrichtungen getroffen, wobei die Pflanzenstengel in üblicher Weise einem stufenweise zunehmenden Brechen unterliegen zur Abscheidung der Holzteilchen, dann einem Reiben der gebrochenen Stengel, und daß schließlich für die Abscheidung der gelösten oder gelockerten Holzteilchen von den Fasern ein Klopfen oder Schütteln derselben stattfindet. Im besonderen wird'darauf aufmerksam gemacht, daß die Brechmaschine aus einer größeren Anzahl Walzenpaare besteht, die gruppenweise eine zunehmend feinere Riffelung aufweisen, und daß bei der Walzenpaargruppe des Walzenreibwerkes die Walzen in üblicher Weise längs und quer geriffelt sind, um bei der mit zunehmender Verschiebung erfolgenden Reibwirkung die erforderliche Bearbeitung der Faser zu ermöglichen, und daß gegenüber sonstigen Anordnungen die Verbindung der Brechmaschine mit einem Schüttelwolf erfolgt, um im besonderen kurzstengeliges Gut bearbeiten zu können.

Die getrockneten Pflanzenstengel gelangen zuerst nacheinanderfolgend durch mehrere Gruppen von Brechwalzen a, b, c, d, e und f, die eine zunehmend feinere Riffelung haben, um einesteils die Holzteile der Stengel fortschreitend mehr und mehr zu zerkleinern, andernteils die mit dem Brechen der Holzteile durch die ineinandergreifenden Riffeln der Walzen durch Abfall der Holzteilchen freier werdenden Fasern geschmeidig zu machen, so daß sich der die Fasern verbindende getrocknete Pflanzenschleim ablöst. Die Fasern gelangen. dann zwischen eine Gruppe von längs und quer geriffelten Walzen g, die eine zunehmende gegenseitige Verschiebung besitzen und demzufolge die zwischendurchgehenden Faserbündel einer zunehmenden Reibwirkung aussetzen, welche die Aufteilung der Faserbündel zu befördern hat. Die zunehmende seitliche Verschiebung wird dadurch vermittelt, daß die-Zapfen der Walzen g in einseitig schwingenden Brücken m gehalten werden, die von den Exzentern / aus ihre Bewegung erhalten.

Die zerriebenen Faserbüschel gelangen dann durch eine Zuführriffelwalze h in einen Schüttelwolf, der über einem Rost einen im Umlauf befindlichen Flügel i mit in Schrauben versetzten Schlagstäben besitzt, wodurch die er-

faßten Und durcheinandergeworfenen Fasern seitlich weitergeführt und dieselben am Ende durch den Kanal k ausgeworfen werden. Durch das Schütteln der losen Fasern seitens des Flügels i fallen Schmutzteilchen und Verunreinigungen durch den Rost nach unten, und man erhält im Auswurf das gewünschte Fasergut.

Zu bemerken ist noch, daß die einzelnen

ίο Gruppen der Brechwalzen a-f neben ihrer zunehmend feinen Riffelung auch immer gegen . die vorhergehende Gruppe eine zunehmende Geschwindigkeit erhalten, um ein Längsverziehen der Faserbündel herbeizuführen. Es unterscheidet sich insofern die neue Maschine von den bisherigen Maschinen zum Brechen und Weichmachen von Fasern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Brech- und Schwing-Verbundmaschine zur Fasergewinnung aus getrockneten Pflanzenstengeln, welche aus mehreren Gruppen von Brechwalzenpaaren mit zunehmend feinerer Riffelung und zunehmender Geschwindigkeit, einem Walzenreibwerk mit entspre-'chend ausgebildeter Oberfläche der gegeneinander mit zunehmendem Ausschub arbeitenden Walzen und einem Schüttelwolf besteht, um insbesondere kurzstengeliges Gut bearbeiten zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,