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Dichtungsband zum Abdichten von Kabeleinführungen
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Die Erfindung betrifft ein Dichtungsband zum Abdichten von Kabeln
in der Einführungsstelle von Kabelgarnituren. Es sind z.B. aus zwei Schalen bestehende
Kabelmuffen bekannt, die zur Abdichtung der Kabeleinführungsstelle ein besonderes
Dich-.weisen - - - -tungssystem Desitzen. eispieisweise/aie montierten bonalen einer
Schraubklemmuffe an der Kabeleinführungsstelle besondere Dichtungskammern auf, die
mit plastisch bleibendem Material ausgefüllt werden. Durch den bei der Montage auf
die Halbschalen ausgeübten Druck wird die Dichtungsmasse verdrängt und verdichtet,
so daß eine ausreichend gute Dichtung zwishen Rabelmantel und Kabelgarnitur bewirkt
wird (GM 7 003 652, DT-OS 2 341 112, US-PS 3 337 681). Bei einer anderen AusfUhrungsform
von Kabelgarnituren verwendet man Dichtungskörper mit Lamellenaufbau und dauerplastische
Dichtungsmasse in Bandform (DT-OS 2 515 939). Die dauerplastische Masse paßt sich
den vorhandenen Spaltweiten zwischen der Lamellenstruktur und dem Kabelmantel an
und vermag aufgrund ihrer guten Adhäsionseigenschaften auch sich erweiternde Spalte
dicht zu halten. Beim Erweitern eines Spaltes kann aus dem Raum zwischen den Lamellen
vorher übergequollenes Material zurückfließen. Die Dichtheit ist aber nur bei Belastungen
und Spaltänderungen innerhalb bestimmter Grenzen gegeben.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin,
die
vorstehend erwähnten Belastungsgrenzen zu erweitern und die Teile einer Kabelgarnitur,
z.B. die Teile einer Thermoplast-Klemmsffe gegeneinander und zum Kabel hin dauerhaft
druckfest abzudichten. Die Lösung dieser Aufgabe ist aber problematisch, weil die
Dichtungsspalte bereits bei der Montage ungleich dick sind und sich die Spaltweiten
während des Betriebes durch mechanische und thermische Belastungen ändern können.
Die Bohrung im Dichtungskörper einer Muffe läßt sich insbesondere bei unrunden Kabeln
nur näherungsweise an die äußere Kontur des Kabels anpassen. Bei Biegung des Kabels
legt sich dieses einseitig an die Bohrung des Dichtungskörpers an, außerdem formt
sich das Kabel oval. Beides führt zu Anderungen der Spaltweite. Bei Innendruckbelastung
können die Dichtungskörperhälften etwas auseinanderkippen, so daß sich der Spalt
in der Trennebene ändern kann.
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Es sind bereits Dichtungssysteme zum Abdichten von rauhen Dichtungsflächen,
insbesondere zum Abdichten von Kabelgarnituren bekannt, die auch bei wechselnden
äußeren Einflüssen noch zuverlässig wirken-(DT-OS 2 006 343). Dabei wird von Dichtungsstücken
ausgegangen, welche plastisches, durch den Dichtungsdruck an die abzudichtenden
Flächen gelangendes Material enthalten. Das plastische Material ist in einem Kern
aus gummielastischem Material eingebettet. Eine anden bekannte Lösung sieht einen
Aufbau vor, bei dem das plastische Material einen Kern aus gummielastischem Material
umschließt und das plastische Material von einer dünnen, nicht klebenden, unter
Druckeinwirkung zerplatzenden Schutzschicht umgeben ist. Bei diesem bekannten Dichtungsstück
wird die verbesserte Dichtwirkung also durch eine Kombination von elastischem und
plastischem Material gewährleistet. Da diese Dichtungsstücke keine gasgefüllten
Zellen enthalten, sind sie nidit komprimierbar bzw. expandierbar und können daher
auftretende Spaltweitenänderungen nur eng begrenzt überspielen. Außerdem sind für
den 3eweiligen Fall bestimmte Formstücke erforderlich.
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Die besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin,
ein Dichtungsmittel anzugeben, welches komprimierbar bzw. expandierbar ist und universell
bei den heute gebräuchlichen Kabeleinführungen ersetzbar ist.
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Die gestellte Aufgabe wird durch das Dichtungsband nach der Erfindung
gelöst, welches gekennzeichnet ist durch wenigstens zwei Folien aus dauerplastischem
Werkstoff und einem zwischen diesen Folien angeordneten im Volumen veränderbaren
Medium.
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Dieses Medium kann vorteilhafterweise durch einen verzellten elastischen
Werkstoff gebildet werden. Bei einer anderen Ausführungsform wird das Medium durch
zwei oder mehr miteinander streifenweise in einer gitterartigen Struktur verschweißte
Folien gebildet. Das Medium kann auch durch ein mittels verschweißter Bereiche eingeschlossenes
Luftpolster gebildet werden.
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Bei Verwendung des Dichtungsbandes nach der Erfindung werden die sich
bei Beanspruchung der Kabeleinführungen erweiternden Spalte dicht gehalten. Dabei
ist ein Nachfließen der zwischen die Dichtungslamellen der Kabeleinführung gequollenen
Dichtungsmasse nicht nötig, da das Dichtungsband nach der Erfindung flächenhafte
Elemente oder flächenhafte Hohlräume enthält, die expandieren bzw. komprimiert werden
können. Eine solche Lösung unterscheidet sich grundsätzlich von dem an sich naheliegenden
Weg, die Kabeleinführung mechanisch zu versteifen, d.h. die Dichtungsflächen möglichst
ruhig zu legen.
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Bei der neuen Lösung wird weiterhin die Deformierbarkeit der Dichtungsflächen
zugelassen, es wird aber ein Dichtungsband verwendet, das auf beiden Dichtungsflächen
gut haftet und in sich Spaltweitenänderungen bzw. Dickenänderungen ähnlich wie ein
Faltenbalg überbrücken kann.
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Um die bei Thermoplast-Klemmuffen angewendete Montagetechnik beibehalten
zu können, muß der "Faltenbalg" im dauerplastischen Dichtungsband Druckkräft sehr
gut aufnehmen können und dabei möglichst in der Dicke wenig auftragen, damit sich
beim Wickelanfang und bei Faltung des Bandes keine Stufen bilden und die Flexibilität
ausreichend gut ist. Bei Zugbelastung / &ter- und Unterseite des Bandes muß
aber eine Dickenzunahme bereits bei Zugspannungen weit unter der Adhäsionsfestigkeit
des Bandes zur Dichtungsfläche in der Größen-
ordnung eines Millimeters
möglich sein.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt ein Dichtungsband nach der Erfindung, dessen Schichten
1 aus dauerplastischem Werkstoff, z.B. aus Polyisobutylen bestehen. Zwischen diesen
beiden Schichten ist eine Schicht 2 aus verzelltem elastischem Werkstoff angeordnet,
z.B. aus vernetztem Polyäthylen, Polyurethan oder dergl.
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Fig. 2a zeigt eine andere Ausführungsform eines Dichtungsbandes nach
der Erfindung, bei welcher die beiden Schichten 1 aus dauerplastischem Werkstoff
auf zwei miteinander streifenweise in gitterartiger Struktur verschweißte Folien
3 aufgebracht sind. Diese Folien können z.B. aus Plyäthylen, Polyvinylchlorid oder
Polypropylen bestehen. Fig. 2b zeigt einen Schnitt durch die Ebene der streifenweisen
Verschweissung der beiden Folien 3. Man sieht die Schweißnähte mit den Kreuzungspunkten
4. Es kann vorteilhaft sein, die Schweißnähte erhaben auszubilden, damit ein gewisser
Abstand zwischen den Folien 3 entsteht, z.B. mittels einer gitterförmigen Schweißmaterial-Einlage.
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Eine weitere Ausführungsform des Dichtungsbandes nach der Erfindung
ist in den Figuren 3a und 3b gezeigt. Hier werden die Folien 3, die z.B. aus Polyäthylen,
Polyvinylchlorid, Polypropylen bestehen, mittels der Schweißnaht 5 miteinander verbunden;
auf beiden Folien 3 ist dauperplastischer Werkstoff 1 aufgebracht. Ferner können
auf dessen freien Oberfläche vorteilhafterweise Rlebeschichten aufgebracht werden.
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Einen Schnitt längs der Schweißnaht 5 zeigt die Fig. 3b. Das in den
Figuren 3a und 3b dargestellte Band weist den Vorteil auf, daß der Auße-bzw. Innendruck
zwischen den Folien wirksam ist und einen Anpreßdruck für die Dichtungsfläche erzeugt.
Bei der Anwendung dieses Bandes in der Thermoplast-Klemmuffentechnik ist auf eine
sorgfältige Faltung des Band endes zu achten, damit die Mittelzone 5 zwischen den
gegen-
einander abzudichtenden Flächen endet. Hier könnte die Gefahr
von Undichtigkeiten infolge Verletzung der Folieneinlage an den scharfkantigen Lamellen
der Dichtungskörperhälften bestehen. Diese Gefahr ist bei dem Band'nach den Figuren
2a und 2b infolge der kreuzweisen Verschweißungen stark gemindert.
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Ein Band nach Fig. 1 vermeidet auch diesen Nachteil und verringert
durch die Vielzahl der abgeschlossenen Zellen die Gefahr einer Undichtheit bei Beschädigung
bzw. bei ungenauem Auflegen des Dichtungsbandes auf die abzudichtende Fläche.
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In einem orientierenden Versuch mit einer Muffe bewährte sich eine
ca. 3 mm dicke vernetzte Zwischenlage aus verzelltem Polyäthylen zwischen zwei ca.
1,3 mm dicken dauerplastischen Bändern.
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Für die beschriebene Aufgabe wäre auch eine verzellte dauerplastische
Dichtungsmasse denkbar, doch gewinnt man mit dieser nflit gleichzeitig wie bei den
Bändern nach den Figuren 1 bis 3 eine mechanische Stützwirkung der Einlage, die
zur Erhöhlung der Zeitstandfestigkeit bei Innendruckbelastung willkommen ist. Die
Dichtungsbänder können mit anderen Abmessungen vorteilhafterweise auch bei den Muffenrund-
und -längsdichtungen verwendet werden.
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5 Patentansprüche 3 Figuren