DE273016C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung der Lafetten für großes Schußfeld, bei denen die Oberlafette gegenüber dem Lafettenschwanz oder der Radachse um einen in Richtung der Lafettenachse verlaufenden Längszapfen drehbar ist, und zwar bezweckt diese Verbesserung, die durch schiefen Räderstand und die dadurch hervorgerufene Neigung der Schildzapfenachse auftretenden Fehler beim

ίο Richten des Geschützes durch entsprechende Einstellung der Oberlafette aufzuheben. Einrichtungen, welche demselben Zwecke dienen, sind an sich bereits bekannt. Die Erfindung besteht demnach nur in der besonderen Ausbildung der diesem Zwecke dienenden Teile.

Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind

in der Zeichnung dargestellt; es zeigen Fig. 1 bis 5 die eine Ausführungsform, und zwar Fig. ι einen Schnitt im Aufriß nach der Mittelachse der Lafette, Fig. 2 einen Querschnitt nach A-A (Fig. 1), Fig. 3 einen Schnitt nach B-B (Fig. 2), Fig. 4 die Lafette in Ansicht von oben nach Abnahme von Rohr und Wiege und Fig. 5 einen Schnitt nach C-C (Fig. 1).

Bei diesem Ausführungsbeispiel besitzt die Lafette ein Querstück α und zwei Schenkel b, die die Ankersporne tragen. Das Querstück a trägt zwei Drehzapfen a¹; diese bewegen sich frei in Lagern, die in den Längswänden c¹ einer mittleren Aussparung in der Radachse c angeordnet sind.

-; Die Unterlafette b, a, b ist also in der Querrichtung gegenüber dem Radgestell d, c, d derart schwingbar, daß sie sich dem schiefen Stand der Lafettenschwanzenden anpaßt, während sie unabhängig ist von dem schiefen Räderstand. Das Lafettenquerstück α nimmt den mittleren Drehzapfen e der Oberlafette f auf. An dieser ist in bekannter Weise die das Rohr h tragende Wiege g drehbar angeordnet.

Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Drehzapfen e, statt einfach in einer entsprechenden. Lagerbuchse des Lafettenquerstückes α gelagert zu sein, einen Kugelzapfen e¹ besitzt, der in einer entsprechend geformten Pfanne des Querstückes a ruht und dessen Verlängerung nach unten e² in einer Gleitbahn i verschoben werden kann; diese ist in einem zylindrischen Block e³ angeordnet, der in einem entsprechend geformten Lager des Lafettenquerstückes drehbar ist. Die Gleitbahn i ist in einer Ebene angeordnet, die durch die Achse des Drehzapfens e geht und der Achse χ, χ der Schildzapfen parallel ist. Die Verschiebung des von dem Drehzapfen getragenen Gleitstückes e² in der Gleitbahn i wird beispielsweise in der in Fig. 2 gezeigten Weise bewirkt. Unterhalb des Gleitstückes i springen zwei Lappen vor, zwischen denen eine Mutter angelenkt ist. Diese ist von einer Schraube m durchdrungen, die ,in zwei Lagerstücken η unterhalb der Stückes e³ gedreht werden kann. Die Schraube trägt eine Kurbel 0.

Wenn nun die Achse χ, χ der Schildzapfen p des Geschützes gegen die Wagerechte geneigt ist, so kann ihre wagerechte Lage un-

abhängig von der augenblicklichen Stellung der Richtvorrichtung durch Drehen der Kurbel ο hergestellt werden.

Die Fig. 6 und 7 zeigen geschnitten im Aufriß und im Schnitt nach D-D (Fig. 6) von oben gesehen eine andere Ausführungsform der Erfindung. Hier besteht das Lafettenquerstück α mit der Radachse c aus einem Stück und folgt dem schiefen Räderstand des Radgesteiles d, c, d. Der hintere Teil der Lafette, der durch den Rahmen b, b¹, b gebildet wird, kann frei um den Drehzapfen α¹ schwingen, der an α vorspringt.

Der senkrechte Drehzapfen der Oberlafette ist genau so eingerichtet wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, d. h. er besitzt einen Kugelzapfen e¹, der in einer entsprechenden Pfanne des Lafettenvorderteiles α beweglich ist, und ein Schwanzstück e². Dieses trägt ein verschiebbares Gleitstück, das durch ein Stellgetriebe eingestellt werden kann, und zwar in einer Gleitbahn, die in einem zylindrischen drehbaren Block e^s angeordnet ist, der in einem entsprechenden Lagerstück des Lafettenvorderteiles α untergebracht ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Räderlafette für Geschütze mit einer Oberlafette, die gegenüber dem Lafettenschwanz oder der Radachse um eine Längsachse drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrechte Drehzapfen (e) der Oberlafette (f) zwecks Ausgleichs des schiefen Räderstandes mittels Kugelzapfens (e¹) und einer parallel zur Schildzapfenachse verlaufenden Geradführung (i), die sich in einem bei mittlerer Stellung des Drehzapfens (e) zu diesem konzentrischen Drehblock (e^z) befindet, seitlich verschwenkbar ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.