DE271875C

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Publication number: DE271875C
Application number: DENDAT271875D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES M Mill

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung des Glühofens nach dem Hauptpatent 257716.

Die Erfindung besteht darin, daß ,die Zubringer- und Kühlkammer sternförmig ausgebildet und mit radialen Kammern versehen ist, durch welche das Glühgut der Glühretorte zugeführt und ihr entnommen wird.

Die Zubringer- und Kühlkammer ist entweder fest oder um eine senkrechte Achse ^drehbar gelagert, und die Glühretorte liegt, besonders im letzteren Falle, vorteilhatt in Richtung der Mittelachse der Kühlkammer. Durch die neue Bauart wird es ermöglicht, mit dem Glühofensystem nach dem Hauptpatent auch Glühgut von größeren Abmessungen, z. B. Blechtafeln, in wirtschaftlicher Weise blankzuglühen, wobei die Zuführung des Glühgutes in die Zuführungskammer und von dieser in die Glühretorte und zurück mittels Förderwagen erfolgen kann.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in Fig. 1 in einem Längsschnitt und in Fig. 2 in einem Querschnitt dargestellt, Fig. 3 zeigt ein Schema.

Die Zubringer- und Kühlkammer ist sternförmig und besteht aus mehreren um einen mittleren Durchgangsschacht α gelagerten,

*) Früheres Zusatzpatent: 271438.

radial von diesem nach außen führenden und dort durch Türen oder andere Verschlußmittel gasdicht abschließbaren Kammern c. Sie ist mit ihrem mittleren Durchgangsschacht unmittelbar unterhalb der — mit Rücksicht auf die Gestalt des Glühgutes und der für dessen Förderung dienenden Wagen viereckig gestalteten — Glühretorte d mittels der Laufräder c drehbar auf einem Schienenring f gelagert. Die einzelnen Kammern c können daher nacheinander an eine bestimmte Zuführungs- und Entladestelle für das Glühgut gebracht werden.

Die Zubringer- und Entleerungskammer ist oben gegenüber der Glühretorte d und unten gegenüber einem Schacht i mit runden Tauchdichtungen k, k^l abgedichtet, ohne daß ihre Drehmöglichkeit dadurch beeinträchtigt würde. Die Tauchdichtungen k der Glühretorte sind dabei zweckmäßig an einer besonderen, von dem Mauerwerk gehaltenen Grund- und Tragplatte I ausgebildet, auf' welcher die eigentliche Glühretorte d mittels entsprechend deren Form rechteckig gestalteter Tauchdichtungen m dicht aufgesetzt ist. Der Schacht i dient zur Aufnahme einer Hubvorrichtung g und zeitweilig eines von dieser getragenen, während des Glühprozesses die Glühkammer von den Kammern e der Kühlkammer abschließenden

hohlen Dichtungskörpers h. Der Dichtungskörper h hat an den bei den einzelnen Arbeitsstufen den Kammern c gegenüberliegenden Stellen nach innen gerichtete Ausbauchungen n, um den in die Kammern c einzuführenden, mit Glühgut beladenen Wagen nicht den Platz '' zu beschränken bzw. um den Kammern c eine kleinere Länge geben zu können.

Die Wirkungsweise des Glühofens wird durch

ίο das in Fig. 2 strichpunktiert und in Fig. 3 schaubildlich angegebene Arbeitsschema 5 angedeutet. Nachdem der Dichtungskörper h in die in Fig. 1 gezeigte Stellung gebracht ist, wird an der Zuführungsstelle A der mit Glühgut beladene Wagen in die vor diese Stelle gebrachte betreffende Kammer c eingeschoben, und nachdem diese wieder verschlossen und mit indifferentem Gas ausgespült wurde, die Kühlkammer mit der genannten Kammer c bis an die Stelle B gedreht, an welcher eine Stoßvorrichtung irgendwelcher Art vorgesehen ist. Mit dieser wird der in der Kammer c befindliche Wagen mit Glühgut, ohne daß diese geöffnet wird, auf den mittlerweile in den Schacht i versenkten Dichtungskörper h geschoben und dann mittels der Hubvorrichtung g in die Glühretorte gehoben und diese dadurch gleichzeitig von den Kammern c abgeschlossen. Nachdem der Glühprozeß stattgefunden hat, wird der Wagen mit dem Glühgut wieder gesenkt und in die noch vor der Stelle B befindliche Kammer c zurückgezogen, und gleichzeitig wird durch die vor der Stelle A befindliche Kammer c eine neue Ladung Glühgut in die Glühretorte eingebracht, geglüht und an der Stelle B wieder in ihre Kammer c zurückgezogen. Durch die hierbei erfolgende absatzweise Drehung kommen die Glühgutladungen allmählich und, nachdem sie sich in der Kühlkammer abgekühlt haben, nach der Reihe an die Einladestelle A und werden dort vor der jedesmaligen Zuführung des neuen Glühgutes der Kühlkammer entnommen. Die Einführung des Glühgutes in die Kammern c braucht nicht durchaus quer zur Achse der ; Glühretorte d zu erfolgen, sondern kann auch parallel zu dieser geschehen.

Die Zubringer- und Kühlkammer könnte mit dem Versenkungsschacht i und gegebenenfalls auch mit der Glühretorte d anstatt · durch Tauchdichtungen auch fest verbunden sein, so daß sich die letztgenannten Teile bei der Drehung der Zubringer- und Kühlkammer ebenfalls mitdrehen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Glühofen mit Kühlvorrichtung zum Glühen und Kühlen des Glühgutes in einer von der Außenluft abgeschlossenen Gasatmosphäre nach Patent 257716, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüber der Glühretorte fest oder drehbar gelagerte Zubringer- und Kühlkammer sternförmig aus^:

. gebildet und mit radialen Kammern versehen ist, durch welche das Glühgut der Glühretorte zugeführt und ihr entnommen wird.

■■'■■'., 2. Ausführungsform des Glühofens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer mit ihrem mittleren, als Zuführungsschacht zur Retorte ausgebildeten Teil unter der Glühkammer liegt und in diesem mittleren Teil eine Heb- und Senkvorrichtung nebst Abdichtungskörper einschließt, welche in gehobenem Znstande die radialen Kammern der Zu-

;-..' bringer- und Kühlkammer voneinander und von der .Glühretorte abschließt.

3. Ausführungsform des Glühofens nach'8o Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich-

■ net, daß der die Absperrung der radialen Zu- _: bringerkammern von der Glühretorte bewir-

,':.-.■ kende Dichtungskörper der Hub- und Senkvorrichtung an den diesen Kammern bei den einzelnen Arbeitsstufen gegenüberliegenden Stellen mit Einbuchtungen ver-■ sehen ist, um den Raum in den Zubringer-. kammern nicht für das Glühgut zu be-

V schränken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.