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Zahnmedizinisches Lehr- und Übungsgerät
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Die Erfindung betrifft ein zahnmedizinisches Lehr- und Ubungsgerät,
bestehend aus einer kastenartigen Versorgungseinheit für zahnärztliche Instrumente
und einer an einer Seitenwand der Versorgungseinheit angeordneten Tischplatte, an
welcher ein Phantom-Kopf befestigt ist, wobei die Instrumente mit an ihnen angeschlossenen
Versorgungsleitungen in einer an der die Tischplatte aufweisenden Seitenwand der
Versorgungseinheit angeordneten Halterung oberhalb der Tischplatte ausziehbar gelagert
sind. Derartige Geräte werden zur Ausbildung von Studenten der Zahnmedizin angewendet
und in Lehrsälen von Universitäten bzw. Hochschulen zu mehreren aufgestellt.
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Ein solches zahnmedizinisches Lehr- und Ubungsgerät ist durch das
DT-GM 19 70 629 bekannt. Bei diesem bekannten Gerät besitzt die kastenartige Versorgungseinheit
konstante Abmessungen und somit auch in Richtung der ihr zugewandten Kante der Tischplatte
eine konstante Länge. Die Folge hiervon ist, daß in einem durch die Ausmaße des
Fußbodens und andere aufgestellte Gegenstände nur eine begrenzte freie Aufstellfläche
aufweisenden Lehrsaal nur eine ganz bestimmte Anzahl von Lehr- und Ubungsgeräten
aufgestellt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zahnmedizinisches Lehr-
und Ubungsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Länge der kastenartigen
Versorgungseinheit variabel ist, so daß durch unterschiedliche Einstellung der Länge
eine unterschiedliche Anzahl von Lehr- und Übungsgeräten in ein und demselben Raum
aufgestellt werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen'
daß die kastenartige Versorgungseinheit aus einem Versorgungseinrichtungen sowie
Schalt- und Regelmittel für die Instrumente
aufweisenden Grundkörper
besteht, an den sich ein gegenüber dem Grundkörper parallel zu der der Versorgungseinheit
zugewandten Kante der Tischplatte verstellbarer Anbaukörper anschließt, welcher
die Halterung für die Instrumente aufweist.
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Je nach der zur VerfUgung stehenden freien Aufstellfläche eines Lehrsaals
od.dgl. und nach der Anzahl der in einem solchen Raum unterzubringenden Lehr- und
Ubungsgeräte kann nunmehr bei dem vorgeschlagenen Lehr- und Übungsgerät in einfacher
Weise Anbaukörper und Grundkörper relativ zueinander verstellt und damit die Aufstellfiche
jedes einzelnen Lehr- und Übungsgerätes den Gegebenheiten entsprechend variiert
werden. Auf diese Weise kann sowohl hinsichtlich der Größe der zur Verfügung stehenden
Aufstellfläche als auch hinsichtlich der erforderlichen Anzahl der Lehr- und Übungsgeräte
in Abhängigkeit von der eingestellten Länge der Versorgungseinheit allen Anforderungen
entsprochen werden. Beispielsweise kann die Versorgungseinheit durch Verstellung
des Anbaukörpers von der dem Grundkörper am weitesten entfernten Stellung aus um
ein Fünftel bis ein Drittel ihrer Länge verkleinerbar sein. Es ist zweckmäßig, mehrere
Tischplatten von unterschiedlicher Länge auf Vorrat zu halten, von denen jeweils
diejenige an der Versorgungseinheit angeordnet wird, welche in ihrer Länge der eingestellten
Länge der Versorgungseinheit entspricht oder am nächsten kommt.
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Zweckmäßig besitzt der Grundkörper einen etwa quadratischen Querschnitt,
wobei es zweckmäßig ist, wenn der Anbaukörper einen rechteckigen Querschnitt aufweist,
dessen eine seitliche Schmalseite in ihrer Breite etwas kleiner als die ihr benachbarte
Seitenwand des Grundkörpers ist. Gemäß dieser Ausführungsform können Grundkörper
und Anbaukörper zwecks Veränderung der Länge der kastenartigen Versorgungseinheit
teleskopartig gegeneinander
verschoben werden, wobei die dem Anbaukörper
zugewandte Seitenwand mit einer entsprechenden Ausnehmung zumEinschieben des Anbaukörpers
versehen ist.
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Um die in der Halterung befindlichen Instrumente je nach der eingestellten
Relativetellung von Grundkörper und Anbaukörper stets in eine für den Lernenden
bzw. Studenten günstige Grifflage bringen zu können, ist es zweckmäßig, wenn der
Anbaukörper oberhalb der Tischplatte mit einer sich parallel zur Verstellrichtung
des Anbaukörpers horizontal erstreckenden Durchbrechung versehen ist, in welcher
die Halterung für die Instrumente in Richtung der Horizontalerstreckung der Durchbrechung
verschiebbar gelagert ist. Durch in einfacher Weise durchzuführendes Hin- bzw. Herschieben
der Halterung in der schlitzartigen Durchbrechung können die Instrumente schnell
in die jeweils gewünschte Lage gebracht werden. Trotz dieser verschiebbaren Anordnung
der Halterung ergibt sich eine platzsparende Unterbringung von den Versorgungsleitungen
der Instrumente zugeordneten Rückzugseinrichtungen, wenn die Halterung sowie die
ausziehbaren Versorgungsleitungen mit den Rückzugseinrichtungen an einem Schlitten
angeordnet sind, der mittels einer in den Anbaukörper vorgesehenen Horizontalschienen-Anordnung
verschiebbar gelagert ist.
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Die genannte horizontale schlitzartige Durchbrechung kann sich von
dem dem Grundkörper abgewandten Ende des Anbaukörpers bis etwa zur Mitte der Tischplatte
oder auch bis zum Grundkörper hin erstrecken.
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Mehrere der kastenartigen Versorgungseinheiten können in platzsparender
Weise mit ihren der Tischplatte abgewandten Seitenwand den und mit ihren hierzu
rechtwinkligen Seitenwänden gegeneinander gestellt werden, so daß eine Gegenüber-
und Nebeneinanderanordnung
von mehreren Lehr- und Ubungsgeräten
erzielt wird.
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Die Platzersparnis kann noch verbessert werden, wenn die horizontale
Durchbrechung den Anbaukörper quer zur Verstellrichtung des Anbaukörpers durchsetzt
und auf beiden Seiten der Versorgungseinheit je eine Tischplatte angeordnet ist.
In diesem Fall brauchen mehrere Versorgungseinheiten zur Platzersparnis nur nebeneinander
angeordnet zu werden, und es können an ein und demselben Gerät zwei Personen, nämlich
vor jeder der beiden Tischplatten je ein Lernender oder Student, Platz nehmen und
arbeiten. Hierzu kann entweder jeder der beiden Studenten eines von mehreren der
in der in diesem Fall zweckmäßig nach oben ragenden Halterung befindlichen Instrumente
ergreifen oder es kann auf beiden Seiten des Versorgungskörpers je eine Halterung
für Instrumente angeordnet sein.
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Im übrigen kann die Halterung mit Einstecköffnungen od.dgl.
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versehen sein, deren Achse jeweils auf den an der Tischplatte befestigten
Phantom-Kopf gerichtet ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Achsen der Einstecköffnungen
jeweils in elne * enkrechten Ebene liegen, die mit der die Halterung aufweisenden
Seitenwand der Versorgungseinheit einen Winkel von etwa 750 einschließt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Es zeigen; Fig. 1 ein zahnmedizinisches Lehr- und Ubungsgerät in schaubildlicher
Darstellung, Fig, 2 mehrere gegenüber und nebeneinander angeordnete Lehr- und Ubungsgerlte
in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 3 das Lehr- und Ubungsgerät
nach Fig. 1 in Ansicht von vorn bei weggelassener Tischplatte und zum Teil weggelassener
vorderer Seitenwand, Fig. 4 das Lehr- und ttbungsgerat nach Fig. 3 bei völlig weggelassener
vorderer Seitenwand und ohne Halterung für die Instrumente, Fig. 5 das Lehr- und
Ubungsgerät nach Fig. 4 in Ansicht von oben, Fig. 6 das Lehr- und Ubungsgerät im
Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 1, Fig. 7 eine gegenüber Fig. 6 abgeänderte
AusfUhrungsform und Fig. 8 eine weitere gegenüber Fig. 6 abgeänderte Ausführungsform.
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Das dargestellte zahnmedizinische Lehr- und Übungsgerät besteht aus
einer kastenartigen Versorgungseinheit 1, welche die Form eines Quaders hat und
mit einer langen Schmalseite auf dem Boden steht. An der in Fig. 1 vorderen Seitenwand
3 der Versorgungseinheit 1 ist eine Tischplatte 4 angeordnet, welche an ihrem rechten
Ende auf einem schrankartigen Ständer 4a ruht. Der Ständer 4a ist mit mehreren Schubladen
4b versehen. Im Bereich des linken Endes der Tischplatte 4 ist ein Phantom-Kopf
5 mit Hilfe einer Lagerung 5a angeordnet.
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An der Seitenwand 3 der Vegorgungseinheit 1 ist oberhalb der Tischplatte
4 eine Halterung 7 für ausziehbare zahnärztliche Instrumente 2 mit an ihnen angeschlossenen
Versorgungsleitungen 6 vorgesehen.
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Die kastenförmige Versorgungseinheit besteht aus einem nicht
dargestellte
Versorgungseinrichtungen sowie Schalt- und Regelmittel 8 für die Instrumente 2 aufweisenden
Grundkörper 9 von etwa quadratischer Grundfläche. Die Versorgungseinrichtungen können
aus elektrischen und/oder pneumatischen Antriebs- bzw.
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Speiseelementen für die Instrumente 2 bestehen. An den Grundkörper
9 ist mittels einer Leitung 9a ein Fußanlasser oder Fußschalter 9b zur Ein- und
Ausschaltung der Instrumente 2 angeschlossen. Ferner ist an den Grundkörper mittels
einer Leitung 5b ein Speichelzieher 5c zur Verwendung am Phantom-Kopf 5 angeschlossen.
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An den Grundkörper 9 schließt sich ein gegenüber dem letzteren parallel
zu der der Versorgungseinheit 1 zugewandten Kante 1o der Tischplatte 4 verstellbarer
Anbaukörper 11 an, welcher die Halterung 7 für die Instrumente aufweist. Der Anbaukörper
11 besitzt eine Quaderform, d.h. einen rechteckigen Querschnitt.
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Die eine der seitlichen Schmalseiten 12 ist in ihrer Breite etwas
kleiner als die ihr benachbarte Seitenwand 13 des Grundkörpers 9, so daß der Grundkörper
9 und der Anbaukörper 11 zwecks Veränderung der Länge der kastenartigen Versorgungseinheit
1 nach Art eines Teleskops gegenseitig ineinander verschoben werden können. Der
Grundkörper 9 besitzt hierzu eine Ausnehmung 9c (Fig.
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5) zum Einschieben des Anbaukörpers 11.
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Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, ist die kastenartige Versorgungseinheit
1 durch Verstellung des Anbaukörpers 11 von der dem Grundkörper 9 am weitesten entfernt
liegenden Stellung 11a aus um etwa ein Fünftel ihrer Länge verkleinerbar. Die vom
Grundkörper 9 am weitesten entfernte Stellung 11a des Anbaukörpers 11 ist mit strichpunktierten
Linien angedeutet, was auch für die dem Grundkörper 9 zugewandte Schmalseite 12a
des Anbaukörpers 11 in der Stellung 11a gilt.
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Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, besitzt der Anbaukörper 11
eine als Ablagefläche ausgebildete Oberseite 14, auf welcher zahnärztliche Werkzeuge
15, z.B. Haken, Spiegel od.dgl. abgelegt werden können.
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Oberhalb der Tischplatte 4 ist der Anbaukörper 11 mit einer sich parallel
zur Verstellrichtung des Anbaukörpers horizontal erstreckenden schlitzartigen Durchbrechung
16 versehen, in welcher dieHalterung 7 für die Instrumente 2 in Richtung der Horizontalerstreckung
der Durchbrechung, d.h. in Verstellrichtung des Anbaukorpers 11, verschiebbar gelagert
ist. Wie aus Fig. 3 und 6 bis 8 hervorgeht, sind die Halterung 7 für die Instrumente
2 und Rflckzugseinrichtungen 17 in Form von feder- oder gewichtsbelasteten RAckzugsrollen
für die aus der Halterung 7 ausziehbar angeordneten Versorgungsleitungen 6 an einem
Schlitten 18 angeordnet. Der Schlitten 18 ist mittels einer in dem Anbaukörper 11
vorgesehenen Horizontalschienen-Anordnung 19 verschiebbar gelagert. Gemäß Fig. 4
sind die beiden Horizontalschienen 19 an ihrem rechten Ende mittels im Querschnitt
winkelförmigen oerstreben 19a fest mit dem Anbaukörper 11 verbunden. Das linke Ende
der Horizontalschienen 19 ruht gleitbar auf Querstreben 19b, welche am Grundkörper
9 befestigt sind. Bei der L&ngsverschiebung des Anbaukörpers 11 gegenüber dem
feststehenden Grundkörper 9 gleiten sciit die Horizontalschienen 19 auf den Querstreben
19b. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, erstreckt sich die horizontale schlitzartige Durchbrechung
16 von dem d 7dGrundkörper 9 abgewandten Ende des Anbaukörpers 11 bis zum Grundkörper
9 zugewandten Ende.
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Gesäß Fig. 2 können mehrere, im dargestellten Falle sechs kastenartige
Versorgungseinheiten 1 in platz sparender Weise mit ihren der Tischplatte 4 abgewandten
Seitenwänden und mit ihren hierzu rechtwinkeligen Schmalseiten gegeneinander gestellt
werden,
so daß eine kompakte GegenUber- und Nebeneinanderanordnung
erzielt wird. Bei dieser kompakten Anordnung können sechs Lernende bzw. Studenten
gleichzeitig arbeiten. Die Tiefe dieser kompakten Anordnung, d.h. die Abmessung
in Richtung quer zur Verschieberichtung der Anbaukörper 11 kann noch verkleinert
werden, wenn gemäß Fig. 7 und 8 die horizontale Durchbrechung 16 den Anbaukörper
11 quer zur Verstellrichtung des Anbaukörpers durchsetzt und auf beiden Seiten der
Versorgungseinheit 1 je eine Tischplatte 4 angeordnet ist. In diesem Falle werden
fUr sechs Arbeitsplätze nur drei kastenartige Versorgungseinheiten 1 benötigt.
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Hierzu kann gemäß Fig. 7 auf beiden Seiten des Anbaukörpers 11 je
eine Halterung 7 fUr Instrumente 2 angeordnet sein. Andererseits ist es gemäß Fig.
8 möglich, daß die Halterung 7 nach oben ragend angeordnet ist, so daß von den beiden
sich einander gegenübersitzenden Studenten jeweils eines von mehreren in der Halterung
7 befindlichen Instrumente 2 ergriffen und herausgezogen werden kann.
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Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht, ist die Halterung
7 mit Einstecköffnungen 20 versehen, deren Achse jeweils auf den an der Tischplatte
4 befestigten Phantom-Kopf 5 gerichtet ist. Die genannten Achsen der Einstecköffnungen
20 liegen dabei jeweils in einer senkrechten Ebene, die mit der die Halterung 7
aufweisenden Seitenwand 3 der Versorgungseinheit 1 einen Winkel von etwa 75° einschließt.
Wie aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht, kann auf dem Grundkörper 9 ein Lehrmonitor
21 vorgesehen sein, auf dessen Bildschirm 22 der Student vom Lehrenden an einer
von der Versorgungseinheit 1 entfernten Stelle vorgenommene Vorführungen, welche
mit einer entsprechenden Vbertragungseinrichtung auf den Lehrmonitor 21 übertragen
werden, verfolgen kann. Ferner ist auf der Oberseite des Grundkörpers 9 noch eine
Arbeitsplatzleuchte 23 angeordnet.
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Das dargestellte, aus der kastenartigen Versorgungseinheit 1 mit Tischplatte
4 und schrankartigem Ständer 4a bestehende zahnmedizinische Lehr- und Ubungsgerät
eignet sich auch gut als Arbeitsplatz zur Ausführung von zahnärztlichen Technikarbeiten,
wie sie beispielsweise bei der Herstellung und Bearbeitung von Zahnprothesen durchgeführt
werden. In diesem Falle wären in der Halterung 7 zahnärztliche Technikhandstücke
als Instrumente 2 vorzusehen. Weiterhin dient für die Durchführung von zahntechnischen
Arbeiten der in Fig. 1 dargestellte Gasbrenner 24, der mittels einer flexiblen Leitung
25 an den Anbaukörper 11 angeschlossen ist.
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L e e r s e i t e