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DE26974C - Apparat zur mechanischen Ausführung von Operationen der Harmonielehre - Google Patents

Apparat zur mechanischen Ausführung von Operationen der Harmonielehre

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Publication number
DE26974C
DE26974C DENDAT26974D DE26974DA DE26974C DE 26974 C DE26974 C DE 26974C DE NDAT26974 D DENDAT26974 D DE NDAT26974D DE 26974D A DE26974D A DE 26974DA DE 26974 C DE26974 C DE 26974C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chord
major
note
slider
accord
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT26974D
Other languages
English (en)
Original Assignee
: B. S. MAITLAND in London
Publication of DE26974C publication Critical patent/DE26974C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10GREPRESENTATION OF MUSIC; RECORDING MUSIC IN NOTATION FORM; ACCESSORIES FOR MUSIC OR MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. SUPPORTS
    • G10G1/00Means for the representation of music
    • G10G1/02Chord or note indicators, fixed or adjustable, for keyboard of fingerboards

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Apparat, mittelst welches Melodieen harmönisirt, modulirt und' analysirt und ,andere in der Harmonielehre vorkommende Operationen ausgeführt werden können. Zu letzteren gehört beispielsweise die Auffindung eines Accords in, einer Tonart, die Angabe der einer· Tonart nächstverwandten Tonart, das Tränsponiren der Musik oder die Angabe von Intervallen.
Der hierzu verwendete Apparat besteht aus einem Rahmen oder Brett mit einer Anzahl von Führungsleisten, in welchen eine entsprechende Anzahl. paralleler Schieber unabhängig von einander auf- und abgeschoben, werden können. Es können jedoch auch (je nach der besonderen Art der auszuführenden Operation) die Schieber über einander öder concentrisch im Kreise verschoben werden. Die Schieber können auf verschiedene Weise bewegt werden, beispielsweise durch im Rahmen sitzende 'Schrauben mit an den Schiebern sitzenden '■ Muttern, wodurch die Schieber je nach der Drehrichtung. der Schrauben auf- und abwärtsbewegt' werden können. Der Erfinder verwendet aber die in der Zeichnung dargestellte und nachstehend beschriebene Vorrichtung, durch welche- die Schieber mit der Hand verschoben- werden können. ... '"; . !
Vier der Schieber sind die Ac.cordschieber, von denen ein jeder in verticaler Richtung in drei Theile für die'Grundtonart, für die Tonart der Dominante und die: der Unter-Dominante getheilt ist. Jeder dieser Theile ist wiederum in fünf verticale Accordreihen zerlegt, die i. dem Grundton, 2. dem Dominanten-Septimen - Accord, dem Dominanten - Nonen-Accord, dem Dominanten -Undecimen- Accord und dem Dominanten-Tredecimen-Accord, 3. dem Unter-Dominanten-Accord, dem Accord der Terzdur, der grofsen Quinte und der dur-Sexte, dem Accord der dür-Terz und grofsen Sexte. und dem Napolitari'Sext-Accord, 4. den drei Formen des übermäfsigen Sext-Accords und 5. den übermäfsigen und verminderten Dreiklängen entsprechen. .
Diese fünf Accordreihen tragen willkürliche Zeichen, die den Zeichen einer weiter unten angegebenen Tafel entsprechen und die verschiedenen Accorde nach den Regeln der Harmonielehre darstellen.
Ein jeder Accordschieber ist aufserdem noch mit horizontalen Notenlinien versehen, die einer auf einem festliegenden Rahmen oder Brett angebrachten chromatischen Tonleiter entsprechen. In Verbindung mit dieser chromatischen Tonleiter sind in regelmäfsiger Aufeinanderfolge Notenreihen angeordnet. Auf jedem Accordschieber ist nahe in der Mitte eine dicke schwarze Linie gezogen, um den Grundton (oder die tiefste Note) der Accordtonart anzugeben, die sich immer der Tonart anpafst. Etwas oberhalb der schwarzen Linie ist eine Doppellinie gezogen, um bei Einstellung auf eine Dur-Tonart die dieser verwandte Moll-Tonart darzustellen. Unter der Grundtonlinie befindet sich ferner noch eine Zickzacklinie, die bei Einstellung auf • eine Moll-Tonart die ihr verwandte Dur-Tonart angiebt.
An den Enden jeder der Reihen der chromatischen Tonleiter ist ein Loch zur Aufnahme eines Stiftes angebracht. Diese Stifte sind durch Drähte mit einander zu Paaren verbunden. Es
können auch die Drähte an ihren Enden' rechtwinklig umgebogen sein und so die Stifte bilden. Soll auf eine gegebene Tonart harmonisirt werden, so werden Stiftpaare in die die Notenoder Intervall-Accorde enthaltenden Reihen eingesetzt.
Durch die über die Schieber hinweggreifenden Verbindungsdrähte können die zwei Accorden gemeinsamen Noten dieses Accords in Verbindung mit dem nächsten, eine andere gegebene Note der Melodie begleitenden Accorde sichtbar gemacht werden.
Sollen die Accorde hörbar gemacht werden, so werden in den Notenreihen der chromatischen Tonleiter Löcher angebracht, in welche Knöpfe eingesteckt werden.
Beim Niederpressen dieser Knöpfe mit dem Finger wirken dieselben auf Ventile von Oeffnungen, die mit entsprechend gestimmten Pfeifen in einem einen Theil des Apparates bildenden Windkasten versehen sind. Es können die Drähte auch auf abgestimmte Saiten wirken, oder es können die willkürlichen Zeichen auf den Accordschiebern als Knöpfe ausgeführt werden, die bei ihrem Niederpressen durch Vermittlung von Stäben auf die Pfeifenventile wirken, wobei die Stäbe dergestalt kreuzweise unter den Schiebern untergebracht sind, dafs sämmtliche Knöpfe einer Notenlinie desselben oder eines Paares der Accordschieber auf denselben Stab und demzufolge auf dieselbe Pfeife wirken. Wegen ihrer Complicirtheit empfiehlt sich jedoch diese Modification nicht.
An Stelle von vier Accordschiebern können auch nur zwei angeordnet sein, in welchem Falle jedoch die Resultate nicht so schnell erzielt werden.
Mit den Accordschiebern kommt ein Intervallschieber zur Verwendung, welcher in verticaler Richtung in fünf Theile für die grofsen, die dur-, die moll-, die übermäfsigen und die verminderten Intervalle getheilt wird; in manchen Fällen kommt noch ein sechster Theil für die Stufen der Tonleiter hinzu, der beim Transponiren u. s. w. zur Verwendung kommt. Dieser Intervallschieber trägt Notenlinien, welche mit den Zahlen der verschiedenen, in der Harmonie verwendeten Intervalle nach den Regeln der Harmonielehre versehen sind. Durch Verstellung dieses Schiebers gegen eine der Notencolumnen auf dem Gestell werden der oder die auf eine gegebene Note aufgebauten Intervalle festgestellt und bei Umkehr des Apparates die erste Umkehrung des Intervalls ersichtlich.
In manchen Fällen kann auch ein in verticaler Richtung getheilter Tonleiterschieber zur Verwendung kommen, dessen Theile i. für die auf- und niedersteigende Dur-Tonleiter, 2. für die aufsteigende Moll-Tonleiter, 3. für die niedersteigende Moll-Tonleiter und drei andere Formen von Moll-Tonleitern bestimmt sind. Durch \reränderung der Stellung dieses Schiebers mit dem vorher beschriebenen Intervallschieber gegen eine der Notencolumnen auf dem Rahmen wird eine Transposition einer gegebenen Tonleiter oder Composition erzielt.
Fig. ι ist ein Grundrifs des Apparates, Fig. 2 ein Schnitt nach 1-1 und Fig. 3 ein Bruchstück eines Schnittes nach 2-2. AA ist ein Rahmen oder Brett mit ein,er chromatischen Tonleiter BB. C C2 Cz C4 sind vier Accordschieber, die auf dem Rahmen A frei nach oben und unten verschoben werden können. Zur Führung ist ein jeder Accordschieber mit einem Schlitz α und zwei in A sitzenden Schrauben b b versehen.
Jeder Accordschieber ist in verticaler Richtung in drei Theile DEF zerlegt, von denen D die Grundtonart, E die Dominanten- und F die Unter - Dominanten - Tonart bezeichnet. Jeder dieser Theile DEF wiederum hat fünf mit 1, 2, 3, 4 und 5 bezeichnete verticale Accordlinien, welche verschiedene willkürliche, die verschiedenen Accorde der Harmonielehre darstellende Zeichen tragen. Diese Zeichen entsprechen den Zeichen der folgenden Tabelle, die auf der Rahmenfläche A angebracht wird.
Tabelle.
Accordreihe 1.
Grundton:
3 · Dur-Dreiklang.
3 O Moll-Dreiklang.
Accordreihe 2.
• O Dominanten-Septimen-Accord.
• G Dominanten-, dur-Nonen- und Septimen-Accord nach der ersten Note des Dur-Accords (|).
• ■ Dominanten-, dur-Nonen-Accord und verminderter Septimen - Accord oder Septimen-Accord nach der ersten Note des MoIl-Accords (|).
• D 3 Dominanten-Undecimen-Accord dur.
0 13 Dominanten-Undecimen-Accord moll.
• D 3 O Dominanten-Tredecimen-Accord dur. β ■ 3 ♦ Dominanten-Tredecimen-Accord moll. γ bedeutet: Uebergehe den Grundton des
Dominanten-Septimen-Accords für den Septimen-Accord nach der ersten Note im Dur-Accord und für den verminderten Septimen - Accord oder den Septimen-Accord nach der ersten Note des Moll-Accords.
Accordreihe 3.
3 β Unter-Dominante dur.
3 O Unter-Dominante moll.
3 # O Accord der Terz-dur, der grofsen Quinte und der dur-Sexte und Accord der dur-Terz und der grofsen Sexte (§).
•9 Öl Accord der Sexte-Napolitan (§).
§ bedeutet: Uebergehe die Quinte der Unter-Dominante für den Accord der dur-Terz und grofsen Sexte und für die .Sexte-Napolitan. :
■ Accordreihe 4.
Die drei Formen der übermäfsigen Sexten.
9 Accord der übermäfsigen Sexte und dur-Terz. . j..
φ O Accord der übermäfsigen Sexte, dur-Terz und übermäfsigen Quarte.
• D Accord der übermäfsigen Sexte, dur-Terz und grofsen Quinte. . ■
Accordreihe 5.
O 9 Accord des übermäfsigen Dreiklangs.
9 · Accord des verminderten Dreiklangs. ■
Jeder der Accordschieber C1 Cs C3 C4 trägt horizontale Notenanzeiger (s. Fig. 1), die mit der chromatischen Tonleiter correspondiren. Mit letzterer ist eine Notenreihe G in regelmäfsiger Reihenfolge angeordnet, während andere Reihen noch bei G1 G1 vorgesehen sind. Die über jeden der Accordschieber gehende schwarze Linie c zeigt den Grundton, die doppelte Linie d die verwandte Moll-Tonart zu einer Dur-Grundtonart, und eine Zickzacklinie e die verwandte Dur-Tonart zu der Moll-Grundtonart.
In der Richtung der Linien der chromatischen Tonleiter B sind zu beiden Seiten derselben Löcher // angebracht, in welche die Drahtenden zu dem angegebenen Zweck eingesteckt werden. Fig. 4 stellt den Verbindungsdraht h dar, der an seinen beiden Enden g rechtwinklig umgebogen ist. ii sind eine Anzahl Knöpfe, welche in die Löcher in den Notenanzeigern . der chromatischen Tonleiter B eingesteckt werden. Jeder Knopf i ist durch einen Stab k, Fig. 2, mit einem eine.Ventil-■klappe m tragenden Hebel / verbunden. Die Klappen in sitzen auf entsprechenden Oeffnungen 11 eines Windkastens 0, an dem eine Anzahl abgestimmter Zungen p befestigt sind. Wird ein solcher Knopf mit dem Finger niedergedrückt, so wirkt k auf den Hebel / und öffnet das Ventil m, wodurch Luft aus dem Kasten 0 entweicht und die entsprechende Zunge / zum Tönen bringt. Die unter dem Knopf i und dem Hebel / befindlichen Federn q und r führen nach Aufhebung des Druckes auf den Knopf die Theile in ihre ursprüngliche Lage zurück, ί ist eine Luftzutrittsöffnung in dem Kasten o, welche durch ein Rohr mit einem Blasebalg oder einer Düse verbunden ist.
H ist der vorhin genannte Intervallschieber, der wie die Schieber C1 bis C1 auf dem Rahmen A auf- und abwärtsgeschoben werden kann; derselbe ist in verticaler Richtung in sechs Theile für 1. die vollen, 2. die Dur-, 3. die Moll-, 4. die übermäfsigen, 5. die verminderten und 6. für die beim Transponiren zur Verwendung gelangenden Stufen der Tonleiter getheilt. Der letzte Theil kann jedoch auch· wegfallen. '
/ ist der ebenfalls auf A verschiebbare Tonleiterschieber. Derselbe ist mit drei Theilungen für die übermäfsige und verminderte Tonleiter, die übermäfsige Moll-Tonleiter und die verminderte Moll-Tonleiter versehen.
Auf dem Rahmen ist bei K die Reihenfolge der Kreuze in der Vorzeichnung, bei Z, die Reihenfolge der b in der Vorzeichnung, bei M die Vorzeichnung in den Kreuzen und bei N die Vorzeichnung in b angegeben. Dieselben brauchen nicht auf dem Rahmen A angebracht zu werden, es empfiehlt sich dies aber, wo es möglich ist, um den Apparat schnell für die verschiedenen vorzunehmenden musikalischen Operationen verwenden zu können.
In den Accordschiebern C1 bis■Ci zeigt ein Strich über einer Note (z. B. S) an, dafs dieselbe einen halben Ton gehoben ist, während ein Strich unter einer Note · anzeigt, dafs dieselbe einen halben Ton gesenkt ist. Volle oder gestrichelte und keine Notenanzeiger bildende Linien laufen von der einen Note des einen Accords nach einer Note eines anderen Accords und zeigen den Uebergang und die Auflösung von dem einen Accord in den anderen. Zeichen X auf den Accordschiebern zeigt, dafs die betreffende Note die Wiederholung eines eine Octave höher oder tiefer anzeigenden Notenzeichens bedeutet.
Die Benutzungsweise des Apparates ist folgende:
Soll beispielsweise von Es-dur auf E-dur modulirt werden, so wird der Grundton, d. h. die Linie c des Accordschiebers C1 und die Doppellinie d des Schiebers C2 auf den Notenanzeiger es eingestellt, wodurch man die fünf nächstverwandten Tonarten nach Es-dur erhält. Darauf stellt man die Grundtonlinie c des Accordschiebers C3 und die Doppellinie d des Accordschiebers C4 auf den Notenanzeiger E ein, wodurch man die fünf nächstverwandten Tonarten nach E erhält. Darauf sieht man bei N, Fig. 1, die Vorzeichnung von Es-dur nach, wo man findet, dafs für diese Tonart drei nöthig sind, dann bei L, um die Ordnung b, es und as zu finden. Bei M, Fig. 1, findet man als Vorzeichnung von E-dur vier Kreuze, deren bei K ersichtliche Anordnung fis, eis, gis und dis ist. Nach Markirung der Vorzeichnungen von es nimmt man den zur Tonart des Schiebers gehörenden Dur - Dreiklang oder es herunter (vorausgesetzt, dafs man von der Accord-Tonart modulirt); dies geschieht unter Bezugnahme auf die Accordlinie 1 in der Bezugstabelle und unter alleiniger Verwendung der Zeichen 9 ·, die den Dur-Dreiklang bilden. Man beginnt dann am Fufse der Accordlinie 1
der Accord-Tonart auf C1 und schreibt sich die Töne es, G, B und, wenn nöthig, die Octave es nieder, auf welche die Töne fallen. Man überzeugt sich darauf, ob eine der Noten es, G, B in dem übermäfsigen Accord (nicht der übermäfsigen Tonart) von E (auf dem Schieber C3) enthalten, oder ob sich die Note oder Noten auf demselben Notenanzeiger befinden. Man findet auf dem Notenanzeiger es des auf dem Schieber C% befindlichen Dominanten-Accords ein kleines χ vor, welches angiebt, dafs die Note eine Octave über oder unter dem dis des Dominanten-Accords der Grundtonart von es (auf Schieber C3) wiederholt wird, da kein es in E-dur vorhanden ist, welcher Ton der Vorzeichnung gemäfs in dis verwandelt wird.
(In der Theorie sind es und dis zwei bestimmte Töne, sie sind aber von einander so wenig verschieden, dafs sie seit Einführung temperirter Instrumente, wie der Klaviere, als derselbe Ton angesehen werden können.)
Man nimmt deshalb nach den Regeln des Contrapunktes dis als die höchste Note an, so dafs, wenn ein Ton in den beiden zu verbindenden Accorden erscheint, derselbe in derselben Stimme gehalten wird. Dann nimmt man die unterste Note des Dominanten - Accords der K-Tonart herunter und bildet den Accord H, fls, A, H und als höchste Note dis. Hierauf folgt man den Reihen der Auflösung, die von dem Dominanten-Accord (Reihe 2) nach dem Grundton-Accord (Linie 3), beide von der Tonart E - dur auf Schieber C3 führen. Der Grundton H geht in E, dis in E über. Da fls keine Auflösungslinie besitzt, kann es entweder in E oder gis übergehen. A geht in gis und H, die Octave des Grundtones, geht . wieder in H über.
Andere Modulationen werden auf dieselbe AVeise vorgenommen, auch kann man dasselbe Ziel durch die nächstverwandten Tonarten erreichen.
Manchmal ereignet es sich, dafs keine zwei Accorde verbindende Note vorhanden ist; in diesem Falle benutzt man einen anderen Accord oder eine nächstverwandte Tonart selbst und geht mit derselben auf gleiche Weise wie oben vor.
Um eine Melodie zu harmonisiren, modulirt man von einem Accord nach einem anderen.
Soll beispielsweise eine Melodie in Es-dur harmonisirt werden, so stellt man den Grundton oder die Linie c des Schiebers C1 und die Doppellinie d des Schiebers C2 auf es ein, was wie vorher die fünf nächstverwandten Tonarten ergiebt. Beginnt die Note es die Melodie, so harmonisirt man mit der Accordtonart dieser Tonart, weil, wenn die Prime, Terz oder Quinte eine Melodie beginnt, das Harmonisiren mit der Accord-Tonart erfolgen mufs. Ist die nächste Note der Melodie ein zweites es, so vertauscht man den Accord, weshalb man denjenigen Accord benutzt, dessen Noten mit dem Accord von es am meisten übereinstimmen, aber die Note es darin enthalten. Es ergiebt sich, dafs die Accord-Tonart von c (Schieber C2) die nächstverwandte der Tonart von es ist, da sie es und g mit beiden Accorden gemein hat, weshalb man jenen Accord niederschreibt. Wenn die dritte NÄte der Melodie F ist, so bewegt man den Schieber, wie vorher, wieder nach einem Accord mit F und einer der Noten C, es und G, wodurch man den Accord der dur-Terz und grofsen Sexte der Tonart (Zeile 3, Schieber C) erhält, der F als Melodie und C des vorhergehenden Accords enthält. Man schreibt darauf den Accord der dur-Terz und grofsen Sexte nieder. Die erste Note des nächsten Taktstriches sei D, weshalb man den die Noten D, sowie as, C oder F des letzten Accords enthaltenden Accord nimmt, woraus man findet, dafs der Dominanten-Septimen-Accord (der Tonart es) das D der Melodie und F und as des letzten Accords enthält. Man schreibt jenen Accord nieder, läfst aber, um die falsche, vorher genannte Progression zu vermeiden, F aus, das, obgleich es vorhanden sein mufs, im Accord nicht immer zum Ausdruck gebracht zu werden braucht. Die zweite Note des zweiten Taktstriches der Melodie sei es. Hier kann man entweder nach dem Ton es auflösen oder, wie vorher, einen anderen Accord mit es der Melodie und irgend eine der Noten B, D, F oder as nehmen. Für eine bessere Progression, namentlich hier, wo das es nicht den Satz schliefst, verwendet man den Unter-Dominanten-Accord (der es-dur Zeile 3, Schieber C). Derselbe hat das es der Melodie und das dem letzten Accord gemeinsame as. Auch dieser Accord wird niedergeschrieben. Die dritte Note des zweiten Taktstriches der Melodie sei F. Dann nimmt man, wie vorher, einen das F, sowie eine der Noten as, C oder, es enthaltenden Accord und findet, dafs der Dominanten-Septimen-Accord der Tonart (Reihe 2, Accordschieber C1) das F der Melodie und das as des letzten Accords enthält. Aus diesem Grunde benutzt man diesen Accord bei seiner ersten Umkehrung, um parallele Octaven zu vermeiden u. s. w., bis zum Ende, wobei man auf einander folgende Accorde vermeidet und den Satz mit nicht umgetauschter Accord-Tonart zum Schlüsse bringt.
Soll die Dur-Tonart des Schiebers C1 Moll-Tonart werden, so wird die Zickzacklinie e des Schiebers C3 auf ihren Grundton eingestellt, was natürlich die relativen Dur-Tonarten des Schiebers C1 als Moll-Tonarten giebt. Wird der Schieber C2 auf Dur gestellt, so wird auf gleiche Weise die Doppellinie d des Schiebers C2 auf dieselbe Notenlinie wie der Grund-
tori C des Schiebers C2 eingestellt, wodurch man ebenfalls die relativen Moll-Tonarten des Schiebers C2 als Dur-Tonarten erhält.
Um mit dem vorher wieder eingerichteten Instrument zu analysiren, nimmt man den ersten Accord einer Composition, bestimmt denselben auf dem Accordschieber und zeichnet sich die Auflösungen der Accorde an.
Will man beispielsweise von O auf D transponiren, so stellt man die volle ι des Intervallschiebers H auf C und den Grundton des Tonleiterschiebers / auf D ein. Ueberall da, wo man eine auf den Schieber H zu transponirende Note sieht, nimmt man dasselbe Intervall auf dem Schieber, welches die Note ergiebt, auf welche die Melodie transponirt werden soll.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ein Apparat zur mechanischen Ausführung von Operationen der Harmonielehre, zusammengesetzt aus einem eine chromatische Tonleiter B tragenden Rahmen oder Brett A und vier oder mehr auf diesem verschiebbaren Schiebern C1 C2 C% C\ von denen ein jeder in verticaler Richtung in drei mit verticalen Accordlinien versehene Theile getheilt, mit willkürlichen Zeichen besetzt und mit Vorrichtungen zum Anschlagen des Grundtones, der der Dur-Tonart verwandten Moll-Tonart und der der Moll-Tonart verwandten Dur-Tonart versehen ist.
    Bei ■ dem dargestellten und unter ι. ■ gekennzeichneten Apparate die Anordnung der Löcher ff in der Richtung der Notenlinien der chromatischen Tonleiter und der in diese Löcher passenden, durch die Drähte h mit einander verbundenen Stifte gg.
    Bei diesem Apparat die Anbringung eines Windkastens mit einer Anzahl gestimmter Zungen, deren Ventile durch die auf den oder in der Richtung der Notenlinien der chromatischen Tonleiter angebrachten Knöpfe bewegt werden.
    In Combination mit dem die chromatische Tonleiter B tragenden Rahmen A und den Accordschiebern CC2 C3 C4 die Anordnung des Intervallschiebers H,
    In Combination mit dem Rahmen A, den Accordschiebern C C Ca C1 und dem Intervallschieber H die Anordnung des verschiebbaren Accordschiebers /
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT26974D Apparat zur mechanischen Ausführung von Operationen der Harmonielehre Active DE26974C (de)

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