DE268220C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVl 268220-KLASSE 12 #. GRUPPE

Verfahren zur Darstellung von Arsenoedelmetallpräparaten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Juli 1912 ab.

Es wurde gefunden, daß beim Zusammenbringen von wässerigen Lösungen der Salze des Goldes oder der Metalle der Platingruppe mit Lösungen der Salze des 3 · 3'-Diamino-4 · 4'-dioxyarsenobenzols Lösungen neuer Verbindungen entstehen, welche die Metalle so gebunden enthalten, daß sie durch Elektrolyte, wie Säuren, Basen, Salze, nicht ausgefällt werden ; auch sind die Lösungen der neuen Additionsverbindungen sehr lange haltbar. Durch dies Verhalten sind sie charakteristisch unterschieden von den kolloidalen Metallpräparaten, welche durch Einwirkung von Phenolen auf Edelmetallsalze (s. Ber. 36 [1903], S. 609 bis 615 und S. 1215 bis 1220) oder durch Einwirkung von Chlorgold auf p-aminophenylarsinsaures Natrium (vgl. Patentschrift 206343, Kl. 12 q) hergestellt werden können. Die neuen Verbindungen sind chemische Individuen, in wel- chen der Metallrest sich in chemischer Bindung mit dem Diaminodioxyarsenobenzol befindet, und hierin ist ihre technische Bedeutung begründet. In den Tierkörper eingeführt, verhalten sie sich nicht wie Mischungen, sondern können vielmehr als komplexe Verbindung an eine Parasitenzelle herangebracht werden und bringen an dieser gleichzeitig die spezifische Verankerungsfähigkeit der Arsenoverbindung und die Wirkung des Metallsalzes zur Geltung.

Die bakterizide Wirkung der Arsenoverbindung ist so durch diejenige des Metalls gesteigert.

Aus den Lösungen der wie oben angegeben entstehenden neuen Verbindungen können diese durch Eindampfen oder Zusatz von Ätheralkohol abgeschieden werden; sie sind in Wasser löslich.

Beispiele.

1. Zu 5 ecm einer 5 prozentigen wässerigen Lösung von 4 · 4'-Dioxy-3 · 3'-diaminoarsenobenzoldichlorhydrat werden 2 ecm einer 10 prozentigen wässerigen Goldchloridlösung gegeben. Es bildet sich hierbei eine klare dunkelbraune Lösung von saurer Reaktion, aus der sich beim Übersättigen mit Alkali kein Goldhydroxyd ausscheidet. Auch läßt sich aus der alkalisch gemachten Lösung mit Formaldehyd oder Hydrosulfit kein Gold abscheiden.

Beim Einengen im Vakuum' oder Fällen mit Alkoholäther oder Alkoholaceton werden feste Produkte erhalten, die mit Wasser klare Lösungen geben und sich wie die vorbeschriebenen Lösungen verhalten.

2. Zu 5 ecm einer wässerigen 5 prozentigen Lösung des Dinatriumsalzes des Diaminodioxyarsenobenzols gibt man 2 ecm einer 10 prozentigen Lösung von Goldoxydnatron, wobei eine tiefbraune Lösung von alkalischer Reaktion entsteht, in der sich Gold durch Reduktionsmittel nicht abscheiden und durch Schwefelnatrium nicht fällen läßt. Durch Eindampfen im Vakuum oder Fällen mit viel Alkohol bzw. Alkohol und Äther werden feste Produkte erhalten, die sich leicht in Wasser lösen.

3. Zu 5 ecm einer 5 prozentigen Lösung von Diaminodioxyarsenpbenzoldychlorhydrat gibt man 3 ecm ioprozentige wässerige Platinchloridlösung. Es bildet sich hierbei eine

hellbraune Lösung, die sich gegen Fällungsmittel usw. genau so verhält wie die im Beispiel/1/beschriebene.

4. Zu/ 5 ecm einer 5 prozentigen Lösung des Dinatriumsalzes des Diaminodioxyarsenobenzolsin Wasser gibt man 2 ecm einer 10 prozentigen Lösung von Platinchlorid hinzu, die vorher mit Natronlauge alkalisch gemacht worden ist. Es entsteht dann eine hellbraune Lösung, die sich gegen Fällungsmittel usw. verhält wie die unter Beispiel 2 beschriebene. .

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verfahren zur Darstellung von Arsenoedelmetallpräparaten, darin bestehend, daß man wässerige Lösungen von Salzen des 3 · 3'-DiaminO"4 · 4'-dioxyarsenobenzols mit solchen von Salzen des Goldes oder der Metalle der Platingruppe zusammenbringt und gegebenenfalls die so erhaltenen Additionsverbindungen durch Eindampfen oder Zusatz von organischen Lösungsmitteln in fester Form abscheidet.