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DE265694C - - Google Patents

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Publication number
DE265694C
DE265694C DENDAT265694D DE265694DC DE265694C DE 265694 C DE265694 C DE 265694C DE NDAT265694 D DENDAT265694 D DE NDAT265694D DE 265694D C DE265694D C DE 265694DC DE 265694 C DE265694 C DE 265694C
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DE
Germany
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current
brightness
image
selenium
currents
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT265694D
Other languages
English (en)
Publication of DE265694C publication Critical patent/DE265694C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04NPICTORIAL COMMUNICATION, e.g. TELEVISION
    • H04N5/00Details of television systems
    • H04N5/30Transforming light or analogous information into electric information

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Investigating Or Analysing Materials By Optical Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 265694 KLASSE 21 a. GRUPPE
SANDOR FICKERT in HALLE a. S.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Oktober 1912 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Fernseher, mit dem Gegenstände in die Ferne mittels Elektrizität direkt sichtbar gemacht werden sollen. Die Hauptschwierigkeit liegt bei diesem Problem in der großen Schnelligkeit der Zeichenübertragung. Das Bild muß in einem Zeitraum von 1Z10 Sekunde vollständig übertragen werden, damit das Auge des Beobachters die ankommenden einzelnen
ίο Zeichen nicht zu trennen vermag, sondern diese als ein Gesamtbild auffaßt.
Von dem fernzuübertragenden Gegenstand wird ein kleines, scharfes Linsenbild entworfen. Um dasselbe zu zerlegen, ist die Benutzung der sogenannten Nipkowschen Scheibe als eine der vorteilhaftesten Anordnungen gefunden.
Diese Scheibe ist mit auf einer Spirallinie angeordneten Öffnungen zum Zerlegen des Bildes in Bildpunkte versehen. Der Vorteil liegt hier in der großen Einfachheit der mechanischen Einrichtung. Man braucht die Scheibe nur einmal umzudrehen, und das ganze Bild ist in lauter Punkte zerlegt; läßt man die Scheibe zehnmal in der Sekunde rotieren, so ist das Bild in ^(,-Sekunden zerlegt und mithin die erste Bedingung erfüllt.
Es folgt nun die Umsetzung der Lichtverschiedenheiten des Bildes in entsprechende Strom verschiedenheiteil. Fast ausschließlich ist bisher zu diesem Zwecke die Eigenschaft des Selens benutzt worden, in Form von Selenzellen verschiedener Konstruktion. Man leitet durch eine oder mehrere solcher- Zellen den Linienstrom und läßt das Licht von den einzelnen Bildelementen auf. das Selenpräparat fallen, wobei das Selen seinen Widerstand, entsprechend der Lichtstärke, vermindert, und so je nach Licht- und Schattenstellen des Bildes mehr oder weniger Strom durchläßt. Nipkow und auch andere nach ihm, die sich zum Zerlegen des Bildes der erwähnten Scheibe bedienten, benutzten zur Umsetzung der optischen Verschiedenheiten des Bildes in elektrische eine solche Selenzelle. Diese hatte die Größe des Linsenbildes und stand hinter der Scheibe fest. Hier wurden aber gleich alle Vorteile, die diese Scheibe mit sich bringt, illusorisch, und zwar aus folgendem Grunde: Es ist nicht recht möglich, die einzelnen Lichtbündel über die ganze Oberfläche einer einzigen Selenzelle gleichmäßig auszubreiten, weil die Lichtbündel fortwährend aus verschiedenen Richtungen auf die Zelle fallen. Davon hängt aber wesentlich das gute Arbeiten der Zelle ab. Ein weiterer Grund, der die Benutzung nur einer Zelle ausschließt, ist deren »Trägheit«. Die Zelle reagiert nicht sofort auf den Lichteindruck, und ebenso stellt sich der normale Widerstand nicht sofort nach der Verdunkelung ein, sondern braucht dazu eine gewisse, wenn auch sehr kurze Zeit.
Aus diesen beiden Gründen ist bereits in einer früheren Patentschrift 241429, die Anwendung von ebensoviel kleinen Selenzellen, wie die zerlegende Scheibe Löcher aufweist, vorgeschlagen, die sich mit den Löchern zusammen drehen. Das Licht trifft dabei gleichmäßig die ganze Oberfläche der Zellen, und wird so auf die beste Weise und, ohne durch Ausbrei-
tung geschwächt zu werden, direkt ausgenutzt.
Auch die Vorteile, die die zerlegende Scheibe mit sich bringt, werden jetzt voll ausgenutzt.
Es war jedoch von vornherein ausgeschlossen, daß man auch mit der großen Zahl dieser gewöhnlichen kleinen Zellen würde erfolgreich arbeiten können, aus folgenden Gründen: i. Die Lichtempfindlichkeit einer Selenzelle steigt mit dem Größerwerden derselben. Bei
ίο kleiner Dimension der Zelle erweist sich das Selen als unempfindlich. 2. Die Zellen von so einfacher Konstruktion gestatten nur geringe Strombelastung, welche bei größeren Entfernungen nicht in Betracht kommen kann, und 3. ist die Trägheit der Zellen immer noch vorhanden. Die Zellen müssen aber trotz der großen Schnelligkeit, mit welcher sie das Bild passieren, auf den Lichtwechsel desselben entsprechend sofort reagieren.
Um allen diesen Anforderungen Rechnung zu tragen, ist eine andere photoelektrische Erscheinung zu Hilfe genommen, nämlich die der elektromotorischen Selenelemente, und zwar das Selenelement von M i η c h i η , weil dieses sich wegen seiner Kleinheit für die ganze Anlage des Apparates am besten eignet, und außerdem zeichnet sich dasselbe durch seine außerordentlich große Lichtempfindlichkeit aus. Die Selenzellen werden in Verbindung mit Önanthol in kleinen Glasröhren hergestellt, wobei bei Belichtung des durchsichtigen Selenpräparates durch photochemische Zersetzung ein der Lichtstärke entsprechender Strom entsteht, nachdem sich das Selen positiv und das önanthol negativ geladen hat. Önanthol (C1 Hu O) ist eine bei der trockenen Destillation des Rizinusöls entstehende Flüssigkeit, die mit dem Selen, zu einem Element vereinigt, die Empfindlichkeit des Selens außerordentlich steigert.
Der durch Belichtung hervorgerufene Photostrom ist zwar sehr schwach, aber genau proportional der darauffallenden Lichtstärke. Das Licht braucht dabei nur von ganz geringer Stärke zu sein. So erzeugt z, B. das Licht einer gewöhnlichen Kerze aus drei Meter Entfernung von dem Selenelement eine elektromotorische Kraft von 0,03 Volt.
Von entscheidender Wichtigkeit ist aber die Tatsache, daß solche Selenelemente ungemein schneller auf den Lichteindruck ansprechen, als gewöhnliche Selenzellen. Professor G 1 a t ζ e 1 ■ konnte bei seinen neueren genauen Untersuchungen an solchen Selenelementen überhaupt keine Trägheit feststellen (vgl. »Berichte der deutschen physikalischen Gesellschaft«, 1911, Nr. 20, Seite 789—792).
Diesen beiden wichtigsten Vorteilen, der großen Lichtempfindlichkeit und trägheitslosen Reaktionsgeschwindigkeit dieser Zellen steht der Nachteil gegenüber, daß die durch Belichtung hervorgerufenen Photoströme zu schwach sind, um direkt zum Empfänger gesandt zu werden. Man muß daher die schwachen Photoströme schon in der Geberstation auf eine empfindliche Relaisvorrichtung wirken lassen, welche dann ihrerseits die Regulierung ■ : eines vorhandenen Linienstromes besorgt.
Um. eine präzise Ausnutzung der schwachen Impulse von Bildströmen zu ermöglichen, wird zunächst ein größeres, auf demselben Prinzip wie die kleinen Selenelemente beruhendes Selenelement zu Hilfe genommen. Die Zeichnung stellt die Ausführung schematisch dar.
Eine mit der Selenschicht bedeckte Aluminiumplatte α ist in einen mit Önanthol gefüllten gläsernen Behälter b eingetaucht. Als zweiter Pol ist ein Platindraht c in die Flüssigkeit eingetaucht. Die Selenplatte α steht unter fortwährender, gleichmäßiger und schwacher Belichtung. Dadurch wird ein ruhender Photostrom erzeugt. Mit diesem Selenelement stehen nun die kleinen, sich drehenden Zellen u, ν durch die beiden Schleifkontakte x, y in fortwährender Verbindung, wodurch der ruhende Photostrom mehr oder weniger verstärkt wird, je nach den Licht- und Schattenstellen des Bildes, das die Zellen bei der Drehung passieren.
In diesem Stromkreis ist nun die Relaisvorrichtung eingeschaltet, welche bei dem ganzen Fernseher die wichtigste Rolle spielt. Diese Relaisvorrichtung wird nach dem Prinzip des polarisierten Siemensschen Relais zum Ansprechen gebracht.
Nach der Zeichnung ist d ein rechtwinklig gebogener kräftiger Stahlmagnet, bei welchem Schenkel e den Nordpol und f den Südpol bildet. An dem Südpol sind fünf Stück leichte Weicheisenstäbchen g1 bis g5 angebracht, welche an der Befestigungsstelle leicht drehbar sind, und frei nach unten hängen. Auf dem Nordpol β loo sind zwei mit Drahtspulen umwickelte Kerne h, h' aus weichem Eisen aufgeschraubt. Die beiden Kerne sind senkrecht zu den fünf Eisenstäbchen g von beiden Seiten angeordnet, so daß die Stäbchen sich zwischen den beiden Kernen in der Mitte befinden. Nach dem Prinzip des polarisierten Relais ist die Wirkung bekannt. Sämtliche fünf Eisenstäbchen g sind durch den Einfluß des sie stützenden magnetischen Südpols f in ihrer ganzen Ausdehnung selbst südmagnetisch; anderseits sind wiederum die beiden Kerne h, h' durch den Einfluß des magnetischen Nordpols e selbst nordmagnetisch. Solange kein Strom durch die Spulen der Kerne läuft, werden die Stäbchen g ruhig in der Mitte zwischen den Kernen hängen. Schickt man aber einen Strom durch die Spulen, so wird je nach Stromrichtung einer der Kerne stärker nordmagnetisch, und sämtliche fünf Stäbchen werden sofort zu diesem angezogen. Um nun dieses Prinzip für den vorliegenden Zweck dienstbar zu machen, muß die Einrich-
tung derart getroffen werden, daß bei einer bestimmten Stromstärke nicht sämtliche fünf Stäbchen g angezogen werden, sondern daß ein jedes Stäbchen für sich erst bei einem für ihn bestimmten Grad der Stromstärke angezogen wird. Dieses wird auf folgende Weise erreicht: Die beiden Magnetkerne h, h? sind beiderseits von den Stäbchen g entsprechend weit entfernt (Fig. 2). Durch die Kerne h, h' sind für jedes Stäbchen g1 bis g5 je zwei Mikrometerschrauben i, i' aus weichem Eisen hindurchgeführt. Der gleichnamige Magnetismus von den Kernen h, W pflanzt sich durch diese Schrauben i, i' bis zu deren Ende fort. Man hat jetzt an der Hand zu bestimmen, daß jedes Stäbchen erst bei einer gewissen Stromstärke, folglich auch bei einein gewissen Magnetismus angezogen wird, indem man die Schraubenenden entsprechend mehr oder weniger von den Stäbchen entfernt. Diese Einregulierung wird nach den erzielten Stärken von Bildströmen auf folgende Weise vorgenommen.
Der Aufnahmegegenstand wird mit einer konstanten Lichtquelle von stets gleicher Stärke beleuchtet. Dem davon entworfenen Linsenbilde werden fünf Helligkeitsgrade zugrunde gelegt, von Grad 1 angefangen steigend bis Grad 5. Die Stärke des Bildstromes kann nun mit einer getönten Blende mit den fünf Tönungen des Bildes bestimmt werden. Man wirft einen Lichtstrahl von der erwähnten Lichtquelle durch den ersten Helligkeitsgrad der Blende auf die Zelle, und sendet den dadurch erzeugten Strom durch die Spulen des Relais. Nach der Stromstärke nähert man die Schrauben i, ϊ dem Stäbchen g1, so daß dieses vom Kerne hf angezogen wird. Bei dem zweiten Helligkeitsgrad wird der Photostrom und Magnetismus im Kerne schon stärker, und die Schrauben von dem Stäbchen g2 entfernt man dementsprechend mehr von demselben, und zwar bis zur Grenze der Anziehungskraft. Auf dieselbe Weise verfährt man mit der Einregulierung der weiteren drei Stäbchen. Der ganze Vorgang wird also der sein: Passiert eine Zelle eine Stelle des Bildes, welche dem ersten Helligkeitsgrad entspricht, so wird nur das Stäbchen g1 von h! angezogen, sobald die Zelle den zweiten Helligkeitsgrad auf ihrem Wege vorfindet, wird sofort noch das Stäbchen g2 dazu angezogen. Bei einem Übergang der Zelle von der dunkelsten in hellste Stelle des Bildes wird sofort der stärkste Bildstrom und Magnetismus erzeugt, und sämtliche fünf Stäbchen g1 bis g5 werden in demselben Augenblicke von h! angezogen. Bei einem Übergang der Zelle von dem größten Helligkeitsgrad 5 in den Grad 3, werden sofort die Stäbchen g5 und g4 vom anderen Kerne h zurückgezogen, während die Stäbchen g1, g2, g3 von hf angezogen bleiben usw. Durch jede dieser Anziehung der Stäbchen von h' wird der Kontakt für die Linienströme gegeben. Der Schwingungsspielraum der Stäbchen wird, um die Leistungsfähigkeit des ganzen Relais möglichst hoch zu halten, auf ein Mindestmaß beschränkt, etwa auf 1Z1 mm, eventuell noch weniger. Zu diesem Zwecke sind beiderseits der Stäbchen g, senkrecht zu denselben zwei schmale Leisten k, k' aus nicht leitendem Material angebracht. Durch die Leiste k' ist für jedes Stäbchen eine metallene Schraube / gebohrt, die als ■ Kontakt dient, und dem Stäbchen auf 1Z1 mm genähert ist. Die Liniehströme werden den Stäbchen von unten zugeführt. Um ein weiteres Fortpflanzen des Stromes nach oben zu verhindern, ist in jedem Stäbchen noch ein. Isolierstück m eingesetzt.
Die Aufgabe des Relais ist, daß es jedem Lichtwert präzise den Kontakt für den dazugehörenden Linienstrom mit hinreichender Schnelligkeit gibt. Diese Aufgabe wird erreicht, erstens durch die Benutzung der kleinen Selenelemente u, υ und des Selenhilfselementes a, b, c, wodurch die genaueste Einstellung der Schrauben i, i1' möglich wird und zweitens durch die Benutzung des polarisierten Relais, wodurch ein Auftreten der Remanenz an den Magneten vermieden wird, und durch den geringen Schwingungsspielraum der Stäbchen. Das ganze Trägheitsmoment liegt hier in der Zurücklegung der Strecke von 1Z4 mm durch die Stäbchen g, dabei bleibt es egal, ob der Übergang von der hellsten Stelle des Bildes in die dunkelste oder umgekehrt erfolgt. Die Leistungsfähigkeit des Relais hängt auch von einer möglichst leichten und präzisen Aus-. führung ab.
Zur Übertragung der Bildzeichen (Linienstrom) wird nicht der Gleichstrom benützt wie z. B. bei der Fernphotographie, sondern Wechselströme von verschiedener Periodenzahl, und zwar für jeden der fünf Helligkeitswerte, die dem Bilde zugrunde gelegt worden sind, ein Wechselstrom von bestimmter Frequenz. Die Benutzung von Wechselströmen ist hier . aus folgenden Gründen bevorzugt:
Um das Bild direkt sichtbar zu machen, muß dasselbe bekanntlich in 1Z10 Sekunde ganz übertragen werden. Die Zahl der Bildzeichen, die in so kurzem Zeitraum übertragen werden müssen, ist daher sehr groß. Will man etwa zur Übertragung den Gleichstrom benutzen, so kann man das nur in der Form der Änderung seiner quantitativen Stärke, und diese Stärkeänderungen müssen dann bei der großen Zahl der Bildzeichen sehr schnell nacheinander folgen. Bei jeder Änderung der Strom Verhältnisse entstellt in der Leitung durch Selbstinduktion ein Extrastrom der der erzeugenden Stromänderung entgegengesetzt ist, und diese hemmt. Ist nur eine Leitung vorhanden, so werden sich die Änderungen in der Stärke des
Stromes infolge der großen Schnelligkeit mit welcher sie aufeinander folgen, vollständig verwischen, wenn es sich um einigermaßen weitere Entfernungen handelt. Dazu kommen noch verschiedene andere Störungen, wie die Induktion von Nachbarleitungen, Energieverluste usw. Es ist daher ausgeschlossen, daß man bei dem Gleichstrom mit nur einer Fernleitung auskommen würde. Eine größere Anzahl
ίο Fernleitungen anzulegen, ist praktisch aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausführbar.
Um nur mit einer Fernleitung auszukommen, lassen sich die erwähnten Wechselströme hier besser anwenden. Bekanntlich kann man auf nur einer Leitung gleichzeitig mehrere Wechselströme von verschiedenen Frequenzen senden, wobei dann ein jeder Strom für sich nur einen Streifen der Leitung zur Fortpflanzung benutzt. Im vorliegenden Falle kommen fünf solche Wechselströme zur Anwendung. Erzeugt werden dieselben auf die bekannte Anordnung von gezahnten Weicheisenscheiben, welche vor den Polschuhen je eines, mit einer Wicklung versehenen permanenten Magnetes rotieren.
Die Zeichnung stellt die Ausführung schematisch dar.
Auf derselben Achse, welche die das Bild in Punktgruppen zerlegende Scheibe und die Selenelemente trägt, sind fünf solche gezahnte Weicheisenscheiben n1 bis nh angebracht. Unter jeder dieser Scheiben ist ein mit einer Wicklung versehener Stahlmagnet o1 bis o'5 angeordnet. Die Scheibe n1 ist mit niedriger Zahnzahl versehen, während bei jeder weiteren Scheibe die Zahl der Zähne stufenweise steigt. Genaue Unterschiedsverhältnisse der Zahnzahlen bei einzelnen Scheiben werden durch praktische Versuche festgestellt. Da alle fünf Scheiben auf einer Achse angebracht sind, und diese genau zehnmal in der Sekunde rotiert, so werden die fünf Wechselströme immer die gleichen Frequenzverschiedenheiten haben. Die Schaltung ist ebenfalls aus der Zeichnung ersichtlich. Je ein Wicklungsende der Stahlmagneten 0 führt zu einem Stäbchen g des Relais d, g, h, und zwar gleiche Zahlen zusammen o1 zu g1, o2 zu g2 usw. Werden nun die Stäbchen g von W angezogen, so gehen die Wechselströme durch die Schrauben I zur Fernleitung.
Bevor sie jedoch zu dieser gelangen, passieren die Wechselströme noch je einen Widerstand ft1 bis p*. Diese Widerstände sind so abgestuft, daß der Strom o1 von der kleinsten Frequenz den größten Widerstand hat, während die Ströme o2, o3, o4 mit stufenweise größeren Frequenzen immer stufenweise kleinere Widerstände haben. Der Strom o5 hat keinen Widerstand. Von diesen Widerständen führen die Leitungen zu einer gemeinsamen Fernleitung r.
Ebenso sind alle fünf anderen Wicklungsenden der Stahlmagneten 0 an eine gemeinsame Rückfernleitung r1 angeschlossen. Die Wechselströme können selbstverständlich auch auf irgendeine beliebige andere Weise erzeugt werden.
Zur Umsetzung der ankommenden elektrischen Unterschiede in entsprechende optische (im Empfänger) werden Geißlersche Röhren benutzt. Alle anderen Leuchtkörper kommen nicht in Betracht, weil sie zu träge arbeiten. Die Untersuchungen des Prof. Korn haben ergeben, daß die Helligkeit solcher Röhren auch auf ganz geringe Spannungsänderungen ganz außerordentlich empfindlich anspricht und die Strahlungen trägheitslos sind (vgl. das Handbuch der Phototelegraphie und Telautographie von Korn-Glatzel aus dem Jahre 1911, Seite 372). Die Geißlerschen Röhren sind nun analog den Selenelementen in einer Spirallinie auf der drehenden Scheibe befestigt. Die Verbindung beider untereinander erfolgt in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise. Der Selenortsstromkreis auf der Geberstelle ist also folgender: Hilfsselenelement a, b, c, Kontaktplättchen x, kleines Selenelement u, v, Kontaktring y, Relaisspulen h, h'', Hilfsselenelement a, b, c. Der durch die Geißlerschen Röhren auf der Empfängerstelle fließende Induktionsstrom hat einen analogen Verlauf wie der Selenortsstrom der Geberstelle.
Die ankommenden Linienwechselströme speisen die primäre Spule eines Funkeninduktors z. Von der sekundären Spule führen die Leitungen zu . den Schleifkontakten, mit . welchen die Röhren in elektrischer Verbindung stehen. Bei s ist die sekundäre Leitung des Funkeninduktors unterbrochen und eine Funkenstrecke gebildet.
Die elektromotorische Kraft des sekundären Stromes und folglich auch die Stärke des Funkens hängt von dem Verhältnis der Windungszahl beider Spulen zueinander ab sowie von der Wechselzahl des Primärstromes. Hier sind also nur die verschiedenen Frequenzen der ankommenden Linienströme für die Änderungen der Stärke des Funkens maßgebend. In diesem Punkte liegt der wesentliche Vorteil bei der Anwendung von Wechselströmen für die Zeichenübertragung. Die erwähnten Störungen, welchen ein in seiner quantitativen Stärke variierter Gleichstrom ausgesetzt ist, treten auch in einem Wechselstrom noch in größerem Maße zu Tage, aber auf die Frequenz desselben haben diese Störungen jedoch keinen Einfluß.
Die Funkenstrecke wird so eingestellt, daß bei der niedrigsten Frequenz des Linienstromes noch gerade ein Funke überspringt und die Röhren schwach erhellt. Bei stufenweise höheren Frequenzen wird der Funke immer stärker und die Röhren dementsprechend stärker erhellt. Um hier gewünschte Helligkeitswerte zu erlangen, muß also die Zahl der Zähne bei
jeder stromerzeugenden Scheibe η entsprechend getroffen werden.
Die Spannung und Frequenz der Wechselströme und dadurch die ganze Wirkung läßt sich hier durch die bekannte Teslasche Anordnung noch steigern, für den Fall, daß die nötige hohe Frequenz der Wechselströme durch die erwähnten Zahnräder nicht erreicht werden könnte. Fig. 2 zeigt eine solche Anordnung rein schematisch: ' Mit den Zahnradströmen werden je ein System von Leydener Flaschen t gleicher Kapazität geladen.
Die Entladungen derselben erfolgen in Funkenform zwischen den Schrauben I, V mittels der Spitzen der Relaiszungen entweder in die Fernleitung oder zur Erde. Die abgestufte Verschiedenheit der Frequenzen besorgen wieder die Zahnräder und die feine Einstellung der Schrauben Z, V ermöglicht es, daß schon bei der geringsten Bewegung der Relaiszungen die Entladungen nach der gewünschten Seite erfolgen. Dadurch wird gleichzeitig die Leistungsfähigkeit des Relais d, g, h gesteigert, weil einerseits die Relaiszungen g keine feste Verbindung mit der Stromzuführung haben, und auch keinen Druckkontakt auszuüben brauchen. Infolgedessen können sie äußerst leicht gehalten werden, und ihr Eigengewicht ist schon durch ihre senkrecht herabhängende Lage auf das Minimum herabgesetzt. Sie werden daher präziser auf die schwachen Bildströme ansprechen.
Die Geißlerschen Röhren müssen so geformt sein, daß sie möglichst viel Licht abgeben z. B.
in Form einer kleinen Spirale, die sich zu einem Ende hin verjüngt. Ein Hohlspiegel vereinigt die Lichtstrahlen und eine kleine Konkavlinse läßt das Licht in Form von schmalen Lichtbündeln auf eine Mattscheibe oder einen weißen Schirm gelangen.
Der ganze Vorgang spielt sich nun folgenderweise ab:
Das Bild wird auf die zerlegende (linksseitige) Scheibe im Geber I projiziert. Die sich mitdrehenden Selenelemente u, υ betasten das Bild in aneinanderliegenden Linien. Dem Bilde sind, wie erwähnt, fünf Helligkeitsgrade zugrunde gelegt, und das Relais d, g, h dementsprechend abgestimmt. Gelangt ein Selenelement u, ν zum ersten Helligkeitsgrad, so entsteht ein schwacher Bildstrom; in dem Relais hat das zur Folge, daß g1 angezogen wird, wodurch der Kontakt zum Wechselstrom o1 von niedrigster Frequenz gegeben wird. Im Empfänger II angekommen, erzeugt dieser einen schwachen Funken, wodurch die betreffende Röhre auch schwach erhellt wird. Betastet hingegen ein Selenelement u, ν ζ. B den dritten Helligkeitsgrad des Bildes, so entsteht ein um zwei Stufen stärkerer Bildstrom, und im Relais wird daher g3 angezogen, wodurch der Kontakt zum Wechselstrom o3 gegeben wird, welcher eine um zwei Stufen größere Frequenz hat. Jetzt sind aber auch g1 und g2 angezogen, und es fließen drei Wechselströme durch die Fernleitung r, /. Der Strom o3 ist hier aber quantitativ der stärkste, weil er den kleinsten Widerstand fiz von den drei vorgeschalteten Widerständen p1 bis ft3 zu überwinden hat. Im Empfänger wird er daher in der primären Spule des Induktors vorherrschend sein und seine größere Frequenz wird für die Stärke des Funkens und die Erhellung der Röhre bestimmend sein. Beim fünften Helligkeitsgrade fließen alle fünf Wechselströme zum Empfänger; der Strom o5 ist hier wiederum quantitativ der stärkste, weil er überhaupt keinen künstlichen Widerstand zu passieren hat. Seine größte Frequenz ist wiederum für die Funkenstärke bestimmend und die Röhre erzeugt hier, entsprechend dem Bilde, auch den größten Helligkeitswert. Beim Übergang des Selenelementes vom Helligkeitsgrad 5 auf den Grad 2 werden in demselben Moment die Kontakte für die Ströme o5, o4, o3 unterbrochen; von den verbleibenden zwei Wechselströmen ist wieder der Strom o2 quantitativ stärker, und seine größere Frequenz erzeugt dementsprechend im Empfänger auch den zweiten Helligkeitswert usw.
Um alle Selenelemente von ganz gleichen Eigenschaften und Lichtempfindlichkeit herzustellen, werden diese sämtlich einer gemeinsamen Behandlung unterworfen. Das Selen wird nach der Vorschrift von Reinganum (vgl. das vorstehend erwähnte Buch von Korn-G 1 a t ζ e 1) auf die Drahtelektröden aufgetragen: Sämtliche Glasröhrchen werden auf eine Platte aufrecht gestellt mit den Drahtenden nach oben. Diese werden dann in einem geschlossenen Räume den Dämpfen von schmelzendem Selen ausgesetzt, so daß sich auf sämtliche Drahtenden eine gleichmäßig dünne Selenschicht niederschlägt. Ebenso wird die gemeinsame Empfindlichmachung des Selens in einem Luftbade nach den Angaben von M i η c h i η vorgenommen (vgl. gleichfalls das Buch K ο r η Glatzel). .
In praktischem Betriebe müßte die Flüssigkeit der Elemente (Önanthol) nach einigen Tagen immer frisch erneuert werden, weil davon nach Prof. Glatzel die Empfindlichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit derselben abhängt. Die Konstruktion der Elemente niuß daher eine solche sein, daß dieses ohne besondere Umstände geschehen kann. .
Die Größenverhältnisse dürften etwa folgende sein: Die zerlegende Scheibe hat 1 m im Durchmesser, ist mit 50 Löchern versehen, welche 1Z2 mm im Quadrat groß sind. Die Entfernung von einem Loche bis zum nächsten gegen Mittelpunkt der Scheibe beträgt auch x/2 mm.- Bei diesen Größenverhältnissen könnte man ein
auf ungefähr 5x6 cm verkleinertes Bild übertragen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Elektrischer Fernseher zur Übertragung reeller optischer Bilder, dadurch gekennzeichnet, daß die verschieden starken Bildströme ein polarisiertes Stufenrelais (d, g, h) mit mehreren senkrecht herabhängenden Kontaktzungen (g1 bis g5) erregen, deren Zahl sich nach den, dem Bilde zugrunde gelegten Helligkeitsgraden richtet, mit der Aufgabe, den jedem Helligkeitsgrad des Bildes entsprechend zugehörenden Linienstrom in die Fernleitung fr, r') zu entsenden, zu welchem Zwecke die Abstände zwischen den Zungen (g) und den Magnetkernen (h, h') mittels Mikrometerschrauben (i, i') derart einreguliert sind, daß einerseits eine jede Zunge erst bei der für sie bestimmten Stromstärke, die wiederum dem jeweiligen Helligkeitsgrad des Bildes entspricht, den Kontakt fk'J an die Fernleitung schließt, anderseits aber sofort den Kontakt unterbricht, sobald diese Stromstärke unter den bestimmten Grad sinkt, wobei zwecks genauerer Einstellung der Schrauben (i, i') und besserer Ausnutzung der schwachen Bildstromschwankungen ein Hilfsselenelement (a, b, c) in den Photostromkreis (x, a, b, c, h, h', y, u, v, x) eingeschaltet wird.
  2. 2. Fernseher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilder nach den von vornherein bestimmten Helligkeitsgraden mittels eines für jeden Helligkeitsgrad besonders vorgesehenen Linienwechselstromes von zweckmäßig gewählter Frequenz nach der Empfängerstelle übertragen werden, wo er unter Zwischenschaltung eines Funkeninduktors (z) in an sich bekannter Weise auf Geißlersche Röhren wirkt, und welche Wechselströme in ihrer quantitativen Stärke durch in gleichfalls bekannter Weise angeordnete Widerstände (P) derart abgestuft sind, daß mit der Steigung der Frequenz auch die quantitative Stärke der Ströme steigt, und somit beim Fließen mehrerer Ströme immer nur der höchstfrequente Strom durch seine auch quantitativ größte Stärke in der primären Spule des Funkeninduktors vorherrschend sein wird, und dadurch auch in der jeweiligen Geißlerröhre auf der Empfangsstelle (II) entsprechend dem Bilde den erforderliehen Helligkeitswert erzeugt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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