DE263375C

DE263375C -

Info

Publication number: DE263375C
Application number: DE1911263375D
Authority: DE
Priority date: 1911-05-28
Filing date: 1911-05-28
Publication date: 1913-08-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 76 b. GRUPPE 621

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Mai 1911 ab.

Es ist bereits bekannt, Vorgespinste in der Weise zu strecken, daß man sie zwischen zwei um die Zuführ- und Streckwalzen gelegten elastischen Bändern hindurchführt, welche infolge dieser Elastizität im Längssinne gedehnt werden und diese Dehnung auf das Vorgespinst übertragen; außerdem ist es bereits- bekannt, die Vorgespinste in der Weise ■ den Streckwalzen zuzuführen, daß man sie zwischen

ίο einer Walze von verhältnismäßig großem Durchmesser und einem um einen Teil der Umfangsfläche dieser Walze gelegten endlosen Riemen hindurchführt. Bei der ersten dieser bekannten Einrichtungen wird die Streckung nicht mit genügender Gleichmäßigkeit auf das zwischen den elastischen Bändern hindurchgeführte Vorgespinst übertragen, und bei der anderen bekannten Einrichtung steht dem Vorteil, der dadurch erzielt wird, daß die Streckwalzen nahe bei der Zuführvorrichtung angebracht werden können, der Nachteil gegenüber, daß das Vorgespinst im Augenblick des Verlassens der Zuführvorrichtung gezwungen wird, die Richtung seines Fortschreitens so plötzlich zu ändern, daß die Fasern des Vorgespinstes seitliche Reibungen erleiden, welche die vollkommene und gleichmäßige Streckung des Vorgespinstes unmöglich machen.

Die Nachteile dieser bekannten Einrichtungen werden- durch die Erfindung behoben, welche darin besteht, daß das Vorgespinst der Streckvorrichtung mittels eines Paares endloser Riemen zugeführt wird, welche sich auf einer Strecke ihres Ganges berühren, hierbei I Druck gegeneinander ausüben und dann das Vorgespinst an einer den Streckwalzen sehr nahe gelegenen Stelle tangential zu denselben freigeben.

Bei dieser Zuführvorrichtung können zwar die von den Streckwalzen erfaßten Fasern des Vorgespinstes zwischen den Riemen gleiten, aber der Einfluß, den diese Fasern beim Gleiten auf die anliegenden, noch nicht von den Streckwalzen erfaßten Fasern ausüben, ist viel geringer als der Druck, den die Riemen auf diese Fasern ausüben; daher können die von den Streck walzen erfaßten Fasern in ihrem Gange die anliegenden Fasern nicht mitreißen, die noch frei von den Walzen sind und, der Geschwindigkeit der Zuführriemen folgend, noch nicht zum Tangentialpunkt der Streckwalzen gelangt sind. -

Mit dieser Vorrichtung können mit derselben Leichtigkeit alle Arten von Fasern gestreckt werden, gleichviel, ob dieselben gerade oder gekräuselt, kardiert oder gekämmt, lang oder kurz sind; denn in jedweder Gestalt werden sie von den endlosen Riemen festgehalten und sicher geführt, bis sie von den Streckwalzen erfaßt werden.

Auf der Zeichnung zeigt

Fig. ι schematisch eine erste,

Fig. 2 ebenso eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung.

Die beiden endlosen Riemen i, 2, welche aus Leder oder sonstigem Stoff bestehen können, laufen um das von der Maschine angetriebene Walzenpaar 4, 8 und das Walzenpaar

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6, ίο. Letztere Walzen besitzen einen sehr kleinen Durchmesser, damit die Streckwalzen 3 möglichst nahe bei derjenigen Stelle angeordnet werden können, wo die Riemen 1, 2 das Vorgespinst 11 freigeben. Die Riemen 1, 2 werden durch die Walzen 5, 9 angespannt, durch welche die Spannung der Riemen, deren gegenseitiger Druck sowie der von denselben auf das Vorgespinst ausgeübte Druck aufs genaueste geregelt werden können.

Der Teil der Riemen 1, 2, welcher zwischen dem Walzenpaar 4, 8 und dem Walzenpaar 6, 10 ■ liegt, stützt sich auf die gekrümmte Leitplatte 7, deren Rundung den Riemen zugekehrt ist. Bei ihrem Fortschreiten gleiten die Riemen über diese Leitplatte 7, durch deren Krümmung ein sicherer und dauernder Druck der Riemen gegeneinander und folglich auf das zwischen denselben hindurchgeführte Vorgespinst ausgeübt wird. Der von den Riemen auf das Vorgespinst ausgeübte Druck kann auf verschiedene Weise geändert werden, nämlich z. B. dadurch, daß man die Leitplatte durch eine andere anders gekrümmte Platte ersetzt, oder dadurch, daß man die Riemenspannung mittels der Walzen 5, 9 ändert.

Die Walzen 6,10 sind so angeordnet, daß die Riemen das Vorgespinst in tangentialer Richtung zu genannten · Walzen 6, 10 sowie zu den Streckwalzen 3 freigeben. Infolgedessen verfolgt das Vorgespinst von der Stelle aus, wo es von den Riemen freigelassen wird, bis zu der Stelle, wo es von den Streckwalzen erfaßt wird, einen geraden Weg, ohne irgendwelche Richtungsveränderung noch seitliche . Reibung zu erleiden.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die Leitplatte 7 durch eine Reihe von Führungsrollen 14 ersetzt. In diesem Falle läßt sich der Riemendruck dadurch regeln, daß man nicht nur die Riemenspannung ändert, sondern auch die Zahl der Führungsrollen 14 vermehrt oder verringert.

Um zu vermeiden, daß das Vorgespinst 11 die endlosen Riemen 1, 2 und die Streckwalzen 3 verschleiße oder einfurche, gibt man demselben in üblicher Weise eine sanfte, seitliche Hin- und Herbewegung.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung für Streckwerke, welche die Vorgespinste hält und den Streckwalzen zuführt, gekennzeichnet durch zwei umlaufende endlose Riemen (1, 2), welche sich berühren, auf der Berührungsstrecke Druck aufeinander ausüben und das Vorgespinst (11) tangential zu den Streckwalzen (3) freigeben, zum Zweck, die Fasern des zwischen den Riemen geführten Vorgespinstes auf dem ganzen, jeweils die Riemen berührenden Teil ihrer Länge festzuhalten, derart, daß die von den Streckwalzen bereits erfaßten Fasern die anliegenden, von diesen Walzen noch nicht erfaßten Fasern nicht mitreißen können.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch besondere Walzen (5, 9) gespannten Riemen (r, 2) sich längs einem Teil ihrer Berührungsstrecke auf eine Leitplatte (7) stützen, die dauernden, regelbaren Druck der beiden Riemen gegeneinander herbeiführt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch besondere Walzen (5, 9) gespannten Riemen (1, 2) sich längs eines Teiles ihrer Berührungsstrecke auf ein System von Leitrollen (14) stützen, um einen dauernden, regelbaren Druck der beiden Riemen gegeneinander zu erlangen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,