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Organisch-mineralisches Düngemittel
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Die Erfindung betrifft ein organisch-mineralisches Dünge@ittel für
alle landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzer,vor alle ür anspruchsvolle
Nahrungspflanzen,mit harmonischem Gehalt an pflanzenphysiologisch wirksamen Inhaltsstoffen.
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Bei der intensiven Nutzung der Böden ist eine als reichende Düngung
mit Kern- und Spurennährstoffen unerlässlich,um die Ertragssicherheit zu erhalten.Da
hierfür nicht mehr genügend wirtschaftseigene Düngemittel zur Verfügung stehen,müssen
diese durch Handelsdünger,üblicherweise Mineraldünger,ergänzt werden.
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Mineraldünger sind Produkte,die in Fabriken oder Bergwerken gewonnen
und durch geeignete Mischung zu Volldüngern zusammengesetzt werden können.Genau
besehen stelle diese Arten von Düngemitteln Ersatzstoffe der natürlichen wirtschaftseigenen
Düngemittel dar,mit den ihnen eigenen Vorzügen und Nachteilen.Die Nährsalze können
gegenüber den in landwirtschaftlichen Betrieben erzeugten Düngemitteln gezielt-
und in grdsseren Konzentrationen verabfolgt werden als dies mit letzteren möglich
ist.Gleichzeitig kdnnen bei zu hoher Dosierung sich negativ auswirkende Salze ffek
te entstehen, die mit wirtschaftseigenen Düngemitteln kaum auftreten,nicht zuletzt
dadurch,dass die
darin enthaltene organische Masse in Verbindung
mit daraus entstehendem Humus eine derartige Pufferwirkung ausübt, dass selbst yrosse
Salzmengen noch schadlos von den Pflanzen verkraftet werden.Eine Mischung von organischen
und mineralischen Düngemitteln wird deshalb allgemein als die ideale Kombination
betrachtet.In B#trieben ohne wirtschaftseigene Düngerstoffe wird versuch,durch die
Ansaat von Kurzzeitbegrünungspflanzen das Defizit an organischer Masse zu kompensieren.
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In den Tierhaltungsbetrieben mit industriellem Charakter fallen heute
grosse Mengen kot bzw.Mist an.Dieser kann nur in den seltensten Fällen wegen der
Spezialisierung der Betriebe als wirtschaftseigener Dünger benutzt werden.
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Trotz der Kenntnis -der guten Qualität solcher Produkte scheitert
eine sinnvolle Nutzung in der Regel einerseits an dem weiten Transportweg des frischen
Materials,andererseits an der dabei auftretenden Geruchsbelästigung der Um welt.
Vor allem Hühnerkot ist unter diesen Gesichtspunkten zu betrachten.
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Das Transportproblem des Hühnerkots hat man versucht dadurch zu Iösen,als
man ihm in Trocknungsanlagen das Wasser soweit entzogen hat,als dies wirtschaftlich
vertretbar erschien,gleichzeitig mussten die Verluste an den besonders wertvollen,leicht
lsölichen Stickstoffkomponenten so gering wie möglich gehalten werden.Dass auch
diesem Verfahren zur Entsorgung des Hühnerkots iiur ein dürftiger Erfolg beschieden
war,ist darauf zurückzuführen,dass die Beseitigung der Geruchsbelästigung nur sehr
@@ vollkommen gelang,da durch den verbleibenden Wasseranteil der getrocknete Kot
noch biologisch so aktiv war,dass die vom Menschen als unangenehm empfundene Geruchsschwelle
erheblich überschritten wurde.Eine Lagerung des Materials kommt unter diesen Umständen
keinesfalls in Betracht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabezugrunde,eine Möglichkeit
zu finden,die aufgezeigten Nachteile beim Transport und der Lagerung des Hühnerkots
zu beseitigen,wobei die biologische Aktivität und der Düngewert maximal erhalten
bleiben sollte.
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Die Lösung der Aufgabe besteht aus einer Mischung von Tierkot, Gesteinsmehl
und Kieserit.
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Durch die Zumischung von absolut trockenem,silikatischem,mineralstoffreichen
Gesteinsmehl wurde das im Hühnerkot verbleibende Wasser so gebunden,dass die biologische
Aktivität so stark reduziert werden konnte,dass die darin stattfindenden und zur
Geruchsbelästigung führenden biologischen Umsetzungen weitgehend zum Erliegen kamen,ohne
dass damit eine Abtötung der Mikroorganismen einherging.Durch die Zumischung von
Magnesiumsalzen wurde der von der Natur aus magnesiumarme Hühnerkot als Düngemittel
so verbessert,dass das entstehende Produkt voni agrikulturchemischen Standpunkt
als ein Düngemittel mit ausgewogener Düngewirkung betrachtet werden kann.
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Vorzugsweise ist der Dünger durch ein Mischungsverhältnis von 50-80
Tierkot zu 40-lo Gesteinsmehl zu 3 Kieserit gekennzeichnet.
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Das Düngemittel ist durch einen pflanzenphysiologisch wirksamen Gehalt
an den Nährstoffen N P2O5 : K2 0 : Mg von durchschnittlich 0,7 : o,9 : 1,5 : o,6
5o aus#ezeichnet,Hinzukommt ein ausgewogener Gehalt an essentiellen Spurenelementen,durch
welchen die Düngewirkung abgerundet wird.Seine organische Masse von im Durchschnitt
nahezu 60 C/o bei einem Kohlenstoffgehalt von 27 % rechtfertigt die Bezeichnung
organisches Düngemittel.Der Gesamtgehalt an den Kernnährstoffen N ,P205 und K20
beträgt 1,5 %, 2,4 O/a sowie 1,5 % und entspricht damit der Deklaration eines organisch-mineralischen
Düngemittels gemäss Düngemittelgesetz vom 14.8.1962,veröffentlicht im Bundesgesetzblatt
Teil 1, Nr. 35 vom 24.8.1962,Seite 558,zitiert nach " Das Düngemittelrecht mit fachlichen
Erläuterungen,Ausgabe 1975,IXJ,Ziffer 1, Seite 118".
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Rezeptur: 70 kg Hühnertrockenkot'2o kg silikatreiches Vulkan-Gesteinsmehl,3
Kg Kieserit (MgSO4 X 1 -:I20) Die Untersuchungen des nach der Rezeptur hergestellten
Produktes nach agrikulturchemischen Gesichtspunkten erbrachte das in der nachfolgenden
Tabelle 1 zusammengestellte Ergebnis.Die Analysendaten des naturfeuchten Produktes
wurden auf die absolute Trockenmasse umgerechnet,um eine Vergleichsbasis mit später
zu erstellenden Analysen bzw.mit ähnlichen gearteten Materialien zu erhalten.
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Tabelle 1 Art der Untersuchung Dimension Analysendaten naturfeucht
absolut trocken Wasser % 20,45 Trockensubstanz % 79.55 100 Glührückstand % 20.48
25.74 Gesamt.org.Subst.(Glühverlust) % 59.o7 74.26 Kohlenstoff (C) % 27.7 34.8 Kohlenstoff:Stickstoff
(C:N) 18 : 1 18 : 1 Schüttgewicht kg/i 0,82 pH 7,1 7,1 Calcium (Ca) % 4,3 5,4 Calciumcarbonat
(CaCO3) % lo.60 13.40 Salzgehalt % 3.73 4.70 Gesamtstickstoff (N) % 1,51 1.90 mmoniakstickstoff
(NH3-N) mg/100g 469,90 590,70 itratstickstoff (No3-N) mg/100g 5,93 7.45 hosphor
(P205)pflanzenverf. mg/100g 880 11o6 hosphor (P205) gesamt % 2,4 3,0 alium+ (K2O)
mg/100g 1500 1886 agnesium (Mg) mg/100g 610 767 alium : Magnesium (K2O:Mg) 2,5 :
1 2,5 : 1 ink $(Z@) mg/1000g 40 50 upfer (Cu) mg/iooog 21 26 angan (Mn) mg/iooog
149 187 isen (Fe) mg/1000g 730 917,6 or (B) mg/1000g 11,6 14,6 ) Der ermittelte
pflanzenphysiologisch wirksame Kaliumanteil ist raktisch identisch mit dem laut
Düngemittelrecht vorgeschrieenen Methoden erfassbaren Gehalt.
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Der Gehalt an leichtlöslichem Stickstoff ergibt sich aus der Summe
Ammoniak- und Nitratstickstoff sowie aus rund 20 % des verbleibenden Aminostickstoffs,so
dass hieraus ein Gesamtquantum von etwa 675 mg Stickstoff/loo g resultiert,das im
ersten Vegetationsjahr wirksam wird.Von dem verbleibenden Rest an Aminostickstoff
kann im darauf folgenden Jahr wiederum mit einem Anteil von 15-20 % an pflanzenverfügbarem
Stickstoff gerechnet werden.
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Es ergibt sich folgende Relation der Hauptnährstoffe zueinander Nährstoff
N: P205 K20 L 2 . g Relation 1 : 1,3 : 2,2 : 0,9 Gena@t in % 0,7: 0,9 : 1,5 : 0,6
Dieses Verhältnis der einzelnen Nährstoffe zueinander ist pflanzenphysiologisch
ausserordentlich günstig und entspricht einem harmonischen Volldünger.
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Das C : N-Verhältnis ist eng und dem eines guten Kompostes gleichzusetzen.
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Der gegenüber normalen Hühnerkot abgeschwächte Nährstoffgehalt wird
durch einen geringfügig höheren Aufwand kompensiert.
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Dagegen erfolgt durch die Optimierung des Magnesiumgehaltes eine wesentlich
verbesserte Pflanzennährung.Dies wirkt sich vor allem bei den filr die menschliche
Ernährung vorgesehene pflanzlichen Erzeugnisse aus,da bekannt ist,dass viele der
Zivilisationskrankheiten auf Magnesiummangel mit zurückgeführt werden können.Dies
steht ursächlich damit in Zusammenhang,dass unsere Kulturböden durch die vieljährige
dominante Kaliumdüngung an Magnesium mehr oder weniger verarmt sind.
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Das Düngemittel nach der Erfindung ist im gesamten Land-und Gartenbau
in Mengen bis zu 100 Kg/looqm einzusetzen.