2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe a) das PräpoJymerisat durch
Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb seines kristallinen Schmelzpunktes in einen fließfähigen Zustand
20 überführt worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe a) das Präpolymerisat durch
Auflösen in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel in einen fließfähigen Zustand überführt worden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe a) als polymeres
Polyol ein Polyester mit endständigem Hydroxyl aus der Gruppe der Polycaprolactone und aliphatischen
Polyester von Dicarbonsäuren 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und Glycolen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen mit
einem Molekulargewicht von 2000 bis 4000 und einem kristallinen Schmelzpunkt von 40 bis 60° C verwendet
wird, wobei das Diisocyanat und das Polyol in solchen Mengenverhältnissen miteinander umgesetzt werden,
daß man ein NCO/OH-Verhältnis erhält, das innnerhalb des Bereichs von 1,5 :1 bis 2,5 :1 liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe b) als aktive
Wasserstoffatome liefernde Verbindung Wasser verwendet, das in Form eines Gases oder in Form von
Wasserdampf vorliegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe c) das mit
dem Kettenverlängerungsmittel behandelte Präpolymerisat durch Erhitzen auf eine Temperatur, die um
mindestens 5° C über seinem kristallinen Schmelzpunkt liegt, vor der Herstellung der Klebstoffverbindung in
35 einen viskoelastischen Zustand überführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe a) als
Formkörper (Gegenstand) ein Schuhsohlenteil verwendet und daß man in der Stufe c) als zweiten Formkörper
(Gegenstand) ein Schuhoberteil verwendet, wobei man den Überzug vor der Kettenverlängerung auf
eine Temperatur unterhalb des kristallinen Schmelzpunkts des Präpolymerisats abkühlt und für die Ketten-
40 Verlängerung Wasserdampf mit einer Temperatur von 32 bis 95° C verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe a) als
Formkörper (Gegenstand) ein Schuhsohlenteil verwendet und daß man in der Stufe c) als zweiten Formkörper
(Gegenstand) ein Schuhoberteil verwendet, wobei vor der Kettenverlängerung die flüchtige organische
Flüssigkeit aus dem Überzug verdampft wird und für die Kettenverlängerung Wasserdampf mit einer
45 Temperatur von 32 bis 95° C verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe a) ein
Präpolymerisat verwendet, das einen Katalysator für die Umsetzung zwischen dem Präpolymerisat und der
aktive Wasserstoffatome liefernden Verbindung enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man auf beide Oberflächen
der miteinander zu verklebenden Formkörper (Gegenstände) ein Präpolymerisat der gleichen Klasse aufbringt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum haftenden Verbinden von Oberflächen, insbesondere zum haftenden
Verbinden von Schuhsohlen (Laufflächen) mit Schuhoberteilen.
Bei der Befestigung von Schuhsohlen (Laufflächen) wie, z. B. Außensohlen, an Schuhoberteilen muß der
Klebstoff in fließfähigem Zustand aufgebracht werden, damit er die miteinander zu verbindenden Oberflächen
benetzen und begrenzt in diese eindringen kann. Es ist auch richtig, daß der Klebstoff anschließend zäh und fest
wird. Die anfängliche Fließfähigkeit wurde bisher durch Verwendung von Lösungen von Klebstoffen in flüchtigen
organischen Lösungsmitteln, bei denen sich die Festigkeit und Zähigkeit nach dem Aufbringen beim
Verdampfen des Lösungsmittels entwickelte, erzielt. Diese Lösungsmittelklebstoffe brauchen jedoch eine gewisse
Zeit zum Trocknen des Klebstoffes und sind wegen der dabei entstehenden Lösungsmitteldämpfe feuergefährlich
und gesundheitsschädlich.
Ebenfalls verwendet wurden Aufschmelzklebstoffe, d. h. in der Wärme schmelzende Klebstoffe. Da jedoch
eine verhältnismäßig hohe Temperatur erforderlich ist, um die Viskosität des Klebstoffes auf einen für die
Benetzung der Oberflächen mit dem Klebstoff ausreichend niedrigen Wert zu bringen, entstehen dadurch
Probleme sowohl durch den Abbau (die Zersetzung) des Klebstoffes als auch in einigen Fällen durch die
Beschädigung der miteinander zu verbindenden Oberflächen. Außerdem stellt die verhältnismäßig kurze Verarbeitungszeit
unerwünscht hohe Zeitanforderungen an die Vereinigung der Oberflächen mit dem noch fließfähigen
Klebstoff dazwischen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum haftenden Verbinden von Oberflächen unter
Verwendung eines Präpolymerisats bzw. Klebstoffs anzugeben, das bei verhältnismäßig tiefen Temperaturen
anfänglich fließfähig ist, so daß es leichter eine benetzende Klebstoffverbindung mit einer Oberfläche herstellen
kann, und das durch eine verhältnismäßig milde Behandlung in einen zähen, festen, jedoch durch Wärme
erweichbaren Zustand überführt werden kann, so daß eine praktisch sofortige feste Klebstoffverbindung mit
einem verträglichen ^kompatiblen) Klebstoff oder einer Harzoberfläche hergestellt werden kann.
Dieses Ziel wird ernndungsgemäß mit einem Verfahren nach Patentanspruch 1 gelöst Bevorzugte Ausführungsformen
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Gemäß einem Merkmal der vorliegenden Erfindung wird ein Präpolymerisat mit endständigen — NCO-Gruppen,
das hergestellt worden ist durch Umsetzung eines Diisocyanats mit einem polymeren Polyol in solchen
Mengenverhältnissen, daß man ein NCO/OH-Verhältnis, das innerhalb des Bereichs von 1,25 :1 bis 3,0 :1 liegt,
das einen kristallinen Schmelzpunkt innerhalb des Bereichs von 40 bis 900C, und ein Molekulargewicht innerhalb
des Bereichs von 1000 bis 10 000 aufweist, und das in einem fließfähigen Zustand versetzt worden ist, auf die
Oberfläche eines Formkörpers (Gegenstands) aufgebracht Dieses Präpolymerisat wird im folgenden auch als
Klebstoff bezeichnet
Das Präpolymerisat wird durch Umsetzung mit einem Kettenverlängerungsmittel, das eine Verbindung mit
aktiven Wasserstoffatomen, die mit den — NCO-Gruppen des Urethans reagieren, enthält in einen zähen, festen
Zustand überführt. Das mit dem Kettenverlängerungsmittel behandelte Präpolymerisat wird dann nach der
Erweichung durch Wärmebehandlung gegen eine damit verträgliche (kompatible) Oberfläche, die mit der zuerst
genannten Oberfläche verbunden werden soll, gepreßt, um eine Klebstoffverbindung herzustellen, und diese
Verbindung wird anschließend abgekühlt, so daß sie in einen harten, festen Zustand übergeht. Das den Gegenstand
der Erfindung bildende Verfahren eignet sich in erster Linie für die Erzeugung von Klebstoffbindungen,
insbesondere zum Verkleben von Schuhsohlen (Laufflächen) mit Schuhoberteilen, und wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf diese bevorzugte Verwendung näher beschrieben. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich jedoch auch für das haftende Verbinden von anderen Oberflächen, wie z. B. solchen aus Holz-, Harz- oder
Kautschukmaterialien, Metall und Geweben sowie in verstärkenden und versteifenden Folienmaterialien, wie
/.. B. zum Versteifen der Spitzen oder Absätze von Schuhen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Außensohlenbefestigungsvorrichtung, die einen Klebstoffstreifen
auf den Befestigungsrand einer Außensohle aufbringt;
Fig.2 eine schematische Aufrißansicht, welche die Aktivierung des Klebstoffes auf einer Außensohle und
dem Schuhoberteil durch Strahlungserhitzung zeigt, und
Fig.3 eine schematische Aufrißansicht, welche das Verbinden (Verkleben) einer Außensohle mit einem
Schuhoberteil (Schuhoberleder) in einer Sohlenbefestigungspresse zeigt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, wird zum Aufkleben der Außensohle ein Streifen 10 aus dem Präpolymerisat
(Klebstoff) im fließfähigen Zustand auf den Befestigungsrand einer Außensohle 12, vorzugsweise mittels einer
Außensohlenbefestigungseinrichtung 14, aufgebracht. Die Außensohlenbefestigungseinrichtung 14 besteht aus
einer Düse 16 zum Aufbringen und Verteilen des Klebstoffes, einem Antriebsrad 18 zum Transport der Außensohle
12 mit der gewünschten Geschwindigkeit an der Düse 16 vorbei, und einer Führungseinrichtung 20, um den
Rand der Außensohie 12 in der gewünschten Position gegenüber der Düse 16 zu halten. Wie in Fi g. 1 gezeigt,
wird mittels der Befestigungseinrichtung ein Streifen 10 aufgebracht, der sich mindestens um den vorderen
Abschnitt der Außensohle 12 erstreckt, der Streifen 10 kann sich aber auch um den gesamten Rand der
Außensohle erstrecken, je nach Aufbau des herzustellenden Schuhs. Es kann der gleiche oder ein anderer damit
verträglicher (kompatibler) Klebstoff auch auf die Verklebungsoberfläche des Bodens eines Schuhoberteils
(Schuhoberleders) aufgebracht werden. Der aufgebrachte Klebstoff wird dann Feuchtigkeit ausgesetzt, zweckmäßig
in einer Wasserdampfkammer oder in einer anderen Einrichtung zur Erzeugung von Feuchtigkeit, und
vorzugsweise wird der aufgebrachte Klebstoff erhitzt, um eine Kettenverlängerung zu bewirken.
Nach der Kettenverlängerung des Klebstoffes werden die Außensohle 12 und ein Schuhoberteil 72 auf ein
Gestell 26, das in einem Abstand von einer Strahlungserhitzungseinheit 28 angeordnet ist, aufgebracht, um den
Klebstoff auf eine Temperatur oberhalb seines kristallinen Schmelzpunktes zu erwärmen und ihn in einen
viscoelastischen Zustand zu bringen, wobei sich der Klebstoff auf der Verklebungsoberfläche 24 auf dem
Unterteil des Schuhoberteils befindet. Nach dem Erhitzen des Klebstoffes auf der Unterseite des Schuhoberleders
22 und auf der Außensohle 12 wird die Außensohle 12 auf die Unterseite des Schuhoberteils 22 aufgelegt
und der Verbund aus der Außensohle 12 und dem Schuhoberteil 22 wird in eine Sohlenverklebungspresse 30
(vgl. F i g. 3) eingesetzt und unter Druck verklebt
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil der geordneten Reihenfolge der Entwicklung von physikaiischen
Eigenschaften, die aus den Temperatur- und Chemikalienwirkungen auf den Klebstoff resultieren, die
mit den kristallinen Eigenschaften der Segmente des Harzes und dem verhältnismäßig niedrigen Molekulargewicht
des Klebstoffes zusammenhängen. Der Klebstoff wird zuti. Auftragen in eine fließfähige Form überführt,
vorzugsweise indem man ihn zum Schmelzen erhitzt oder indem man ein Lösungsmittel zugibt.
Wenn der Klebstoff in geschmolzener Form aufgetragen wird, wird vorzugsweise eine Temperatur oberhalb b5
des kristallinen Schmelzpunktes des Präpolymerisat angewandt, um diesem die für die vernetzende Klebstoffbindung
mit einer Oberfläche, die damit verklebt werden soll, erforderliche Fließfähigkeit zu verleihen. Der hier
verwendete Ausdruck »kristalliner Schmelzpunkt« steht für die Temperatur, bei der die kristallinen Segmente
des Präpolymerisats schmelzen und sie wird bestimmt als die Temperatur des hauptsächlichen Endothermie-Maximums
in einer thermischen Differentialanalyse. Wenn das Präpolymerisat bei der Aktivierung auf eine Temperatur
oberhalb dieser Temperatur gebracht wird, schmelzen die kristallinen Segmente und bewirken, daß der
Überzug oder -film weich wird. Nach dem Auftragen wird der Klebstoff vorzugsweise auf eine Temperatur
unterhalb des kristallinen Schmelzpunktes gebracht und auskristallisieren gelassen, um eine ausreichende Beständigkeit
gegen Fließen (Kriechen) und Verformung bei den in der nachfolgenden Stufe angewandten Temperaturen
zu entwickeln.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Klebstoff durch Auflösen desselben in einem
inerten flüchtigen Lösungsmitte! für den Auftrag bei Raumtemperatur oder bei schwach erhöhten Temperaturen
in eine flüssige Form gebracht. Beispiele solcher Lösungsmittel sind flüchtige organische Flüssigkeiten, die
keinen aktiven Wasserstoff enthalten. Zu solchen Lösungsmitteln gehören z. B. ByIoI, Tuluol, Dimethylformamid,
Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat, Celluloseacetat, Methylenchlorid und Mischungen davon. Besonders
vorteilhafte Lösungsmittel sind Gemische von Tuluol mit bis zu etwa 85 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des
Lösungsmittelgemisches) Methylenchiorid oder Methyläthylketon. Aufgrund der Natur der in dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Präpolymerisate weisen Lösungen mit einem verhälnismäßig hohen Feststoffgehalt,
beispielsweise von 60Gew.-% und mehr, Viskositäten auf, die für den Auftrag für die Erzielung einer
Klebstoffbindung mit Oberflächen ausreichend niedrig sind. Es können auch geringere Prozentsätze an Lösungsmitteln
verwendet werden, wenn es erwünscht ist, das Präpolymerisat bei mäßig erhöhten Temperaturen
aufzubringen, die unterhalb der Temperaturen liegen, die zum Schmelzen des Präpolymerisats in Abwesenheit
von Lösungsmitteln erforderlich sind. Wenn der aufgebrachte Klebstoff in Form einer Lösung vorliegt, wird das
Lösungsmittel vor der anschließenden Behandlung vorzugweise verdampft
In der Stufe (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die aktiven Isocyanatgruppen des Klebstoffes in
der Wärme oder bei mäßig erhöhten Temperaturen mit einem Kettenverlängerungsmittel, das mindestens zwei
aktive Wasserstoffatome liefert, wie Wasserdampf, oder ähnlichen Kettenverlängerungsmitteln umgesetzt, um
den Klebstoff in einen zähen, gegen Fließen (Kriechen) beständigen, jedoch durch Wärme erweichbaren Zustand
zu bringen. Im mit dem Kettenverlängerungsmittel behandelten Zustand ist der kristalline Schmelzpunkt
gegenüber demjenigen des ursprünglichen Präpolymerisats praktisch unverändert, so daß dann, wenn dieses auf
eine Temperatur oberhalb des kristallinen Schmelzpunktes erhitzt wird, das mit dem Kettenverlängerungsmittel
behandelte Präpolymerisat viscoelastisch (fließfähig) wird, nämlich etwas kautschukartig, jedoch verformbar
und unter Druck fließfähig; das so behandelte Präpolymerisat ist klebrig und in der Lage, sich mit einer
verträglichen (kompatiblen) Oberfläche, wie z. B. aus Holz, Metall oder einem Gewebe, die mit dem gleichen
oder einem damit verträglichen Klebstoff (Präpolymerisat) oder mit einem Harz, wie z. B. einem Vinylharz,
beschichtet ist, haftend zu verbinden. Aufgrund des viscoelastischen Zustandes und etwas kautschukartigen
physikalischen Zustandes des mit dem Kettenverlängerungsmittel behandelten Klebstoffes bei Temperaturen
oberhalb seines kristallinen Schmelzpunktes haben die durch den Kontakt der Klebstoffoberfläche mit einer
anderen Oberfläche erzeugten Bindungen eine sehr hohe Anfangsbindungsfestigkeit, so daß beispielsweise beim
Verkleben einer Schuhsohle mit einem Schuhoberteil die Neigung der Sohle, sich von dem Oberteil aufgrund,
des Federungs vermögens der Sohle zu trennen, ausgeschaltet wird.
Der Klebstoff, welcher die aufeinanderfolgenden vorteilheften physikalischen Zustände bei den aufeinanderfolgenden
physikalischen und chemischen Behandlungen entwickelt basiert auf einem Präpolymerisat mit
endständigen — NCO, das bei der Umsetzung eines Polyols mit einem verhältnismäßig niedrigen Molekulargewicht
und einem kristallinen Schmelzpunkt innerhalb des Bereiches von 40 bis 900C, vorzugsweise von 40 bis
65° C, mit überschüssigem Diisocyanat erhalten wird.
Bevorzugte Polyolmaterialien sind die mit endständigem Hydroxyl versehenen Polycaprolactone und PoIyester
aliphatischer Dicarbonsäuren mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Sebacinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure,
Suberinsäure und Dodecandisäure mit vorzugsweise geradzahligen, Glykolen mit Ketten mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen, wie 1,4-Butandiol. Die Säurekomponente des Polyesterpolyols kann etwa 5 bis etwa 25%
(auf Molbasis) einer cycloaliphatische Säure, wie 1.4-Cyclohexandicarbonsäure oder 1,2-Cyclohexandicarbonsäure,
um die Haftung, insbesondere an Harz-Kautschuk-Oberflächen zu fördern, und etwa 5 bis etwa 25%
so (bezogen auf Moibasis) einer aromatischen Dicarbonsäure, wie Terephthalsäure oder Isopthalsäure, zur Verbesserung
der Beständigkeit gegenüber Weichmachern enthalten. Die Glykolkomponente kann etwa 5 bis etwa
15% (bezogen auf Molbasis) Diäthylenglykol oder eines cycloaliphatischen Glykols, wie 1,4-CyclohexandimethanoL
enthalten, um die Klebe- und Benetzungseigenschaften zu verbessern und eine bessere Reaktionsfähigkeit
mit Wasserdampf zu ergeben. Diese Polyole haben ein Molekulargewicht innerhalb des Bereiches von 1000
bis 10 000, vorzugsweise von 2000 bis 4000.
Das Präpolymerisat das auf die zu verklebende Oberfläche aufgebracht wird, wird hergestellt durch Umsetzung
eines oder mehrerer der oben angegebenen Polyole mit einem Diisocyanat in solchen Mengenverhältnissen,
daß ein NCO/OH-Verhältnis erzielt wird, das innerhalb des Bereiches von 1,25 bis etwa 3,0, bevorzugt im
Bereich von 1,5 :1 bis 2,5 :1 liegt Es kann jedes beliebige Diisocyanat verwendet werden, wie z. B. Tolylendiisocyanat
Diphenylmethandiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat Das Präpolymerisat wird vorzugsweise
ohne Verwendung eines Katalysators hergestellt und es ist zweckmäßig, einen Stabilisator, wie z. B. ein Säurechlorid,
wie Benzoylchlorid, Acetylchlorid oder Sebacoylchlorid, in einer Menge von etwa 0,05 bis etwa
02 Gew.-%, bezogen auf das Präpolymerisat einzuarbeiten.
Es wurde gefunden, daß die unter Verwendung von Diphenylmethandiisocyanat hergestellten Präpolymerisate
mit Wasser viel schneller reagieren als Präpolymerisate, die unter Verwendung von Tolylendiisocyanat
hergestellt worden sind, daß jedoch andererseits die zuletzt genannten Präpolymerisate bei der Lagerung
stabiler sind Eine verbesserte Lagerbeständigkeit in Kombination mit einer schnellen Reaktionsgeschwindigkeit
kann durch eine Kombination beider Diisocyanate erzielt werden. Wegen der Unterschiede in bezug auf die
Reaktionsgeschwindigkeit ist es bevorzugt, das Tolylendiisocyanat zuerst zuzugeben und es für eine begrenzte
Zeit reagieren zu lassen, so daß die NCO-Gruppe in der p-Stellung mit dem Polyol reagieren kann, wonach das
Diphenylmethandiisocyanat zugegeben werden kann. Bevorzugt werden Diphenylmethandiisocyanat und Tolylendiisocyanat
in einem molaren Verhältnis im Bereich von 50 :50 bis 80 : 20 eingesetzt.
Die Geschwindigkeit der Ketienverlängerungsreaktion des Präpolymerisats kann durch Verwendung von
Katalysatoren erhöht werden. Vorzugsweise wird daher in der Stufe (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens ein
Präpolymerisat verwendet, das einen Katalysator für die Umsetzung des Präpolymerisats mit der aktive Wasserstoffatome
liefernden Verbindung enthält. Wenn eine Kettenverlängerung durch Feuchtigkeit bewirkt wird,
können tertiäre Amine, wie N-Methylmorpholin, Triäthylendiamin und andere bekannte Katalysatoren, wie
Dibutylzinndilaurat und Zinn(II)octoat, in das Präpolymerisat eingearbeitet werden. Bevorzugt werden Katalysatormengen
von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Präpolymerisats, verwendet.
Obgleich das Präpolymerisat selbst einen ausgezeichneten Klebstoff bildet, kann es zweckmäßig sein, andere
Materialien wie Weichmacher, Füllstoffe und Klebrigmacher, einzuarbeiten. Weichmacher, insbesondere normalerweise
feste Weichmacher, dienen dazu, sowohl die Viskosität des Präpolymerisats zu vermindern, wenn es
im aufgeschmolzenen Zustand vorliegt, als auch die Eigenschaften des fertigen Filmes zu modifizieren. Zu
Weichmachern, die in Verbindung mit dem Präpolymerisat wertvoll sind, gehören Dicyclohexylphthalat, Triphenylphosphat,
Diphenylphthalat und cycloaliphatische Epoxide oder Epoxymonomere vom Bisphenol Α-Typ. Zu
Klebrigmachern, die die Klebstoffbindung verbessern, gehören Klebrigmacher vom Kohlenwasserstoff-Typ, wie
Terpene, z. B. x- und /7-Pinenpolymerisate, Styrole mit niedrigem Molekulargewicht, wie Poly-«-methylstyrol
und Terpentinharze. In das Präpolymerisat können auch inerte Füllstoffe, wie z. B. Tone, Carbonate, Titandioxid
und andere, eingearbeitet werden.
Es wurde festgestellt, daß durch die Umsetzung des Diisocyanats mit dem Polyol der kristalline Schmelzpunkt
nur um einige wenige Grade über den kristallinen Schmelzpunkt des Polyols selbst hinaus ansteigt. Wenn
beispielsweise ein Butandiolsebacatpolyol mit einem kristallinen Schmelzpunkt von 49° C mit Diphenylmethandiisocyanat
in einem Verhältnis von NCO/OH von 1,5 :1 umgesetzt wird, so hat das dabei erhaltene Präpolymerisat
einen kristallinen Schmelzpunkt von nur 54°C.
Das Präpolymerisat kann im fließfähigen Zustand auf eine Oberfläche aufgebracht werden, beispielsweise auf
die Sohlenverklebungsoberfläche auf der Unterseite eines Schuhooerteils oder auf die Verklebungsoberfläche
einer Außensohle unter Verwendung einer konventionellen Auftragseinrichtung oder sogar von Hand. Es wurde
gefunden, daß verhältnismäßig tiefe Auftragstemperaturen, z. B. Temperaturen von 80 bis 1000C, bei lösungsmittelfreien
Präpolymerisaten (Polyurethanmaterialien) mit kristallinen Schmelzpunkten von bis zu etwa 700C
geeignet sind. Lösungsmittel enthaltende Präpolymerisate können bei Raumtemperatur oder bei schwach
erhöhten Temperaturen aufgebracht werden.
Es ist zweckmäßig, daß die Dicke der Filme aus dem Präpolymerisat gleichmäßig ist, damit die Wirkung des
Kettenverlängerungsmittels über die gesamte Ausdehnung der Dicke des Films gleichmäßig ist. Vorzugsweise
hat der Film eine Dicke von 0,025 bis 0,125 mm (1 bis 5 mils) für die Erzielung einer höchst zufriedenstellenden
und gleichmäßigen Kettenverlängerung über die gesamte Dicke des Films. Verhältnismäßig dünne Filme, deren
Dicke nur 0,025 mm beträgt, sind auf verhältnismäßig regulären Oberflächen, wie z. B. der Verklebungsoberfläche
einer Außensohle, wirksam, während Filme einer Dicke von 0,075 mm auf unregelmäßigere Oberflächen, wie
z. B. die Sohlenverklebungsoberfläche auf der Unterseite eines Schuhoberteils, aufgebracht werden können.
Nach dem Aufbringen des Präpolymerisats läßt man das Material des Films vorzugsweise kristallisieren, bevor
man es der Kettenverlängerung unterwirft. Die Kristallisation dient dazu, das Material gegen Verformung durch
Fließen des aufgebrachten Materials unter den höheren Temperaturen, denen der Film in der Kettenverlängerungsstufe
ausgesetzt wird, beständig zu machen.
Um das aufgebrachte Präpolymerisat in den für die Erzielung einer Bindung gewünschten Zustand zu bringen,
wird es einer Kettenverlängerungsbehandlung unterworfen, bei der man die Oberfläche des Films bzw. Klebstoffs
einer Verbindung mit zwei aktiven Wasserstoffatomen für die Umsetzung mit den NCO-Gruppen des
Präpolymerisats aussetzt. Ein bevorzugtes Kettenverlängerungsmittel ist Wasser, vorzugsweise in Form von
Wasserdampf oder gasförmigem Wasser, z. B. in einem Raum mit hoher Feuchtigkeit oder in der Nähe einer
Wasserdampfqueüe. Es können auch andere Kettenverlängerungsmittel, wie Diamine oder Glykole, verwendet
werden. Vorzugsweise werden in der Kettenverlängerungsstufe Temperaturen angewendet, die etwas oberhalb
Raumtemperatur liegen, und bei einer relativen Feuchtigkeit von etwa 50 bis 95% haben sich Temperaturen von
32 bis 95°C als vorteilhaft erwiesen, um eine Kettenverlängerung mit einer annehmbaren Geschwindigkeit,
beispielsweise innerhalb von etwa 10 bis etwa 30 Minuten, zu gewährleisten, ohne daß eine Verformung des
Films bzw. Klebstoffs auftritt Die Kettenverlängerungsreaktion sollte durchgeführt werden, bis der Film bei der
Wärmeaktivierung elastoplastisch, jedoch nicht merklich vernetzt wird, d. h. der Film noch löslich ist oder von
aktiven Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid oder Tetrahydrofuran, angegriffen wird.
Nach der Kettenverlängerung und nach der Entfernung des freien Wassers oder anderer Kettenverlängerungsmittel
aus der Oberfläche des Überzuges kann der Film erhitzt werden, um ihn in einen aktiven Klebezustand
zu bringen. Vorzugsweise wird die Strahlungserhitzung angewendet, es können aber auch andere Formen
des Erhitzens, wie z. B. das Konvektionserhitzen, angewandt werden. Das Erhitzen sollte in der Weise durchgeführt
werden, daß mindestens die Oberfläche des Präpolymerisatfilms schnell, vorzugsweise innerhalb von 15 bis
30 Sekunden, auf eine Temperatur oberhalb des kristallinen Schmelzpunktes, vorzugsweise auf eine Temperatur
innerhalb des Bereiches von etwa 49 bis etwa 82°C, gebracht wird, so daß mindestens die Oberfläche in einem
viscoelastischen Zustand vorliegt, der mit einer verträglichen Oberfläche, wie z. B. einer Vinylharz- oder
Klebstoffschicht auf dem Gegenstand, der mit der beschichteten Oberfläche verklebt werden soll, eine Klebstoffbindung
erzeugen kann. Bei Verwendung von Präpoiymerisaten mit kristallinen Schmelzpunkten von bis zu
700C wurden ausgezeichnete Bindungen bei Verklebungstemperaturen von nur 50C oberhalb des kristallinen
Schmelzpunktes erzielt.
Zur Vervollständigung der Klebstoffbindung werden die Oberflächen mit dem dazwischen befindlichen
wärmeaktivierten Präpolymerisat zusammengebracht und der dabei erhaltene Verbund wird einem Druck
ausgesetzt, um eine gute Gesamtverklebung zu gewährleisten. Es wurde gefunden, daß nach dem anfänglichen
Zusammenfügen und vor Druckanwendung wegen des viscoelastischen Zustandes des Klebstoffes die Oberflächen
noch in begrenztem Maße gegeneinander bewegt werden können, daß jedoch nach Anwendung von Druck
an den Verbund eine Bindung mit einer hohen Anfangsfestigkeit erzielt wird. Die fertige Bindung (nach dem
Abkühlen des Klebstoffes) weist eine ausgezeichnete Zähigkeit und Flexibilität auf, so daß der Klebstoff mit
Erfolg den Spannungen widerstehen kann, die beim Gebrauch eines Schuhs mit der mittels des erfindungsgemäßen
Klebstoffes daran befestigten Sohle auftreten.
Das erfindungsgemäße Verbindungsverfahren wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf das Auftragen
des Klebstoffes im fließfähigen geschmolzenen Zustand oder in Form einer Lösung beschrieben, das Verfahren
kann aber auch in der Weise durchgeführt werden, daß man den mit dem Kettenverlängerungsmittel behandelten
Klebstoff in Form eines auf einen Träger aufgebrachten oder in Form eines selbsttragenden Filmes verwendet
und ihn in der durch Wärme aktivierten Form mit einer verträglichen Oberfläche als Film verbindet oder
zwischen verträglichen Oberflächen als Klebstoffbindung zwischen den Oberflächen anordnet.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Ein Präpolymerisat mit endständigem NCO wurde durch Umsetzung eines Butandioladipatpolyesters mit
endständigem Hydroxyl und einem Molekulargewicht von 2600 sowie einem kristallinem Schmelzpunkt von
49°C mit Diphenylmethandiisocyanat in solchen Mengenverhältnissen, daß ein NCO/OH-Verhältnis von 1,5
erhalten wurde, hergestellt. Das dabei erhaltene Präpolymerisat hatte einen Schmelzpunkt von 54" C und war bei
einer Viskosität von 8000 cP bei 100°C fließfähig. Bei den vorstehend und in den weiter unten folgenden
Beispielen angegebenen Schmelzpunkten handelte es sich um kristalline Schmelzpunkte, die als Endothermie-Maxima
durch thermische Differentialanalyse ermittelt wurden.
Das Präpolymerisat wurde geschmolzen und auf eine Temperatur von 100°C gebracht und in Form eines 0,075
mm dicken Films auf die vorher aufgerauhte Sohlenaufklebungsfläche eines Schuhoberleders sowie auf die
Verklebungsoberfläche einer Außensohle, hergestellt aus einem vulkanisierten synthetischen ButadienAStyrol-Mischpolymerisat-Kautschuk
aufgetragen. Die aufgetragenen Filme wurden 15 Minuten lang bei 70"C einer
Atmosphäre mit einer hohen Feuchtigkeit in einem Wärmeschrank ausgesetzt, um durch eine Reaktion zwischen
der Feuchtigkeit und den NCO-Gruppen des Prepolymerisats Kettenverlängerung zu erzielen. Nach dieser
Behandlung war das Material der Filme zäh, es haftete fest an der Verklebungsoberfläche und konnte bei
Temperaturen von 65° C bis zu einem klebrigen Zustand, der an ähnlichen Klebstoffoberflächen haftete, weich
gemacht werden. Die Filme auf den Verklebungsoberflächen wurden 30 Sekunden einer Infrarot- Wärmeaktivicrung
in einem Strahlungswärmeaktivator, wobei die Wärmeeinheit auf eine Leistung von 60% eingestellt wurde.
Die Sohle wurde gegen die Verklebungsoberflächen der Unterseite des Schuhoberteils gepreßt und die Punktverklebung
war ausgezeichnet Die gesamte Anordnung wurde in einer Sohlenaufklebungspresse gepreßt, um
die Bindung zu vervollständigen. Es wurde eine starke Anfangsbindung erzeugt, ohne daß eine Auftrennung
oder »Faltenbildung« auftrat und die Bindungsfestigkeit war für die Verwendung des Schuhs zufriedenstellend.
Beispiel 2
2,54 cm χ 17,78 cm große Teststreifen aus den in der weiter unten folgenden Tabelle I aufgezählten Materialien
wurden mit dem geschmolzenen Präpolymerisat des Beispiels 1 bei 80 bis 90°C zur Erzielung einer
Schichtdicke von 0,075 mm beschichtet Nach 15 Minuten, gemessen ab dem Aufbringen der Überzüge, wurden
die Streifen für die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Zeiträume in eine Atmosphäre mit hoher
Feuchtigkeit in einem Wärmeschrank von 70° C oder in einem Raum von etwa 36° C und einer relativen
Feuchtigkeit von 68% gelegt um eine Kettenverlängerung zu erreichen. Die Streifen wurden dann durch
lnfrarotwärmung in einen konventionellen Strahlungserwärmungsaktivator (RHA) 30 Sekunden lang aktiviert,
wobei die Wärmeeinheit des Aktivators auf eine Leistung von 60% eingestellt wurde. Durch die Aktivierung
stieg die Temperatur der Überzüge auf den Streifen auf etwa 68 bis 75° C an. Die aktivierten Streifen werden
** dann, wie in der folgenden Tabelle I angegeben, zu Paaren zusammengefügt und zur Vervollständigung der
j 55 Bindungen zusammengepreßt, wonach die miteinander vereinigten Streifen auf Raumtemperatur abgekühlt und
* die dabei erzielten Bindungen einem Test unterworfen wurden. Die Ergebnisse dieser Tests sind ebenfalls in der
folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle
Präpoly |
Test |
Substrat |
Aushärtungs |
Aktivierungs |
Bedingungen |
Punkt- |
Schälfestigkeit |
Schälfestigkeit |
Totlast |
merisat |
Nr. |
|
bedingungen |
zeit nach d. |
d. RHA- |
verklebung |
zu Beginn |
(Abziehfestigkeit) |
bei |
Nr. |
|
|
|
Aushärten |
Abbindung |
|
(Anfangsbindung) |
der 16 Tage alten |
65,56° C |
|
|
|
|
|
|
|
N/cm |
Bindung N/cm |
|
SBR-Sohlen-Material
desgl.
desgl.
desgl.
Leder
SBR-Sohlen-Stock-Mnteriul
desgl.
desgl.
Vinyl-Oberteil-Material
Leder
15 Min. 7O0C Wasserdampf
10 Min. 7O0C Wasserdampf 15 Min. 70°C
Wasserdampf 10 Min. 700C Wasserdampf
desgl.
Min.
desgl.
Std.
desgl.
30 Sek. bei 60%
desgl. desgl. desgl.
desgl. desgl.
schlecht
desgl. sehr gut desgl.
desgl.
gering
desgl.
77,85
RF
48,44 RF
39,79 RF
34,60 VF
128,02
LF
5,08 cm pro Std.
0 cm pro Std.
1 |
6 |
SBR-Sohlen- |
SBR-Sohlen- |
15Min.70°C |
16 Tage |
desgl. |
ausge |
sehr hoch |
60,55 |
RF |
|
K) |
|
|
Material |
Material |
Wasserdampf |
|
|
zeichnet |
|
|
|
|
Oi
|
1 |
7 |
desgl. |
Vinyl- |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
62,28 |
RF |
— |
|
|
|
|
Oberteil- |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Material |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
I |
8 |
desgl. |
Leder |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
48,44 |
|
— |
|
1 |
9 |
desgl. |
desgl. |
22 Std. 35,6° C |
60 Min. |
desgl. |
sehr gut |
32,89 |
38,06 |
|
5,08 cm |
|
|
|
|
|
68% RH |
|
|
|
|
|
|
|
|
1 |
10 |
SBR-Sohlen- |
Vinyl- |
22 Std. 35,6° C |
25 Std. |
30 Sek. |
ausge |
27,70 |
41,52 |
|
|
|
|
Material |
Oberteii- |
68% RH |
|
bei 60% |
zeichnet |
|
|
|
|
|
|
|
Material |
|
|
|
|
|
|
|
|
RF = |
Kautschuk-Bruch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
VF = |
Vinyl-Bruch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
LF - |
Leder-Bruch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Beispiel 3
Ein Präpolymerisat mit endständigem NCO wurde durch Umsetzung eines Butandioladipatpolyesters mit
endständigen Hydroxylgruppen mit einem Molekulargewicht von 3000 und einem Schmelzpunkt von 500C mit
einem gemischten Düsocyanat in einem Molverhältnis von 2 Teilen Diphenylmethandiisocyanat auf 1 Teil
Tolylendiisocyanat in solchen Mengen, daß ein NCO/OH-Verhältnis von 2,0 erzielt wurde, hergestellt Das dabei
erhaltene Prepolymerisat hatte einen Schmelzpunkt von 54° C und war bei einer Viskosität von 11 000 cP bei
1000C fließfähig.
Es wurden 234 cm χ 17,78 cm große Teststreifen aus einem Außensohlen-Blattmaterial, bei dem es sich um ein
ίο Styrol/Butadien-Blockmischpolymerisat handelt, dessen Oberfläche chloriert worden ist, aus einem Polyvinylchlorid-Außensohlen-Blattmaterial
und einem Styrol/Butadien-Mischpolymerisat-Außensohlenmaterial geschnitten. Ähnliche Streifen wurden auch aus dem Oberteilmaterial (Oberledermaterial) geschnitten, welches
das auf eine Unterlage aufgebrachte Polyvinylchlorid, und Leder enthielt
Die Streifen aus dem Außensohlenmaterial wurden mit dem geschmolzenen Präpolymerisat bei 80 bis 900C
zur Erzielung einer Filmdicke von 0,075 mm beschichtet, und nach dem Aufbringen und Abkühlen der Filme
wurden die Streifen 1/4 Stunde lang in eine Atmosphäre mit einer hohen Feuchtigkeit von 90% relative Feuchte
(RH) in einen Wärmeschrank von 700C gelegt Die Streifen aus dem Oberschuhmaterial (Oberledermaterial)
wurden jeweils mit einem Polyurethanklebstoff vom Lösungsmitteltyp auf dem mit der Unterlage versehenen
Polyvinylchlorid-Oberschuhmaterial und mit einem Phenolharz-Polychloropren-Sohlen-Verklebungsbindemittel
vom Lösungsmitteltyp auf dem Oberledermaterial beschichtet. In jedem Falle wurde der aufgebrachte
Klebstoffilm zur Eliminierung des Lösungsmittels trocknen gelassen.
Die mit dem Klebstoff beschichteten Oberflächen der Außensohlenmaterial- und Oberschuhmaterial-Teststreifen
wurden 10 Sekunden lang in einen Strahlungswärmeaktivator eingeführt wobei die Strahlungswärmeeinheit
auf eine Leistung von 55% eingestellt wurde. Die Oberflächente .iperatur des Klebstoffes auf den
25 Oberflächen der Streifen betrug 80° C
Streifen aus dem mit dem Klebstoff beschichteten, mit einer Unterlage versehenen Polyvinylchlorid-Oberschuhmaterial
wurden mit Streifen aus dem mit dem Klebstoff beschichteten Bolckpolymerisat-Außensohlenmaterial
und mit dem Styrol/Butadien-Mischpolymerisat-Außensohlenmaterial vereinigt und Streifen aus dem
mit dem Klebstoff beschichteten Leder wurden mit dem Polyvinylchlorid-Außensohlenmaterial vereinigt und
die Verbundanordnungen wurden gepreßt, um die Bindungen zu vervollständigen. Beim Test nach 7 Tagen
betrugen die Scnälfestigkeiten (Abzieh-Bindefestigkeiten) 44,71 N/cm zwischen dem Polyvinylchloridmaterial
und dem Blockmischpolymerisat 36,8 N cm-' zwischen dem Leder und dem Polyvinylchlorid-Außensohlenmaterial
und 67,60 N/cm zwischen dem Polyvinylchloridmaterial und dem Styrol/Butadien-Mischpolymerisat-Außensohlenmaterial.
35 Beispiel 4
Ein Präpolymerisat mit endständigem NCO wurde durch Umsetzung von Diphenylmethandiisocyanat mit
einem Polycaprolacton mit einem Molekulargewicht von etwa 2860 und einem Schmelzpunkt von 54° C, wobei
das Präpolymerisat einen Gehalt an freien NCO-Gruppen von 2,18% aufwies, hergestellt. Das Präpolymerisat
wurde geschmolzen und auf eine Temperatur von 1000C gebracht und in Form eines 0.075 mm dicken Films auf
eine vorher aufgerauhte Oberfläche eines Außensohlenmaterials, bestehend aus einem Styrol/Isopren/Styrol-Blockmischpolymerisat,
aufgebracht. Der aufgebrachte Überzug wurde in einem Wärmeschrank bei 700C 30
Minuten lang einer feuchten Atmosphäre von 95% RH (relative Feuchte) ausgesetzt, um die Mischung mit den
NCO-Gruppen des Präpolymerisats zur Kettenverlängerung umzusetzen.
Ein viskoser Klebstoff wurde durch Auflösen eines thermoplastischen linearen Polyesterurethanelasiomeren
in einer Lösungsmittelmischung aus etwa gleichen Teilen Tetrahydrofuran und Methyläthylketon, wobei der
Feststoffgehalt dieser Lösung 20% betrug, hergestellt. Bei dem Urethanelastomeren handelte es sich um ein
praktisch vernetzungsfreies Handelsprodukt, das durch Umsetzung von 1 Mol eines Polyesters mit endständigem
OH, eines aliphatischen Glykols und eines Diphenyldiisocyanats in solchen Mengenverhältnissen hergestellt
wurde, daß praktisch keine nicht-umgesetzten Isocyanat- oder Hydroxylgruppen zurückblieben. Die dabei
erhaltene Lösung hatte eine Viskosität bei Raumtemperatur von 2000 bis 3000 cP, bestimmt mit dem Brookfield-Viskosimeter.
Der vorstehend angegebene Klebstoff vom Lösungsmitteltyp wurde auf die vorher aufgerauhte Oberfläche
eines Polyvinylchlorid-Schuhobermaterials auf einer Gewebeunterlage aufgestrichen. 24 Stunden nach dem
Auftragen des Klebstoffes auf das mit der Unterlage versehene Polyvinylchloridmaterial wurde der Überzug 30
Sekunden lang ein^r Infrarotwärmeaktivierung in einem Strahlungswärmeaktivator ausgesetzt, wobei die Wärmeeinheit
auf eine Leistung von 60% eingestellt wurde. Das durch Wärme aktivierte, auf eine Unterlage
aufgebrachte Polyvinylchloridmaterial wurde mit seiner mit Klebstoff beschichteten Oberfläche gegen den in
entsprechender Weise wärmeaktivierten Klebstoffüberzug auf dem Blockmischpolymerisat-Sohlenmaterial gepreßt.
Die Punktverklebung war gut. Die dabei erhaltene Anordnung wurde zur Vervollständigung der Bindung
zusammengepreßt. Die Schälfestigkeit (Anfangsbindung) bestimmt durch den Abziehtest, betrug 25,97 bis
34,65 N/cm. Wenn die Bindung nach 7 Tagen getestet wurde, betrug die Schälfestigkeit (Abziehbindefestigkeil)
78,27 N/cm und der Bruch trat in dem Blockmischpolymerisat auf.
65 Beispiel5
Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, wobei diesmal anstelle des Blockmischpolymerisat-Materials
ein Styrol/Butadien-Blockmischpolymerisat-Kautschuk-Außensohlenmaterial verwendet wurde. Die Anord-
nung wies eine gute Anfangsklebrigkeit, eine sehr gute Anfangsbindefestigkeit und eine Schälfestigkeit (Abziehbindefestigkeit)
nach 7 Tagen von 67,60 N cm-1 auf. In diesem Falle trat der Bruch in dem auf eine Unterlage
aufgebrachten Polyvinylchlorid-Schuhobermaterial auf.
Beispiel 6
Die nachfolgend angegebenen Präpolymerisate mit endständigem NCO wurden hergestellt durch Umsetzung
von Polyolen mit Diphenylmethandüsocyanat in den in der weiter unten folgenden Tabelle II angegebenen
NCO/OH-Verhältnissen. Bei dem Polyol für das Präpolymerisat 2 handelte es sich um ein Polycaprolacton mit
einem Molekulargewicht von 2890 und einem Schmelzpunkt von 56° C und das Präpolymerisat wurde hergestellt
durch Umsetzung des Polyols mit Diphenylmethandüsocyanat in solchen Mengenverhältnissen, daß ein NCO/
OH-Verhältnis von 1,75 erzielt wurde. Bei dem Polyol für das Präpolymerisat 3 handelte es sich um einen
Butandiolsebacatpolyester mit endständigem OH und einem Molekulargewicht von 2000 und einem Schmelzpunkt
von 64° C und das Präpolymerisat wurde hergestellt durch Umsetzung des Polyols mit Diphenylmethandüsocyanat
in solchen Mengenverhältnissen, daß ein NCO/OH-Verhältnis von 1,75 erzielt wurde.
2,54 cm χ 17,76 cm große Teststreifen aus den in der nachfolgenden Tabelle II angegebenen Materialien
wurden bei 80 bis 90° C mit dem geschmolzenen Präpolymerisat beschichtet zur Erzielung einer Filmdicke von
0,075 mm. Nach 15 Minuten, gemessen ab dem Auftrag der Filme, wurden die Streifen 15 Minuten lang in einen
Wärmeschrank von 7O0C, mit einer Atmosphäre mit hoher Feuchtigkeit gelegt, um durch Reaktion der NCO-Gruppen
in dem Material des Films mit dem Wasser eine Kettenverlängerung zu erzielen. Die Streifen wurden
dann durch Infraroterhitzen in einem konventionellen Strahlungswärmeaktivator (RHA) für einen Zeitraum von
30 Sekunden aktiviert, wobei die Wärmeeinheit des Aktivators auf eine Leistung von 60% eingestellt wurde.
Beim Aktivieren stieg die Temperatur der Filme auf den Streifen auf 68 bis 75° C an. Die aktivierten Streifen
wurden dann zu Paaren zusammengefügt, wie in der folgenden Tabelle angegeben, und zur Vervollständigung
der Bindungen gepreßt, wonach die zusammengefügten Streifen auf Raumtemperatur abgekühlt und die erzielten
Bindungen getestet wurden. Die bei den Tests erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Tabelle II
Präpoly |
Test |
Substrat |
Aushärtungs |
Aktivierungs |
Bedingungen |
Punkt- |
Schalfestigkeit |
Schälfestigkeit |
Totlast |
merisat |
Nr. |
|
bedingungen |
zeit nach d. |
d. RHA- |
verklebung |
zu Beginn |
(Abziehfestigkeit) |
bei |
Nr. |
|
|
|
Aushärten |
Abbindung |
|
(Anfangsbindung) |
der !6 Tage alten |
65,560C |
|
|
|
|
|
|
|
N/cm |
Bindung N/cm |
|
1 |
SBR-Sohlen- |
SBR-Sohlen- |
15 Min. |
70 Min. |
30 Sek. |
ausge |
39,84 |
|
Material |
Material |
Wasserdampf |
|
bei 60% |
zeichnet |
|
|
|
|
70° C |
|
|
|
|
2 |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
5 Std. |
desgl. |
desgl. |
31,17 |
3 |
desgl. |
Vinyl- |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
— |
|
|
Oberteil- |
|
|
|
|
|
|
|
Material |
|
|
|
|
|
4 |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
23 Std. |
desgl. |
desgl. |
15,59 |
5 |
oberflächen |
Vinyl- |
15 Min. 7O0C |
0 Min. , |
30 Sek. |
desgl. |
12,15 |
|
chloriertes |
Oberteil- |
Wasserdampf |
|
bei 60% |
|
|
|
Styrol, |
Material |
|
|
|
|
|
|
Butadien |
|
|
|
|
|
|
|
Styrol- |
|
|
|
|
|
|
|
Blockmisch- |
|
|
|
|
|
|
|
polymerisat |
|
|
|
|
|
|
6 |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
3 Std. |
desgl. |
desgl. |
34,65 |
7 |
SBR-Sohlen- |
SBR-Sohlen- |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
31,17 |
|
Material |
Material |
|
|
|
|
|
8 |
desgl. |
Vinyl- |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
20,78 |
|
|
WDerien-
Material |
|
|
|
|
|
9 |
Vinyl-Sohle |
Vinyl- |
15 Min. |
30 Min. |
30 Sek. |
ausge |
39,84 |
|
|
Oberteil- |
70° C |
|
bei |
zeichnet |
|
|
|
Material |
Wasserdampf |
|
60% |
|
|
10 |
Styrol- |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
desgl. |
31,17 |
|
Isopropyl- |
|
|
|
|
|
|
|
Blockmisch- |
|
|
|
|
|
|
|
polymerisat |
|
|
|
|
|
|
11 |
SBR-Sohle- |
SBR-Sohle- |
desgl. |
5 Tage |
desgl. |
desgl. |
43,32 |
|
Material |
Material |
|
|
|
|
|
Kautschuk-Bruch
Vinyl-Bruch
Bindemittelstreifen aus Pattina
Styrol/Butadien/Styrol-Blockmischpolymerisat-Bruch
Bruch in dem Vinyl-Oberteil
65,74
77,85 46,71
50,17
RF
0 cm pro Std.
RF CSP -
RF
60,55
115,91 |
RF
KF |
0 cm
pro Std. |
K)
|
103,80
41,52 |
KF
RF |
2,54 cm
pro Std. |
δ 09 266 |
38,06 |
RF |
- |
|
34,60 |
PF |
- |
|
86,50 |
KF |
2,54 cm
pro
Std. |
|
Beispiel 7
Ein Präpolymerisat mit endständigem NCO wurde durch Umsetzung eines Butandiolariipatpolyesters mit
endständigem Hydroxyl mit einem Molekulargewicht von 2600 und einem kristallinen Schmelzpunkt von 49° C
mit Diphenylmethandiisocyanat in solchen Mengenverhältnissen, daß ein NCO/OH-Verhältnis von 1,5 erzielt
wurde, hergestellt. Das dabei erhaltene Präpolymerisat hatte eine Schmelzpunkt von 54°C und war bei einer
Viskosität von 8000 cP bei 100°C fließfähig. Das Präpolymerisat wurde in einem Lösungsmittelgvmisch aus 4
Teilen Methylenchlorid und 1 Teil Toluol unter Bildung einer Lösung mit 60 Gew.-°/o Feststoffen gelöst Die
Lösung hg tie eine Viskosität von 1500 cP.
Die Lösung wurde in Foim von 0,127 mm dicken Filmen auf die vorher aufgerauhte Oberfläche eines
Schuhlederobermaterials und auf die Oberfläche eines Außensohlenmaterials, hergestellt aus einem vulkanisierten
synthetischen Butadien/Styrol-Mischpolymerisat-Kautschuk, aufgebracht und die Überzüge wurden getrocknet
Die Filme wurden in einem Wärmeschrank 15 Minuten lange bei 70° C einer Atmosphäre mit hoher
Feuchtigkeit ausgesetzt um durch Umsetzung der Feuchtigkeit mit den NCO-Gruppen des Polymerisats, eine
Kettenverlängerung zu erreichen. Nach dieser Behandlung wurde das Material der Filme zäh, es haftete fest an
den Oberflächen und konnte bei Temperaturen von 65° C bis zu einem klebrigen Zustand weich gemacht
werden, in dem es an ähnlichen Klebstoffoberflächen haftete. Die Filme wurden 20 Sekunden lang einer
Infrarotwärmeaktivierung in einem Strahiungswärmeaktivator unterworfen, wobei die Wärmeeinheit auf eine
Leistung von 55% eingestellt wurde. Die Oberflächen wurden miteinander vereinigt und zur Vervollständigung
der Bindung gepreßt Beim Test nach 7 Tagen betrug die Schälfestigkeit (Abziehbindefestigkeit) 70,06 N/cm.
Beispiel 8
Wie in Beispiel 7 wurde eine Präpolymerisatlösung hergestellt, die jedoch 0,25% Dimethylpiperazin, bezogen
auf das Gewicht des Präpolymerisats, enthielt Die Lösung wurde in Form einer Schicht auf Leder und auf einen
vulkanisierten synthetischen Butadien/Styrol-Mischpolymerisat-Kautschuk aufgebracht und die Überzüge wurden
wie in Beispiel 7 getrocknet. Die Kettenverlängerung wurde bewirkt, indem man die Filme 15 Minuten lang
bei 85° C einer Atmosphäre mit einer relativen Feuchtigkeit von nur 18 bis 20% aussetzte, um die Filme in einen
zähen, fest haftenden Zustand zu überführen. Dangeh wurden die Filme wärmeaktiviert und das Leder und der
synthetische Kautschuk wurden miteinander vereinigt und wie in Beispiel 7 gepreßt. Die Schälfestigkeit (Abziehbindefestigkeit)
nach 7 Tagen betrug 70,06 N/cm.
Beispiel 9
Ein Präpolymerisat mit endständigem NCO wurde durch Umsetzung eines Polycaprolactons mit einem
Molekulargewicht von 2860 und einem kristallinen Schmelzpunkt von 540C mit Diphenylmethandiisocyanat in
solchen Mengenverhältnissen, daß ein freier NCO-Gehalt von 2,18% erzielt wurde, hergestellt. Das Präpolymerisat
wurde in Toluol unter Bildung einer Lösung mit einem Feststoffgehalt von 60 Gew.-% gelöst. Die Lösung
hatte eine Viskosität von 1600 cP.
Die Lösung wurde in Form von 0,127 mm dicken Filmen auf die vorher aufgerauhte Oberfläche eines mit einer
Unterlage versehenen Polyvinylchlorid-Schuhoberteilmaterials und auf die Oberfläche eines Außensohlenmaterials,
bestehend aus einem Styrol/Butadien/Styrol-Blockmischpolymerisat, aufgebracht. Die aufgebrachten Filme
wurden in einem Wärmeschrank 30 Minuten lang bei 70°C einer Atmosphäre mit einer relativen Feuchtiekeit
von 90% ausgesetzt, um durch Reaktion der Feuchtigkeit mit den NCO-Gruppen des Präpolymerisars,
Kettenverlängerung zu bewirken. Nach dieser Behandlung war das Material der Überzüge zäh und haftete fest
an den Oberflächen und konnte bei Temperaturen von 65°C weich gemacht werden bis zu einem klebrigen
Zustand, in dem es an ähnlichen Klebstoffobarflächen haftete. Die Überzüge wurden in einem Strahiungswärmeaktivator
20 Sekunden lang einer Infrarotwärmeaktivierung unterworfen, wobei die Wärmeeinheit auf eine
Leistung von 55% eingestellt wurde. Die Oberflächen wurden miteinander vereinigt und zur Vervollständigung
der Bindung gepreßt. Der Test nach 7 Tagen ergab, daß die Schälfestigkeit (Abziehbindefestigkeit) 73,96 N/cm
betrug.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen