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Schaumarme Desinfektionsreiniger
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Die Erfindung betrifft die Verwendung von Alkylpolyglykoltert.-butylather
in schaumarmen Desinfektionsreinigern.
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Es sind Desinfektionsreiniger bekannt, die als nichtionogene Tenside
polyoxäthylierte Alkylphenole bzw. Fettalkohole enthalten. Diese Tenside besitzen
sehr gute oberflächenaktive Eigenschaften und erfüllen in Bezug auf Reinigungswirkung
die Anforderungen der Praxis. Bei Maschinendesinfektionsmitteln, wirkt sich dagegen
das starke Schaumvermögen dieser Verbindungen ungünstig aus.
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Man hat bereits versucht, die starke Schaumneigung solcher Reinigungsmittel
durch Mitverwendung geeigneter Komponenten, so z.B. von Blockpolymerisaten aus Polypropylenglykol
und Äthylenoxid oder von anderen bekannten Schaumdämpfungssysternen, zu reduzieren.
Es werden hierbei jedoch nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse erhalten. Ein
Nachteil bei der Verwendung der bekannten nichtionogenen grenzflächenaktiven Verbindungen
ist ferner, daß diese Produkte bei Anwesenheit stark alkalischer Stoffe, z.B. von
Alkalihydroxiden, Alkalisilikaten oder Alkaliphosphaten, nicht ausreichend stabil
sind. An den nichtionogenen Produkten treten durch Einwirkung-der Alkalien Zersetw
zungen und/oder Verfärbungen auf.
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Es wurde nun gefunden, daß man Alkylpoiyglykolät0ern die endständig
durch eine tert. Butylgruppe verschlossen sind, mit besonderem Vorteil als oberflächenaktive
Komponente in DesinfektioTlsreilligun$snlitteln verwenden
kann.
Gegenstand der Erfindung sind Desinfektionsreinigungsmittel, die nichtionogene Polyglykoläther-tert.
Butyläther der allgemeinen Formel I:
in der R für eine lipophile Gruppe, vorzugsweise einen geradkettigen oder verzweigten
Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 22 insbesondere 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht,
n 5 bis 50 vorzugsweise 5 bis 30 und X einen Alkylenrest mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen,
wobei die Ätherkette (X - O) vollständig aus Äthoxieinheiten besteht oder aber höchstens
n/5 Isopropoxieinheiten aufweisen, sowie ein Desinfektionsmittel enthalten.
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Die Alkylpolyglykoläther-butyläther der Formel I können nach an sich
bekannten Verfahren hergestellt werden durch Umsetzung der Polyglykoläther mit Isobutylen
in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie p-Toluolsulfonsäure oder Sulfonsäure-Ionenaustauscherharz.
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Die Produkte der Formel I zeigen in wäßriger Lösung eine äußerst schwache
Schaumneigung. Sie können daher mit besonderem Vorteil als Schaumdämpfer für nichtionische
und kationische Verbindungen eingesetzt werden. Die Produkte der Formel I sind auch
in alkalischer Lösung und in Gegenwart von Ätzalkali beständig.
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Sie besitzen ausgezeichnete grenzflächenaktive Eigenschaften und
können daher mit besonderem Vorteil für Desinfektionsreiniger eingesetzt werden,
bei denen gute Reinigungs- und Netzeigenschaften, jedoch keine oder nur geringe
Schaumbildung gefordert werden.
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Die Produkte der Formel I oder auch Mischungen dieser Produkte sind
zur Herstellung von flüssigen oder festen Desinfektions- und Reinigungsmitteln geeignet.
Sie können wahlweise allein oder in Kombination mit anderen nichtionischen, kationischen
oder anionischen oberflächenaktiven Substanzen, Gerüstsubstanzen und anderen Zusatz-
oder Hilfsstoffen, wie z.B. Natriumtripolyphosphat, Natriummetasilikat, Äthylendiamin-tetraacetat
und Nitrilotriessigsäure, sowie alkalischen ---Komponenten wie Natriumhydroxid oder
Natriumcarbonat in den Desinfektions- und Reinigungsmittelformulierungen zur Verwendung
kommen.
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Der Gehalt der Verbindungen der Formel 1 in den Desinfektions-und
Reinigungsformulierungen kann in weiten Grenzen variieren.
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Er wird je nach Einsatzzweck und -bedingung der Wasch- und Reinigungsmittel
im allgemeinen etwa 0,5 bis 20 Gew. ~eS insbesondere 1 bis 10 Gew. betragen. Es
können jedoch auch ohne weiteres über diesen Bereich hinausgehende Mengen zur Anwendung
kommen.
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Besonders günstige anwendungstechnische Eigenschaften zeigen solche
Alkylpolyglykoläther-tert.-Butyläther, der Formel I, in der R einen relativ kurzkettigen
Alkylrest mit insbesondere 8 bis 14 C-Atomen bedeutet. Solche Produkte sind zum
Beispiel
CII |
3 |
1 2 12-Aikyl-0(C21140) C - CII |
3 |
CI(3 |
(Produkt A)
(1>rodukt t3)
C113 |
C12 - 1! kyl-o(Ca o)10 - C - Cli |
1 |
(Produkt C) C113 |
Als desinfizierend wirkende Komponente können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
die hierfür bekannten quartären Ammoniumverbindungen enthalten, wie sie z.B. in
Soap and Chem. Specialities, März 1969, Seiten 47/48 beschrieben sind.
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Zur Anwendung kommen vor allem die nachfolgenden durch die allgemeine
Formel II charakterisierten Verbindungen:
in der R1 und R2 Methyl oder Athyl, R3 und R4 Alkyl- oder Alkenylreste mit 8 bis
18, insbesondere 8 bis 12 Kohlenstoffatomen oder den Rest
und Y- ein Halogenion oder CH3-OSS bedeuten. Als desinfizierend wirkende Komponente
kann ferner auch mit besonderem Vorteil Trichlorcyansäure Verwendung finden.
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Der Gehalt der desinfizierend wirkenden Komponente in den Desinfektionsreinigungsmitteln
gemäß der Erfindung kann je nach Anwendungsgebiet und erstrebter Desinfektionswirkung
variieren; er liegt im allgemeinen bei etwa 0,5 bis 10 Gew.-%.
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Beispiel 1 Ein pulverförnliges Scheuermittel besteht aus folgenden
Komponenten: 8 Gewichtsteile eines sekundären Natrium-Alkansulfonats mit 13 bis
18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest 1 Gewichtsteil des Produktes (B) 10 Gewichtsteile
Trinatriumphosphat 20 Gewichtsteile Natriumpyrophosphat 30 Gewichtsteile Natriumcarbonat
30 Gewichtsteile Natriumsulfat 1 Gewichtsteil Trichlorisocyanursäure Na Das Scheuermittel
wird durch einfaches Mischen der Komponenten hergestellt. Das Produkt zeigt gute
Chlorstabilität bei guter Reinigungs- und Desinfektionswirkung.
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Beispiel 2 Ein flüssiger Desinfektionsreiniger wird durch Nischen
folgender Komponenten bereitet: 10 Gewichtsteile Kokosfettalkyl-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid
5 Gewichtsteile des Produktes (C) 85 Gewichtsteile Wasser Beispiel 3 Zur Bereitung
eines pulverförmigen Desinfektionsreinigers werden 20 Gewichtsteile Kokosfettalkyl-dimethl-benzl-amoniumchlorid
35 Gewichtsteile Natriumcarbonat 40 Gewichtsteile Natriurntripolyphosphat 5 Gewiditsteile
des Produktes (C) intensiv vermischt.
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Der in Beispiel 2 beschriebene Desinfektionsreiniger wurde nach DIN
53902 (Schlagschaumzahl) vergleichend gegenüber analog aufgebauten Desinfektionsreinigern
untersucht, die anstelle des Produktes (C) gemäß der Erfindung die gleiche Menge
folgender Produkte enthielten: a. Umsetzungsprodukt von 1 Mol Oleylalkohol mit 12
Molen Äthylenoxid (Produkt U) b. Umsetzungsprodukt von 1 Mol C12-Cí5-Oxalkohol mit
9 Molen Äthylenoxid (Produkt V) c. Umsetzungsprodukt von 1 Mol C10-Cl2-Alkohol mit
5 Molen Äthylenoxid (Produkt W) Für die Prüfungen wurden die Reiniger in einer Konzentration
von 5 g pro Liter Wasser von 150 deutscher Härte eingesetzt.
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Das Schaumverhalten wurde bei 400C und Go°c bestimmt. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle 1 enthalten: Tabelle 1 Schaumverhalten von Desinfektionsreinigern
nach Beispiel 2 Schaurrrhöhe iii cm (DIN 53902) Produkt 400 C 600 c C 130 180 U
320 350 V 260 250 W 190 190