DE253184C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λ* 253184 -KLASSE 45 h. GRUPPE

CARL STOEPLER in LAUTERBACH i. Hessen.

Brutapparat. Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. April 1912 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zur künstlichen Bebrütung von Eiern und zu ähnlichen Zwecken, bei welchen die Wärme im Apparat eine bestimmte und gleichbleibende sein muß, um das betreffende Lebewesen gedeihen zu lassen.

Es ist bekannt, in den Brutapparat einen durch eine Heizflamme unmittelbar erwärmten Wasserbehälter einzubauen, dessen einer Teil

ίο oberhalb und der andere unterhalb des Eierträgers angebracht ist, wobei beide Teile durch die nötigen Umlaufrohren verbunden sind. Demgegenüber besteht das Neue bei der vorliegenden Erfindung darin, daß der Heißwasserbehälter mit einem Ablauf versehen ist, der unter dem Einfluß eines,Thermostaten bekannter Art steht, so daß beim Überschreiten der zulässigen Bruttemperatur der Ablauf geöffnet wird, wobei das abströmende Wasser durch kühleres Wasser aus einem Vorratsbehälter ersetzt wird.

Fig. ι zeigt den Längsschnitt des Apparats, Fig. 2 den Querschnitt des oberen Heizkastens (Schnitt C-D in Fig. 1), Fig. 3 den Querschnitt des Luftkastens (Schnitt A-B in Fig. i). ■

α stellt den Brutraum dar, b die Schublade zur Aufnahme der Eier, c den Zylinder der Lampe, welche die erforderliche Wärme dem doppelwandigen hohlen Heizkörper d abgibt. Auf dem Körper d ruht der Luftkasten e, dazu bestimmt, die von außen durch Rohr e eintretende kalte Luft mehr oder weniger vorzuwärmen und zu befeuchten. Die frische Luft streicht über dem Heizkörper e durch die Luftkammer e und f und empfängt die er-40

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höhte Wärme erst dadurch, daß sie in Röhren parallel mit dem Wasser aufsteigt, um mit der Höchstwärme die Eier von oben zu treffen.

Bei m unterhalb der Eier tritt die verbrauchte Luft aus. Die Luftkammer f bildet einen für sich abgeschlossenen Raum, der nach oben nur eine wärmestrahlende Blechwand darbietet und durch eine besondere Tür von außen zugänglich ist. Das Gefäß * führt der Luftkammer β Wasser zum Befeuchten der Luft zu.

Die Körper d und e des Apparats liegen vollständig in Isolierung k eingebettet, um nur Wärme aus den dem Heizkörper e aufgesetzten Röhren austreten zu lassen.

In dem doppelwandigen Körper d wird das Wasser erwärmt und durch die Röhre ϋ nach oben geleitet. Das Wasser bewegt sich im Heizkasten g, ausgehend von den Ecken nach der Mitte, dann durch die Kanäle y nach der Mitte und wieder abwärts nach dem Körper d, um von neuem erwärmt zu werden.

Mit dem Wasserlauf d r g steht der Kühlbehälter h bei ζ in Verbindung, der, stets mit kaltem Wasser gefüllt, eine Sicherung bieten soll, um das Wasser im Apparat bzw. im Heißwasserbehälter auf einem bestimmten Grad zu halten, der von der gewünschten Temperatur im Brutraum bestimmt wird.

Das bei 0 angebrachte Ventil an der Wasserablaßstelle der Rohrleitung r öffnet sich selbsttätig bei unzulässiger Temperatursteigerung. Dann stößt nämlich die Stange s des Thermostaten φ gegen die Stellschraube t. Mit Ablauf des heißen Wassers zieht das kalte Wasser

aus dem Behälter h nach und bewirkt eine Kühlung der Heizkörper des Apparats.

Bei η (Ablaßhahn) wird das Wasser im Apparat abgelassen, bei q eingefüllt.
Bei dem vorliegenden Apparat wird die Wärme des Wassers im Heizkörper unmittelbar geregelt, im Gegensatz zu den bisher bekannten Apparaten, bei denen der Einfluß der Heizgase, also gewissermaßen das Feuer, geregelt wird.

Die Neuerung bietet den Vorteil, daß eine sofortige Kühlung erreicht werden kann, denn die Heizkörper speichern eine große Wärmemenge bei Überhitzung auf, die sie selbst nach dem Abstellen der Heizgase noch von sich geben, was unter Umständen schädlich sein kann.

Diese Nachwirkung ist hier ausgeschlossen. Statt des Thermostaten p kann man selbstverständlich auch ein Kontaktthermometer bekannter Art benutzen, welches dann das Auslaßventil 0 auf elektromagnetischem Wege beeinflußt. In Fig. 3 sind durch Pfeile die Luftströmungen angedeutet, die sich aus der Anordnung kreisförmiger Zwischenwände in der Luftkammer e ergeben. Der Übertritt der Luft aus der Kammer e in die Kammer f wird durch auf die Abzugsschlote u aufzusetzende Hütchen oder Verschlußstöpsel geregelt, so daß die Luft einen längeren oder kürzeren Weg durch die Kammer e zurücklegen muß. Diese Einrichtung gehört jedoch nicht zur vorliegenden Erfindung. Das Einstellen des Apparates auf eine bestimmte Temperatur erfolgt durch Verstellen der Schraube t, bis die den Ventildeckel 0 tragende Blattfeder bei der geringsten unzulässigen Temperaturerhöhung abgebogen wird und damit den Austritt des Wassers freigibt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Brutapparat, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Apparat in Verbindung mit einem Wasserbehälter eingebaute Rohrleitung mit einem selbsttätigen Wasserablauf versehen ist, der durch einen Thermostaten bekannter Art derart gesteuert wird, daß im Falle der Überhitzung das heiße Wasser aus dem Behälter bzw. der Rohrleitung abgelassen wird, wobei selbsttätig kühleres Wasser aus einem Vorratsbehälter nachströmt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen,