DE251255C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-M 251255 KLASSE 35A GRUPPE

Pratzenkran.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. März 1912 ab.

Bei den bekannten, zum Transportieren von langgestreckten Gegenständen, wie Schienen, Stab- und Proflleisen, Röhren usw., dienenden Pratzenkranen ist zum Beladen der Pratzen stets noch eine besondere Verladevorrichtung, ein an dem Pratzenkran selbst angebrachtes Hilfshubwerk mit Lastmagneten o. dgl. erforderlich, sofern nicht das Transportgut in eigens für den Pratzenbetrieb eingerichteten

ίο Hürden oder in sonstiger Weise so aufgestapelt ist, daß es durch Unterfassen von den Pratzen unmittelbar angehoben werden kann. Ferner wird als Nachteil empfunden, daß ζ. Β. beim Transport von dünnwandigen Röhren von großer lichter Weite die Tragkraft der Pratzenkrane nicht voll ausgenutzt werden kann, da auf den verhältnismäßig kleinen Tragpratzen nur eine geringe Anzahl solcher Röhren Platz findet.

Durch die Erfindung wird es ermöglicht, mit dem Pratzenkran das Ladegut sowohl von normalen Stapelplätzen aufgreifen und transportieren, als auch bei leichtem Transportgut von großen radialen Abmessungen dennoch die Tragkraft des Kranes voll ausnutzen zu können.

Es wird dies dadurch erreicht, daß auf dem Pratzenkran auf besonderen Trommeln eine oder mehrere Tragketten oder Seile angeordnet sind, deren freie Enden mit den Tragpratzen leicht lösbar, durch einfache Haken o. dgl.

verbunden werden können, wie dies auf der Zeichnung an Hand einer einzelnen Tragpratze schematisch veranschaulicht ist.

Soll z. B. Walzgut o. dgl. aufgenommen werden, welches etwa bloß auf normalen Unterlagbalken auf Flur lagert, so müßte dieses bei den bisher üblichen Pratzenkranen durch einen besonderen Arbeitsvorgang einzeln oder höchstens in kleinen Serien von einigen Stücken aufgenommen, hochgehoben und auf die Pratzen des Kranes aufgelegt werden.

Gemäß der Erfindung erfolgt das Aufgreifen und Transportieren jedoch in bedeutend einfacherer und rascherer Weise dadurch, daß zunächst die Pratzen α über das zu hebende Gut gebracht werden und hierauf die Tragketten b unter demselben hindurchgeführt und an den Pratzen α vermittels der Haken c eingehängt werden. Werden nun die Ketten b angezogen, so wird das Gut zwischen den Ketten b und den Unterflächen der Pratzen a festgeklemmt und kann sicher und ohne weiteres aufgehoben und transportiert werden. Sollen, wie bereits erwähnt, leichte Gegenstände transportiert werden, von denen die Tragpratzen nicht eine ihrem Gewicht nach der Tragkraft des Kranes entsprechende Menge zu fassen vermögen, so kann ein kombiniertes Heben mit Tragpratzen und Tragketten vorgenommen werden, indem sowohl die Pratzen beladen werden als auch unterhalb derselben mit den Ketten gehoben wird.

Bei der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform, bei welcher die freien Kettenenden an dem rückwärtigen Teil des unteren Pratzenarmes befestigt werden, ergibt sich der weitere Vorteil, daß durch die aufwärts gehende Kette b das auf den Pratzen aufgehäufte Ladegut vor dem Abstürzen von dem Pratzenarm a

gesichert wird, doch kann der Angriffspunkt der Ketten oder Seile auch an das vordere Ende des Pratzenarmes verlegt werden.

Bei Vorhandensein eines Hilfshubwerkes zum Beladen der Pratzen läßt sich auch vorteilhaft das Lastseil dieses Hilfshubwerkes im Sinne der Tragkette b verwenden.

Die neue Anordnung bedeutet auch gegenüber den bekannten, lediglich von Hand anbringbaren normalen Schlingketten einen erheblichen Vorteil, und zwar dadurch, daß die Kettenoder Seilschlinge stets fest angezogen werden kann und somit Pendelungen der Last vermieden werden, und daß ferner die Bauhöhe stets auf das jeweils erreichbare Minimum beschränkt wird, während die einfachen, normalen Schlingketten lediglich lose um die Last gelegt werden können und somit in unnötig langen Schleifen vom Kran herabhängen und zumal bei beschränkten Raumverhältnissen äußerst hinderlich, wenn nicht gar ganz unanwendbar sind.

Die Art der Tragpratzen, deren Verbindung mit dem Kran, eventuelle starre Führungen usw. sowie die Art und Anbringung der Ketten- oder Seilwinden ist für den Erfindungsgedanken ebenso belanglos wie die Befestigungsart der freien Seil- oder Kettenenden an den Tragpratzen. Letztere kann beliebig vermittels Haken, Karabiner, Knebel und Ring, Auge und Bolzen oder in ähnlicher Weise erfolgen. Auch müssen die' Seil- oder Kettenwinden nicht durch besondere Motoren betrieben werden, sondern können ihre Bewegung vermittels Reibungs- oder Rutschkupplungen vom Hauptwindwerk aus erhalten.

Claims (1)

1. Pate nt-A ns PRUCH :

   Pratzenkran, gekennzeichnet durch eine Anzahl auf Trommeln gelagerter und mit ihren freien Enden an den Tragpratzen lösbar derart anbringbarer Tragketten oder Seile, daß je nach Bedarf mit den Pratzen, den Seil- oder Kettenschlingen oder mit beiden Organen zugleich gearbeitet Werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.