DE2509765B2 - Sinterwerkstoff aus dem system tio tief 2 -al tief 2 o tief 3 -sio tief 2, verfahren zu seiner herstellung und verwendung - Google Patents
Sinterwerkstoff aus dem system tio tief 2 -al tief 2 o tief 3 -sio tief 2, verfahren zu seiner herstellung und verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sinterwerkstoff aus dem System TiO2-A12O3—SiO2, der sich durch besonders
hohe Verschleißfestigkeit, niedrigen Reibungskoeffizienten, Korrosionsbeständigkeit, insbesondere gegenüber
Säuren und Laugen, und geringe Oberflächenrauhigkeit im gesinterten und nachbearbeiteten Zustand
auszeichnet.
Es sind verschleißfeste keramische Sinterwerkstoffe aus Aluminiumoxid oder Titandioxid bekannt. Beide
zeigen spezielle Vor- und Nachteile. So wird Titandioxid häufig in der Textilindustrie wegen seiner fadenfreundlichen
Oberfläche verwendet. Nachteil dieses Materials ist hierbei seine relativ niedrige Verschleißfestigkeit.
Damit verglichen zeigt Aluminiumoxid eine sehr hohe Verschleißfestigkeit, bereitet aber größere Schwierigkeiten
bei der Herstellung besonders glatter Oberflächenstrukturen. Es wird eine kostspielige mechanische
Nachbearbeitung erforderlich. Ganz allgemein stellt sich hier das bekannte Problem, daß mit zunehmender
Verschleißfestigkeit auch die Möglichkeit der mechanischen Nachbearbeitung immer schwieriger werden. In
letzter Konsequenz kommt man daher zu einem Werkstoff mit optimaler Härte, der sich überhaupt nicht
mehr bearbeiten läßt Der Wunsch nach möglichst hoher Verschleißfestigkeit und trotzdem guter Bearbeitbarkeit
scheint daher nicht erfüllbar zu sein.
Überraschenderweise wurden im System TiO2-AI2O3—SiO2
Sinterwerkstoffe gefunden, deren natürlieher Brandoberfläche gegenüber Gleitverschleiß abriebfester
ist als diejenige von reinem Aluminiumoxid.
Sie lassen sich außerdem durch eine im Vergleich zum Aluminiumoxid deutlich weniger aufwendige Nachbearbeitung
in einen Oberflächenzustand überführen, dessen Verschleißfestigkeit unter bestimmten Bedingungen der
von Aluminiumoxid-Werkstoffen zumindest wieder gleichwertig ist oder sie sogar übertrifft.
Gegenstand der Erfindung ist ein verschleißfester, reibungsarmer und korrosionsbeständiger Sinterwerkstoff,
gekennzeichnet durch ein System T1O2—Al2O3-SiO2
mit einem Gehalt an 90 bis 96 Gew.-% TiO2,1 —5
Gew.-% Al2O3 und 1—5 Gew.-% SiO2, eine hohe
Reinheit des Systems mit jeweils höchstens 0,1 Gew.-% an Alkali- und Erdalkalioxid, ein hohlraumfreies,
hochverdichtetes Gefüge mit einem Raumgewicht von 4,0 bis 4,1 g/cm3, entsprechend 98 bis 99% des
theoretischen Wertes und eine maximale Korngröße von 10 μπι sowie eine Sinteroberfläche mit einer
mittleren Rauhtiefe Ä„S0,4, vorzugsweise 0,15—0,3 μπι
und einer hohen Oberflächen-Verschleißfestigkeit gegen reibende Beanspruchung, die entsprechende Werte
von gesintertem Aluminiumoxid erreicht oder übertrifft. Bevorzugt wird ein Gehalt des Sinterwerkstoffes an
94,5 Gew.-% TiO2, 3,5 Gew.-% Al2O3 und 2,0 Gew.-%
S1O2. Ferner hat sich eine maximale Korngröße zwischen 4 und 7 μπι als günstig erwiesen.
Der erfindungsgemäße Sinterwerkstoff weist eine charakteristische Oberflächentextur sowie ein spezielles
Bruchgefüge auf.
A b b. 1 zeigt eine dafür typische Oberflächentextur
bei 1200facher Vergrößerung mit dem Rasterelektronenmikroskop.
A b b. 2 zeigt das bei gleicher Vergrößerung mit dem
Rasterelektronenmikroskop festgestellte typische Bruchgefüge mit im wesentlichen intrakristallinem
Bruch.
Der erfindungsgemäße Sinterwerkstoff ist des weiteren gekennzeichnet durch eine gegenüber gesintertem
Aluminiumoxid erleichterte Bearbeitbarkeit durch Schleifen mit Diamantscheiben-Körnungen ^ 20 μπι
und/oder durch Vorläppen mit B4C- und/oder SiC-Körnungen
400—600 sowie Polierbarkeit nach Schleif- und/oder Läppbearbeitung vermittels Trommeln oder
Feinläppen zu einer Glanzoberfläche mit einer mittle-
fio ren Rauhtiefe Äa = 0,05 — o,15 μπι, welche eine gegenüber
gesintertem Aluminiumoxid mindestens gleichwertige Verschleißfestigkeit aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung des beschriebenen Sinter-
6s Werkstoffes. Es besteht darin, daß man eine Mischung
aus 90 bis 96, bevorzugt 94,5 Gew.-% calciniertem Titandioxid mit einer Korngrößenverteilung im Bereich
von 0,1 bis 5 μπι, einer mittleren Korngröße um 1 μπι
und einer spezifischen Oberfläche von 2 bis 6, vorzugsweise 4 m2/g, 1 bis 5, bevorzugt 3,5 Gew.-°/o
AI2O3 und 1 bis 5, bevorzugt 2,0 Gew.-% SiO2, wobei
AI2O3 und SiO2 in Korngrößen von maximal 5,
vorzugsweise von 0,1 bis 4 μιτι und TiO2, AI2O3 und SiO2
mit einem Reinheitsgrad von mindestens 99,5% vorliegen und die Mischung höchstens je 0,1 Gew.-%
Alkalioxide und Erdalkalioxide enthält, nach Zusatz organischer Bindemittel durch Trockenpressen, Strangpressen
oder Spritzguß zu Formteilen verarbeitet und diese in oxydierender Atmosphäre bei 1300 bis 14000C
sintert.
Der Ausgangsstoff Titandioxid kann als Rutil oder in Form von Mischungen von Rutil mit Anastas eingesetzt
werden. Im letzteren Fall wendet man beispielsweise 50—80 Gew.-o/o Rutil und 20— 50 Gew.-% Anastas an.
Das für die Herstellung des Sinterwerkstoffs benötigte Aluminiumoxid kann in Form von «—A12O3 oder von
Aluminiumoxiden der sogenannten Übergangsreihe, z. B. von handelsüblichem γ—AI2O3, eingesetzt werden.
Als Siliciumdioxidkomponente kann natürlicher kristalliner Quarz oder synthetische, durch Fällung oder
Flammenhydrolyse od. ä. gewonnene amorphe Kieselsäure verwandt werden.
Im Rahmen der Erfindung spielt auch das Verfahren zur Herstellung des Sinterwerkstoffs in polierter Form
eine Rolle. Es besteht darin, daß man den Ausgangs-Sinterwerkstoff mit Diamantscheiben-Körnungen S 20 μπι
schleift und/oder mit B4C- und/oder SiC-Körnungen 400—600 vorläppt und ihm anschließend vermittels
Trommeln oder Feinläppen eine Glanzoberfläche mit einer mittleren Rauhtiefe Ä,=0,05 bis 0,15 μιτι verleiht,
welche eine gegenüber gesintertem Aluminiumoxid mindestens gleichwertige Verschleißfestigkeit aufweist.
Die Erfindung erstreckt sich des weiteren auf den nach den beschriebenen Verfahrensvarianten erhältlichen
rohen bzw. polierten Sinterwerkstoff.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich noch die Verwendung des nach Stoff und Herstellungsweise
beschriebenen rohen bzw. bearbeiteten Sinterwerkstoff als Lager-, Dichtungs- und Führungsteil, wie z. B. als
Gleitring oder Wellenschutzhülse in rotierenden Pumpendichtungen bzw. als Dichtscheibe für Wasserhähne
bzw. als Draht- oder Fadenführungen.
Die neuartigen Keramik-Werkstoffe zeichnen sich also aus durch einen Gehalt von 90—96% Titandioxid,
1-5% Al2O3 und 1-5% SiO2. Es ist für diese
Werkstoffe maßgebend, daß alle drei Komponenten in Form sehr reiner und feinkörniger Rohmaterialien mit
einem Reinheitsgrad 99,5% und mit Korngrößen im Bereich von 0,1 bis 5 μπι gemischt worden sind. Es ist
ebenso wichtig, daß der Anteil an Fremdstoffen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalioxide in der Mischung
je 0,1% nicht übersteigt Die Mischung dieser drei Komponenten wird nach Zugabe organischer BindemitteL,
die frei von anorganischen Bestandteilen sein müssen, nach den üblichen Formgebungsverfahren wie
Trockenpressen, Strangpressen und Spritzguß zu Formteilen verarbeitet Nach Herausbrennen dieser
Bindemittel im Temperaturbereich zwischen 500 und 9000C sintert das Material in oxydierender Atmosphäre
im Temperaturbereich zwischen 1300 und 14000C zu
einem dichten, porenfreien Gefüge mit 98—99% der theoretischen Dichte. Die Brennkurve wird durch eine
kurze Haltezeit im Sinterbereich so gelenkt, daß sich dabei ein feinkörniges Gefüge ausbildet, in dem alle
Kristallite unter einem Durchmesser von 10 μπι bleiben.
Die natürliche Brandoberfläche des gesinterten Werkstoffes (vgl. Abb. 1), zeigt eine sehr geringe Rauhtiefe
mit einem Mittelwert /?*<0,4μΐη und einen niedrigen
Reibungskoeffizienten um 0,20.
Die hier genannte Rauhtiefe /?„ wird mit Hilfe eines
sogenannten Linienschnittgerätes (Fa. Hommel, Ludwigshafen) gemessen. Dabei wird die Materialoberfläche
durch eine Diamantspitze mit einem Radius von ca. 5 μπι abgetastet. Die angegebenen Rauhigkeitswerte
gelten für eine Meßstrecke von 0,6 mm mit einer Wellenbegrenzung (auch als cut off bezeichnet) von
0,075 mm. Bei Messungen mit größeren Strecken, die in der Regel mit einer größeren Wellenbegrenzung
gekoppelt sind, stellen die Rauhtiefen-Meßwerte eine Kombination von Wellenhöhe innerhalb der Wellenbegrenzung
und der eigentlichen Rauhtiefe dar. Die mit größeren Meßstrecken erhaltenen Meßwerte sind
daher für die Struktur der Oberfläche weniger charakteristisch.
Die Messungen zur Bestimmung des Reibungskoeffizienten werden mit dem Gerät F-Meter (Fa. Rothschild,
Zürich, Schweiz) durchgeführt. Die angegebenen Meßwerte für den Reibungskoeffizienten beziehen sich
auf eine Fadenabzugsgeschwindigkeit von 60 m/min, eine relative Luftfeuchtigkeit von 55% und eine
Temperatur von 22° C. Alle Messungen werden bei zwei Umschlingungen des Fadenführers mit einem Nylonfaden
durchgeführt.
Man mißt die Verschleißfestigkeit der Oberfläche, indem man z. B. einen Eisen-Chrorn-Nickel-Draht unter
Belastung so lange darüber gleiten läßt, bis sich eine meßbare Kerbe ausgebildet hat. Die Verschleißfestigkeit,
gemessen als Tiefe der Kerbe, ist bei dem Material gemäß Erfindung höher als diejenige eines klassischen
Titandioxid-Sinterwerkstoffs, aber auch höher als diejenige eines klassischen Aluminiumoxidwerkstoffes
mit 95—99% AI2O3 und Korngrößen im Bereich von
5—20 μπι. Die besonders guten mechanischen Eigenschaften
des neuen Materials werden durch die Biege-Bruchfestigkeit unterstrichen, die mit Werten
> 30 kp/mm2 in derselben Größenordnung liegt wie bei den klassischen Werkstoffen.
Trotzdem ist die Bearbeitungszeit beim Schleifen des neuen Materials mit üblichen Diamant-Schleifscheiber
sowie beim Läppen mit grobkörnigen SiC- und BiC-Körnungen im Vergleich zu Aluminiumoxid viei
kürzer. Eine durch Trommeln oder Feinläppen einer geschliffenen oder vorgeläppten Fläche hergestellte
Hochglanzoberfläche zeigt bei dem beschriebener Verschleißtest mit Draht wieder eine bessere Verschleißfestigkeit
als klassisches Aluminiumoxid.
Die Ursachen für die besonders gute Bruch- unc Verschleißfestigkeit des erfindungsgemäßen Werkstoff;
werden so erklärt, daß sich durch gezielte Auswahl einei
Zusammensetzung aus dem System TiO2-Al2O3-SiO:
ein gleichmäßiges und feinkörniges polykristalline: Material bildet Dieses Material enthält neben Rutilkri
stalliten eine Zwischenkornphase mit starker Anreiche rung an Al2O3 und SiO2, welche sich offenbar durch ein<
besondere Festigkeit auszeichnet Aufnahmen de: Bruchgefüges mit dem Elektronenrastermikroskoj
zeigen, daß der Bruch im wesentlichen intra- und nich interkristallin erfolgt (vgl. Abb. 2). Die schon länge
bekannten TiO2-Sinterwerkstoffe scheinen dagegei
eine Zwischenkorn-Phase geringerer Festigkeit zi enthalten. Diese geht wahrscheinlich auf das Vorliegei
glasbildender Verunreinigungen aus der Gruppe de Alkali- und Erdalkalioxide zurück.
Durch die besondere Zusammensetzung der Zwi
5
schenkorn-Phase und die Abwesenheit spezieller Verunreinigungen besitzen die neuen hier beschriebenen
Werkstoffe eine sehr gute Beständigkeit gegenüber allen anorganischen und organischen Säuren mit
Ausnahme von Flußsäure sowie gegenüber Laugen, vergleichbar der von hochreinem, polykristallinem
Al2O3.
Die leichte Bearbeitbarkeit durch Schleifen und Läppen mit grobem Korn und die große Beständigkeit
der nachbearbeiteten glatten Oberfläche gegenüber Gleitverschleiß macht dieses Material besonders geeignet
für Dichtungs- und Lagerteile, die auf Verschleiß beansprucht werden. Anwendungen sind Gleitringe in
rotierenden Pumpendichtungen, Wellenschutzhülsen und Dichtungsscheiben in Wasserhähnen.
Durch die sehr verschleißfeste, glatte und zudem reibungsarme Struktur der Oberfläche im gesinterten
und nachbearbeiteten Zustand bietet sich der erfindungsgemäße Werkstoff auch zur Herstellung von
Draht- und Fadenführern an.
Werkstoffe mit den im Bereich der Erfindung liegenden Zusammensetzungen kann man nach dem im
folgenden Beispiel angegebenen Verfahren herstellen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen
zur Herstellung der neuen Werkstoffe in roher und nachbearbeiteter Form näher erläutert.
94,5 Gewichtsteile feinkörniges, calziniertes Titandioxid
in Rutilform mit einer Reinheit von 99% TiO2, einer Korngrößenverteilung von 0,5—5 μη, einer mittleren
Korngröße um 1 μίτι und einer spezifischen Oberfläche
von 4 m2/g werden mit 3,5 Gewichtsteilen a—AI2O3 und
2,0 Gewichtsteilen SiO2 als Quarzpulver, beide mit einer
Reinheit > 99,5% und in Form feinkörniger Pulver mit Korngrößen nicht über 5 μπι, gemischt. Es werden dann
100 Gewichtsteile dieses keramischen Pulvers durch Zugabe von 15 Gewichtsteilen einer 6%igen wäßrigen
Lösung von Äthylzellulose zu einer strangpreßfähigen Masse angemacht. Aus dieser Masse werden Rundstäbe
mit einem Durchmesser von 6 mm stranggepreßt. Diese Stäbe werden an Luft getrocknet und anschließend in
einem Gas-Tunnelofen bei 13000C mit einer Sinterzeit
von 1,5 Std. unter Luftüberschuß hängend gesintert. Die beschriebene Arbeitsweise ergibt Werkstoffe mit einem
spezifischen Gewicht von 4,05 g/cm3, einer mittleren Kristallitgröße von 5 μίτι, einer mittleren Rauhtiefe Ra
der unbearbeiteten Sinteroberfläche von 0,15—0,3 μπι
und einem über alle Oberflächenbereiche einheitlichen Reibungskoeffizienten von 0,20 (Reibungsmessung mit
Nylonfaden).
100 Gewichtsteile der in Beispiel 1 beschriebenen keramischen Pulvermischung werden durch Zugabe
einer 5%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol zu einer Trockenpreßmasse verarbeitet. Die Masse wird
getrocknet, gesiebt und in Stahlformen zu Scheiben mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Höhe von
5 mm gepreßt. Die Formteile werden an der Luft getrocknet und in einem Gas-Tunnelofen bei 1350°C
mit einer Sinterzeit von 1,0 Std. unter Luftüberschuß gesintert. Die gesinterten Formteile werden auf einer
Zwei-Scheiben-Läppmaschine mit B4C 400 (Korngröße 15 — 20 μιη) bis zu einer Dicke von 4 mm herabgeläppt.
Diese Vorläppzeit beträgt 5 Minuten. Für die Abtragung von 1 mm werden bei Aluminiumoxid an gleichen
Formteilen unter gleichen Arbeitsbedingungen 20—30 min benötigt. Die mittlere Rauhtiefe R3 der vorgeläppten
Flächen des neuen Werkstoffs liegt im Bereich von 0,5—0,7 μιη. Die so behandelten Teile weiden anschließend
in einem angeschlossenen Feinläppvorgang mit B4C 1200 (Korngröße 2-4 μιη) hochglanzgeläppt. Eine
Läppzeit von 10 min führt zu einer Oberfläche mit spiegelndem Glanz und einer mittleren Rauhtiefe Ra im
Bereich von 0,1 -0,15 μπι. Bei gesintertem Aluminiumoxid
gleicher Ausgangsrauhigkeit nach dem Vorläppen erfordert das Hochglanzläppen bis zu der genannten
Rauhtiefe Zeiten zwischen 30 und 60 min. Der neue Werkstoff mit der so hergestellten Glanzoberfiäche
zeigt gegenüber Gleitverschleiß, z. B. als Gleitring mit einem Gegenlaufring aus Kohle, die gleiche hohe
Verschleißfestigkeit wie gesintertes Aluminiumoxid.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 709 521/379
Claims (1)
1 Verschleißfester, reibungsarmer und korrosionsbeständiger
Sinterwerkstoff, gekennzeichnet d u r ch ein System TiO2-AWh-SO2
mit einem Gehalt an 90 bis 96 Gew.-% T1O2,1 bis 5
Gew,% Al2O3 und 1 bis 5 Gew.-% SiO2 eine hohe
Reinheit des Systems mit jeweils höchstens αϊ
Gew.-% an Alkali- und Erdalkalioxid, ein hohlraumfreies,
hochverdichtetes Gefüge mit einem Raumgewicht
von 4,0 bis 4.1 g/cm3, entsprechend 98 bis 99W
des theoretischen Wertes und eine maximale Korngröße von 10 μπι sowie eine Sinteroberfläche
mit einer mittleren Rauhtiefe R^OA, vorzugsweise
015 bis 0,3 μπι und einer hohen Oberflachen-Ver-
Patentansprüche:
schleißfestigkeit gegen reibende Beanspruchung die
entsprechende Werte von ges.ntertem Aluminiumoxid erreicht oder übertrifft ...
τ Sinterwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeich- uZtaS*** Gehalt an 945 Gew.-o/o TO2, 3,5
Gew-%Al203und2,OGew.-0/oS.02.
3 Sinterwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine maximale Korngröße
fs^rwerSf nach den Ansprüchen 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine Oberflächentextur be. 1200facher Vergrößerung mit dem Rasterelektronenmikroskop
gemäß:
und ein bei gleicher Vergrößerung mit dem Rasterelektronenmikroskop festgeste-.es Bruchgefüg«
gemäß: ,
mit im wesentlichen intrakristallinen Bruch.
5. Sinterwerkstoff nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine gegenüber gesintertem
Aluminiumoxid erleichterte Bearbeitbarkeit durch Schleifen mit Diamantscheiben-Körnungen ^20 μπι
und/oder durch Vorläppen mit B4C- und/oder
SiC-Körnungen 400 bis 600 sowie Polierbarkeit nach Schleif- und/oder Läppbearbeitung vermittels
Trommeln oder Feinläppen zu einer Glanzoberfläche mit einer mittleren Rauh tiefe Äa=C,05—
0,15 μΐη, welche eine gegenüber gesintertem Aluminiumoxid
mindestens gleichwertige Verschleißfestigkeit aufweist
6. Verfahren zur Herstellung des Sinterwerkstoffs nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Mischung aus 90 bis 96, bevorzugt 94,5 Gew.-% calciniertem Titandioxid mit einer
Korngrößenverteilung im Bereich von 0,5 bis 5 μπι, einer mittleren Korngröße um 1 μπι und einer
spezifischen Oberfläche von 2 bis 6, vorzugsweise 4 rnVg, 1 bis 5, bevorzugt 3,5 Gew.-°/o Al2O3 und 1 bis
5, bevorzugt 2,0 Gew.-°/o SiO2, wobei AI2O3 und SiO2
in Korngrößen von maximal 5, vorzugsweise von 0,1 bis 4 μπι und TiO2, A12O3 und SiO2 mit einem
Reinheitsgrad von mindestens 99,5% vorliegen und die Mischung höchstens je 0,1 Gew.-% Alkalioxide
und Erdalkalioxide enthält, nach Zusatz organischer Bindemittel durch Trockenpressen, Strangpressen
oder Spritzguß zu Formteilen verarbeitet und diese in oxydierender Atmosphäre bei 1300—14000C
sintert.
7. Verfahren zur Herstellung des Sinterwerkstoffes nach den Ansprüchen 1 bis 4 in polierter Form
gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ausgangssinterwerkstoff mit Diamantscheiben-Körnungen
^20 μπι schleift und/oder mit
B4C- und/oder SiC-Körnungen 400 bis 600 vorläppt und ihm anschließend vermittels Trommeln oder
Feinläppen eine Glanzoberfläche mit einer mittleren RauhtiefeÄs = 0,05 bis 0,15 μπι verleiht, welche eine
gegenüber gesintertem Aluminiumoxid mindestens gleichwertige Verschleißfestigkeit aufweist.
8. Sinterwerkstoff, erhältlich nach Anspruch 6 oder 7.
9. Verwendung des rohen bzw. bearbeiteten Sinterwerkstoffes nach Ansprüchen ί bis 5 sowie
Anspruch 8 als Lager-, Dichtungs- und Führungsteil, wie z. B. a's Gleitring oder Wellenschutzhülse in
rotierenden Pumpendichtungen bzw. als Dichtscheibe für Wasserhähne bzw. als Draht- oder Fadenführungen.
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DE19752509765 DE2509765B2 (de) | 1975-03-06 | 1975-03-06 | Sinterwerkstoff aus dem system tio tief 2 -al tief 2 o tief 3 -sio tief 2, verfahren zu seiner herstellung und verwendung |
FR7606358A FR2302981A1 (fr) | 1975-03-06 | 1976-03-05 | Materiau fritte du systeme tio2-al2o3-sio2, procede pour sa fabrication, et son utilisation |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE2509765A1 DE2509765A1 (de) | 1976-09-16 |
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ID=5940625
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FR (1) | FR2302981A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3706209C1 (de) * | 1987-02-26 | 1987-10-29 | Feldmuehle Ag | Sinterformkoerper auf Basis von Aluminiumtitanat und Verfahren zu seiner Herstellung,sowie dessen Verwendung |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2828986B2 (ja) * | 1988-03-31 | 1998-11-25 | 株式会社東芝 | セラミックス焼結体 |
JPH0283253A (ja) * | 1988-09-20 | 1990-03-23 | Ngk Insulators Ltd | 鋳ぐるみ用セラミック材料の製造方法 |
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1975
- 1975-03-06 DE DE19752509765 patent/DE2509765B2/de not_active Withdrawn
-
1976
- 1976-03-05 FR FR7606358A patent/FR2302981A1/fr not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3706209C1 (de) * | 1987-02-26 | 1987-10-29 | Feldmuehle Ag | Sinterformkoerper auf Basis von Aluminiumtitanat und Verfahren zu seiner Herstellung,sowie dessen Verwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2509765A1 (de) | 1976-09-16 |
FR2302981A1 (fr) | 1976-10-01 |
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BHN | Withdrawal |