DE250903C

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Publication number: DE250903C
Application number: DENDAT250903D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■- M 250903 KLASSE 21 e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. September 1911 ab.

Die Neuerung bezieht sich auf Einrichtungen zum selbsttätigen Ausgleich des Temperatureinflusses bei durch Wirbelströme bewegten Leitern.

Es ist zu diesem Zwecke schon vorgeschlagen worden, die mit der Temperatur stärker werdenden Krümmungen zweier miteinander verbundener Metalle von verschiedenem Ausdehnungskoeffizienten zu benutzen, um den

ίο Kraftlinienweg der wirksamen Magnete zu beeinflussen. Die vorliegende Erfindung benutzt diesen allgemeinen Gedanken in einer konstruktiv besonders vorteilhaften Weise.

Die zu schützende Form der Kompensationseinrichtung besteht aus einem aus zwei Metallen mit verschiedenen Temperaturkoeffizienten zusammengesetzten, offenen Reif r. Dieser ist gemäß Fig. 1 konzentrisch zu dem Wirbelstromzylinder t gelagert und bei d befestigt. Die den Magnetpolen zugewandte Fläche des Reifs trägt einen Eisenbelag. Es kann dieser Belag durch einen der Metallstreifen selbst gebildet werden, welche die Krümmung hervorrufen. Der Reif zieht sich bei Temperaturerhöhung zusammen und verstärkt das wirksame Kraftlinienfeld. Selbstverständlich kann die Wahl der Materialien der hier beschriebenen Kompensationseinrichtung derart getroffen werden, daß bei Instru-.menten, deren Konstruktion eine Verstärkung der Wirkung bei zunehmender Temperatur zur Folge hat, sei es durch Zunahme des Drehmoments oder z. B; durch Abnahme der einstellenden Federkraft, eine entsprechende Schwächung des Feldes durch entsprechende Entfernung des magnetischen Schlußstückes bewirkt wird.

Fig. 2 zeigt eine Ausführung des Erfindungsgedankens in Verbindung mit einem scheibenförmigen Induktionskörper. Es handelt sich hierbei um die Mitnahme der Wirbelstromscheibe s durch die gegenüberstehenden walzenförmig angeordneten Magnete m. Hierbei ist der Ring r als Nebenschlußring gedacht, so daß er beim Auseinanderkrümmen durch zunehmende Temperatur den Nebenschluß in entsprechender Weise verringert, so daß das auf die Wirbelstromscheibe ausgeübte, von der Temperatur an sich verringerte Drehmoment wiederum eine Verstärkung erfährt.

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung nach dem Erfindungsgedanken. Es dreht sich hierbei der Magnet m um die Kupfertrommel t, während seine Kraftlinien durch den Eisenbelag e geschlossen sind. Der innere Ring c mag aus einem Kompensationsmaterial, etwa Messing, bestehen. Die Wirkungsweise ist ohne weiteres klar. Die bauliche Ausgestaltung läßt sich verschiedenartig erweitern, je nachdem sie sich den betreffenden vorliegenden Konstruktionen anpassen muß. Auch läßt sich die Erfindung in gleich guter Weise in solchen Fällen verwenden, wo die Drehung der Trommel von feststehenden Elektromagneten etwa von phasenverschobenen Strömen ausgeht, und zwar ist es hierbei unerheblich,

zur Anzeige von welchen elektrischen oder sonstigen Größen die Instrumente verwendet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum selbsttätigen Ausgleichen von Temperatureinflüssen auf die durch Wirbelstrom bewegten Systeme elektrischer Meß- und Anzeigeapparate, wie z. B. Wirbelstromtachometer, Ferraris-Meßgeräte, Elektrizitätszähler, wobei unter Anwendung zweier mechanisch verbundener Materialien von verschiedenem Ausdehnungskoeffizienten ein magnetischer Körper dem Magnetfeld genähert oder von ihm entfernt wird, zum Zweck, das Kraftlinienfeld zu stärken oder einen magnetischen Nebenschluß zu verändern, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Temperatür beeinflußte Vorrichtung ringförmig ausgebildet und dem Rotationsraum von Magneten oder von mit ihnen bewegten Leitern angepaßt gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Magnetpolen zugewandte Seite des Reifes aus magnetischem Material (Eisen) gebildet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.