Die Erfindung betrifft einen zweipulsigen kollektorlosen Gleichstrommotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Ein solcher Motor ist Gegenstand des zugehörigen Hauptpatents 23 46 380, auf dessen gesamten
Inhalt zur Vermeidung von Längen ausdrücklich Bezug genommen wird.
Aus der DE-OS 20 31 141 sind verschiedene Bauformen von zweipulsigen kollektorlosen Gleichstrommotoren
bekannt. Bei solchen Motoren hat das elektromagnetische Antriebsmoment konstruktionsbedingt Lükken.
Bei einer dort dargestellten Bauform mit Steuerung durch mechanische Kontakte erfolgt im Bereich der
Lücken eine Kommutierung vom einen Kontakt zum anderen, und deshalb wird dort der Statorstrom kurzzeitig
zu Null. Das ist von Vorteil, denn im Bereich dieser Momentenlücken wird ein Strom in der Statorwicklung
nicht benötigt, weil er den Motorwirkungsgrad verschlechtert, die Kommutierung erschwert bzw.
zum Kommutieren Halbleiterelemente erhöhter Leistung erforderlich macht, und weil er außerdem leicht zu
Funkstörungen und magnetostriktiven Geräuschen führt. — Bei einer anderen in dieser Offenlegungsschrift
dargestellten Bauform wird zur Steuerung der Statorströme ein Hallgenerator verwendet, der einen Differentialverstärker
steuert. Am Ausgang dieses Differentialverstärkers sind zwei Teilwicklungen der Statorwicklung
angeschlossen, so daß der Strom zwischen diesen beiden Teilwicklungen kommutiert wird. Im Bereich
der Lücken des elektromagnetischen Drehmoments fließt bei einer solchen Anordnung in beiden Teilwicklungen
der halbe Motorstrom, denn es ist eine bekannte Eigenschaft eines Differentialverstärkers, seinen Gesamtstrom
konstant zu halten. Dies ist aber aus den angegebenen Gründen unerwünscht und nachteilig, weil
es den Wirkungsgrad des Motors verschlechtert — solche Motoren werden häufig auf Fahrzeugen eingesetzt
und aus der Fahrzeugbatterie gespeist — und weil es leicht zu Funkstörungen und magnetostriktiven Geräuschen
führt.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, bei einem Motor mit als Halbleiter-Bauelement ausgebildetem Drehstellungsdetektor
im Bereich der Lücken des elektromagnetischen Drehmoments Stromlücken mit einfachen
Mitteln und ohne Redundanz bei den Halbleitersteuermitteln zu erzeugen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale. Man
erreicht so eine sehr einfache Ansteuerung des Motors ohne Redundanz, also ohne Verwendung einer Mehrzahl
von Drehstellungsdetektoren, Verstärkern oder dergleichen, und damit ein sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis,
wie es besonders für Massenerzeugnisse gefordert wird, z. B. für sogenannte Gerätelüfter,
wobei sich die wenigen Bauteile dann ohne weiteres ίο auch in Motoren kurzer Baulänge, z. B. von nur 38 mm
Länge, einbauen lassen.
Im Hauptpatent wie auch im vorliegenden Zusatzpatent wird der Begriff »magnetisch wirksamer Luftspalt«
gebraucht. Hierzu wird auf die Statorformen nach der US-PS 21 85 990 hingewiesen, wo erläutert ist, wie ein
gewünschter Luftspaltverlauf auf die unterschiedlichsten Weisen realisiert werden kann, z. B. durch Schichten
von Blechen mit unterschiedlichen Innendurchmessern. Auch die kompliziertesten Konstruktionen, z. B.
nach Fig. 12 dieser US-PS, können aber durch magnetisch gleichwertige Blechpakete ersetzt werden, die aus
identischen Blechschnitten aufgebaut sind und die dann praktisch den magnetisch wirksamen Luftspalt gemäß
denjenigen Konstruktionen darstellen, die sie ersetzen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
eines als Außenläufermotor ausgebildeten zweipulsigen kollektorlosen Gleichstrommotors nach
dem Hauptpatent, dessen Statorwicklung zwei Antriebswicklungen aufweist und der mit einer von einem
einzigen Hallgenerator gesteuerten Steuerschaltung nach der Erfindung versehen ist,
F i g. 2 eine Abwicklung der wesentlichen Teile des magnetischen Kreises des Motors nach Fig. 1,
F i g. 3 eine Darstellung der Induktionsverläufe des Rotors gemäß Fig. 2,
F i g. 4 eine abgewickelte Draufsicht auf die Innenseite des Rotors nach F i g. 2. welche insbesondere den
Verlauf der Pollücken zeigt,
F i g. 5 ein Schaubild, welch«. ■>
einen typischen Momentverlauf bei dem Motor nach F i g. 1 und 2 zeigt,
F i g. 6 ein Schaltbild einer zweiten erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
F i g. 7 ein Schaltbild einer dritten erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
Fig. 8 ein Schaltbild einer vierten erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung,
Fig. 9 ein Schaltbild einer fünften erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung, und
Fig. 10—14 Schaltbilder zur Erläuterung der Wirkungsweise
der Anordnung nach F i g. 9.
F i g. 1 zeigt einen Außenläufermotor mit einem äußeren, als Magnetring ausgebildeten zweipoligen Rotor
11, dessen radiale Magnetisierung B\ im Motorteil etwa den Verlauf gemäß F i g. 3 hat. Dieser Verlauf ist gekennzeichnet
durch eine praktisch konstante Induktion im Bereich der Pole und durch relativ schmale
(10 — 20 el.) Pollücken 14 und 15. Eine solche Magnetisierung
wird gewöhnlich als trapezförmig bezeichnet.
Der Ro:or Il weist ein Umfangsteil 12 aus Weicheibri
sen auf, das z. B. in bekannter Weise als Topf ausgebildet sein kann, mit dessen Boden dann die Welle des
Motors verbunden wird. In den Topf 12 wird dann der eigentliche Magnet 13 eingelegt, der z. B. aus einem ge-
bogenen Stück Gummimagnet bestehen kann, also einem Magnet, der aus einem Gummi- oder Kunststoffgemisch
mit eingelagerten Magnetpartikeln besteht.
In den F i g. 1 und 2 sind die Stellen mit praktisch
konstanter Induktion für den Nordpol durch Schraffierung und für den Südpol gepunktet angedeutet.
F i g. 1 zeigt den Rotor 11 in einer seiner beiden stabilen
Ruhestellungen, die er bei stromlosem Zustand der Statorwicklungen des Motors einnehmen kann. Diese
Ruhestellungen sind durch die Form des Luftspalts und die Form der Magnetisierung B\ (Fig.3) bestimmt. Im
Betrieb läuft der Rotor 11 in Richtung des Pfeiles 16 um.
Der Stator 18 des Motors 10 ist als Doppel-T-Anker
mit einem oberen Pol 19 und einem unteren Pol 20 ausgebildet, welche zwischen sich zwei Nuten 23 und 24
einschließen, in denen zwei in Reihe geschaltete Wicklungshälften 25 und 26 einer Wicklung angeordnet sind,
deren Miltelanzapfung an einen Pluspol 27 geführt ist, und deren freie Enden mit 28 bzw. 29 bezeichnet sind.
Ein als Drehstellungsdetektor dienender Hallgenerator 32 ist an der öffnung der Nut 24 oder einer elektrisch
äquivalenten Stelle angeordnet.
Der Luftspalt 33 über dem Pol 19 und der Luftspalt 34 über dem Po! 20 sind gemäß der Lehre des Patents
23 46 380 in der nachfolgend erläuterten Weise ausgebildet.
F i g. 2 zeigt eine Abwicklung des oberen Luftspalts 33, welcher punktsymmetrisch zum unteren Luftspalt 34
verläuft. In F i g. 2 ist oben der Rotor 11 und unten der
Stator 18 dargestellt, und zwar über einen Polbogen von etwa 180° el. Ausgehend von der Nut 23 nimmt der
Luftspalt 33 über einem ersten Winkel alpha (ζ. Β. 10 bis
50° elektrisch) monoton bis zu einer Stelle 36 zu. an welcher der Maximalwert di des Luftspalts 33 erreicht
wird. Von da an nimmt der tatsächliche Luftspalt 33 über einem zweiten Winkelbereich beta (ζ. Β. 80 bis
170° elektrisch) monoton ab bis etwa zur Öffnung der
Nut 24, wo der Minimalwert d\ des tatsächlichen Luftspalts 33 erreicht wird. Von hier aus nimmt der an den
Luftspalt 33 anschließende Luftspalt 34 wieder monoton bis zur nächsten Steile 36 hin zu.
Da die Öffnungen der Nuten 23 und 24 zum Einbringen der Wicklung 25, 26 und ihrer Isolation eine bestimmte
Größe haben müssen, bewirken sie, daß der magnetisch wirksame Luftspalt im Bereich dieser Nutöffnungen
wesentlich größer ist und etwa den Verlauf hat, wie er in F i g. 2 mit 38 für die Nut 23 und mit 39 für
die Nut 24 bezeichnet ist, d. h. der magnetisch wirksame Luftspalt hat sein Minimum di etwa an den beiden Stellen
42 und 43. welche jeweils um einen Winkel gamma ^z. B. 10 bis 40° elektrisch^ vor der zuaeordneten Nutöffnung
liegen. Die beiden Winkel alpha und gamma ergeben also zusammen einen Winkel delta, innerhalb
dessen der magnetisch wirksame Luftspalt in Drehrichtung gesehen zunimmt. Dieser wirksame Luftspalt ist
für die Form des Reluktanzmoments maßgebend. Zweckmäßig legt man diesen Winkel delta so, daß der
Hallgenerator 32 etwa in seiner Mitte oder um η mal 180° elektrisch gegenüber dieser Mitte versetzt angeordnet
ist, wobei η = 1,2,... etc.
Die Fig. 1 und 2 zeigen den Rotor 11 in seiner stabilen
Ruhestellung, in der seine beiden Pole jeweils Gebieten kleinen Luftspalts gegenüberliegen und die Lage
der Pollücken 14, 15 etwa mit den Stellen 36 größten Luftspalts übereinstimmt, da in diesen Lagen der magnetische
Widerstand des Luftspalts insgesamt am geringsten ist.
Verdreht man den Rotor 11 um den Winkel beta in Drehrichiung 16 aus dieser stabilen Ruhelage, so muß
man hierzu dem Rotor 11 von außen Energie zuführen,
da sich der magnetische Widerstand im Luftspalt vergrößert, oder anders gesagt, der Rotor 11 wird durch ein
Reluktanzmoment gebremst. Im Betrieb wird diese Energie durch den Strom in der Wicklung 25 oder 26
zugeführt.
Nach Verdrehung um den Winkel beta erreicht der Rotor 11 eine Lage, in der seine Pollücken 14 und 15
in sozusagen auf den Stellen 42, 43 kleinsten wirksamen
Luftspalts reiten. In dieser Lage ist der magnetische Widerstand des Luftspalts insgesamt am größten, d. h.
hier ist die größte magnetische Energie im Motor gespeichert, und der Rotor 11 hat in dieser instabilen oder
lahilrn I .age das Bestreben, sich in der einen oder anderen
Richtung so weit zu drehen, bis er wieder eine der beiden möglichen stabilen Lagen erreicht hat. Wird der
Rotor 11 z. B. in Richtung des Pfeiles 16 weitergedreht,
so gibt er auch ohne Zufuhr elektrischen Stromes ein antreibendes Drehmoment ab, das bei geeigneter
gleichmäßiger Ausbildung der Zunahme des äquivalenten Luftspalts eine praktisch konstante Amplitude hat.
Man erkennt also, daß ein bremsendes Reluktanzmoment etwa im Winkelbereich beta vorhanden ist, in welehern
die Pollücken 14, 15 über Gebiete abnehmenden wirksamen Luftspaltes hinweglaufen und daß ein antreibendes
Reluktanzmoment etwa im Winkelbereich delta vorhanden ist, in welchem die Pollücken 14, 15 über
Gebiete zunehmenden wirksamen Luftspalts hinweg-
jo laufen.
F i g. 5 zeigt diesen Verlauf des dort mit 40 bezeichneten Reluktanzmoments M,vi über einer Rotorumdrehung,
also über 360° elektrisch. Mit 41 ist die in F i g. 1 und 2 dargestellte stabile Rotorstellung bezeichnet, mit
4Γ die dazu symmetrische stabile Rotorstellung. Zwischen diesen beiden Stellungen liegt eine labile Rotorstellung
42. der eine dazu symmetrische labile Stellung 42' entspricht. An den Stellen 41, 4Γ und 42, 42' hat das
Reluktanzmoment 40 jeweils den Wert Null. Man erkennt ferner den Verlauf des mit 43 und 43' bezeichneten
bremsenden Reluktanzrnomcnts zwischen den Punkten 41 und 42 und 41' und 42', dessen Länge im
wesentlichen durch den Winkel beta bestimmt ist, und den daran jeweils anschließenden Bereich 44 bzw. 44'
des antreibenden Reluktanzmoments, dessen Länge im wesentlichen durch den Winkel delta bestimmt ist.
F i g. 4 zeigt ferner den Verlauf des mit 45 bzw. 45' bezeichneten elektromagnetischen Antriebsmoments Mci,
das ersichtlich während des antreibenden Reluktanzmomems 44 bzw. 44'den Wert Null haben kann.
Da Her Strom in den Motorwicklungen 25, 26 beim vorliegenden Motor vom Magnetfeld des Rotors 11
über den Hallgenerator 32 gesteuert wird, wählt man für die Magnetisierung des Rotormagneten 13 zweckmäßig
die Form, wie sie in F i g. 3 mit ßi bezeichnet und in F i g. 4 im unteren Teil schematisch angedeutet ist,
d. h. derjenige Teil des Magneten 13, der den Hallgenerator 32 steuert, erhält Pollücken 14' bzw. 15', welche
breiter sind als die übrigen Pollücken 14 und 15. Auf den Hallgenerator 32, der zweckmäßig etwas entgegen der
Drehrichtung 16 aus der neutralen Zone versetzt wird (Fig. 2 zeigt die Anordnung in der neutralen Zone,
F i g. 4 eine solche Versetzung), wirkt also jeweils ein relativ großer Rotorabschnitt, in dem die Induktion
nicht viel größer als Null ist. — Statt einer Versetzung des Hallgenerators 32 aus der neut alen Zone können
naturgemäß auch die Pollücken 14' und 15' unsymmetrisch relativ zu den Pollücken 14 und 15 angeordnet
werden, während der Hallgenerator 32 wie bei F i g. 1
und 2 in der neutralen Zone bleibt, wodurch sich dieselbe Wirkung ergibt —. Diese Anordnung hat auch den
Vorteil, daß man für beide Drehrichtungen dieselbe Hallgeneratorlage verwenden kann, während man den
Rotormagneten je nach Drehrichtung verschieden magnetisieren muß.
Wenn die Induktion am Hallgenerator 32 angenähert gleich Null ist, haben beide Ausgänge 50 und 51 des
Hallgenerators 32 etwa dasselbe Potential und die aus dieser Signalkombinaiion entnehmbare Information
wird erfindungsgemäß zum Reduzieren des Stroms in beiden Wicklungen 25 und 26 ausgenutzt, also zum Erzeugen
einer Stromlücke.
Zum Steuern des Stroms in den Wicklungen 25 und 26
abhängig von der Lage der Pole des Rotors 11 dient der
Hallgenerator 32, dessen einer Steueranschluß über einen Widerstand 52 mit dem Plus-Pol 27 verbunden ist,
während sein anderer Steueranschluß über einen Widerstand 49 mit einer Minusleitung 53 einer Gleichspannungsquelle
(z. B. 24 V) verbunden ist. Die beiden Ausgänge 50 und 51 des Hallgenerators 32 sind mit den
Basen zweier pnp-Transistoren 54 und 55 verbunden, deren Kollektoren über Widerstände 56 bzw. 57 mit
Minus verbunden sind, während ihre Emitter über einen Knotenpunkt 58 und einen gemeinsamen Widerstand 59
mit der Plusleitung 27 in Verbindung stehen. Die Transistoren 54 und 55 sind also als Differenzverstärker 60
geschaltet. An den Kollektor des Transistors 54 ist die Basis eines npn-Transistors 63 angeschlossen, dessen
Emitter mit Minus und dessen Kollektor mit dem Wicklungsanschluß
29 verbunden ist. In gleicher Weise ist an den Kollektor des Transistors 55 die Basis eines npn-Transistors
64 angeschlossen, dessen Emitter mit Minus und dessen Kollektor mit dem Wicklungsanschluß 28
verbunden ist.
Der bisher beschriebene Teil der Schaltung nach F i g. 1 arbeitet wie folgt:
Beim Vorbeilaufen des Südpols des Rotors 11 (wie in
Fig. 1 und 2 dargestellt) am Hallgenerator 32 werden
die Transistoren 55 und 64 und damit die Motorwicklung 25 eingeschaltet. In gleicher Weise werden beim
Vorbeilaufen des Nordpols am Hallgenerator 32 die Transistoren 54 und 63 und damit die Wicklung 26 eingeschaltet.
Auf diese Weise wird durch die beiden Wicklungen 25 und 26 das in Fig. 5 dargestellte elektromagnetische
Antriebsmoment 45, 45' erzeugt, das infolge der in weiten Bereichen praktisch konstanten Induktion
Si (F i g. 3) des Rotormagnets 13 und des in diesen Bereichen
ebenfalls praktisch konstanten Motorstroms in eineiTl
relativ gröucil vv inKeiucfciCii pTafCtiSCn ι\οΠ5ίαΠί
ist. In diesem Winkelbereich ist auch die in den beiden Motorwicklungen 25 und 26 induzierte Gegen-EMK
praktisch konstant, d. h. daß in diesem Winkelbereich der Wirkungsgrad des Motors sehr gut ist, weil das Verhältnis
von Gegen-EMK zu angelegter Gleichspannung (zwischen 27 und 53) hoch ist. Im Interesse eines hohen
Wirkungsgrades sollte deshalb nur in solchen Winkelbereichen mit hoher Induktion Si, also mit hoher Gegen-EMK
eine Spannung an die Wicklungen gelegt werden. Dabei ergibt sich der weitere Vorteil, daß beim Abschalten
des Stromes durch die Motorwicklungen dann, wenn an diesen eine hohe Gegen-EMK vorhanden ist, nur
eine kleine Spannungsspitze auftritt, und zwar hauptsächlich deshalb, weil dann die Differenz zwischen angelegter
Spannung und Gegen-EMK klein ist und demzufolge der Motorstrom kleiner ist als in einem Winkelbereich,
bei dem die Gegen-EMK abnimmt und demzufolge der Motorstrom angestiegen ist und deshalb schwieriger
abzuschalten ist.
Aus diesen Überlegungen erfolgt, daß der Strom durch beide Motorwicklungen dann unterbrochen sein
sollte, wenn die Gegen-EMK nicht ihren vollen Wert hat, da man hierdurch einen besseren Wirkungsgrad und
kleinere Abschaltspitzen, also weniger Funkstörungen erhält, und außerdem die Transistoren optimal genutzt
werden, man also kleine Bauelemente verwenden kann,
ίο die auch in einen kleinen Motor noch leicht eingebaut
werden können. Dies ist besonders wichtig bei Axiallüftern, da hierbei sehr kurze axiale Baulängen, z. B. nur
38 mm, vorgeschrieben werden, und man daher gezwungen ist, den im Motor verfügbaren Raum optimal
is auszunutzen. Ferner wird durch diese Maßnahme auch
der Geräuschpegel eines solchen Motors verringert. — Es ergibt sich also hieraus die Forderung, die Ströme in
beiden Motorwicklungen während bestimmter Winkelbereiche mindestens nahezu zu Null zu machen.
F i g. 1 zeigt hierzu schematisch zwei Möglichkeilen
und zwar sind zum Unterdrücken der Ströme in beiden Wicklungen 25 und 26 dann, wenn beide Ausgänge des
Hallgenerators 32 etwa dasselbe Potential haben, diese Ausgänge mit zwei Eingängen eines UND-Gliedes 65
verbunden, das so ausgebildet ist, daß es nur dann ein Ausgangssignal abgibt, wenn seine beiden Eingänge etwa
dasselbe Potential haben.
Dieses UND-Glied 65 steuert entweder, wie dargestellt, einen pnp-Transistor 66, dessen Emitter-Kollektor-Strecke
zwischen dem Knotenpunkt 58 und der Minus-Leitung 53 geschaltet ist, oder es steuert einen
Transistor 67, dessen Emitter-Kollektor-Strecke zwischen den Knotenpunkt 58 und den Widerstand 59 eingeschaltet
ist. Eine dritte Möglichkeit, wie sie im folgenden an Fi g. 9 erläutert wird, ist die, daß das UND-Glied
direkt beide Transistoren 54 und 55 sperrt, wenn die genannte spezifische Signalkombination an seinem Eingang
vorliegt.
Naturgemäß ist man bestrebt, eine solche, in F i g. 1
prinzipiell dargestellte Schaltung so preiswert wie möglich, also mit möglichst wenigen Bauelementen, zu realisieren.
F i g. 6 zeigt eine erste Schaltungs-Variante, welche dieser Forderung genügt. Gleiche oder gleich wirkende
Teile wie in F i g. I werden mit denselben Bezugszeichen bezeichnet wie dort und nicht nochmals beschrieben.
Es wird derselbe Motor verwendet wie bei Fig. 1.
Die Schaltung nach Fig.6 verwendet einen Differenzverstärker
60 mit drei Transistoren 54, 55 und 66, deren Emitter-Kollektor-Strecken parallel zueinander
angeordnet sind, so daß sie drei Zweige dieses Differenzverstärkers darstellen. Anders als bei Fig. 1 ist die
Basis des Transistors 66 an einen Abgriff 70 eines Spannungsteilers
angeschlossen, dessen einer Widerstand 71 zum positiven Stromanschluß und dessen anderer Widerstand
72 zum negativen Stromanschluß des Hallgenerators 32 führt.
Die allgemeine Wirkungsweise bei Vorliegen eines stärkeren Magnetfeldes am Hallgenerator 32 ist dieselbe,
wie sie bei F i g. 1 bereits ausführlich beschrieben wurde, d. h. wenn ein Südpol dem Hallgenerator 32 gegenüberliegt,
wird dessen Ausgang 51 negativer und schaltet die Transistoren 55 und 64 und damit die Wicklung
25 ein, während sein Ausgang 50 positiver wird und die Transistoren 54 und 63 gesperrt werden. Steht dem
Hallgenerator 32 ein Nordpol gegenüber, so wird der Ausgang 51 positiver und der Ausgang 50 negativer und
es wird die Wicklung 26 eingeschaltet In beiden Fällen
ist die Basis des jeweils leitenden Transistors 54 oder 55
des Differenzverstärkers 60 negativer als die Basis des Transistors 66, so daß letzterer gesperrt bleibt.
Bei dieser Schaltung fließt immer über denjenigen der
— vorzugsweise gleichen — Transistoren 54, 55 oder 66 der größte Strom, der das negativste Basispotential hat,
wobei der Spannungsabfall am Widerstand 59 als Gegenkopplung wirkt. 1st der Spannungsteiler 71, 72 so
ausgelegt, daß die Basis von Transistor 66 um etwa 0,15 V negativer ist als die Ausgangspotentiale des Hallgenerators
32 bei Gleichheit dieser Potentiale, d. h. dann, wenn die Induktion B^ (Fig.3) etwa den Wert
Null hat, so erhält in diesem Fall der Transistor 66 soviel Strom über den Widerstand 59, daß die Transistoren 54
und 55 stromlos werden, wodurch auch die Transistoren 63 und 64 und damit die Motorwicklungen 25 und 26
stromlos werden.
Ein Vorteil der Schaltung nach Fig. 6 ist, daß das Potential am Knotenpunkt 70 vom Magnetfeld B2 praktisch
unabhängig ist, dagegen von der Temperatur des Hallgenerators 32 abhängig ist und daher dessen Temperaturgang
in gewissen Grenzen kompensiert. Ferner ist der Übergang des Transistors 66 vom leitenden in
den gesperrten Zustand und umgekehrt stetig, was in Verbindung mit dem Verlauf der Kurven ßiund Bi gemäß
Fig. 3 ein günstiges, von Funkstörungen weitgehend freies Schaltverhalten bewirkt. Zudem können die
Widerstände 56 und 57 hochohmig ausgebildet werden, da der volle Ausgangsstrom des Differenzverstärkers
dem jeweils leitenden Transistor 63 oder 64 zugeführt wird.
Dasselbe Prinzip kann auch bei der Verwendung von Operationsverstärkern 73, 74 Anwendung finden, wie
das Fig. 7 zeigt. G leiche oder gleich wirkende Teile, wie
in F i g. 6, werden mit denselben Bezugszeichen bezeichnet wie dort und nicht nochmals beschrieben. Der negative
Eingang des Operationsverstärkers 73 ist mit dem Hallgenerator-Ausgang 50, der negative Eingang des
Operationsverstärkers 74 mit dem Hallgenerator-Ausgang 51 verbunden Die beiden positiven Eingänge der
Operationsverstärker sind mit dem Knotenpunkt 70 verbunden.
Die Anordnung nach F i g. 7 arbeitet wie folgt:
Wenn ß? gleich Null ist. haben die Ausgänge 50 und
51 dasselbe Potential und der Knotenpunkt 70 ist etwa 0,15 V negativer als dieses Potential, so daß beide Operationsverstärker
73 und 74 gesperrt sind und keine der Wicklungen 25 und 26 Strom erhält.
Wirkt auf den Hallgenerator 32 das volle Magnetfeld ein, so ist der negative Eingang des Operationsverstärkers
73 oder 74 um mindestens 0,15 V negativer als der iN.notcnpüri!ii 70 und der betreffende Operationsverstärker
leitet. Man erhält also dieselbe Wirkung wie bei der Anordnung nach F i g. 6.
In manchen Fällen wird zusätzlich die Forderung gestellt, daß der Motor blockiersicher sein soll, d. h. daß
dann, wenn der Motor blockiert wird, sein Strom einen möglichst niedrigen Wert annehmen soll, um eine Zerstörung
des Motors durch Überhitzung und sonstige Schaden durch zu starke Wärmeentwicklung zu vermeiden.
F i g. 8 zeigt eine Schaltung, welche zusätzlich zu der bereits beschriebenen Stromunterdrückung bei niedrigen
Induktionen im Hallgenerator auch noch blockiersicher ist. Gleiche oder gleich wirkende Teile wie bei der
Schaltung nach F i g. 1 werden mit denselben Bezugszeichen bezeichnet wie dort und nicht nochmals beschrieben.
Zum Schutz gegen einen falschen Anschluß an das Gleichstromnetz ist bei der Schaltung nach F i g. 8 eine
Schutzdiode 75 vorgesehen, deren Kathode mit der Minusleitung 53 verbunden ist und deren Anode an eine
Leitung 76 angeschlossen ist, an welche der Widerstand 49, die Emitter der Transistoren 63 und 64 und der Kollektor
des Transistors 66 angeschlossen sind, so daß im Betrieb über diese Diode 75, die als Silicium-Diode ausgebildet
ist, ständig ein Strom fließt, so daß die Leitung 76 ein Potential hat, das etwa 0,8 V positiver ist als das
Potential der Leitung 53. Dieser Potential-Unterschied wird dazu ausgenützt, die Transistoren 63 und 64 sicher
zu sperren, indem die Widerstände 56 und 57 zwischen der Basis des zugeordneten Transistors 63 bzw. 64 und
der Minusleitung 53 geschaltet werden. (Auch hier können die Widerstände 56 und 57 relativ hochohmig sein,
z. B. jeweils 12 k-Ohm). Die Transistoren 63 und 64 werden
durch diese Maßnahme besonders spannungsfest, was bei Motoren sehr erwünscht ist.
Für höheren Motorstrom (z. B. größeres Lastmoment) können, wie dargestellt, die Transistoren 63 und
64 durch entsprechende Darlington-Transistoren 63' bzw. 64' ersetzt werden. Der Differenzverstärker 60
braucht dann nur für einen sehr kleinen Strom ausgelegt zu werden.
Die Basen der Transistoren 54 und 55 sind bei der Anordnung nach F i g. 8 nur wechselspannungsmäßig
mit den Ausgängen 50 bzw. 51 des Hallgenerators 32 gekoppelt und zwar jeweils über einen Elektroiyt-Kondensator
77 bzw. 78. der so groß gewählt ist. daß er die Ausgangsspannung des Hallgenerators 32 nicht differenziert.
Zum Beispiel können diese Kondensatoren 77 und 78 Werte von jeweils 10 Mikrofarad haben. Gleichspannungsmäßig
sind die Basen der Transistoren 54 und 55 des Differenzverstärkers 60 praktisch an dasselbe
Potential angeschlossen und zwar über je eine Germanium-Diode 81 bzw. 82. deren Anoden jeweils mit der
Basis des zugeordneten Transistoren und deren Kathoden mit einem gemeinsamen Punkt 83 verbunden sind.
der seinerseits über einen niederohmigen Widerstand 84 (z. B. 7 Ohm) mit dem positiven Stromeingang des Hallgenerators
32 und der Basis des Transistors 66 verbunden ist: der Punkt 83 ist ferner über den Widerstand 52
mit der Plus-Leitung 27 verbunden. — Der Transistor 66 ist auch hier als dritter Zweig des Differenzverstärkers
60 ausgebildet.
Die Anordnung nach F i g. 8 arbeitet wie folgt:
Beim Start des Motors 10, also beim Einschalten der Gleichspannung, befindet sich der Rotor 11 (Fig. 1) in
einer Startstellung, in der gemäß den Fig. 1, 2 oder 4
dem Hallgenerator 32 ein Südpol (Punkt 41 in Fig. 5) oder ein Nordpol (Punkt 41' ir, F i g. 5) gegenübersteht.
Nimmt man an. gemäß F i g. 1 stehe dem Hallgenerator 32 ein Südpol gegenüber, so ist der Ausgang 51 negativer
als der Ausgang 50, so daß über den Widerstand 59 und die Emitter-Basis-Strecke des Transistors 55 ein
Ladestrom in den Kondensator 78 fließt und den Transistor 55 leitend macht. Damit wird auch der Transistor 64
leitend und die Motorwicklung 25 erhält Strom, so daß der Motor anläuft. — Kommt nun ein Nordpol zum
Hallgenerator 32, so wird der Ausgang 51 positiver und der Ausgang 50 negativer. Wenn der Ausgang 51 positiver
wird, entlädt sich der Kondensator 78 über die (zuvor gesperrte) Germanium-Diode 82, welche auch bei
den Relativ niedrigen Ausgangsspannungen eines Hallgenerators bereits sicher leitet (Zur Entladung der Kondensatoren
77 und 78 könnten auch Widerstandsnetzwerke oder dergleichen verwendet werden, doch hat es
sich gezeigt, daß man bei Verwendung von Germanium-Dioden die besten Ergebnisse erhält). — Wenn der Ausgang
50 negativer wird, weil der Motor angelaufen ist, wird diese relativ rasche Potential-Änderung über den
Kondensator 77 zur Basis des Transistors 54 übertragen und macht letzteren und über ihn den Transistor 63
leitend, so daß die Motorwicklung 26 Strom erhält. Die Kommutierung erfolgt dann bei laufendem Motor fortlarfend,
wobei jeweils der Kondensator auf der nicht leitenden Seite des Differenzverstärkers 60 über seine
Germanium-Diode81 bzw.82entladen wird.(Die Entladung
erfolgt nicht ganz auf Null und es verbleiben an den beiden Elektrolyt-Kondensatoren 77 und 78 Ladungen
entsprechend dem Gleichspannungsanteil des Signals, z. B. in der Größenordnung von 0,7 V !0 μηι F).
Bei kleinen Induktionen B2 im Hallgenerator 32 haben
die Ausgänge 50 und 51 des Hallgenerators etwa dasselbe Potential, so daß auch die Basen der Transistoren 54
und 55 eine geringe Potentialdifferenz aufweisen. Dagegen ist durch den Spannungsabfall am Widerstand 84,
der z. B. 0,15 V betragen kann, das Potential der Basis
des Transistors 66 etwa 0,15 V negativer als die Basen der beiden Transistoren 54 und 55, so daß der Transistor
66 bei niedrigen Induktionen im Hallgenerator 32 den vollen Strom des Differenzverstärkers übernimmt und
beide Transistoren 54 und 55 stromlos macht, so daß auch im Motor kein Strom fließen kann.
Wild der laufende Motor im Betrieb blockiert, so daß
er zum Stillstand kommt, so lädt sich über den gerade leitenden Transistor 54 oder 55 der zugehörige Kondensator
77 oder 78 so weit auf, bis dieser Transistor sperrt. Dieser Ladevorgang dauert z. B. etwa eine Sekunde,
d. h. der Motor gibt auch im blockierten Zustand noch kurzzeitig ein Moment ab. Wenn der betreffende Kondensator
geladen ist, wird das Potential der Basen beider Transistoren 54 und 55 durch das Potential des
Punktes 83 bestimmt (über die Dioden 81 und 82). Infolge des Spannungsabfalls am Widerstand 84 ist das Potential
an der Basis des Transistors 66 negativer, d. h. auch in diesem Fall übernimmt der Transistor 66 den
Strom des Differenzverstärkers 60. Da in diesem Fall der Strom im Transistor 66 dauernd fließt, erwärmt sich
dieser, wobei seine Emitter-Basis-Schwellspannung Übe
abnimmt, so daß der Transistor 66 infolge dieser Erwärmung nach kurzer Erwärmungszeit den vollen Strom
des Differenzversträkers 60 sicher übernimmt. Hierdurch werden die Transistoren 54, 55 und 63 und 64
stromlos und damit wird auch der Motor stromlos. Es fließt dann nur noch ein kleiner Prozentsatz des Betriebsstromes
des Motors, z. B. statt 200 mA nur noch 35 ΓηΛ. Der N4otor kann nach Wegfall der Blockierung
von Hand wieder angeworfen werden, wodurch sich die Blockierung selbsttätig aufhebt, oder er kann einige Sekunden
abgeschaltet und dann erneut wieder eingeschaltet werden, wonach er erneut anläuft, da sich dann
die Kondensatoren 77 und 78 entladen haben. Ebenso kann er durch einen kurzen Spannungsimpuls an den
Leitungen 27,53 wieder zum Laufen gebracht werden.
Die Schaltung nach F i g. 8 hat den Nachteil, daß sie den großen Temperaturgang handelsüblicher Hallgeneratoren
nicht ausreichend kompensiert und daher mit den derzeit erhältlichen Hallgeneratoren keine hohen
Betriebstemperaturen ermöglicht.
F i g. 9 zeigt eine bevorzugte, nach dem derzeitigen Erkenntnisstand optimale Schaltung, die ebenfalls blokkiersicher
ist, die gewünschte Stromlücke erzeugt und dazuhin durch ihre hohe Empfindlichkeit auch eine hohe
Betriebstemperatur des Motors, auch bei Einbau in diesen, ermöglicht. Ferner hat diese Schaltung einen sehr
einfachen Aufbau, da kein Differenzverstärker verwendet wird und deshalb der dort verwendete dritte Transistor
66 entfällt, so daß nur sehr wenige elektronische Komponenten erforderlich sind. Gleiche oder gleichwirkende
Teile wie bei den vorhergehenden Figuren werden auch hier mit denselben Bezugszeichen bezeichnet
wie dort und nicht nochmals beschrieben.
Bei der Anordnung nach F i g. 9 werden zur wechselspannungsmäßigen
Ankopplung der Transistoren 54 und 55 an den Hallgenerator 32 ebenfalls Elektrolyt-Kondensatoren
77 und 78 mit zum Beispiel jeweils etwa 10 μηι F verwendet. Die Transistoren 54 und 55 liegen
hier jeweils in einem Parallelzweig zum Hallgenerator 32, so daß der Strom durch den Hallgenerator 32 verringert
wird, wenn einer der Transistoren 54 oder 55 leitet; dies dient als Strombegrenzung für diese Transistoren
durch negative Rückkopplung, da bei Verringerung des in den Hallgenerator fließenden Stromes auch dessen
Ausgangssignal entsprechend abnimmt.
Die Emitter der beiden Transistoren 54 und 55 sind mit einem Knotenpunkt 90 verbunden, der über den
Widerstand 52 mit der Plusleitung 27 sowie direkt mit der Anode einer relativ gut leitenden Silicium-Diode 91
verbunden ist, deren Kathode über einen Knotenpunkt 92 mit dem einen Eingang des Hallgenerators 32 verbunden
ist. Die Diode 91 kann z. B. vom Typ ITT 601 sein, der im leitenden Zustand eine Spannung von etwa
0,75 V hat.
An den Knotenpunkt 92 sind ferner über einen Widerstand 97 (z. B. 3 k-Ohm) die Kathoden zweirer relativ
schlecht leitenden Silicium-Dioden 93 und 94 angeschlossen; die Anode der Diode 93 ist mit der Basis des
Transistors 54, die Anode der Diode 94 mit der Basis des Transistors 55 verbunden. Für die Dioden 93 und 94
kann der Typ BA 170 verwendet werden.
Ferner liegt parallel zum Hallgenerator 32 eine Silicium-Diode 98. Zur Erläuterung der Anordnung nach
Fig.9 wird auf die Fig. 10 bis 14 Bezug genommen.
Dabei ist gemäß der Definition in F i g. 11 jeweils die
Basis-Emitter-Diode eines Transistors (54 oder 55) durch ein ausgefülltes Dreieck dargestellt, während andere
Dioden durch leere Dreiecke symbolisiert sind.
Wie Fig. 10 zeigt, sind — wenn man den Widerstand
97 zunächst außer Betracht läßt — parallel zur Diode 91 zwei elektrisch etwa gleichwertige Dioden 55 und 94,
die z. B. beide aus Silciummaterial hergestellt sind, und mit gleicher Durchflußrichtung, parallel geschaltet. Im
Ruhezustand teilt sich deshalb der Spannungsabfall von ca. 0,7 V an der Diode 91 auf die beiden Dioden 55 und
94 auf, so daß an jeder von ihnen etwa 0,35 V Hegen, so daß durch diese Dioden nur ein minimaler Strom von
z. B. 0,001 mA fließt. Wird nun dem mit 100 bezeichneten Verbindungspunkt zwischen den Dioden 55 und 94
über den Kondensator 78 ein negativer Impuls 101 von z. B. minus 0,2 V zugeführt, so wird die Diode 55 leitend,
d. h. es genügt bei dieser Schaltung schon eine sehr geringe Potentialänderung des Punktes 100, um die Diode
55 leitend zu machen oder übertragen auf die Schaltung nach F i g. 9, um den Transistor 54 oder den Transistor
55 leitend zu machen. Durch den aus den Teilen 55 und 94 bestehenden Spannungsteiler wird also die Schwellenspannung
des Transistors 55 herabgesetzt, und die Schaltung wird hierdurch sehr empfindlich.
Fig. 12 zeigt eine Variante zu Fig. 10, bei der eine
Diode 91 mit einer höheren Schwellenspannung von z. B. 0,9 V verwendet werden kann. Diese Spannung
wird über den Spannungsteiler 102-97 auf eine Span-
nung von ca. 0,7 V reduziert. (In Fig. 9 ist der Widerstand
102 gestrichelt eingezeichnet).
F i g. 13 zeigt nun d;° Anordnung zusammen mit dem
Ersatzschaltbild des Halgenerators 32 Da parallel zum Hallgenerator 32 die Diode 98 liegt, erhält man am Hallgenerator 32 im Betrieb eine Spannung von etwa 0,7 V,
i-.nd bei Eh = 0 teilt sich diese Spannung auf in die beiden
dargestellten Teilspannungen von je 0,35 V, so daß man bei laufendem Motor am Kondensator 78 z. B. eine
Gleichspannung von etwa 0,7 V erhält, die im Betrieb weitgehend konstant ist. Wenn der Ausgang 51 des
Hallgenerators 32 negativer wird, fließt über die Diode 55 ein Ladestrom in den Kondensator 78, d. h. der Transistor
55 wird leitend. Wenn der Ausgang 51 positiver wird, sperrt die Diode 55 und über die Diode 94, den
Widerstand 97 und den Hallgenerator 32 fließt ein Entladestrom aus dem Kondensator 78, der sich dabei im
Betrieb um denselben Betrag entlädt, um den er zuvor geladen worden war.
Da der Widerstand 97 (z. B. 3000 Ohm) wesentlich hochohmiger ist als der Innenwiderstand des Hallgenerators
32 (z. B. 30 Ohm, dazuhin stark temperaturabhängig), ist die Entliidezeitkonstante praktisch konstant und
größer als die Ladezeitkonstante, so daß man für die Entladung eine entsprechend höhere Spannung erhält.
Fig. 14 zeigt die Anordnung nach Fig. 13 komplett
für beide Ausgänge des Hallgenerators 32, und zwar mit den im Betrieb typisch vorhandenen Spannungen und
bei Gleichheit der Potentiale an den Ausgängen 50 und 51 des Hallgenerators, also bei einer Induktion im Hallgenerator, die angenähert gleich Null ist. Die Kondensatoren
77 und 78 haben sich auf etwa dieselbe Spannung aufgeladen, und beide Dioden 54 und 55 leiten nicht, d. h.
Dei Si ■·= 0 fließt kein Strom in den Motorwicklungen 25
oder 26. Wenn dann z. B. der Ausgang 51 positiver und der Ausgang 50 negativer wird, sperrt die Diode 55 noch
stärker, während die Diode 54 leitend wird, was übertragen auf F i g. 9 bedeutet, daß die Transistoren 54 und 63
leitend werden und die Wicklung 26 Strom erhält. Dasselbe gilt wegen der Symmetrie der Schaltung analog
für den umgekehrten Fall, daß 51 negativer und 50 positiver wird.
Der Strom, den der Transistor 54 zum Transistor 63 oder der Transistor 55 zum Transistor 64 leitet, fließt
über den Widerstand 52 und wirkt gegenkoppelnd, da er den Steuerstrom des Hallgenerators 32 vermindert. Infolge
der Diode 98 setzt aber diese Verminderung erst dann ein, wenn durch diese Diode 98 kein Strom mehr
fließt. (Solange durch die Diode 98 ein Strom fließ) lieg!
am Hallgenerator 32 eine praktisch konstante Span nung von ca. 0,7 V, wie das in den F i g. 13 und 14 ange
geben ist). Bei tiefen Temperaturen ist der Hallgenera tor 32 hochohmiger, so daß durch die Diode 98 relatix
viel Strom fließt, und die Endtransistoren 63 und
haben dann eine schlechtere Verstärkung, weshalb si( einen größeren Basisstrom benötigen, der ihnen danr
geliefert wird. Bei höheren Temperaturen nimmt dei Strom durch die Diode 98 ab und die Gegenkopplung
wird stärker wirksam.
Wird der Motor blockiert, so lädt sich derjenige Kon
densator 77 oder 78 auf, dessen zugeordneter Hallgene· rator-Ausgang gerade negativ ist, und da dann die Baser
beider Transistoren 54 und 55 ebenso dasselbe Potentia erhalten, wie wenn der magnetische Fluß B2 im Hallgenerator
32 gleich Null oder angenähert gleich Null wäre ist dann, nach Ablauf einer Verzögerungszeit von etwi
einer Sekunde, keiner der beiden Transistoren 54 odei 55 mehr leitend, und der Strom in beiden Statorwicklun
gen 25 und 26 wird vollständig unterbrochen, so daf. eine Überhitzung des Motors auch im blockierten Zu
stand sicher vermieden wird. Der Wiederanlauf ist in dei gleichen Weise möglich, wie das zuvor bei F i g. 8 be
schrieben wurt.e, also durch einen Spannungsimpuls ar den Leitungen 27, 53, kurzes Ausschalten, oder durct
Anwerfen des Motors von Hand, wobei schon ein sehi kleiner mechanischer Impuls genügt.
Die Verzögerung des Entladevorgangs durch den Wi derstand 97 ist deshalb günstig, weil sie das Einschalter
desjenigen Transistors 54 oder 55 verzögert, desser Kondensator gerade entladen wird, da vor dem Ein
schalten der Entladevorgang ein gewisses Stadium er reicht haben muß. Auf diese Weise kann man in dei
gewünschten Weise die Größe der Stromlücke optimie ren.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf Motoren, de ren Kommutierung durch Hallgeneratoren gesteuer
wird, sondern eignet sich in gleicher Weise bei Kommu tierung durch andere Halbleiter-Drehstcllungsdetekto
ren, z. B. Magnetdioden oder dergleichen, da auch be solchen Halbleiier-Drehstellungsdetektoren eine spezi
fischen Signalkonbination dann auftritt, wenn di( Strompause erzeugt werden soll. Naturgemäß wird die
se Signalkombination bei anderen Halbleiter-Drehstel lungsdetektoren eine andere Form haben, doch ist ihn
Auswertung in analoger Weise nach den Prinzipien de vorliegenden Erfindung möglich, um die beschrieben«
Wirkung zu erzielen.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen