DE2462712C2 - Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken - Google Patents
Flächiges Textilgut zur Herstellung von KleidungsstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein flächiges Textilgut zum Herstellen eines verwaschen und aufgrund einer stellenweise
durchgeführten Reibbehandlung abgetragen aussehenden Kleidungsstückes.
Neuerdings verlangen gewisse Modeströmungen, daß Kleidungsstücke ein unansehnliches oder gar abgenütztes
Aussehen besitzen sollen. Das hat dazu geführt, daß beispielsweise Freizeithosen vom sogenannten
»blue jeans«-Typ bereits vom Hersteller oder Lieferanten besonderen Behandlungen unterzogen werden, welche
ihnen ein verwaschenes, ungleichmäßiges Aussehen verleihen. So ist es aus der Praxis bekannt, daß man mit
Schwefelfarbstoffen gefärbte Baumwollhosen unter Zusatz chlorhaltiger Produkte waschen und dadurch ungleichmäßige
Verfärbungen erzielen kann. Solche und andere künstliche Alterungsverfahren auf chemischer
Basis sind jedoch nicht geeignet, die für abgetragene Freizeithosen charakteristischen Merkmale zu erzeugen.
Die durch zahlreiche Trag- und Waschzyklen bewirkte Abnützung bei »blue jeans« zeigt sich nicht in
wolkigen Verfärbungen, sondern vielmehr in einer selektiven Farbaufhellung in exponierten Scheuerbereichen,
z. B. entlang der durch die Konfektion bedingten Kanten und Umschlagen, an Knie- und Ellbogenausbeulungen
sowie an Knitterkanten, die sich beim Waschen bilden.
Ein anderes bereit! in der Praxis verwendetes Verfahren,
welches diese spezifischen Abnützungsmerkmale recht gut erzeugt, besteht darin, daß man die Kleidungsstücke
nach der Konfektion zahlreichen Waschzyklen unterwirft oder daß man z. B. in einem Waschautomat
eine Dauerwäsche solange durchführt, bis das gewünschte Ausmaß der Abnützung erreicht ist.
Das vom Konsumenten gewünschte verwaschene, abgetragene Erscheinungsbild der Kleidungsstücke konnte
auch durch Abschleifen der Stoß- und Nahtkanten der Kleidungsstücke erzeugt werden. Es ist klar, daß
durch alle diese Behandlungen die Tragdauer der Kleidungsstücke stark verkürzt wird; zudem ist dieses Vorgehen
umständlich, teuer und wegen der damit verbundenen Gewässerbelastung und des Materialverschleißes
ökonomisch und ökologisch sehr bedenklich.
Bisher wurde die »Jeans«-Ware hauptsächlich mittels Indigofärbung gefärbt Dabei leitet man die Ware nacheinander
durch mehrere Farbbäder, in denen sich der Farbstoff in seiner Leukoform, d. h. in reduzierter, gelöster
Form befindet, und man oxydiert diese Leukoform durch einen zwischen zwei aufeinanderfolgende Bäder
eingeschalteten Luftgang. Auf diese Weise werden auf die Fasern mehrere Farbstoffschichten aufgebracht Die
ίο Echtheiten der Färbungen können bei diesem Verfahren
nicht beeinflußt werden. Beispielsweise läßt sich die Naßreibechtheit weder erhöhen noch erniedrigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken zu
schaffen, die in neuwertigem Zustand nicht nur verwaschen und abgetragen erscheinen, sondern auch so aussehen,
als ob auf ihnen Flicken oder Ornamente aufgesetzt sind.
Diese Aufgabe wird durch das Textilgut der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist Gegenstand des Unteranspruches 2.
Diese Aufgabe wird durch das Textilgut der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist Gegenstand des Unteranspruches 2.
Gemäß Erfindung wird die »Abnutzung« der Kleidungsstücke in gewissem Sinn potentiell in das Ausgangsprodukt
der Kleidungsstücke, d. h. das neue Textilgut eingebaut Die Garne bzw. Fasern des erfindungsgemäßen
Textilgutes können aus beliebigen Materialien bestehen, z. B. aus natürlichen, künstlichen oder halbsynthetischen
Materialien wie Zellulose, Regeneratzellulose. Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril usw. und deren
Gemischen. Es ist im allgemeinen ein Gewebe, Gewirke oder ein Vliesstoff. Aus diesem Textilgut können
nach Konfektionierung und gegebenenfalls bestimmten Nachbehandlungen Kleidungsstücke, beispielsweise
Freizeitbekleidung, die das spezifische Aussehen abgetragene und geflickter Stücke zeigen, obwohl sie absolut
neuwertig sind, zur Verfugung gestellt werden.
Bei der Erfindung kommt es darauf an, zwischen Grundfarbe und Oberflächenfarbe zu unterscheiden. Es
ist nämlich ein Erfindungsmerkmal, daß sich die äußere Färbung ganz vorwiegend an den Oberflächenbereichen
der Fasern befindet, damit sie an Beanspruchungsstellen leichter abgetragen wird und dann die Grundfarbe
hervortreten läßt, wobei die Fasern optimal geschont werden.
Die erfindungsgemäß vorliegende Oberflächenfarbe baut auf der an sich bekannten Pigmentfärbung auf,
unterscheidet sich von dieser aber wesentlich. Es war bekannt, textile Flächengebilde mit Pigmentfarbstoffen
zu färben oder zu bedrucken. Dabei müssen die Pigmente, die keine Faseraffinität haben, durch Bindemittel auf
dem Gewebe fixiert werden. Man imprägniert das Gewebe auf dem Foulard mit einer Dispersion, die im wesentlichen
den Binder (als Emulsion), das Pigment (als Suspension) und ein Verdickungsmittel (als echte oder
kolloidale Lösung) enthält. Bei der nachfolgenden Trocknung und Wärmebehandlung wird der Farbstoff
fixiert, indem der Binder meist als Film die Pigmentteilchen mit der Faser verbindet. Dabei ist es bekannt und
üblich, nur mit geringen Farbtiefen zu färben, da ein höherer Anteil an Pigment auch mehr Binder notwendig
macht, was zu einer unannehmbaren Verschlechterung des Warengriffes führt (vgl. Ullmanns Encyklopädie der
techn. Chemie, 3. Auflage, Bd. 7, S. 25). Aus diesen Gründen hat sich die Pigmentfärbung für farbstark gefärbte
Kleidungsstücke wie »Jeans« usw. nicht einführen können.
Das erfindungsgemäße Textilgut ist so beschaffen,
Das erfindungsgemäße Textilgut ist so beschaffen,
daß die Reibechtheit der Oberflächenfärbung geringer
als diejenige der Grundfarbe ist Unter Reibechtheit ist hier die Naßreibechtheit zu verstehen. Jedoch sollte im
ganzen eine genügende Reibechtheit der Oberflächenfärbung bestehen bleiben. Auch weist die Oberflächen-
farbe eine gute Waschechtheit auf, damit sich bei den Gebrauchswäschen nicht eine gleichmäßige Aufhellung
des Stoffes ergibt, wodurch das vorgetäuschte abgetragene Aussehen verlorenginge. Die Färbung besitzt eine
eingestellte, relativ geringe Reibechtheit aber gute
Waschechtheit
Eine direkte Verwendung der bekannten Techniken der Pigmentfärbung, bei der die Reibechtheit nach Wissen des Fachmanns von Menge und Art des Binders
abhängig ist (vgL Melliand Textilber. 5/1970, S. 565—568), ist nicht möglich, denn es war bekannt daß
mit abnehmender Bindermenge (bei gleicher Farbitoffkonzent-ation) sowohl die Waschechtheit als auch die
Trockenreibechtheit von Pigmentfärbung gleichmäßig abfallen. Daher war auch zu vermuten, daß auch die
Naßreibechtheit entsprechend abnimmt
Das erfindungsgemäß behandelte Textilgut unterscheidet sich im Aussehen nicht von normalem, für diese
Zwecke verwendeten Textilgut Daraus hergestellte Kleidungsstücke zeigen aber nach den obigen Nachbehandlungen bzw. nach kurzem Tragen alle typischen
Kennzeichen eines lange getragenen, teilweise abgescheuerten Kleidungsstückes, wobei jedoch das Textilgut selbst nicht oder nur äußerst wenig abgerieben und
damit auch nicht in seiner Gebrauchstüchtigkeit beeinträchtigt ist sondern in neuwertigem Zustand mit normaler Lebenserwartung vorliegt
Es sollen nun die einzelnen Erfindungsmerkmale näher erläutert werden:
Als Grundmaterial dient ein flächiges Textilgut in
Bahnform aus üblicherweise für Freizeitkleidung verwendeten Materialien, mit einheitlicher Grundfarbe, die
dem Textilgut bereits vor oder nach der Verarbeitung zum Faden einverleibt werden kann. Besonders einfach
gestaltet sich das Erzeugen einer über den ganzen Querschnitt des Textilgutes einheitlichen Grundfarbe, wenn
die natürliche Farbe des ungefärbten Textilgutes als Grundfarbe gewählt wird. Es ist dann lediglich eine Vereinheitlichung dieser Farbe durch Entfernung ungleichmäßig verteilter Fremdsubstanzen wie Pigmentschutz,
ölige und fette Verunreinigungen oder unechte pflanzliche oder tierische Farbstoffe durch Wasch- und Reinigungs-, gegebenenfalls Bleichverfahren, in wäßrigen
oder lösungsmittelhaltigen Medien erforderlich. Das Textilgut kann auch optisch aufgehellt werden. Wird das
Textilgut zum Erzeugen der Grundfarbe optisch aufgehellt oder gefärbt so ist bei der Auswahl der Farbstoffe
bzw. den Färbeverfahren darauf zu achten, daß eine völlige Durchfärbung mit guter Wasch- und insbesondere Reibechtheit erreicht wird.
Das in einheitlicher Grundfarbe vorliegende Textilgut wird durch oberflächliche Ein- bzw. Ablagerung von
Pigmentfarbstoff so gefärbt, daß sich im Vergleich zur Grundfarbe eine deutliche Farbdifferenz ergibt, wobei
der Farbkontrast erfindungsgemäß mindestens der Stufe 4 des Internationalen Graumaßstabes »Aendern«
(SNV 95.8.05) zur Beurteilung der Echtheiten von Färbungen und Drucken entspricht, vorzugsweise aber größer sein soll, d. h. kleinere Stufenwerte annimmt. Das
Aufbringen der Oberflächenfarbe erfolgt ganzflächig. Dabei kann der zur Oberflächenfärbung verwendete
Farbstoff der gleiche oder ein anderer als derjenige der Grundfarbe sein. Bei gleichen Farbstoffen muß die
Oberflächenfarbe natürlich tiefer als die Grundfarbe sein.
Die Oberflächenfarbe muß eine reiativ gute Waschechtheit erhalten, denn bei schiechter Waschechtheit
würde die Oberflächenfärbung schnell auf dem gesamten Kleidungsstück durch Ausbluten heller werden, wodurch der Kontrast zur Grundfarbe überall schnell verschwinden würde. Auf diese Weise würde der Zweck
der Erfindung nicht erreicht
Das Ausmaß der oberflächlichen Fixierung des Pigmentfarbstoffes hat sich nach zwei Kriterien zu richten.
Einmal muß eine relativ gute Echtheit gegen Einwirkung kalter und heißer Reinigungsflotten erreicht werden, und andererseits muß die Scheuer- und Reibechtheit deutlich geringer sein als die der Grundfarbe, damit
sich später der gewünschte Abriebeffekt einstellt Eine Möglichkeit zur Abschwächung des Ausmaßes der Fixierung besteht in der Anwesenheit von gegenüber dem
Normalgebrauch reduzierten Mengen an Bindemittel, eine andere Möglichkeit in einer abgeschwächten Vernetzung des Bindemittels, z.B. durch Milderung der
Kondensationsbedingungen bei der Thermofixierung.
Die normalerweise bei der Pigmentfärbung angewendeten Gewichtsverhältnisse von Binder zu Farbstoff betragen bei gleichzeitiger Ausrüstung des Gewebes je
nach Farbstoffmenge etwa 5:1 bis 100:1 (vgL die oben angeführte Literaturstelle aus Melliand Textilberichte).
Wählt man üie erste Möglichkeit zur Abschwächung des Fixierungsgrades, so werden gemäß Erfindung Gewichtsverhältnisse von Binder zu Farbstoff eingesetzt,
die im allgemeinen unter 1:1 liegen und beispielsweise etwa 0,6:1 betragen.
Es ist auch möglich, die Wirkung des Binders zu verringern, indem man die Kondensationsbedingungen bei
der Thermofixierung mildert d. h. bei niedriger Temperatur oder/und während kürzerer Zeiten kondensiert.
Zur Zeit wird jedoch die erstgenannte Möglichkeit bevorzugt, d. h. mit unterschüssigen Bindermengen gearbeitet.
Das Aufbringen der Färbeflotte, die den Pigmentfarbstoff, den Binder und gegebenenfalls einen Verdicker
sowie die normalerweise verwendeten Zusätze enthält, geschieht im allgemeinen durch Foulardieren. Anschließend wird, ebenfalls in bekannter Weise, das Textilgut
zur Fixierung des Binders behandelt, d. h. erwärmt.
Es schließt sich nun als weiterer Verfahren.sschritt ein Waschgang des gefärbten Textilgutes an. Hat man bisher als Textilgut ein Fadenmaterial verwendet, so kann
der Waschgang auch erst nach dessen Weiterverarbeitung zum textlien Flächengebilde vorgenommen werden. Dabei wird überschüssiger Farbstoff entfernt und
die Waschechtheit des Textilgutes stark verbessert, ohne daß die (relativ geringe) Naßreibechtheit merklich
beeinflußt wird. Das Waschen kann in bekannter Weise geschehen, beispielsweise bei ca. 6O0C, mit reinem Wasser oder unter Zugabe oberflächenaktiver Stoffe.
Soll das Textilgut nach dem Waschen bereits aufgehellte Knitterfalten zeigen, so kann man auf einer
Strangwaschmaschine waschen. Falls aber das Textilgut bis zur Konfektionierung keine äußerlichen Spuren der
erfindungsgemäßen Ausrüstung zeigen soll, wird die Breitwaschmaschine oder der Jigger bevorzugt.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Textilgutes wird auf das wie oben erhaltene, gewaschene und getrocknete Textilgut ein Flickmuster aufgedruckt und die Drucke fixiert, wobei im Falle eines Pigmentdruckes mit abgeschwächter Pigmentbindung eine
anschließende Maschinenwäsche zur Erhöhung der
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Waschechtheit vorgenommen werden kann. Es hat sich nämlich ein Bedarf an Kleidungsstücken ergeben, insbesondere
Hosen und Jacken, die nicht nur abgetragen aussehen, sondern noch dazu mit Flicken besetzt sind.
Unter dem Ausdruck »Flicken« ist jede; auf ein textiles Flächengebilde aufgedruckte, diskontinuierliche Muster,
also auch Lappen, Blumen, Etiketten, Tierbilder etc., zu verstehen.
Bei diesem Flickendruck, und zwar Ein- oder Mehrfarbendruck,
können sämtliche bekannten Druckpasten eingesetzt werden. Diese Druckpasten können einen
oder mehrere Farbstoffe folgender Klassen enthalten: Anilinschwarz, basische Farbstoffe, Beizen-, Direkt-,
Dispersions-, Indigosol-, Küpen-, Metallkomplex-, Naphthol-, Entwicklungs-, Säure-, Schwefel- und Pigmentfarbstoffe.
Die jeweilige Auswahl richtet sich nach den Erfordernissen des Marktes und des Druckverfahrens.
Gegenwärtig bevorzugt man Entwicklungs-, Naphthol- und/oder Pigmentfarbstoffe.
Weiterhin enthält die Druckpaste neben dem stets vorhandenen Verdickungsmittel noch die üblichen
Hilfsmittel wie Beizen, Drucköle, Farbstoffbinder, Farbstofflöse- bzw. Dispergiermittel, Reduktionsmittel,
Nachbehandlungsmittel usw. Der Flickendruck kann nach beliebigen Methoden aufgebracht werden. Besonders
vorteilhaft ist der Filmdruck. Der Druck kann mit oder ohne Rapport erfolgen; beim Filmdruck läßt sich
der Rapport auch unterbrechen. Die Mindestgröße der Flicken beträgt im allgemeinen etwa 3x3 cm; ihre
Hochgröße sollte in einer Dimension 30 cm nicht überschreiten.
Die Farbe der Flicken ist im allgemeinen von derjenigen des textlien Ausgangsmaterials verschieden. Dies ist
aber nicht Bedingung, denn bei unterschiedlichen Echtheiten der Färbungen von Ausgangsmaterial und Flikken
wird sich letzteres mit der Z^ * "isuell vom ersteren
abheben. Es können zwei oder mehrere Flicken mit unterschiedlichen
Farbstoffen der gleichen oder einer anderen Klasse, mit unterschiedlichen Farbtönen und/
oder Farbtiefen, unterschiedlichen Fixierungsmechanismen, unterschiedlichen Echtheiten und mit unterschiedlichen
Formen und Abmessungen aufgedruckt werden. Hier sind außerordentlich breite Variationsmöglichkeiten
gegeben, die je nach Bedarf gewählt werden können. Die Flicken können sich im Interesse der Naturtreue
auch teilweise oder ganz überdecken; dies erreicht man z. B. dadurch, daß beim getrennten Druck zweier Flikkenmuster
UFterschiedliche Rapporte eingestellt werden. Das Aufdrucken der Flicken auf das Ausgangsmaterial
kann im Zuge der Färbung des Ausgangsmaterials, nach dessen Wäsche und Trocknung, erfolgen.
Manchmal wird man auch vor dem Druck eine Zwischenlagerung einschalten, insbesondere wenn unterschiedliche
oder unterschiedlich gefärbte Textilbahnen mit dem gleichen Flickendruck zu versehen sind.
Im folgenden wird anhand eines Beispiels die Erfindung
näher erläutert.
Ein Feincordgewebe aus 100% Baumwolle folgender Konstruktion:
wird nach Schneiden, Sengen, Entschlichten und Auswaschen
mit H2O2 gebleicht und weist dann eine einheitliche weiße Grundfarbe auf.
Das Gewebe wird nun am Foulard mit einer Flotte gekloizt, die 35 g/l »Helizarinschwarz TT« (ein Pigmentfarbstoff
der BASF) und 20 g/l »Helizarinbinder FA« (ein weicher Pigmentfarbstoff-Binder der BASF
auf Butylacrylat-Basis) enthält, wobei ein Abquetscheffekt
von 80% eingehalten wird, (Bei üer normalen reibechten
Pigmentfixierung würde man für die gleiche Farbstoffmenge etwa 150 g/I Binder verwenden.)
Das so gefärbte Material wird durch eine Passage über Trockenzylinder mit einer Oberflächentemperatur
von 1400C getrocknet Das Gewebe wird bei einer Temperatur
von 60—8O0C mit reinem Wasser im Strang
gewaschen. Danach wird der Strang geöffnet und die Breitware auf dem Spannrahmen getrocknet
Die Ware wird dann auf einer Filmdruckmaschine mit 70 cm Rapport mit folgenden Rezepturen bedruckt:
Farbe 1: Fleck 1,15 x 7 cm
40 g/kg »Acraminblau FBC«
5 g/kg »Acraminschwarz FPV«
85 g/kg »Acraminbinder FLN«
15 g/kg »Acrafix M«
10 g/kg Ammoniumdihydrogenphosphat,
85 g/kg »Acraminbinder FLN«
15 g/kg »Acrafix M«
10 g/kg Ammoniumdihydrogenphosphat,
aufgefüllt auf 1 kg mit »Acrapon A«.
Farbe 2: Fleck 2,8 χ 8 cm
Farbe 2: Fleck 2,8 χ 8 cm
18 g/kg »Acraminblau FBC«
5 g/kg »Acraminrot FB«
2 g/kg »Acraminschwarz FPV«
5 g/kg »Acraminrot FB«
2 g/kg »Acraminschwarz FPV«
10 g/kg »Acraminbinder FLN«
10 g/kg »Acrafix M«
10 g/kg Ammoniumdihydrogenphosphat,
aufgefüllt auf 1 kg mit »Acrapon A«.
Nach dem Trocknen wird 5 Minuten lang bei 1500C
kondensiert. Das Gewebe wird dann bei 500C in 5 Zügen
mit einer Flotte breitgewaschen, die 1 g/l eines nichtionogenen Waschmittels enthält, kalt gespült und
dann auf dem Zylinder getrocknet. Die Nachavivage unter Einsatz von griffgebenden Komponenten erfolgt
in üblicher Weise.
Das Material wird zu »Jeans« konfektioniert. Schon nach einem einzigen Waschgang in einer Trommelwaschmaschine
mit dem Waschprogramm für leicht beschmutzte Buntwäsche, wobei die Hose einer Naßscheuerbeanspruchung
ausgesetzt ist, erhält die Hose das Aussehen einer solchen, die schon zahlreiche Trageuncl
Waschzyklen durchgemacht hat und die mit dunkelblauen, neuen Flicken sowie mit rotstichig dunkelblauen
Flicken eines getragenen, verknitterten Kleidungsstükkes besetzt ist.
Kette
Schuß
Garnfeinheit (tex) 29/1 42/1
Fadendichte Dro cm 26 50
Claims (2)
1. Flächiges Textilgut zum Herstellen eines verwaschen und aufgrund eher stellenweise durchgeführten
Reibbehandlung abgetragen aussehenden Kleidungsstückes, dadurch gekennzeichnet, daß es über den ganzen Querschnitt eine einheitliche
Grundfarbe guter Wasch- und Reibechtheit und eine aus Pigmentfarbstoffen mit abgeschwächter Pigmentbindung
bestehende Oberflächenfarbe aufweist, wobei zwischen Grund- und Oberflächenfarbe
eine Farbdifferenz besteht, die der Stufe 4 oder weniger des Internationalen Graumaßstabes »Aendern«
(SNV 95.8.05) entspricht, und die Reibechtheit der Oberflächenfarbe um mindestens eine Stufe des
genannten Graumaßstabes niedriger als diejenige der Grundfarbe ist, und daß auf der vorher gewaschenen,
getrockneten und fixierten Oberflächenfarbe ein Flicken oder Ornamente darstellender fixierter
Farbaufdruck vorgesehen ist
2. Textilgut nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbaufdruck aus Pigmentdruckfarbe
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2462712A DE2462712C2 (de) | 1973-05-30 | 1974-05-24 | Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken |
Applications Claiming Priority (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH783373A CH561819A (en) | 1973-05-30 | 1973-05-30 | Prodn of textile matls with faded appearance - using 2-stage dyeing process, for making grey-look clothing e.g. jeans |
CH952773A CH577067B5 (de) | 1973-05-30 | 1973-06-29 | |
CH1611773A CH577068B5 (de) | 1973-05-30 | 1973-11-16 | |
CH616774A CH577069B5 (de) | 1973-05-30 | 1974-05-08 | |
DE2462712A DE2462712C2 (de) | 1973-05-30 | 1974-05-24 | Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2462712C2 true DE2462712C2 (de) | 1984-11-29 |
Family
ID=27509268
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2462712A Expired DE2462712C2 (de) | 1973-05-30 | 1974-05-24 | Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2462712C2 (de) |
Citations (3)
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DE1782696U (de) * | 1958-03-24 | 1959-02-05 | Edmond Louis Henri Wambrechies | Rohgewebebahn. |
DE1849703U (de) * | 1962-02-13 | 1962-04-12 | Hoechst Ag | Maschenbahn fuer oberbekleidung. |
-
1974
- 1974-05-24 DE DE2462712A patent/DE2462712C2/de not_active Expired
Patent Citations (3)
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Title |
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Melliand Textilberichte, 5/1970, S.565-568 * |
Ullmann: Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 7, S. 25 * |
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