DE2453367A1 - Verfahren zur herstellung von harnstoffen, - Google Patents
Verfahren zur herstellung von harnstoffen,Info
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- C07C273/00—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
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Description
PFENNINO - MAAS - SEILER
80CO tVlC;-:^f ;ΓΜ 4Ci
SCHLElSSI-IiHhViERSYFi. 299
SCHLElSSI-IiHhViERSYFi. 299
Atlantic Richfield Company, Los Angeles, California, V.St.A.
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen beschrieben,
das darin besteht, daß man bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in einer basischen Lösung eine stickstoffhaltige
organische Verbindung, die wenigstens über eine nicht cyclische Gruppe verfügt, wobei ein Stickstoffatom direkt an
ein einzelnes Kohlenstoffatom und ferner durch eine Doppelbindung an ein Sauerstoffatom oder ein weiteres Stickstoffatom
gebunden ist, mit Kohlenmonoxid und mit Wasser oder einer anderen stickstoffhaltigen organischen Verbindung,
bei der das Stickstoffatom direkt an wenigstens ein Wasserstoff atom gebunden ist, in Gegenwart einer wirksamen Menge
eines Katalysators, der Selen, Schwefel, eine selenhaltige Verbindung, ein anorganisches oder organisches Sulfid oder
ein Gemisch hiervon sein kann, umsetzt.
Die Erfindung ist somit auf ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen gerichtet. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von Harnstoffen, indem man eine stickstoffhaltige Verbindung, bei der wenigstens ein Wasserstoffatom an den
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Stickstoff gebunden ist, oder Wasser mit Kohlenmonoxid
und einer stickstoffhaltigen Verbindung, bei der der Stickstoff direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom
und ferner über eine Doppelbindung an Sauerstoff oder ein weiteres Stickstoffatom gebunden ist, bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem Druck in einer basischen Lösung in Gegenwart eines Schwefel- oder Selenkatalysators umsetzt.
Harnstoffe und substituierte Harnstoffe sind wichtige Zwischenprodukte
zur Herstellung verschiedener Produkte, insbesondere
von zur Bodenbehandlung geeigneten ÄgrochemikaXien, wie Fungiciden, Insectidciden oder Germiciden, sowie zur
Steuerung von Unkraut und für andere Verwendungsarten. So
ist beispielsweise der 3-(3,4-Dichlorphenyl-i,1-dimethylharnstoff
ein Wirkstoff zur Steuerung von Vorauflaufunkraut,
der 1,1-Dimethyl~3-phenylharnstoff stellt ein ausgezeichnetes
Herbicid dar und der 3-(p-Chlorphenyl)-1^1-dimethy!harnstoff
ist ein Wirkstoff zur nicht selektiven Unkrautsteuerung. Jedes
Verfahren sur Herstellung dieser und ähnlicher Harnstoffe ist daher von Interesse. Die Herstellung von Harnstoffen durch
Umsetzen eines Amins mit. einem Isoeyanat oder durch Umsetzen eines Amins mit Phosgen ist bekannt« Die jeweils gewählte
Umsetzung hängt von. der Art des gewünschten Harnstoffes ab»
Solche Verfahren haben jedoch eine Reihe von Nachteilen, die unter,
anderem die Handhabung toxischer und hochreaktionsfähiger Verbindungenj die Verwendung nicht wohlfeiner Ausgangsprodukte·
und ein Arbeiten in aufwendigen korrosionsbeständigen Vorrich= tungen, die gegenüber dem als Nebenprodukt bei der Phosgenreaktion
entstandenen Chlorwasserstoff beständig sein müssen, erfordern. In US-^PS 2 877 268 ist ein weiteres Verfahren sur Herstellung
von Harnstoffen beschrieben, das in einer anscheinend nicht
katalytischen Umsetzung von Aminen mit Carbonylsulfid besteht„
Aus GB-PS 1 275 702 ist ein katalytisches Verfahren zor!Umwandlung
von Aminen.in Harnstoffe unter Verwendung von Selen f Kohlenmonoxid
und Sauerstoff bekannt» Bei jedem dieser Verfahren wird
eln.Amin su einem Harnstoff umgesetzt»
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht in einem einfachen Einstufenverfahren zur Herstellung von Harnstoffen, bei dem
man weder Isocyanat noch Phosgen braucht, wobei bei einer Ausführungsform Wasser anstelle des Amins verwendet wird.
Man kann daher von wohlfeileren und leichter verfügbaren stickstoffhaltigen organischen Verbindungen ausgehen.
Erfindungsgemäß wird eine stickstoffhaltige Verbindung, die über ein direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom gebundenes
Stickstoffatom verfügt, das ferner über eine Doppelbindung an ein Sauerstoffatom oder ein weiteres Stickstoffatom
gebunden ist, mit einer stickstoffhaltigen Verbindung, bei der wenigstens ein Wasserstoffatom an Stickstoff gebunden
ist, oder mit Wasser und mit Kohlenmonoxid in einer basischen Lösung bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 250 0C und
bei Drücken im Bereich von 10 bis 200 Atmosphären in Gegenwart eines 'Selen- oder Schwefelkatalysators oder einer Kombination
hiervon umgesetzt, wodurch man einen Harnstoff erhält .
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von Harnstoffen. Ferner soll erfindungsgemäß
ein wirksames Einstufenverfahren zur Herstellung
von Harnstoffen in hoher Ausbeute geschaffen werden, das in einer Umsetzung einer stickstoffhaltigen Verbindung, bei
der ein Stickstoffatom direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom gebunden ist, wobei dieses Stickstoffatom über eine
Doppelbindung ferner auch an ein Sauerstoffatom oder ein weiteres Stickstoffatom gebunden ist, mit Wasser oder einer
stickstoffhaltigen Verbindung, bei der das Stickstoffatom direkt an eines oder mehrere Wasserstoffatome gebunden ist,
und mit Kohlenmonoxid unter Verwendung katalytischer Mengen von Selen, Schwefel, Selenverbindungen, anorganischen oder organischen
Sulfiden oder Kombinationen hiervon besteht. Dieses Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen soll gleichzeitig von leicht
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zugänglichen und wohlfeilen Ausgangsprodukten ausgehen,
kein Arbeiten mit toxischen und reaktionsfähigen Ausgangsmaterialien
erfordern und auch ohne die gleichzeitige Bildung von korrosivem Chlorwasserstoff auskommen.
Geeignete stickstoffhaltige Verbindungen mit wengistens einer nicht cyclischen Gruppe, bei denen das Stickstoffatom direkt
an ein einzelnes Kohlenstoffatom und ferner über eine Doppelbindung
an ein Sauerstoffatom oder an ein weiteres Stickstoffatom gebunden sind, sind beispielsweise organische Nitro-,
Nitroso-, Azo- oder Azoxyverbindungen mit im allgemeinen bis zu 24 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt werden allgemein organische
Nitroverbindungen, und insbesondere verwendet man nitroaromatische und tertiäre nitroaliphatische Verbindungen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Mononitroverbindungen
sind beispielsweise Nitrobenzol, Alkyl- und Alkoxynitrobenzole, worin die Alkylgruppe bis zu 10 Kohlenstoffatome enthält,
Aryl- und Aryloxynitrobenzole, worin die Arylgruppe Phenyl, Tolyl, XyIyI, Naphthyl, Chlorphenyl, Chlortolyl oder Chlornaphthyl
ist, Chlornitrobenzole, wie 4-Chlornitrobenzol oder
3,4-Dichlornitrobenzol, Dinitroverbindungeh, wie Dinitrobenzol,
Alkyl- und Alkoxydinitrobenzole, worin die Alkylgruppe bis zu 10 Kohlenstoffatome aufweist, Aryl- und Aryloxydinitrobenzole,
worin die Arylgruppe die oben angegebene Bedeutung hat, Chlordinitrobenzole,
Trinitroverbindungen, wie Trinitrobenzol, Alkyl-
und Alkoxytrinitrobenzole, Aryl- und Aryloxytrinitrobenzole
mit den oben bereits erwähnten Substituenten und Chlortrinitrobenzole sowie ähnlich substituierte Mono- und Polynitroderivate
der Naphthalin-, Diphenyl-, Diphenylmethan-, Anthracen- und Phenanthracenreihe und ferner Nitropyridine.
Aus dieser Gruppe von Nitroverbindungen werden die aromatischen
Nitroverbindungen bevorzugt, wie Nitrobenzol, p-Nitroanisol,
p-Nitrophenetol, p-Nitrotoluol, 3,4-Dichlornitrobenzol,
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p-Chlornitrobenzoi f m-Chlornitrobenzool, Dinitrobenzol,
Dinitrotoluol und die tertiären aliphatischen Nitroverbindungen, wie 2-Methyl-2-nitropropan oder 1-Methyl-i-nitrocyclohexan.
Beispiele geeigneter Nitrosoverbindungen sind die aromatischen
Nitrosoverbindungen, wie Nitrosobenzol, Nitrosotoluol oder
p-Chlornitrosobenzol.
Geeignete Azoverbindungen haben die allgemeine Formel R..-N=N-R3,
worin R1 und R2 gleiche oder verschiedene substituierte oder
unsubstituierte Alkyl- oder Arylgruppen der bereits bei der Beschreibung geeigneter Nitroverbindungen erwähnten Art bedeuten.
Besonders bevorzugt werden Azobenzol, Chlorazobenzole und alkyl-
oder arylsubstituierte Azobenzole.
Geeignete Azoxyverbindungen haben die allgemeine Formel
R3-N=N-R4 ,
worin R3 und R. gleich oder verschieden sind und substituierte
oder unsubstituierte Alkyl- oder Arylgruppen der bereits bei der Beschreibung geeigneter Nitroverbindungen erwähnten Art
bedeuten. Besonders bevorzugt werden Azoxybenzol, Chlorazoxybenzole sowie alkyl- und arylsubstituierte Azobenzole.
Erfindungsgemäß lassen sich auch Gemische von Nitroverbindungen, Nitrosoverbindungen, Azo- oder Azoxyverbindungen verwenden.
Nitroverbindungen werden eher verwendet als Nitroso-, Azo- oder Azoxyverbindungen.
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Verwendet man für das erfindungsgemäße Verfahren eine der oben erwähnten Stickstoffverbindungen, wie die Nitro-, Nitroso-,
Azo- oder Azoxyverbindungen, als einzige reagierende Stickstoffverbindung,
dann erhält man als Harnstoffe die symmetrischen 1,3-Diarylharnstoffe, 1,3-Dialkylharnstoffe oder substituierten
1,3-Diaryl- oder 1,3-Dialky!harnstoffe« Verwendet man beispielsweise
Nitrobenzol als einzige reagierende Stickstoffverbindung, dann erhält man als Produkt Carbanilid oder 1,3-Diphenylharnstoff.
In ähnlicher Weise gelangt man mit p-Methylnitrobenzol
zum 1,3-Di-p-toly!harnstoff, und mit 3,4-Dichlornitrobenzol
zum 1,3-Bis(3,4-dichlorphenyl)harnstoff.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf die Herstellung
symmetrischer 1,3-Dialkyl- oder 1,3-Diary!harnstoffe
beschränkt.. Durch Zusatz weiterer geeigneter stickstoffhaltiger Verbindungen, bei denen der Stickstoff an ein oder mehrere Wasserstoff
atome gebunden ist, erhält man unsymmetrische 1,3-Dialkyl-, 1,3-Diaryl-, 1,i-Diaryl-3-aryl-, 1,i-Dialkyl-3-aryl-,
1-Alky1-3-aryl- und 1,T-Dialkyl-3-alky!harnstoffe. Als stickstoffhaltige
Verbindungen, bei denen das Stickstoffatom an ein oder mehrere Wasserstoffatome gebunden ist, eignen sich im
allgemeinen die primären und sekundären aromatischen Amine, aliphaitschen Amine, Aralkylamine oder Cycloalkylamine.
Die eine Amingruppe enthaltenden Verbindungen entsprechen
im allgemeinen einer der folgenden allgemeinen Formeln:
R1NH2; R1R2NH? R1^NH2; R^R^NH; R^'^NH;
worin R1 und/oder R0. gleich oder verschieden sein können und
für gegebenenfalls auch substituierte aliphatischen-cycloaliphatische
oder araliphatische Gruppen stehen, vorzugsweise solche mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, oder worin R9,, und/oder
R'2 gleiche oder verschiedene aromatische Gruppen sein können,
die einen oder mehrere bensoide Ringe enthalten, vorzugsweise nicht mehr als drei solche Ringe, die miteinander verschmolzen
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oder durch Einfachbindungen verbunden sind, und zwar entweder direkt oder über Brückengruppen, die beispielsweise
Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome oder SuIfoxid-,
SuIfon-, Amin-, Amid- oder Carbonylgruppen oder Alkylengruppen,
bei denen die Kohlenstoffkette gewünschtenfalls ;
beispielsweise durch Sauerstoff- oder Schwefelatome, SuIfoxid-,
SuIfon- oder Carbonylgruppen unterbrochen sein kann, beispielsweise
durch Methylen-, Oxymethylen-, Dimethylensulfon- oder Dimethylenketongruppen,
unterbrochen sein können.,
Die Gruppen R- und R2 können Alkyl, Cycloalkyl, Alkylen, Cycloalkylen
oder Aralkyl bedeuten, und die Hauptkohlenstoffkette
kann gegebenenfalls beispielsweise durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome, SuIfoxid-, SuIfon-, Amin-, Amid-,
Carbonyl- oder Carboxylestergruppen unterbrochen sein. Die Hauptkette kann als Substituenten beispielsweise Alkyl-,
Alkoxy-,1 Aryl- oder Aryloxygruppen enthalten, die normalerweise
über weniger als 10 Kohlenstffatome verfügen. Besonders
geeignete Verbindungen der Formeln R1NH2 und R1R3NH sind
solche, bei denen der Substituent R für Methyl, Äthyl, n- und Isopropyl, n-, see-, tert.- und Isobutyl, Amyl,
Hexyl, Lauryl, Cetyl, Benzyl, Chlorbenzyl, Methoxybenzyl oder
Cylohexyl steht, wobei im Falle der sekundären Amine der Formel
R-R2NH die Substituenten R gleich sein oder aus irgendeiner
Kombination der oben erwähnten Gruppen bestehen können.
Besonders geeignete Verbindungen der Formel R'..NH2 und R'-R'
sind diejenigen, bei denen der Substituent R ein benzoider Ring ist, der Substituenten aufweisen kann, beispielsweise
Alkyl- oder Alkoxygruppen mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen sowie Halogenatome, wie Phenyl, Chlorphenyl, Tolyl, XyIyI,
Naphthyl, Chlornaphthyl, Pyridyl oder Chlorpyridyi, wobei
im Falle der sekundären Amine der Formel R'-R'-NH die Gruppen
R gleich sein oder irgendeine Kombination der oben erwähnten Gruppen sein können.
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Beispiele besonders geeigneter kinine der allgemeinen Formeln
R1NH2; R1R3NH; R^NH3; R^R'jNH und R1R8^NH sind Methylamin,
Dimethylamine ÄthylamiB;, Diäthylamin, Propylamine Isopropylami.n„
Dipropylamin „ Diisopropylamin, Butylamin, Dibutylamin,
Isobutylamin, Diisobutylamin, Vinylamin, Hexylarain, Octylamin,
Cetylamin, Cyelopropylamin, Cylobutylamin, Cyclopentylamin,
Cyclohexylamine Cyclooctylamin, Benzylaminr Dibenzylamin,
p-Chlorbenzylamin, Anilin, p-Anisidin, p-Toluidin,
3,4-Dichloranilin„ m-Chloranilin, Diphenylamin, 4^4"-Dichlordiphenylamin,
N-Methyläthylamin, N-MethyIpropylamin, N~Methyl~
butylamin, N-Methylisobutylamin, N-Äthylbutylamin, Allylamin,
N~Methyleyelohexylamin, H-Methy!anilin, N-Äthylanilin, N-Allylanilin,
N-Methyl~4-chloranilin und N-Methyl-p-anisidin.
Werden die oben erwähnten Amin- oder Stickstoffverbindungen nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren umgesetzt, dann lassen sich beispielsweise folgende Harnstoffe herstellen: 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1,1-dimethy!harnstoff
durch Umsetzen von 3,4-Dichlornitrobenzol mit Dimethylamine 1,1~Dimethyl-3-phenylharnstoff
durch Umsetzung von Nitrobenzol mit Dimethylamin, 3-(p-Chlorphenyl)-1,1-dimethy!harnstoff
durch Reaktion von p-Chlornitrobenzol mit Dimethylarain und 1,1'-(4-Methyl-m-phenylen)bis-/3-isopropylharnstoff/
durch Umsetzen von 2,4-Dinitrotoluol mit Isopropylamin. Es lassen sich auch andere Kombinationen
von Aminen oder Nitroverbindungen verwenden, wobei man ebenfalls wiederum mehr oder weniger die entsprechenden Harnstoffe
erhält. Solche Kombinationen sind nicht auf die oben beschriebenen Amine und Nitroverbindungen beschränkt, und ihre Auswahl
kann dem Fachmann überlassen bleiben.
Zu erfindungsgemäß geeigneten Katalysatoren gehören Schwefel, Selen,
anorganische oder organische Sulfide, Selenverbindungen oder Gemische hiervon. Metallisches Selen ist dabei genauso geeignet
wie die meisten Selenverbindungen, wobei man es insbesondere in Pulverform einsetzt. Andere geeignete Selenverbindungen sind
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Selendioxid, Selentrioxid, Gemische dieser Oxide, Titandiselenid,
Selendisulfid, Natriumselenit, Zinkselenlt,
Natriumselenid, Kaliumselenid, Kaliumhydrogenselenid,
Hydrogenselenid, Carbonylselenid, Bariumselenid oder organische Selenverbindungen. Diese Verbindungen sind nicht alle
gleich wirksam. Zu geeigneten schwefelhaltigen Verbindungen gehören Schwefel selbst, zahlreiche anorganische Schwefelverbindungen,
wie Hydrogensulfid, Kaliumhydrogensulfid,
Kaliumsulfid, Natriumsulfid, (Schwefeldioxid), Carbonylsulfid oder Alurainiumsulfid, anorganische Polysulfide, wie Ammoniumpolysulfid,
oder organische Sulfide und Polysulfide mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, wie Diäthylpolysulfid.
Das oben genannte Katalysatormaterial kann entweder selbsttragend sein, oder es kann sich auf einem inerten Träger für
diesen Katalysator befinden, wodurch man eine größere wirksame Oberfläche hat. Als Träger für diesen Zweck kommen
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Kohle, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, organische Ionenaustauscherharze und analoge Materialien
in Frage. Ein besonderes Beispiel eines Trägerkatalysators ist ein Ionenaustauscherharz, das Selen als Kation und
Sulfonsäure- oder Carbonsäurefunktionen als anionischen Teil des Harzes enthält, wie beispielsweise ein selenhaltiges sulfoniertes
makroporöses Styroldivinylbenzolharz. Ferner können auch selen- oder schwefelhaltige Molekularsiebe verwendet werden,
und auch Komplexe aus Selen oder Schwefel mit einem Liganden.
Die Umsetzung wird vorzugsweise unter Zusatz einer Base oder
Wasser durchgeführt, sofern man nicht das primäre oder sekundäre Amin als Base verwendet. Hierzu eignen sich organische
Basen sowie Metallcarbonsäuresalze. Zu für diese Umsetzung geeigneten organischen Basen gehören Amine, wie Triäthylamin,
Pyridin, Chinolin oder Ν,Ν-Dimethylanilin. Bevorzugt
werden Verbindungen, die man normalerweise als schwache
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Basen bezeichnet, wie die Metallsalze von Carbonsäuren, Sulfonsäuren oder Phosphorsäuren. Beispiele solcher Verbindungen
und von Salzen anderer schwacher Säuren sind Lithiumacetat, Natriumacetat, Kaliumacetat, Palladiumacetat, Rutheniumacetat,
das Lithiumsalz von p-Toluolsulfonsäure, das
Lithiumsalz von Methylsulfonsäure, saures Lithiumphosphat,
das Lithiumsalz von Borsäure, Calciumacetat, Natriumformiat,
Lithiumformiat und Antimontriacetat=
Die Säuresalze können in vorgebildeter Form zugegeben werden,
oder sie lassen sich auch im Reaktionsgemisch herstellen, indem man entsprechende Mengen einer entsprechenden
Base oder Säure zugibt. Es besteht keinerlei Beschränkung über die Art der verwendeten Säure oder des entsprechenden
Oxids oder Hydroxids. Es lassen sich daher aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Säuren einsetzen, wie
Propionsäure, Octansäure, Cyclohexancarbonsäure, Benzoesäure,
Malonsäure und dergleichen. Die Oxide oder Hydroxide von übergangsmetallverbindungen sind jedoch nicht so wohlfeil
wie Alkali oder Erdalkalimetallhydroxide.
Im Falle der Herstellung unsymmetrischer Harnstoffe durch Umsetzen einer Nitroverbindung mit einem Amin dient das
Amiη selbst am besten als Base, so daß kein weiterer Zusatz einer basischen Verbindung erforderlich ist. Es kann jedoch
auch hier Fälle geben, bei denen die Zugabe eine anderen Base als dem im Reaktionsgemisch vorhandenen Arain von Vorteil
sein kann, und in derartigen Fällen eignen sich für diesen Zweck alle oben beschriebenen Basen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in typischer Weise zwar in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchführen B ein
Lösungsmittel kann jedoch verwendet werden. Als derartige Lösungsmittel können folgende verwendet werdens aromatische
Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol oder Xylol, Nitrillösungsmittel,
wie Acetonitril oder Benzonitril, Amidlösungsmittel,
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wie N,N-Dimethylformamid oder Ν,Ν-Dimethylacetamid, aliphatische,
alicyclische oder aromatische SuIfoxid- oder SuIfonlösungsmittel,
wie Dimethylsulfoxid, aliphatische Halogenkohlenwasserstoffe,
wie 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan,
halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Monochlorbenzol,
Dichlorbenzol oder Trichlorbenzol, Ketone, Ester und Ätherlösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan,
1,2-Dirnethoxyäthan und dergleichen. Bei den Äthern kann es .
sich beispielsweise um aliphatische, aromatische oder heterocyclische
Verbindungen handeln, und diese können entweder Mono- oder Polyäther sein oder entsprechende Kombinationen
dieser Verbindungen. Ferner eignen sich auch die organischen
Amine, wie Pyridin, Triethylamin oder die reagierenden primären und sekundären Amine, wenn unsymmetrische Harnstoffe
hergestellt werden. Es lassen sich auch Kombinationen tertiärer Amine verwenden, und ferner verschiedene Kombinationen
tertiärer Amine mit primären oder sekundären reagierenden Aminen.
Das-erfindungsgemäße Verfahren wird mit wenigstens molaren
Mengen der Reaktionspartner durchgeführt, nämlich der Nitroverbindung, dem Amin und dem Kohlenmonoxid.
Vorzugsweise arbeitet man jedoch mit einem molaren Überschuß der Aminverbindung oder der Nitroverbindung oder beider
zugleich, im Falle der Herstellung unsymmetrischer Harnstoffe verwendet man normalerweise jedoch einen molaren Überschuß
des Amins.
Das Molverhältnis der Nitroverbindung zu dem Katalysator kann innerhalb eines breiten Bereiches schwanken, beispielsweise
von 5 : 1 bis 2000 : 1. Ein etwas bevorzugter Bereich dieses Molverhältnisses aus Nitroverbindung und Katalysator liegt
jedoch bei 5 : 1 bis 1000 : Ϊ. Diese Molangaben für den Katalysator sind selbstverständlich jeweils auf elementares
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Selen oder elementaren Schwefel bezogen, und nicht auf die Molmenge derjenigen Verbindungsform, in der der Katalysator
eingesetzt wird.
In ähnlicher Weise kann bei der Menge an eingesetzter Base das Molverhältnis (bezogen auf äquivalente Nitrogruppen)
zwischen 50 : 1 und 1 : 10 aus der Nitroverbindung und der Base schwanken. Möchte man unsymmetrische 1,3-Harnstoffe
herstellen, wozu man ein Amin mit einer Nitroverbindung umsetzen muß, dann kann in vielen Fällen das reagierende Amin
gleichzeitig als Base dienen. Ist dies der Fall, dann kann das Molverhältnis aus der Nitroverbindung und der Base auch
ziemlich außerhalb der oben beschriebenen Grenzen liegen, ohne daß die Umsetzung jedoch nachteilig beeinflußt wird.
Bei Herstellung symmetrischer 1,3-Harnstoffe durch Umsetzung
der Nitroverbindung kann die Gegenwart von Wasser vorteilhaft sein. Das Molverhältnis aus Wasser und Katalysator,
nämlich Schwefel oder Selen, kann von nur etwa 0,5 : 1 bis hinauf zu 1000 : 1 oder darüber reichen. Dieses Wasser läßt
sich entweder getrennt zusetzen oder kann auch in situ gebildet werden, wenn man beispielsweise eine Base, wie Kaliumhydroxid,
und eine Säure, wie Essigsäure, in äquimolaren Mengen einsetzt, wodurch man die schwach saure Verbindung Kaliumacetat
und Wasser in äquimolaren Mengen erhält.
Die Reihenfolge des Vermischens der Reaktanten ist nicht
kritisch und kann innerhalb der Grenzen der jeweiligen Vorrichtung variiert werden. Ein einfaches Verfahren besteht
in einer Zugabe der Stickstoffverbindung (oder Verbindungen), des Katalysators, der Base und/oder des Wassers zum Reaktionsgefäß,
worauf man die entsprechende Menge Kohlenmonoxid einführt und das Reaktionsgemisch für die gewünschte
Umsetzung erhitzt. Für die Umsetzung wird ein geeignetes Druckgefäß verwendet, beispielsweise ein Autoklav, der
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vorzugsweise mit Heiz- und Rührvorrichtungen versehen ist, wie einem Rührer oder einem außen angebrachten Schüttelmechanismus
.
Die Menge an Kohlenmonoxid im freien Raum des Reaktors reicht im allgemeinen aus, um den gewünschten Druck aufrechtzuerhalten
und gleichzeitig einen Reaktionspartner für das Verfahren zu haben. Mit fortschreitender Umsetzung kann man entweder intermittierend
oder kontinuierlich weiteres Kohlenmonoxid in den Reaktor einspeisen. Es lassen sich zwar größere oder kleinere
Mengen Kohlenmonoxid.gewünschtenfalls verwenden, die Gesamtmenge
an während der Umsetzung zugesetztem Kohlenmonoxid liegt jedoch zwischen etwa 3 und etwa 50 Mol, vorzugsweise
zwischen etwa 8 und 15 Mol, Kohlenmonoxid je nicht cyclischer Gruppe, bei der das Stickstoffatom der stickstoffhaltigen
organischen Verbindung direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom gebunden ist und ferner über eine Doppelbindung mit
einem Sauerstoff- oder einem weiteren Stickstoffatom verbunden ist. Der Kohlenmonoxidbedarf ist im allgemeinen am
größten bei einem Verfahren, bei dem man Kohlenmonoxid kontinuierlich zusetzt. Durch geeignetes Rückleiten kohlenmonoxidhaltiger
Gasströme erhöht sich der Gesamtverbrauch an Kohlenmonoxid jedoch beträchtlich.
Die Umsetzungstemperatur wird normalerweise im Bereich von etwa 50 bis 250 0C, vorzugsweise etwa 100 bis 200 0C, gehalten.
Bei diesen Temperaturbereichen hat man eine entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit, wobei gleichzeitig unerwünschte Nebenreaktionen
vermieden werden. Selbstverständlich kann man auch bei Temperaturen arbeiten, die unter den Zersetzungstemperaturen
der Ausgangsmaterialien liegen müssen. Die Umsetzung wird, wie bereits gesagt, bei überatmosphärischem
Druck vorgenommen, normalerweise bei Drücken von etwa 10 bis 200 Atmosphären. Werden die sonstigen Reaktionsbedingungen
entsprechend eingestellt, dann kann man jedoch auch bei
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höheren oder niedrigeren Reaktionsdrücken arbeiten. Vorzugsweise arbeitet man jedoch nur bei mäßigen Kohlenmonoxiddrücken
von etwa 10 bis etwa 100 Atmosphären und bei einer Temperatur von unter etwa 200 0C innerhalb dieses Druqkbereiches.
Die erfindungsgemäße Umsetzung wird normalerweise absatzweise
durchgeführt. Die Reaktion läßt sich gewünschtenfalls jedoch auch halbkontinuierlich oder sogar kontinuierlich vornehmen.
Für eine kontinuierliche Umsetzung eignen sich beispielsweise Ionenaustauscherkatalysatoren besonders gut. Die Umsetzungszeit ist von der Art der Reaktionspartner, der Temperatur,
dem Druck und der Art des verwendeten Katalysators sowie ferner der jeweiligen Vorrichtungsart abhängig. Die Umsetzungszeit beträgt normalerweise weniger als 180 Minuten, und die
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Katalysatoren erlaubt im allgemeinen eine Beendigung der Umsetzung innerhalb einer
Zeitspanne zwischen etwa 10 und 120 Minuten.
Nach beendeter Umsetzung kann man die Temperatur des Reaktionsgemisches
auf Umgebungstemperatur absenken und den Reaktionsdruck ablassen. Das Reaktionsprodukt wird dann
zur Abtrennung des Harnstoffes von nicht-umgesetztem Ausgangsmaterial, Lösungsmittel, Nebenprodukt, Katalysator und
dergleichen in üblicher Weise behandelt, beispielsweise filtriert, destilliert oder auf eine sonstige Weise getrennt
.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Die in diesen Beispielen beschriebenen Umsetzungen wurden durchwegs in Schüttelautoklaven aus rostfreiem Stahl mit
der Bezeichnung 316 durchgeführt. Selbstverständlich lassen
sich auch wohlfeilere Formen von rostfreiem Stahl verwenden, so daß man gewünschtenfalls auch entsprechende Reaktionsgefäße,
wie mit Glas ausgekleidete Reaktoren, einsetzen
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kann. Die in diesen Beispielen angegebenen Umwandlungen und Ausbeuten wurden durch gaschromatographische Analyse
und Isolieren des Produkts bestimmt. Zur Ermittlung der Infrarotspektren sowie der Schmelzpunkte wurden die Harnstoffe
durch Umkristallisieren gereinigt.
10 ml Nitrobenzol, 100 ml Tetrahydrofuran und 2 ml Wasser werden zusammen mit 1,0 g Selenmetall (graues Pulver) und
1,0 g Natriumacetat in einen 300 ml Schüttelautoklaven gegeben. Der Autoklav wird mit Stickstoff und mit Kohlenmonoxid
gespült und schließlich mit Kohlenmonoxid auf einen
2
Druck von 56,2 kg/cm gebracht. Nach einstündigem Erhitzen
Druck von 56,2 kg/cm gebracht. Nach einstündigem Erhitzen
auf 150 0C wird der Autoklav gekühlt und belüftet, worauf
man seinen Inhalt analysiert. Man erhält eine Nitrobenzolumwandlung
von 66,3 %, bei einer 33,8-prozentigen Ausbeute von gereinigtem Carbanilid.
Beispiel 1 wird bei einer Temperatur von 180 C unter Verwendung von 0,5 g Wasser wiederholt. Die Umwandlung beträgt
48,9 %, bei einer Ausbeute von 57,7 % an reinem Carbanilid.
Der Autoklav wird mit 13,7 g 4-Nitrotoluol, 100 ml Tetrahydrofuran,
1,0g Natriumacetat, 1,0g Selenmetall und 0,5 ml
Wasser beschickt. Nach Spülen mit Stickstoff und Kohlenmonoxid wird der Autoklav mit·Kohlenmonoxid auf einen Druck
von 56,2 kg/cm gebracht und eine Stunde auf 180 C erhitzt.
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Das erhaltene Produkt wird nach Kühlen und Belüften des Autoklaven analysiert. Hierbei ergibt sich eine Umwandlung
von 61,0 % und eine Ausbeute an reinem 1,3-Di-p-toluylharnstoff
von 45,9 %.
In ähnlicher Weise werden 15,3 g 4-Nitroanisol zusammen
mit 100 ml Tetrahydrofuran, 1,0g Selenmetall, 1,0g Natriumacetat
und 0,5 ml Wasser bei einem Ausgangskohlenmonoxiddruck von 56,2 kg/cm eine Stunde lang bei 180 C
umgesetzt. Die dabei erhaltene Umwandlung beträgt 68 %, wobei man reinen 1,3-Bis(4-methoxyphenyl)harnstoff in
einer 44,1-prozentigen Ausbeute erhält.
Die folgenden Beispiele zeigen die erfindungsgemaße Herstellung
unsymmetrischer Harnstoffe durch Umsetzen einer Nitroverbindung mit einem Amin.
10 ml Nitrobenzol, 100 ml Tetrahydrofuran, 1,0g Kaliumacetat,
1,0g Selenmetall und 9,0 g Dimethylamin werden
in den Autoklaven gegeben. Der Autoklav wird gespült und
2 mit Kohlenmonoxid auf einen Druck von 56,2 kg/cm gebracht
und dann eine Stunde auf 180 0C erhitzt. Nach beendeter Umsetzung
erhält man 1,1-Dimethy1-3-pheny!harnstoff.
10 ml Nitrobenzol, 100 ml Tetrahydrofuran, 1,0g Kaliumacetat,
1,0g Selen und 21,4 g p-Toluidin werden in den
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Autoklaven gegeben, den man dann spült und mit Kohlen-
monoxid auf einen Druck von 56,2 kg/cm bringt. Nach einstündiger
Umsetzung bei einer Temperatur von 180 0C erhält man 1-p-Tolyl-3-pheny!harnstoff.
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Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in einer basischen Lösung eine stickstoffhaltige
organische Verbindung, die wenigstens eine nicht-cyclische Gruppe enthält, wobei ein Stickstoffatom direkt an ein
einzelnes Kohlenstoffatom gebunden und ferner über eine
Doppelbindung an ein Sauerstoffatom oder ein weiteres
Stickstoffatom gebunden ist, mit Kohlenmonoxid und einer
Verbindung aus der Gruppe Wasser oder einer weiteren stickstoffhaltigen organischen Verbindung, bei der das Stickstoffatom wenigstens ein Wasserstoffatom trägt, in Gegenwart einer wirksamen Menge eines Katalysators aus der Gruppe Selen, , Schwefel, Selenverbindungen, anorganische oder organische Sulfide oder Gemischen hiervon umsetzt.
organische Verbindung, die wenigstens eine nicht-cyclische Gruppe enthält, wobei ein Stickstoffatom direkt an ein
einzelnes Kohlenstoffatom gebunden und ferner über eine
Doppelbindung an ein Sauerstoffatom oder ein weiteres
Stickstoffatom gebunden ist, mit Kohlenmonoxid und einer
Verbindung aus der Gruppe Wasser oder einer weiteren stickstoffhaltigen organischen Verbindung, bei der das Stickstoffatom wenigstens ein Wasserstoffatom trägt, in Gegenwart einer wirksamen Menge eines Katalysators aus der Gruppe Selen, , Schwefel, Selenverbindungen, anorganische oder organische Sulfide oder Gemischen hiervon umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die verwendete stickstoffhaltige organische Verbindung wenigstens eine nicht-cyclische Gruppe enthält, wobei ein
Stickstoffatom direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom und
über eine Doppelbindung ferner an ein Sauerstoffatom oder
ein weiteres Stickstoffatom gebunden ist und wobei diese stickstoffhaltige organische Verbindung eine organische
Nitro-, Nitroso-, Azo- oder Azoxyverbindung mit bis zu
24 Kohlenstoffatomen ist.
Nitro-, Nitroso-, Azo- oder Azoxyverbindung mit bis zu
24 Kohlenstoffatomen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitroverbindung eine nitroaromatische Verbindung ist
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4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die nitroaromatische Verbindung Nitrobenzol ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die nitroaromatische Verbindung" Nitrotoluol ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die nitroaromatische Verbindung 4-Nitroanisol ist.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nitroverbindung eine tertiäre nitroaliphatische Verbindung ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die stickstoffhaltige organische Verbindung, die wenigstens eine nicht-cyclische Gruppe enthält, bei der
ein Stickstoffatom direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom
und ferner über eine Doppelbindung an ein Sauerstoffatom oder an ein weiteres Stickstoffatom gebunden ist,
mit Kohlenmonoxid und Wasser umsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator Selen verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Schwefel verwendet.
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11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine stickstoffhaltige organische Verbindung, die wenigstens eine nicht-cyclische Gruppe enthält, bei der
ein Stickstoffatom direkt an ein einzelnes Kohlenstoffatom und ferner über eine Doppelbindung an ein Sauerstoffatom
oder ein weiteres Stickstoffatom gebunden ist, mit Kohlenmonoxid und einer stickstoffhaltigen organischen
Verbindung, bei der am Stickstoffatom wenigstens ein Wasserstoffatom vorhanden ist, umsetzt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als stickstoffhaltige Verbindung, bei der am Stickstoffatom
wenigstens ein Wasserstoffatom vorhanden ist, ein primäres oder sekundäres Amin verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als sekundäres Amin Dimethylamin verwendet.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als primäres Amin p-Toluidin Verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 250 0C
und einem Druck im Bereich von 10 bis 200 Atmosphären arbeitet.
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