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DE244487C - - Google Patents

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Publication number
DE244487C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron
compounds
ammonia
gases
dissolved
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT244487D
Other languages
English (en)
Publication of DE244487C publication Critical patent/DE244487C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/12Simple or complex iron cyanides

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)
  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
u 244487-KLASSE 12*. GRUPPE
WALTHER FELD in LINZ A. Rhein.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. August 1910 ab.
Das bekannte Verfahren, Cyanwasserstoff durch Eisensalzlösungen aus Gasen bei Gegenwart von Ammoniak oder anderen basischen Substanzen auszuwaschen, hat verschiedene Nachteile. Besonders zeigen sich diese Nachteile, wenn es sich darum handelt, Cyanwasserstoff aus Gasen auszuwaschen, welche Ammoniak enthalten. In diesem Falle wird das Cyan teilweise in Form gelöster und teilweise in Form ungelöster Cyanverbindungen erhalten, welch letztere erhebliche Mengen unlösliches Ammoniak enthalten. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß den ungelösten Cyanverbindungen stets noch andere unlösliehe Eisenverbindungen beigemengt sind. Wenn z. B. die Gase auch Schwefelwasserstoff enthalten, so enthält der Niederschlag stets Schwefeleisen. Letzteren Nachteil kann man allerdings dadurch verringern, daß man die den Niederschlag enthaltende Flüssigkeit so lange mit dem cyanwasserstoffhaltigen Gase wascht, bis alles Schwefeleisen in Eisencyanverbindungen übergeführt ist. Indessen wird bei dieser Arbeitsweise die Auswaschung des Cyans gegen Ende der Reaktion sehr unvollkommen.
Das vorliegende neue Verfahren vermeidet die gekennzeichneten Nachteile, ohne die Vollständigkeit der Auswaschung zu beeinträchtigen.
Man kann zu diesem Verfahren irgendeine lösliche oder unlösliche Eisenoxydulverbindung benutzen, und zwar allein oder gemischt mit anderen Salzen. Am zweckmäßigsten verwendet man eine Lösung von Eisensulfat. Die Stärke der Eisensalzlösung ist ohne besonderen Einfluß; man kann sie sowohl konzentriert wie auch in verdünntem Zustande anwenden. Im ersteren Falle entstehen, z. B. bei Ammoniak enthaltenden Gasen, vorwiegend unlösliche Ammoniumeisencyan verbindungen, in letzterem Falle vorwiegend gelöste. Die Verwendung von konzentrierten Eisensalzlösungen hat indessen den Nachteil, daß der Schlamm im Anfang des Waschvorganges sehr dickflüssig ist. Bei Verwendung schwächerer Lösungen ist dies nicht der Fall, aber die Wirksamkeit der Lösung läßt früher nach. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse kann die Konzentration der Waschflüssigkeit den jeweiligen Betriebs Verhältnissen angepaßt werden.
Enthält das zu behandelnde Gas neben Cyanwasserstoff auch noch Ammoniak und Schwefelwasserstoff, so gestaltet sich die Ausführung des Verfahrens z. B. mit einer 10- bis 15prozentigen Eisensulfatlösung wie folgt:
Das Gas wird mit dieser Lösung in bekannter Weise in einem Gaswäscher behandelt. Vorteilhaft verwendet man einen sögenannten horizontal wirkenden Zentrifugalwäscher, bei welchem die Waschflüssigkeit in schnellem Umlauf gehalten wird und dadurch der Niederschlag aufgeschlämmt bleibt. Selbstverständlich kann man auch jeden anderen Apparat verwenden, bei welchem die Flüssigkeit mit dem Gase gut gemischt wird. Z. B. kann man die Waschflüssigkeit durch einen mit Dampf, Gas oder mittels einer Pumpe betriebenen Injektor in das Gas einspritzen usw.
Unter der gemeinsamen Einwirkung von
Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff auf das Eisensulfat entstehen Ammoniumsulfat, Schwefeleisen und Cyanverbindungen und schließlich, teils gelöst, teils ungelöst, Ammoniumeisencyanverbindungen. Man läßt die Flüssigkeit so lange' auf die Gase einwirken, wie die Auswaschung des Cyanwasserstoffes noch gut verläuft. Obwohl man diese Behandlung durchführen kann, bis alles
ίο Schwefeleisen zersetzt ist, kann man dieselbe auch beenden, ehe die Hälfte des Eisens in Cyaneisenverbindungen übergeführt ist. Die Flüssigkeit enthält nun Ammoniumsulfat, gelöste und ungelöste Ammoniumeisencyanverbindungen neben ungelöstem Eisencyanür und Schwefeleisen oder, falls die Gase wenig oder gar keinen Schwefelwasserstoff enthalten, Eisenoxydulcarbonat und Hydrat.
Um das gesamte Cyan in unlöslicher Form
ao abzuscheiden und um die übrigen Eisenverbindungen aufzulösen, wird nunmehr die Flüssigkeit mit schwefliger Säure von beliebiger Konzentration behandelt. Unter dem Einfluß dieser werden alle Eisenverbindungen, mit Ausnahme der Eisencyanverbindungen, gelöst. Die gelösten Eisenverbindungen ihrerseits, besonders unter Mitwirkung der überschüssigen schwefligen Säure, wirken derart auf die vorhandenen Ammoniumeisencyanverbindungen ein, daß das Ammoniak nahezu vollständig abgespalten und alle Eisencyanverbindungen unlöslich ausgeschieden werden. Sollte der Eisengehalt der Lösung nicht ausreichen, um die gelösten Eisencyanverbindungen vollständig auszufällen, so gibt man vor, während oder nach der Behandlung mit schwefliger Säure noch einen entsprechenden Zusatz einer Eisenverbindung. Durch Filtration wird die Lösung von den ungelösten Eisencyanverbindüngen getrennt.
Die Lösung enthält nun neben dem bei der Auswaschung entstandenen- Ammoniumsulfat Thioverbindungen des Ammoniaks und des Eisenoxyduls. Man kann auch diese Eisenoxydulthionate zum Auswaschen von Cyanwasserstoff und Ammoniak aus Gasen benutzen. Indessen wird in diesem Falle, nach einem neueren Verfahren zur Schwefelwasserstoffauswaschung, durch die Einwirkung von
Schwefelwasserstoff auf die Thioverbindungen freier Schwefel ausgeschieden, welcher die Eisencyanverbindungen verunreinigen würde. Es empfiehlt sich daher, die vom Eisencyanniederschlag getrennte Lauge zu kochen, und zwar zweckmäßig unter Durchleiten von schwefliger Säure oder unter Zusatz einer Säure. Beim Kochen werden die Thioverbindungen des Eisens und Ammoniaks unter Abscheidung von Schwefel in Sulfate übergeführt. Der Schwefel wird von der Sulfatlauge getrennt und letztere wieder zur Behandlung von Gaseij verwendet. Diese wechselweise Behandlung der Flüssigkeit mit Gas und schwefliger Säure kann man so lange fortsetzen, bis die Lauge so viel Ammoniumsulfat enthält, daß es sich 65 ;. lohnt, sie auf Salz zu verkochen. Sobald dieser Fall eintritt, trennt man die Lauge von dem Niederschlag vor der Behandlung mit schwefliger Säure, nachdem man zuvor eventuell gelöste Eisencyanverbindungen durch vorsichtigen Zusatz von Eisensalzlösung ausgefällt hat. Der Niederschlag wird nachträglich mit einer Flüssigkeit, zweckmäßig mit Ammoniakwasser oder Eisensalzlösung angerührt und danach mit' schwefliger Säure be- . handelt.
Im Falle das Gas kein Ammoniak oder weniger davon enthält, als dem Cyanwasserstoff entspricht, kann man dem Gase Ammoniak zusetzen. Ebensogut kann man aber auch die Gase mit basischen Eisenoxydulverbindungen behandeln, welche z. B. aus Eisenoxydulsalzlösung durch Fällung mit basischen Verbindungen des Ammoniaks, der Alkalien, Erdalkalien oder der Magnesia erhalten werden. Hierzu eignen sich sowohl die Hydrate wie auch die Carbonate und Sulfide der genannten Basen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung unlöslicher Eisencyanverbindungen durch Einwirkenlassen von Cyanwasserstoff enthaltenden Gasen oder Dämpfen auf gelöste oder suspendierte Eisenverbindungen in Gegenwart basischer Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man den bei diesem Verfahren erhaltenen Schlamm mit schwefliger Säure behandelt und sodann den Niederschlag abfiltriert. .
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