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DE2444831A1 - Implantierbares prothesenteil - Google Patents

Implantierbares prothesenteil

Info

Publication number
DE2444831A1
DE2444831A1 DE19742444831 DE2444831A DE2444831A1 DE 2444831 A1 DE2444831 A1 DE 2444831A1 DE 19742444831 DE19742444831 DE 19742444831 DE 2444831 A DE2444831 A DE 2444831A DE 2444831 A1 DE2444831 A1 DE 2444831A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
prosthesis
bone
shaft section
shaft
coating
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19742444831
Other languages
English (en)
Inventor
John Orres Esslinger
Eldon Eugene Frisch
Keith Winton Michael
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dow Silicones Corp
Original Assignee
Dow Corning Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dow Corning Corp filed Critical Dow Corning Corp
Publication of DE2444831A1 publication Critical patent/DE2444831A1/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F2/00Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
    • A61F2/02Prostheses implantable into the body
    • A61F2/30Joints
    • A61F2/30767Special external or bone-contacting surface, e.g. coating for improving bone ingrowth

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Orthopedic Medicine & Surgery (AREA)
  • Cardiology (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Transplantation (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Vascular Medicine (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Prostheses (AREA)

Description

  • Implantierbares Prothesenteil Die Erfindung betrifft ein Prothesenteil zum Implantieren in den Muskel- und Skelettapparat eines lebenden Körpers.
  • Um eine vollständige Wiederherstellung eines Hüftgelenks zu erreichen, das z.B. durch einen Knochenbruch verletzt oder infolge rheumatoider Arthritis geschädigt worden ist, ist es möglich, den Kopf des Oberschenkelknochens durch eine Prothese zu ersetzen, bei der ein künstlicher Gelenkkugelabschnitt vorhanden ist, welcher mit dem zurückgeschnittenen Oberschenkelknochen durch einen Schaft verbunden und geeignet ist, mit einer künstlichen Gelenkpfanne zusammenzuarbeiten, die in die vorhandene Gelenkpfanne für den Oberschenkelkopf implantiert wird, welche zu diesem Zweck entsprechend erweitert worden ist.
  • Bei einer solchen totalen Hüftgelenk-Arthroplastik handelt es sich nicht um eine neuartige Operation. Schon 1951 führte Edward Habousch unter Verwendung einer Oberschenkelknochenprothese aus Metall und einer Gelenkpfanne aus Metall eine totale Hüftgelenk-Arthroplastik aus. Hierbei wurde die Gelenkpfanne aus metall mit Hilfe eines für zahnärztliche Zwecke gebräuchlichen Acrylatkittes festgelegt. Etwa 1960 wurde das Verfahren nach McKee-Farrar eingeführt, bei dem auch heute noch das Gelenk#fannenteil unter Verwendung von Methylmethacrylat als Klebemittel verwendet wird. Im Jahre 1958 verwendete J. Charnley Methylmethacrylat, um das Gelenkpfannenteil festzulegen, und außerdem höhlte er einen Teil des Knochenmarks des Oberschenkelknochens aus, um das Einführen des Schaftes der Oberschenkelknochen-Prothese zu ermöglichen. Die Höhlung des Knochenmarks wird fest mit dem teilweise polymerisierten Methylmethacrylat gefüllt, woraufhin die Oberschenkelknochen-Prothese mit ihrem Schaft in die Acrylatfüllung eingetrieben wird. Die Polymerisation des Klebemittels wird innerhalb des Oberschenkelknochens zuendegeführt. Hierbei wird kein Versuch gemacht, eine unmittelbare Adhäsion zwischen der Außenfläche der Füllung aus dem Klebemittel und dem Knochen hervorzurufen, Der Äcryiatkitt dient zum Ausfüllen des im Knochenmark angelegten Hohlraums, und er kommt so zur Wirkung, als ob er einen Bestandteil der Prothese bildete.
  • es ergeben sich verschiedene Nachteile, wenn man bei der Arthroplastik zur Wiederherstellung eines Hüftgelenks Methylmethacrylat als Kitt bzw. Klebstoff verwendet. Erstens kann im Zeitpunkt des E'üllens der angelegten Höhlung fiüssiges monomeres Methylmethacrylat vorhanden sein, das noch nicht reagiert hat, und bekanntlich wirkt ein solches Monomer toxisch. Zwar herrschen über das Ausmaß der Reaktion sowie darüber, ob sie für den Patienten tatsächlich sehr schädlich ist, noch erhebliche Meinungsverschiedenheiten, doch besteht immerhin die Gefahr, daß das Monomer physiologische Schäden hervorrufen kann. Zweitens spielt sich die Polymerisation des Methacrylats im Körper des Patienten ab, und sie ist von der Entwicklung einer erheblichen Wärmemenge begleitet, die zu einem Absterben des in Berührung mit dem Kitt stehenden Knochens führen kann. Zwar wird der Knochen nur bis zu einer äußerst geringen Tiefe nekrotisch, doch können sich in dem geschädigten Bereich Organismen ansiedeln, die schließlich zu einer Infektion führen. Die Wirkungen einer solchen Nekrose sind in einem Aufsatz näher beschrieben worden, der von P D. Wilson zaun. und anderen im Journal of Bone and Joint Surgery", 54A, S. 207 bis 236 (März 1972) mit dem Titel "Total Hip Replacement with Fixation by Acrylate Cement" veröffentlicht wurde. Drittens ist die Prothese nach dem Einpflanzen in den Körper des Patienten sehr hohen Druck und Scherbeanspruchungen ausgesetzt, und es ist denkbar, daß hierdurch das Material verändert wird und der Körper auf andere Weise darauf reagiert. Viertens wird das Acrylat bei der Polymerisation sehr hart, so daß es die aufgebrachten Kräfte nicht im geringsten abpuffert.
  • Das Material der Knochen, in die eine Hüftgelenkprothese implantiert wird, ist gewöhnlich nicht geeignet, die Prothese zuverlässig abzustützen. Die Knochen können entweder sehr weich oder sehr spröde sein. Wenn man den Schaft der Oberschenkelkopfprothese in den Knochenmarkkanal so einführt, daß ein Preßsitz zwischen der Prothese und der Kanalwand aufrechterhalten wird, verdreht sich der Schaft häufig unter der Wirkung der Beanspruchungen, denen er ausgesetzt ist, so daß sich die #eile der Gelenkprothese gegeneinander verlagern. Außerdem besteht die Gefahr, daß der Schaft tiefer in den Knochenmarkkanal hineingedrückt wird, was zu einer Spaltung des Oberschenkelknochens führt.
  • Weiterhin werden nahezu alle Hüftgelenkprothesen aus Metall hergestellt, so daß sie sehr starr sind und eine größere Härte haben als das Knochenmaterial. Wird die Prothese nicht allseitig abgestützt, übt sie Scheuer- oder Stoßwirkungen auf die Wand des Knochenmarkkanals aus. Durch die sich ständig wiederholenden Stöße werden die Knochenzellen langsam zerstört, und wenn sich der Schaft der Prothese im Knochenmarkkanal hin- und herbewegt, führt dies früher oder später dazu, daß sich der Knochenmarkkanal erweitert, und daß in manchen Fällen sogar die Wand des Knochens durchstoßen wird. Bis die letztere Erscheinung auftritt, ergibt sich normalerweise für den Patienten ein äußerst schmerzhafter Zustand, so daß der Patient arbeitsunfähig wird.
  • Zwar ermöglicht es die Verwendung von Methylmethacrylat, eine solche Erweiterung des Loochenmarkkanals zu verhindern, doch kann man dieses Material dann nicht verwenden, wenn nur der Kopf des Oberschenkelknochens durch eine Prothese ersetzt werden soll, denn das Methylmethacrylat erhärtet in einem solchen Ausmaß, daß jede Beanspruchung und jeder Stoß auf die Gelenkpfanne des Hüftgelenks ohne jede Puff er- oder Dämpfungswirkung übertragen wird. In der Praxis führt die Verwendung von Methylmethacrylat zu einer Verankerung der Prothese, die eine größere Starrheit besitzt als eine nur reibungsschlüssig implantierte Prothese.
  • Eine Durchsicht der Patentliteratur zeigt, daß zahlreiche Er#-inder versucht haben, die verschiedensten mechanischen Maßnahmen zu treffen, um zu verhindern, daß der Schaft einer Qberschenkelkopfprothese eine Erweiterung des Knochenm&:#i#anals bewirkt oder sich im Knochenmarkkanal übermäßig verdreht oder in den Knochenmarkkanal eindringt In der U.S.A.-Patentschrift 3 064 645 ist eine Oberschenkelkopfprothese beschrieben, die einen in den Knochenmarkkanal einführbaren Schaft in Form eines Kreuzes aufweist, der dazu dienen soll, die Winkel oder Drehbewegungen des Schaftes gegenüber dem Knochen zu verringern0 Ferner ist in der U.S.A.-Patentschrift 3 067 740 eine Oberscheikelkopfprothese beschrieben, bei welcher der Schaft mehrere sich in der Längsrichtung erstreckende Verstärkungsrippen sowie mehrere ringförmige , radial nach außen ragende Scharf oder Schneidkanten aufweist, die bestrebt sind, lebendes Knochenmaterial von der Innenwand des Knochenmarkkanals abzuschaben.
  • Das abgeschabte Knochenmaterial wird nach unten geschoben und fest an die Verstärkungsrippen des Schaftes angedrückt, und hierdurch wird die spätere Kallusbildung erleichtert.
  • Aus der zuletzt genannten U.S.A.-Patentschrift ist ersichtlich, daß der Knochen gewöhnlich nicht in Richtung auf die Prothese aus Metall weiterwächst, und daß ein solches Knochenwachstum auch dann, wenn es tatsächlich eintritt, nicht schnell genug abläuft, um eine Zerstörung von Knochenzellen als Folge von Bewegungen der Prothese zu verhindern. In der U.S.A.-Patentschrift 3 228 393 ist eine Oberschenkelkopfprothese beschrieben, bei der der Schaft mit Fenstern versehen ist. Diese Fenster dienen zum Aufnehmen von Knochenimplantaten, und sie sind von Nuten umgeben, die mit schwammförmigem Knochenmaterial gefüllt werden, das sich mit der Knochenhaut der Knochenimplantate vereinigt. Die Verwendung eines porösen ueberzugs aus Metall auf der Prothese zur Verbesserung der Oberflächenhaftung des wachsenden Knochenmaterials an der Prothese ist in der U.S.A.-Patentachrift 3 605 123 beschrieben. In der U.S.A.-Patentschrift 3 314 420 ist eine Prothese beschrieben, die aus einem porösen keramischen Material besteht, an dessen Oberfläche sich wachsendes Knochenmaterial verankern kann. Jedoch ist in keiner der vorstehend genannten U.S.A.-Patentscliriften die Verwendung eines Polsters oder Puffers aus einem physiologisch neutralem Elastomermaterial zwischen dem Knochen und der Prothese geoffenbart. In der U0S.A.-Patentschrift 3 064 645 wird festgestellt, daß es vorteilhaft sein würde, die Prothese mit einer Dämpfungseinrichtung zu versehen, und bei der dort beschriebenen Prothese ist am Kopfabschnitt eine Dämpfungseinrichtung vorhanden.
  • Die vorliegende Erfindung ist auf eine Knochenprothese gerichtet, die einen Schaftabschnitt besitzt, welcher mit einem für medizinische Zwecke geeigneten Silikonkautschuk überzogen ist und sich in eine in dem Knochen oder dem Knochenmarkkanal angelegte Öffnung einführen läßt. Silikonkautschuk ist bekanntlich gegenüber Körpergewebe und Körperflüssigkeiten im wesentlichen neutral. Ferner führt die Implantierung von Teilen aus für medizinische Zwecke geeignetem Silikonkautschuk offenbar nicht zu einer Behinderung des Knochen- und Gewebewachstums, und ein solches Wachstum ist sogar bei Patienten zu beobachten, die unter rheumatoider Arthritis leiden. Die bei Prothesen verwendeten Metalle sind zwar gegenüber den korrodierenden Einflüssen sehr widerstandsfähig, denen sie im lebenden Körper ausgesetzt sind, doch wenn sich im metallischen Material der Prothese ein kleiner Riss bildet, führen die Umgebungseinflüsse zu einer beschleunigten Vergrößerung des Rissen bzw. der Bruchstelle. Das überziehen der Prothese mit einem für medizinische Zwecke geeigneten Silikonkautschuk trägt dazu bei, eine solche Vergrößerung von Rissen zu verhindern. Silikonkautschuk läßt sich nicht nur in einem erheblichen Ausmaß elastisch verformen, sondern er bewirkt auch eine Dämpfung von Stößen und Schwingungen. Durch diese Schwingungsdämpfungswirkung wird die Schädigung des Knochengewebes durch die Prothese verringert. Ein solcher Uberzug kann aus einem beliebigen flexiblen, physiologisch neutralen Elastomermaterial hergestellt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Prothesenteil zum Implantieren in den Muskel- und Skelettapparat eines lebenden Körpers zu schaffen, das einen Befestigungsabschnitt aufweist, der mit einem tiberzug aus einem in hohem Maße elastischen, physiologischen Material, insbesondere einem Silikonkautschuk, versehen ist, sowie eine aus Metall bestehende Prothese zu schaffen, bei welcher der Befestigungsabschnitt mit mehreren durch Abstände getrennten Fenstern versehen ist, wobei alle Flächen des Befestigungsabschnitts mit einem physiologisch neutralen Elastomermaterial überzogen sind.
  • Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt: Fig0 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Oberschenkelkopfprothese; Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt längs der linie 2-2 in Fig. 1; Fig. 3 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Oberschenkelkopfprothese, bei der es sich um eine Weiterbildung der Prothese nach Fig. 1 handelt; Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 3; Fig. 5 eine teilweise als Schnitt gezeichnete Seitenansicht der in einen menschlichen Oberschenkelknochen eingepflanzten Prothese nach Fig. 1; und Fig. 6 eine teilweise als Schnitt gezeichnete Seitenansicht einer in einen menschlichen Oberschenkelknochen implantierten Prothese nach Fig. 3.
  • In Fig. 1 ist eine Prothese 10 als Ersatz für einen Oberschenkelkopf dargestellt; diese Prothese besteht aus Metall, z ß. der unter der gesetzlich geschützten Bezeichnung "Vitallium" bekannten Legierung, Titan, nichtrostendem Stahl, der unter der gesetzlich geschützten Bezeichnung "Stellite" bekannten Legierung oder aus einem Kunststoff, beispielsweise einem Polyamid oder einem Acrylharz. Die Prothese 10 weist einen allgemein kugelförmigen Kopfabschnitt 12 auf, der so gestaltet ist, daß er sich der zugehörigen Gelenkpfanne mit einem sehr kleinen Spielraum anpaßt, und der im wesentlichen den gleichen Durchmesser hat wie der resezierte Oberschenkelknochenkopf, sowie einen sich an den Kopfabschnitt 12 anschließenden Schaftabschnitt 14, welch letzterer mit einem Überzug 16 aus einem für medizinische Zwecke geeigneten Silikonkautschuk versehen und dazu bestimmt ist, in den entsprechend resezierten Oberschenkelknochen implantiert zu werden. Der Schaftabschnitt 14 hat die Form eines an seiner Basis leicht gekrümmten Dolches, doch gibt es auch zahlreiche andere Gestaltungsmöglichkeiten für den Schaftabschnitt, der mit einem Überzug aus Silikonkautschuk versehen ist, um die erfindungsmäßen Vorteile zu erzielen.
  • Der Ausdruck "Silikonkautschuk" bezeichnet hier entweder einen bei Raumtemperatur vulkanisierten Silikonkautschuk, bei dem es sich um eine bei Raumtemperatur härtbare Organopolysiloxanmasse oder einen mittels Wärme vulkanisierbaren Silikonkautschuk handelt, der ein Basispolymerisat, z.B. Dimethylsiloxan, ein Vernetzungsmittel wie Dichlorbenzoylperoxid sowie zur Verstärkung dienende Füllstoffe enthält.
  • Die für medizinische Zwecke geeigneten Silikonkautschukarten sind thermisch stabil, sie haften mit Ausnahme bestimmter Silikone nicht an anderen Materialien, und sie verhalten sich im menschlichen Körper physiologisch im wesentlichen neutral.
  • Man kann die mittels Wärme vulkanisierbaren und die bei Raumtemperatur vulkanisierten Silikonkautschukarten auf den Schaftabschnitt 14 der Prothese in Form eines Überzugs mit der gewünschten Dicke dadurch aufbringen, daß man den Schaftabschnitt in eine Lösungsmitteldispersion des Kautschuks eintaucht, woraufhin bei einem mittels Wärme vulkanisierbaren Kautschuk Wärme zur Wirkung gebracht wird, um die Vulkanisierung durchzuführen, bzw. wobei man im Falle eines bei Raumtemperatur vulkanisierbaren Kautschuks lediglich bei Raumtemperatur eine ausreichende Vulkanisierungszeit verstreichen läßt. Soll ein besonders festes Anhaften eines mittels Wärme vulkanisierbaren Silikonkautschuks an dem Schaftabschnitt erzielt werden, kann ES erforderlich sein, auf den Schaftabschnitt zuvor ein Grundierungsmaterial aufzutragen. Viele bei Raumtemperatur vulkanisierbare Kautschukarten lassen sich jedoch ohne Verwendung eines Grundierungsmaterials relativ gut mit Metallflächen verbinden.
  • Andere für medizinische Zwecke geeignete, bei Raumtemperatur vulkanisierbare Silikonkautschukarten können bei einer Oberschenkelkopfprothese als Unterstützungs- und Puffermaterial verwendet werden, indem man entweder den ausgehalten Knochenmarkkanal mit nicht vulkanisiertem Kautschuk füllt, woraufhin man den Schaftabschnitt der Prothese in die Kautschukfüllung einführt, oder indem man den Schaftabschnitt 14 reibungsschlüssig in den freigemachten Knochenmarkkanal einpflanzt, der mit in Abständen verteilten, darin mündenden Löchern versehen worden ist, die sich durch den knochen erstrecken, woraufhin der noch nicht vulkanisierte Kautschuk durch die Löcher in den Knochenmarkkanal so eingespritzt wird, daß er den Schaftabschnitt 14 umschließt. In diesen Fällen gewährleistet die tatsache, daß es sich bei der Vulkanisation des bei Raumtemperatur vulkanisierbaren Silikonkautschuks um eine nicht exothermische Reaktion handelt, daß die Gefahr einer Nekrose des nnachengewebes vermieden wird, die, wie weiter oben ausgeführt, bei der Verwendung von Lethylmethacrylat besteht. Die in Fig. 5 dargestellte Inplantationsweise könnte auch bei den Knochenmarkkanälen anderer Knochen angewendet werden, die beim menschlichen oder tierischen Körper an Gelenken enden. Die Verwendung eines Silikonkautschuks als Puflermaterial ist auch dann möglich, wenn in den Knochen Löcher eingebohrt werden und ein Schaftabschnitt oder Ansatz in eingriff mit den Löchern gebracht wird.
  • Fig. 3, 4 und 6 zeigen eine Oberschenkelkopfprothese, die der anhand von Fig. 1, 2 und 5 beschriebenen ähnelt, abgesehen davon, daß der Schaftabschnitt 14a mit mehreren Fenstern 22 versehen ist. Die Wände der Fenster 22 werden beim Aufbringen des Uberzugs ebenfalls von dem Silikonkautschuk bedeckt, so daß eine Schädigung des Knochengewebes verhindert wird, das in die Fenster hineinwächst. Der Kautschuküberzug 16a übt ebenfalls eine Stoßdämpfungswirkung aus, nachdem Knochengewebe in die Fenster hineingewachsen ist.
  • Wie erwähnt, scheint der Silikonkautschuk das Gewebewachstum nicht zu behindern, und daher ist es nicht erforderlich, die Fenster 22 mit schwammförmigem Knochenmaterial zu füllen; jedoch kann dies geschehen, wenn eine sehr schnelle Festlegung der Prothese erforderlich ist.
  • Im allgemeinen enthalten die mittels Wärme vulkanisierbaren Silikonkautschukarten, die sich zur Herstellung des Überzugs eignen, als Basispolymer ein Organopolysiloxan, und als Vernetzungsmittel verwendet man Benzoylperoxid, Dichlorbenzoylperoxid oder ein anderes Peroxid. Zur Verwendung als Basispolymere sind reines Polydimethylsiloxan oder Polydimethylsiloxan, das eine kleine Menge von bis zu etwa 0,5 Molprozent Methylvinylsiloxan enthält, auf hervorragende Weise geeignet. Die Kautschukmasse kann ferner mit Füllstoffen versehen werden, um die Zugfestigkeit zu steigern; hierfür erweisen sich Silikonfüllstoffe, z.B. geräucherte Kieselerden (fumed silicas), Kieselsäureaerogele, Kieselsäurexerogele und gewisse behandelte Kieselerden als geeignet, da es sich gezeigt hat, daß sich diese Stoffe gegenüber Körpergewebe und Körperflüssigkeiten neutral verhalten.
  • Bei der Verwendung eines bei Raumtemperatur vulkanisierbaren Kautschuks wird ein am Ende durch Hydroxylgruppen geschlossenes Polysiloxan mit einem polyfuktionellen Organosiloxan oder Silan gemischt, das als Vernetzungsmittel wirkt, sowie mit einem Katalysator zur Förderung des Kondensationsvorgangs. Derartige Systeme sind bekannt.
  • ansprüche :

Claims (5)

  1. A N S P R t C H E Prothesenteil zum Implantieren in den Muskel- und Skelettapparat eines lebenden Körpers, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Prothesenteil (10) einen Kopfabschnitt (12) aufweist, und daß sich an den Kopfabschnitt ein Schaftabschnitt (14) anschließt, der mit einem Überzug (16) aus einem physiologisch im wesentlichen neutralen Elastomermaterial besteht.
  2. 2. Prothesenteil #nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das physiologisch neutrale Elastomermaterial ein für medizinische Zwecke geeigneter Silikonkautschuk ist.
  3. 3. Prothesenteil zum Implantieren in den Muskel- und Skelettapparat eines lebenden Körpers, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Prothesenteil (10) einen Schaftabschnitt (14) zum Befestigen des Prothesenteils am Muskel-und Skelettapparat eines lebenden Körpers aufweist, und daß der Schaftabschnitt mit einem Überzug (16) aus einem physiologisch im wesentlichen neutralen Elastomermaterial versehen ist.
  4. 4. Prothesenteil nach Anspruch 3, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß der Schaftabschnitt (16a) mit mindestens einer durchgehenden Öffnung (22) versehen ist, und daß die Wand der bzw. jeder Öffnung einen Überzug aus einem physiologisch im wesentlichen neutralen Elastomermaterial aufweist.
  5. 5. Kombination eines Prothesenteils mit dem Muskel- und Skelettapparat eines lebenden Körpers, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Erothesenteil (10) einen Schaftabschnitt (14) aufweist, daß zu dem Muskel- und Skelettapparat ein nicht als Gelenk wirkender Teil gehört, daß der Schaftabschnitt in unmittelbarer Nähe des nicht als Gelenk wirkenden Teils in Eingriff mit dem Muskel- und Skelettapparat steht, und daß der Schaftabschnitt mit einem Überzug C16) aus einem physiologisch im wesentlichen neutralen Elastomermaterial versehen ist, so daß zwischen dem Schaftabschnitt und dem nicht als Gelenk wirkenden Teil ein Puffer aus dem Elastomermaterial vorhanden ist.
DE19742444831 1974-02-28 1974-09-19 Implantierbares prothesenteil Pending DE2444831A1 (de)

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