Patentanspruch:
Falschdrahtkräuselmaschine.in der unverstreckte
thermoplastische Fäden zwischen einem Lieferwerk und einem Abzugswerk kontinuierlich verstreckt
und gleichzeitig mittels Falschzwirnung und Hitzebehandlung gekräuselt werden, mit einer gekrümmten
Kontaktheizung als Heizeinrichtung, sowie einem unteren, um eine horizontale ortsfeste Achse
schwenkbaren Fadenführer und einem oberen Fadenführer, der an einer längs der Heizplatte verschiebbaren
und in einer oberen Festlage positionierbaren Trageinrichtung um eine horizontale
Achse schwenkbar angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich der
Heizplatte (4) eine um eine ortsfeste horizontale Achse schwenkbare Führungsleiste (10) mit einer
Gleitkurve (11) derart angebracht ist, daß sich die Schwenkbewegung der Führungsleiste in der oberen
Festlage der Trageinrichtung auf den oberen Fadenführer (6) durch formschlüssigen Kontakt mit
der Gleitkurve (11) überträgt und daß die schwenkbare Führungsleiste (10) mit dem unteren schwenkbaren
Fadenführer (7) durch eine Synchronisiereinrichtung (Stange [13], Seil) verbunden ist.
Die Erfindung betrifft eine Falschdraht-Kräuselmaschine (DT-Gbm 19 58 183), bei der sich die Heizeinrichtung,
z. B. Heizplatte im wesentlichen über Kopfhöhe des Bedienungspersonals befindet. Es ist ein mittels
einer geführten Trageinrichtung höhenverstellbar getragener, verschieblicher oder verschwenkbarer oberer
Fadenführer zum Anlegen des bzw. der vom Aufsteckgatter über Kopfhöhe zulaufenden Fäden an die Heizeinrichtung
vorgesehen. Eine derartige Falschdraht-Kräuselmaschine wird mit Erfolg auch zum gleichzeitigen
Verstrecken und Falschdrahtkräuseln eingesetzt. Als Arbeitsverfahren zum Anlegen des mit vorbestimmter
Geschwindigkeit anlaufenden Fadens an eine Produktionsstelle einer derartigen Streck- und Falschdraht-Kräuselmaschine
ist vorgeschlagen worden, um den noch unverstreckten Faden während des Anlegens zunächst lediglich in dem Strahlungs- und Konvektionsbereich
der Heizplatte, aber ohne Berührung mit dieser und im wesentlichen parallel zu dieser zu führen
und erst nach Einbringung der Verstreckung durch an sich bekannte Verschiebung eines oberen und unteren
Fadenführers in den während des Normalbetriebes eingehaltenen Fadenlauf zu überführen, wobei die Fadenlänge
zwischen den Klemmpunkten des Lieferwerks und des Abzugswerks der Streck- und Falschzwirnzone
im wesentlichen konstant bleibt (DT-OS 21 55 514).
Dabei ergibt sich die Aufgabe, das Einschwenken des unteren ortsfesten und des oberen mit der Trageinrichtung
beweglichen Fadenführers derart zu synchronisieren, daß der Faden ohne Änderung der Fadenlänge
zwischen den Klemmpunkten des Lieferwerks und des Abzugswerks in Kontakt mit der Oberfläche der Heizplatte
gebracht werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus Anspruch 1.
Der besondere Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß die Schwenkbewegungen des unteren und des oberen
Fadenführers synchron vonstatten gehen, obwohl der obere Fadenführer mit der Trageinrichtung beweglich
und der untere Fadenführer ortsfest ist. Weiterhin
ίο ist es möglich, die Gleitkurve der Führungsleiste so auszugestalten,
daß sich absolut keine oder aber eine genau definierte positive oder negative Änderung der
Fadenlänge zwischen den Klemmpunkten des Lieferwerks und des Abzugswerks der Streck- und Falschzwirnzone
ergibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt den laufenden Faden 1 in der Falschzwirn- und Streckzone zwischen dem Lieferwerk
2 und dem Abzugswerk 3. Die Geschwindigkeiten von Lieferwerk und Abzugswerk sind so eingestellt, daß der
Faden verstreckt wird. Der Faden soll zwischen dem Lieferwerk und dem Abzugswerk durch die Heizeinrichtung
4 erwärmt und durch Falschdraller 5 falschverzwirnt werden. Hierzu wird der Faden über den
oberen Fadenführer 6 und den unteren Fadenführer 7 geleitet. Beide sind um je eine horizontale Achse
schwenkbar. Die Schwenkachse des oberen Fadenführers befindet sich an der Trageinrichtung 8. Diese ist
längs der Heizplatte 4 in der Führung 9 verschiebbar, so daß der Fadenführer 6 in Reichhöhe des Bedienungspersonals
abgesenkt werden kann. In der dargestellten oberen, d. h. der Betriebsposition ist die Trageinrichtung
8 feststellbar. Im Bereich der Betriebsposition befindet sich die um eine ortsfeste Achse schwenkbare
Führungsleiste 10 mit einer Gleitkurve 11. Der untere Fadenführer 7 ist durch Handhabe 12 schwenkbar.
Die Handhabe ist mit der Führungsleiste 10 durch Stange 13 verbunden.
Zum Anlegen des Fadens wird die Trageinrichtung 8 zunächst in ihre untere, d. h. die Bedienungsposition,
gebracht. In dieser Position kann der Faden an die Fadenführer 6 und 7 sowie Falschdraller 5 angelegt werden.
Nunmehr wird die Trageinrichtung 8 in ihre Betriebsposition bewegt und darin festgestellt. Sodann
wird der Faden in Lieferwerk 2 und Abzugswerk 3 eingeklemmt, so daß seine Verstreckung eingeleitet wird.
Der Schwanz 14 der Führungsleiste 10 verhindert dabei ein Kippen des Fadenführers 6. Sobald ein ausreichend
langes Fadenstück verstreckt ist, wird die Handhabe 12 nach unten geschwenkt. Dadurch wird der untere Fadenführer
7 auf einer kreisförmigen Bahn gegen die Heizplatte 4 verschwenkt, während der obere Fadenführer
an der Gleitkurve 11 entlanggleitet und hierdurch nach einem vorbestimmten Bewegungsgesetz
gegen die Heizplatte 4 bewegt wird.
Die Gleitkurve 11 kann so gestaltet werden, daß beim Einschwenken des oberen und des unteren Fadenführers
die Fadenlänge zwischen dem Lieferwerk 2 und dem Abzugswerk 3 absolut konstant bleibt oder nach
einem vorgegebenen Verlauf bzw. in einem vorgegebenen Maß verändert wird.